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Pulsnitzer Anzeiger Ohorner Anzeiger Haupt- und Tageszeitung für die Stadt und den Amtsgerichtsbezirk Pulsnitz und die Gemeinde Ohorn Diese Zeitung erscheint täglich mit Ausnahme der gesetzlichen Sonn- und Feiertage- Bezugspreis: Bet Abholung 14 tägig 1.— RM., srei Haus 1.10 RM. einschl 12 bez. 18 Pf. Trägerlohn. Postbezug monatl. L.5V RM. Die Behinderung der Lieferung rechtfertigt keinen Anspruch auf Rückzahlung des Bezugspreises. ZeitungSausgabe für Abholer täglich 3—8 Uhr nachmittags. Preise und Nachlatzsätze bet Wiederholungen nach Preisliste Nr. 8 — Für das Erscheinen von Anzeigen in bestimmten Nummern und an bestimmten Plätzen keine Gewähr. Anzeigen sind an den Erscheinungstagen bis oorm. 10 Uhr aufzugeben. — Geschäftsstelle: Nur Adolf-Httler-Strage 2 — Fernruf nur 581. Der Pulsnitzer Anzeiger ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen des Landrates z« Kamenz, der Bürgermeister zu Pulsnitz und Ohorn behördlicherseits bestimmte Blatt «nd enthält Bekanntmachungen des Amtsgerichts Dnlsnitz sowie des Finanzamtes z« Kamenz Mittwoch, den 14. Mai 1S41 93. Jahrgang Nr. 111 Deutschlands Währung gesünder denn je Staatssekretär Reinhardt über die Finanzen des ReiLes und die deutsche Währung Der Staatssekretär im Reichsfinanzministerium Fritz Rein hardt gab vor Vertretern der Presse das Steueraufkommen für das Rechnungsjahr 1940 bekanni. Er führte dabei u. a. aus: Am 31. März 1941 ist das Rechnungsjahr 1940 zu Ende gegangen. Das Rechnungsjahr läufi vom 1. April bis 31 März. Das Steueraufkommen des Reiches war bei Beginn des Rech nungsjahres 1940 für das Rechnungsjahr 1940 auf 25 Milliarden . Reichsmark geschätzt worden Das Steueraufkommen des Reiche- bat im Rechnungsjahr 1940 27.2 Milliarden Reichsmark erreicht. Im Steueraufkommen des Reiches spiegelt sich die Wirt schaftskraft des Reiches. Aus der Entwicklung des Steuerauf kommens ergibt sich, dah die Wirtschaftskraft des Reiches auch im Kriege fortgesetzt stärker wird, und dah die Aufwärtsentwick lung ihren Höhepunkt noch nicht erreicht hat. Das Steueraufkommen wird sich auch im Rechnungsjahr 1841 auswärts entwickeln Es wird im Rechnungsjahr 1841 wahrscheinlich rund ZV Milliarden Reichsmark erreichen. Bei diesem Fundament der Finanzkrafl des Reiches können wir um die Finanzlage des Reiches und um die Sicherung der deutschen Währung unbesorgt sein. Dieses Fundament beruht in der starken Wirtschaftskraft des Reiches und darin, datz die Reichssinanzverwaltung sich auf dem Stand grösstmöglicher Leistungsfähigkeit befindet. Es ist gewährleistet, daß die Beträge, die auf Grund der bestehenden Gesetze als Be iteuerungsgrundlagen in der deutschen Volkswirtschaft anfallen, auch tatsächlich erfaßt werden. Die 30 Milliarden Reichsmark Steueraufkommen des Reiches, die wir 1841 erreichen werden, stellen den Hauptposten aus der Einnahmeleite des Reichshaushaltplanes dar. Hinzu kommen rund 5 Milliarden Reichsmark Verwaltungs einnahmen (Gebühren, Zinsen, Mieten, Pachten, Darlehnsrück- zahlungen usw.), etwa 1,4 Milliarden Reichsmark Kriegsbeitrag oer Gemeinden, der Matrikularbeitrag des Protektorats Böhmen und Mähren und die Besatzungskosten der besetzten Gebiete. Das ist eine lehr bedeutende Summe, die dem Reick an eigenen Einnahmen zur Deckung seines Finanzbedarfes im gegenwär tigen Kriege zur Verfügung steht Der Betrag, der darüber hinaus zur Deckung des Finanzbedarfes des Reiches gebraucht wird, fließt dem Reich lausend an Kreditmitteln zu. Das Volkseinkommen bewegt sich nach wie vor ain- wärts. Die Aufwärtsentwicklung wird sich sortsegen. Es wird infolgedessen auch der Teil des Volkseinkommens der nack Vornahme der prioaiwirtschasilichen Bedarfsbeäunx und nach Bezahlung von Steuern verbleibt, fortgesetzt größer. Andererseits steht dem Finanzbedarf des Reiches ein Sleuer- awtcmmen gegenüber das gegebenenfalls