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Pulsnitzer Anzeiger Ohorner Anzeiger Haupt- und Tageszeitung für die Stadt und den Amtsgerichtsbezirk Pulsnitz und die Gemeinde Ohm« Nr. 56 Mittwoch, den 6. März 1940 Jugoslawiens Neutralität Dirn Zeiftmg erschein i täglich mit Ausnahme der gesetzlichen Sonn- und Feiertage. Der VezugSprei« beträgt bei Abholung «öcheMich KV Sipf., bei Lieferung frei Hauk 88 Npi. Postbezug monatlich LKV ADI. Tie Behinderung der Lieferung rechtfertigt keine« Anspruch ans Rückzahlung der Bezugspreises. Zeitungrautgab« iür Abholer täglich >—8 Dbr nachmittag«. Preise und Rachlaßsätze bei Wiederholungen nach Preisliste Nr. 2 — Für da« Erscheinen von Anzeigen in bestimmten Nummern und an bestimmten Plätze» keine Gewähr. Anzeigen find an den Erscheinungslage» bis vor». 10 Uhr aufzugebru. — Verlag: Mohr S- Hoffmann. Druck: Karl Hoffman» ». Gebrüb» Mohr. Hauptschriftletter: Walter Mohr, PulSnitz; Stellv.: Walter Hoffmann, Pulsnitz. Verantwortlich für den Hetmattril, Sport u. Anzeige» Walter Hoffma»», PulSnitz; ft? Politik, Bilderdienst und den übrigen Teil Walter Mohr, PulSnitz. — D.«. VI.: M Geschäftsstelle: Nur Adolf-Hitler-Straße 2 — Fernruf nur lM Der Pulsnitzer Anzeiger ist kas zur Peröfienttiänng l>er amlli^en Dekanntmachungen des Landrates zu Kamenz, der Bürgermeister zu Pulsnitz und Ohorn behördlicherseits bestimmte Blatt und enthüll Bekanntmachungen des Amtsgerichts Pulsnitz, sowie des Finanz, amtes zu Kamenz » -»«ML S2 Jahrgang Minister Andres über die Wirtschaftsbeziehungen zu Deutschland Der zum Besuch der Leipziger Messe nach Deutschland ge kommene und gegenwärtig in der Reichshauptstadt weilend« i«goslawische Handelsminister Andres übergab einem Vertreter »es Deutschen Nachrichtenbüros folgende Erklärung: Ls ist keine bloße Phrase, wenn behauptet wird, daß die doutschen und jugoslawischen Wirtschaften sich ergänzen. Die l»«ut!che Wirtschaftsstruktur mit ihrem mannigfaltigen Jndu- Eriecharakter hat alle Eigenschaften für einen regen Waren- «ustausch mit einer Wirtschaft, die auf der Agrar- und Roh- Uosfgrundlage beruht. Jugoslawien hat eine Wirtschaft, in welcher gerade diese Eigenschaften besonders ausgeprägt sind. Die deutsch-jugoslawische Zusammenarbeit aus wirtschaftlichem Hebiet hat für Jugoslawien zweifache Bedeutung. Durch seine Ausfuhr »ach Deutschland hebt Jugoslawien zunächst seine Lcmv- Mirtschöfts- und Rohstosfproduktion, durch die Einsuhr aus Deutschland wieder versorgt sich Jugoslawien mit denjenigen Erzeugnissen, die für leine bergbauliche und industrielle Ent- «Vicklung von großer Bedeutung sind Dies sind die Grundsteine, omf welche» Vie deutsch-jugoslawischen Wirtschaftsbeziehungen Eeruhe». Wir sind aber überzeugt, daß der Nutzen dieser Be stehungen auf Gegenseitigkeit beruht. Wir leben heute in einer Ahr schweren Zeit. Aber wir sind entschlossen, unsere wirtichait- Tiche Zusammenarbeit vollinhaltlich fortzusetzen. Angewiesen auseinander erscheint die Erhaltung der gegenseitigen Wirt schaftsbeziehungen für beide Seiten auch weiterhin als -ine wirtschasttiaze Notwenoialeci. ^ttes vewem omens vag wir m unsern bisherigen Beziehungen auf dem richtigen Wege waren. Jugoslawien ist in den heutigen Kriegsverwicklungen neu tral geblieben. Aus dem Begriff der Neutralität ergibt sich die Notwendigkeit, die vor dem Ausbruch des Krieges bereits über nommenen Verpflichtungen einzuhalten. Mit voller Genugtuung kann ich hier feststellen, daß die Erhaltung dieser unsererseits freiwillig erklärten Neutralität von deutscher Seite aus durch nichts gestört worden ist. Obwohl uns Dadurch unsre Ausgabe in der heutigen Zeit erleichtert ist ist die Erhaltung der Neutral- tät für Jugoslawien keine einfache Sache. Die Zeiten, die die Neutralität für die Wirtschaft eines Staates mit großen Kriegs gewinnen auf Kosten der kriegführenden Mächte verbunden war. sind heute vorüber. Jugoslawien faßt seine Neutralität nicht nur als ein Recht auf, sondern ebenso sehr als eine Pflicht allen in Frage kommenden Handelspartnern gegenüber. Im aufrichtigen