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Wochenblatt für Pulsnitz, Radeberg, Königsbrück, Radeburg, Moritzburg und deren Umgegend. Redigier von de» rerantworklichcn Redaeteure» E. Förster in Pulsnitz und Th. Her -> '' .berg. Verlag von E. Förster in PulSnitz und LH. A. Hertel in Radeberg. , AsO. 4« Freitag, den S7. Januar, Diese Zeitschrift erscheint jede» Freitag in einem ganzen Boge» und kostet vierteljährig 7 Ngr. 5 Ps. pr«e»uin«r»nao. — Bestell ungen, Inserate aller Art, welche die gespaltene Zeile mit 8 Pfenmgen berechnet werden, und in PuMnitz und Radeberg spätestens bis Diens tags Abends, in Königsbrück, Radeburg und Moritzburg bis Dienstags Nachnntt. abzugebcn sind, nehmen in Pulsnik und Radeberg die Heraus geber, iu Königsbrück der Kaufmann Andreas Grahl, m Radeburg der Buchbinder Günther, in Montzburg die Post- Expedition, in Grvßenhayn ! der Buchbinder Hvhlseldt, so wie alle Postämter an. .Zeitereignisse. Dresden, 18. Januar. In der Sandgrube vor dem Zie gelschlage wurde gestern die Leiche eines unbekannten, in den hohen vierziger Jahren gestandenen Mannes, welcher mit einem Pelz und Schuhen bekleidet war, verscharrt aufgesnnden. Fuhr- j leute holten Land und fanden ihn beim EmsMauf-ln. Man hat ihn dort jedenfalls vergraben, um irgend ein Verbrechen zu ver decken. Die Leiche kann dort 2 bis 3 Jahr gelegen haben. Leipzig, 23. Januar. Auf der sächsischen beyrifchen Etaatüeisenbahn ist gestern in der Nahe von Nenmarkt die Loco- motive „Phönix" eines reinen Gütcrzuges aus den Schienen ge- ! rachen und in dessen Folge der Locomatwführer Krüger und Feuermann Böhme bedeutend, obschon anscheinend nich lebensge- j sahrlich, verletzt, der Schaffner Heilmann aber so schwer verwun det worden, daß er heute in dessen Folge gestorben ist. — Auf der Leipzig-Dresdner Bahn in der Nahe von Baunsdorf über fuhr vorgestern der hier halb 11 Uhr abgegangene Zug einen Mann, welcher vor dem Zug über die Bahn laufen wollte. Der selbe blieb auf der Stelle todt. Ehrenfriedersdorf, 22. Januar. In der Mitte voriger Woche ist in Herold, Thum und Jahnsbach ein allen wahrge nommenen Kennzeichen nach toller Hund umhergelaufen und hat acht andere Hnnde gebissen, die gleich dem tollen Hunde erschla gen und vergraben worden sind. Gotha, 15. Jannar. Die Nacht vom 30. auf de»3l. December, in welchen ein ungeheueres Schneegestöber wülhete, hat allein in dem engern Bereich unserer Umgegend 11 Menschen daö Leben geraubt, und auö dem benachbarten Territorien kommen uns ähnliche Trauerbotschaften zu. Erzählungen glaubwürdiger Leute, welche in jener Schreckensnacht im Freien waren und bis zur äußersten, tödtlichen Erschöpfung gegen das nix erlxbte Schneegestöber ankämpften, klingen geradezu märchenhaft. Mehrere Leichname verunglückter Wanderer fand man ganz nahe an menschlichen Wohnungen, und man muß glauben, daß dqs Ringen gegen die Wuth des Sturmes so furchtbare Anstreng ungen nöthig maebte, daß die erschöpsten Kräfte selbst de» kurzen Weg bis an d,e nächsten Hauser nicht mehr zurückzulegen vermochten. Aus Bagaria (Sicilien), 2!). December, wird der „Tr. Itg." geschrieben: Am Bord des neapolitanischen Privatdampf ers „Vesuviv" kam gestern S. k. Hoheit der Prinz Georg von Sachsen in Gesellschaft des Barons v. Tschirschky und Dv. Ca rus in Palermo an und stieg bei Ragusa in der Lrinacria ab. Er. k. Hoheit reist unter dem Namen eines Grafen von Wesensiein. Bertin, 20. Januar. (Z.) Ani 15 d. M. erfolgte auf dem herzoglichen Schlosse zu Dessau die Verlobung der Prinzessin Maria Anna von Anhalt mit dem Prinzen Friedrich Karl Niko laus von Preußen, einzigem Sohne deS Prinzen Karl von Preu ßen. Der Bräutigam ist am 20. März 1828 geboren; die Braut, Tochter des regierenden Herzogs von Anhalt-Dessau und dessen am 1. Januar 1850 verstorbenen Gemahlin Friedericke, eurer geborenen Prinzessin von Preußen, ist geboren am 14. Septem ber 1837. — Für die Industrieausstellung in München wachsen die Sympathien unter den hiesigen Gewerbtreibmden von Tag zu Tag. Die Beschickungen derselben von hier auS werden von bedeutendem Belange sein. Man verspricht sich von der Aus stellung so große Vortheile, daß bereits eine Anzahl von Gewerb- treibendcn zusammengetreten ist, um aus ihrer Mitte sachkundige Personen dorthin zu senden, welche nicht allein ihre Interessen m Bezug auf ihre Ausstellungsgegenstände, sondern auch dadurch vertreten sollen, daß sie für sie zweckmäßige Berichte hierher schicken. Aus Konstantinopel. Lord Stratford de Redcliffe hat am 5. folgende Anzeige an die britischen Staatsangehörigen er lassen: „Da das aus 10 Linienschiffen, 1 Fregatte und 7 Dampf ern bestehende Geschwader Ihrer brüstchen Majestät, unter den» Befehle des Viceadmirals Dundas, infolge meiner Weisung ms schwarze Meer ausgelaufen ist, und ein großes französisches Ge-