fortgesetzt wächst. Das ist eine staalsfinanzwirtschaftlicke Entwicklung, wie sie im Kriex s gesünder nicht jein kan. Wie gesund die Finanzen des Reichs- kn uie sind, wird eindeutig dadurch bewiesen, daß im Jahre 194l mit verSenkungoer Zinsen hat begonnen werden können. Die gesamte Reichsichuld hat am Ende des Rechnungslahrer 184V, also am 31. März 1941, einschließlich der Steuergutschcin« rund 88 Milliarden Neicksmari betrauen. Dieser Schuldenstand gewährt, gemessen an der Größe und Leistunqskraft der deuischen Volkswirtschaft und der darin beru henden Steuerkraft, einen noch sehr großen Spielraum, der für Zwecke der Kriegsfinanzierung in Anspruch genommen werden kann. Wir brauchen leine Notenpreffe In dem gleichen Zeitpunkt, in dem die Reichsschuld 90 Mil liarden Reichsmark betragen hat, Hai die englische Staatsschuld in Kaufkraslparität von 13 Reichsmark das Pfund Sterlim umgerechnet, rund 148 Milliarden Reichsmark betragen. Ei ergibt sich, umaerechnet auf den Kops der Bevölkerung, bei runl 90 Millionen Einwohnern in Deutschland ein Betrag von 100t Reichsmark bei rund 47 Millionen Engländern ein Betrag vor rund 3150 Reichsmark aus den Kops der Bevölkerung. Aus die sem Vergleich ergibt sich, wie außerordentlich günstig die Finanz läge des Deutschen Reiches gegenüber derjenigen Englands ist Wir werden, so betonte Staatssekretär Reinharot weiter bei unserem deutschen Steuersystem und bei der Organisation des Geld- und Kreditwesens in Deutschland niemals gezwun gen sein, zur Finanzierung von Kricgsausgaben die Noten presfe in Anspruch zu nehmen. Es wird stets möglich sein denjenigen Teil des Finanzbedarses des Reiches, der über dir ciaenen Einnahmen des Reiches hinaus vorhanden «st, aus den deutschen Volkseinkommen zu decken, teils durch Steuern, teil« in der Form von Krediten. Steuersenkung oder Schuldentilgung Wir haben unlängst die Einkommensteuer und den Kriegs zuschlag zur Einkommensteuer tabellenmäßig zusammengefaßt Diese Zusammenfassung ist aus Gründen der Vereinfachung ge schehen. Ich bitte, aus dieser Vereinsachung nicht etwa zu schlw ßen. daß beabsichtigt wäre, den Kriegszuschlag zur Einkommen steuer zu verewigen. Die Einkommensteuer wird bald nach Beendigung des Krie ges vollständig neu gestaltet werden. Es ist selbstverständlich daß dann die einkommensteuerliche Belastung der natürliche« Personen nicht mehr so hoch sein wird, wie sie während de- Krieges sein muß. Es wird zu gegebenen Zeitpunkten entwede: eine Senkung von Steuern oder eme echte Schuldentilgung vor genommen werden. Dabei wird jeweils von der Lage des Geld und Kreditmarktes und der Produktionswirtschaft und von ee- Größe des Finanzbedarfes des Reiches auszugehen sein. Zusammensassend stellte Staatssekretär Reinhardt am Schlus sest: Die Finanzen des Reiches und die deutsche Währung sinl gesünder als je. Die Inanspruchnahme der Noienprene jur di Finanzierung des Krieges kommt im nationalsozialistische« Staat nicht «u Betracht. Es sprechen alle Anzeichen dafür, das das Fundament, aus dem die Finanzkrast des Reiches beruht auch während des Krieges sortgesetzi stärker werden wird. Die Reichs- «nd Gauleiter beim Führer DIW Berlin 13. Mai. Die Nationalsozialistische Partcikorrespondcnz teilt mit: Beim Führer fand heute eine Zusammenkunft sämtlicher Rcichslciter und Gauleiter der NSDAP, statt, an der auch Reichsmarschall Hermann Göring teilnahm. Die Parteiführerschaft bereitete dem Führer, der zu den Versammelten sprach, eine von entschlossenem Siegeswillcn getragene überwältigend- Kundgebung. Die AuMrung des Falles Seb DIW. Berlin, 13. Mai. Die Nationalsozialistische Parteikorrespondenz teilt mit: Soweit die bisher vorgenommene Durchsicht der von Rudolf Heß zurückgelassenen Papiere ergibt, scheint Heß in dem Wahn gelebt zu haben, durch einen persönlichen Schritt bei ihm von früher her bekannten Engländern doch noch eine Verständigung zwischen