Wunsche, seine jetzige Lage ausrechtzuerhalten, hat Jugoslawien gerade auf dem wirtschaftlichen Gebiet manche Persäumnisse gemacht, welche im schroffen Gegensatz zu seinen wirtschaftlichen Interessen stehen. Das sind die Hauptgrundsähe der jugoslawischen wirtschaft lichen Neutralität, die unsererseits immer eingehalten werden, weil war darin die beste Bürgschaft für die Erhaltung der poli tischen Neutralität erblicken " PWW WWerW zu EmsMeitei Labour-Abgeordneter will abgestürzte deutsche Flieger ertrinken lassen! A Im Londoner „Daily Expreß" macht der Labour- Adgcordnctr Wedgwood den scheußlichen Vorschlag, deutsche Hlieger, die über der Nordsee abgcftürzt sind, einfach ertrin ke» zu lassen, um auf diese Weife die nach Ansicht dieses Un geheuers nicht humane Kriegführung der deutschen Luftwaffe M vergelten. Weiterhin wird angeregt, deutsche Gefangene qts Geiseln auf englische Schiffe zu setzen oder sie zum cHtratzrnbau in Frankreich oder bester noch in Sierra Leone »der auf St. Helena einznsetzen. Hätten die Deutschen nicht schon lange Kolonien gewünscht?, sa fragt der Abgeordnete Wedgwood, und meint dann höhnisch, also solle man doch dir deutschen Kriegsgefangenen diese Kolonien sehen lasten, auf daß sie sie entwickeln könnte«. In Zurückweisung dieser niederträchtigen Ausführungen iw« bereits eine italienische Zeitung, der „Nesto del Carlino", «nrn Offenen Bries an den menschenfreundlichen La- üwur-Abgeordneten veröffentlicht, der an Deutlichkeit nichts 4« wünschen übrig läßt. Darin heißt es: „Es ist ein englischer Vorschlag, Ihnen und Ihres Randes würdrg, das es immer verstanden hat, leden Grausamkeitsrckord zu schlagen, ohne die Miene engelhafte Der Unschuld zu verlieren. Was Ihrem Lande nützt, das ist gut; unsagbar schlecht und vcrabscheuungöwürdig aber ist alles, «oas sich Ihrem Lande cntgegenstellt. Junge Söhne eines Volkes, zwanzigjährige Soldaten, die sich ihrem Vaterjandc Mweiht haben, die den Tod nicht achten, um über die Meere, Allsten und Landstriche Großbritanniens zu fliegen, verdienen «Wiß nicht britisches Mitleid Weder zu den Zeiten der Königin Victoria noch inz fernen Mittelalter, auch nicht in »en dunkelsten- Zeiten der Vergangenheit hätten Sie, Herr Wedgewood, Ihren Vorschlag vorbringen können, ohne sich »le allgemeine Verachtung zuzuzichen. Aber heute, wo man »ic Farce von der bedrohten Menschheit, von der angegrif fenen Zivilisation und von der unterdrückten Demokratie her- «SKHreit, könne» Sie als guter Labour-Abgeordneter jedes Verbrechen befürworten, ohne daß man Sic in eine Zwangs- Anstalt sperrt. Nur so weiters Fordern Sie noch mehr! Ver- kangcn Sie die Ermordung der Kriegsgefangenen, die Zer störung der feindlichen Städte, dir Beschlagnahme aller nicht- englischen. Schiffes Zeigen Sie mit Stolz Gott und den Men schen daS hundertprozentige Spitzenwerl der demokratische» «ad antifaschistischen Zivilisation!" Der Offene Brief schließt: „Sehr nnchrenwertcr Herr Wedgewood! ES ist nicht gesagt, daß der Tag des Gerichts Mzu ferne liegt." * Der ..Vorschlag", den der Labour-Abgeordnete Wedgwood §ur vcnioieruug ver vrciizkycn »triegzuyrung veigcpeuer, yai. ist wirklich England „würdig": So unmenschlich aber die Roheitsakte sind, zu denen Wedgwood aufruft, so entsprechen sie doch nur denen, die Engländer auch sonst schon in allen Zeiten in ihrer Geschichte nicht nur gefordert, sondern auch begangen haben! Hat nicht der gleiche Josiah L. Wedgwood, der jetzt Bestialitäten gegenüber Deutschen propagiert, auch an jenem Burenkrieg teilgenommen, in dem England alle Gesche des Völkerrechts und der Menschlichkeit mit Füßen getreten hat? „Wir sehen den Rauch der brennenden Farm- Häuser" so schildert W. T. Stead in einem, in dem von uns bereits mehrfach behandelten „Dokumemenwerk über die eng lische Humanität", das höllische Panorama in Südafrika. ..wir hören die Schreie der verängstigten Kinder, und im Dunkeln hören wir manchmal das Schluchzen verfolgter und geqnälter Frauen inmitten ihrer verwaisten Kinder Und wir wissen daß, ehe die Sonne wieder unlergehl, britische