Deutschland und England herbeiführen zu können. Tatsächlich ist er auch, wie unterdes durch eine Mitteilung aus London bestätigt wurde, in Schottland vom Flugzeug in der Nähe des Ortes, den er aufsuchen wollte, ab- gesprungen und wurde dort anscheinend verletzt aufgefunden. Rudolf Heß, der seit Jahren, wie es in der Partei be kannt war, körperlich schwer litt, nahm in letzter Zeit steigend seine Zuslucht zu den verschiedensten Hilfen, Magnetiseuren, Astrologen usw. Inwieweit auch diese Personen eine Schuld trifft in der Herbeiführung einer geistigen Verwirrung, die ihn zu diesem Schritt veranlaßte, wird ebenfalls zu klären versucht. Es wäre aber auch denkbar, daß Heß am Ende von englischer Seite bewußt in eine Falle gelockt wurde. .. Die Lanze..Arl-jeines Porgehens bestätigt jedenfalls die Iwon in ver ergen Mincuung gegevene ^aiiacye, vag er uulc« Wahnvorstellungen gelitten habe. Er kannte die zahlreichen, aus ehrlichstem Herzen gekommenen Friedensvorschläge des Führers besser als irgendein anderer. Anscheinend lebte er sich nun in die Vorstellung hinein, durch ein persönliches Opfer einer Entwicklung vorbeugen zu können, die in seinen Augen nur mit der vollkommenen Vernichtung des britischen Im periums enden würde. Heß, dessen Aufgabenbereich, wie be kannt, ausschließlich in der Partei lag, bat daher auch, soweit es aus seinen Aufzeichnungen hcrvorgcht, irgendeine klare Vor stellung über die Durchführung oder gar über die Folgen seines Schrittes nicht gehabt. Die Nationalsozialistische Partei bedauert, daß dieser Idealist einer so verhängnisvollen Wahnvorstellung zum Opfer siel. An der dem deutschen Volke aufgezwungenen Fortfüh- rung des Krieges gegen England ändert sich dadurch nichts. Er wird so lange geführt, bis — wie der Führer auch in seiner letzten Rede erklärte — die britischen Machthaber gestürzt bzw. friedensbereit sind. Britischer Sthreilenskemment i« Basra Alle Lebensmittel beschlagnahmt — Wehrfähige Jugend verhaftet Junge Iraker, denen es gelungen war, aus der von bri tischen Truppen besetzten Zone von Basra zu entfliehen, be richten von einem wahren Schreckcnsregimcnt, das die Brnen hier aufrichten. Wie aus Bagdad gemeldet wird, berichten sie Flüchtlinge weiter, daß die gesamte wehrfähige Jugend ver-- haftet und in einein engen Lager zusammengetrieben und wegen angeblicher Sabotageakte eine Reihe von Erschießungen vorgenommen worden seien. Alle Lebensmittelvorräte ver Bevölkerung seien für die britischen Truppen requiriert, so daß das Volk hungere. Die Erbitterung sei unbeschreiblich Die Juden Basras seien zu Kontrolleuren über die Araber einge setzt worden und übten ein Terrorregiment aus. Aufputschung der USA. Je mehr die Briten sich klar werden über die Unzu länglichkeit der eigenen Kraft, desto zahlreicher und desto drin gender werden ihre Hilferufe an die Vereinigten Staaten. Dieser Tage haben sich nunmehr gleich drei Wort-i sichrer der britischen Kriegshetzer bemüht, um den Bürgern der Neuen Welt den Nachweis zu erbringen, daß England ni 't für sich allein kämpft, sondern „für die Zivilisation". Es w n der australische Premierminister Menzies, der bri- ti s Botschafter in den Vereinigtet« Staaten, Lord Halifax, un - der Premierminister der südafrikanischen Union, S m u t s, die in dieser Weise versuchten, die Vereinigten Staaten gegen Deutschland auszuputschen. Rach dem australischen Premierminister Menzies geht dieser Krieg die „freien Männer der ganzen Welt" an. Die Neuordnung Europas aber, für deren Wesen und Werden Menzies selbstverständlich kein Verständnis hat, glaubt er, durch einen Hinweis aus die durch die deutsche«« Stukas ver- m achten Trümmerberge in England illustrieren zu können. Ist es etwa unsere Schuld, ivenn die Begründung einer gerech ten und dauerhaften Ordnung in Europa durch den Einsatz . der bewaffneten Macht vorwärtsgeführt werden muß? Was möglich war, um aus friedlichem Wege einen gerechten Aus gleich zu erreichen, hat der Führer wahrlich getan. Er ist nicht müde geworden, der Welt, und insbesondere der britischen Ne- gi rung, die Hand zur Versöhnung auszustrecken. England aber hat jede Verständigung sabotiert, und seine ganze Politik war nur darauf gerichtet, das Hatzdiktat von. Versailles zu verewigen. England war es, das diesen Krieg gewollt und dementsprechend dann auch erklärt hat, und Eng land ist es auch, das niedergekämpst werden «nutz, wenn Europa sich endlich eines wirklichen Friedens erfreuen soll. Im übrigen bescheinigte Menzies den Griechen, datz sie klüger daran getan hätten, mit den Deutschen zu paktieren, weil das praktischer gewesen sei. Warum plötzlich diese Be scheidenheit? Es wäre nicht nur praktischer gewesen, es war die Pflicht der verantwortlichen Männer in Athen, wenn sie sich von den Interessen dieses Landes hätten leiten lassen, mit Deutschland und Italien zusammenzuarbeiten, weil irgendein sachlicher Gegensatz zu diesen Mächten nicht bestanden hat. Datz dieser Krieg, wie Menzies seine Zuhörer weiter belehrte, nur mit einem hundertprozentigen Einsatz aller Kräfte gewonnen werden kann, wisse«« wir bereits vom ersten Tage an, und darum eben haben wir uns mit ganzer Kraft für die Aus rüstung unserer Truppen eingesetzt, haben die deutschen Solda ten rücksichtslos ihr Letztes hergegeben, wenn sie dem Feind gegenüberstanden. Datz Australien nicht für England kämpst, sondern für die „Freiheit", hätte Menzies lieber nicht sagen sollen, und ebenso hätte er nicht die Lektüre der Unabhängigkeitserklärung der Vereinigten Staaten empfehlen dürfen. Für die Freiheit kann England schon aus dem Grunde nicht kämpfen, weil man un möglich gleichzeitig Sklavenhalter und Freiheitsapostcl sein kann. Ist nicht die Geschichte des britischen Weltreichs nur eine Aneinanderreihung von Attentaten gegen fremde Natio- nen, von Vergewaltigungen freier Völker? Ist etwa Indien den Briten durch die Kraft der Zuneigung zugesallen, künden etwa die von Engländern in Irland verübten Grausamkeiten von der Stärke englischer Freiheits- oder Gerechtigkeitsliebe? In einem Hinweis auf die vor 25 Jahren erfolgte Hinrichtung des irischen Sozialisten Connonly, der nach dem Osterausstand von den Engländern standrechtlich erschossen wurde, schreibt heute Elisabeth Hurley Flynn im „New Uork Daily Worker", Connonly sei von der kaltblütigsten Tyrannei, die die Welt je gekannt habe, erschossen worden. Oder ist die Einverleibung des südafrikanischen Landes nach einen« mörde rischen Krieg ein Triumph der Freiheit gewesen? Auf die Un abhängigkeitserklärung der Vereinigten Staaten jedoch hätte der australische Premier schon aus dem Grunde nicht verweisen sollen, als dieses Dokumenl schließlich auch eine Auszählung britischer Schandtaten enthält! Datz Menzies der Ansicht ist, nach dein Kriege würde eine enge wirtschaftliche Zusammen- arbeit notwendig sein, ist eine reichlich späte Erkenntnis. Nach unserer Ansicht hätte diese Zusammenarbeit bereits nach oem Weltkrieg in Angriff genommen werden müssen. Der Boischafter Englands in den Vereinigte«« Staaten, Lord Halifax, bezeichnete einen Kompromitz mit Adolf Hitler als unmöglich und ries dazu auf, diesen Krieg, der zu einem Kampf zwischen Gut und Böse geworden sei, bis zum Ende durchzuführen. Wenn auch unsere Anschauungen über Gut und Böse sehr wesentlich von dem abweichen, was dieser edle Lord darunter versteht, so können wir ihm doch darin recht geben, datz ein Kompromitz unmöglich ist! Was notwendig ist, ist eine klare Lösung. Diese Lösung aber ist durch den Sieg der deutschen Waffen an allen Fronten in Europa garan tiert! Von der Rede des Sölolings Smuts ist lediglich zu bemerken, daß sie ein Sammelsurium von wüsten Beschimp fungen Deutschlands und ein Gemisch von starken Worten ist, die weder über die Hohlheit der Argumente dieses Schwätzers.