Truppen aus- gcstcuett mit der Vollmacht des Königs, gewappnet und ans gerüstet mit Zustimmung unserer Volksvertreter dem grauen haften Konto unserer Schuld in Südafrika dauernd neue Ab- scheulichkeitcn.hinzufügen" Und doch, so können wir diefem Bericht weiter' entnehmen, sei cs durch eine „außerordentliche Geschicklichkeit" den Mitgliedern des britischen Kabinetts ge lungen, das Parlament und die Bevölkerung zu täuschen. .Mil lionen von Menschen so blind zu machen — und das schreibt W T. Stead! —, daß sie nicht sehen, daß der Krieg mit barbarischen Methoden geführt wird und England bewußt zu Methoden der Kriegführung gegriffen Hal, dir durch allgemeine Uebereinstimmung aller ziviliftrrten Völker als unstatthaft abgelehnt und ausgeschlachlet worden sind". Heute aber fordert ein Mitglied des englischen Parlaments seine Regierung aus. neue Schmach ans England zu laden Sollte man es für möglich halten, daß der gleiche Mann, der den traurigen Mut besessen hat, derartig gemeine Vor schläge zu veröffentlichen, den Weltkrieg aus eigener An- schauung kennt und daraus einen hohen englischen Orden heimgebrachi hat! Der Umstand aber, daß Wedgwood sein scheußliches Projekt in aller Oessentlichkeii Hai darlegen kön nen, macht deutlich, daß die britische Regierung an sich gegen derartige Vorschläge nichts einzuwenden hat! Man kann also nur hoffen, daß die Furch, vor deutschen Vergeltungs- maßnahmen die Engländer davon abhalten wird, Pläne durch- zusühren, die zwar aller Menschlichkeit hohnsprechen, leider nichl der britischen Tradition. 8. März. 1917: Ferdinand Graf v. Zeppelin in Berlin gest. (geb 1^381. — 1922: Gründung des .Hugcndbunbes der NSDAP.", des Vorläufers her Hitler-Jugend, ... Der Entscheidung entgegen Schlagbereit — Kampfgeist und Opfermut Stärkste Reserven an ausgebildeten Kämpfer« aller Art sowie technischem Personal ,an Waffen und Gerät stehen a» vor Front und m a-:r Heimat zu tveiteren Einsatz bereit. Dies«« Schlußworten der stolzen Sechs ° Monate--Bilanz des Ob«» kommarrdos der Wehrmacht könnte man ohne weiteres fügcn, daß die geballten Energien des gesamten deutschen Botkea die zu letzter Konzentratwn gesteigerte oeuijche Wcrtschastski«st in gleicher Weise zu entscheidenden Schlägen fertig und bereit sind. Nicht nur die unmittelbaren Waffen.räger der Nation in Heer. Marine und Lufrwaffe haben ihre Kainpfkraft und ihr«. Einsatzwillen aufs Höchst« gesteigert, der im wesentlichen abge schlossene Kriegswintcr hat mich jeden an der Heimat ¬ front stehende« deutsch«« Menschen zu einer ernsten und griumft- g«n Entschlossenheit erzögen, unseren Gegnern jene Niederlage beizubringen, die sie in verhängnisvoller Leichtfertigkeit b« Kricjfsbeginn uns zuzufügen können glaubten. Es ist nicht zu vAt gesagt, wenn man erklärt, dieser Winter habe die Kampfent schlossenheit und damst selbstverständlich auch die Durchschlagt«- kraft Deutschlands zu stählrn«r Härte geradezu geschmiedet. Von dieser Kampfentschlossenheit strahlen sowohl mittct- bare wie unmittelbare Wirn uien in die militärische» und poli tischen Ueberlegung des In-, aber auch des neutrale« m» feindlichen Auslandes aus, die gegenwärtig i» ^zahlreich« Aeußerungen einen Niederschlag finden. Erst dieser Tage sprach ein halbofsiziöjer Artikel Ser Moskauer „Jstwestja" «s ganz unmißverständlich aus, ^>c , die West macht« dem kom menden Schlag Deutschlands mit oanger Sor ge entgegen sehen. DI« virlfältigsten Spekulationen über Art und Weise des deutschen Schlages geistern durch die Spalt» sowohl der sensationshungrigm Weltpreis«, wie wach durch däe Gespräche und Vorträge, die r - den neutralen Staaten übqr Kriegslage und künftigen Verlauf desselben an der Tagesord nung sind. Die jüngsten deutschen Erfolgsbericht« hab«n ft» übrige« noch erheblich dazu beigetragen, die Welt vcm dem dtuk- schen Willen, eine Entscheidung mit dem ganz«» Einsatz aller kri->tzer scheu Machtmittel zu erzw ratzen, mehr und whr zu überzeugen. Gerade Sie letzten Wo-kwu crbracylen mit der Heimkehr wmischrr U-Boot«, die Versenkungsziffern von Weltkriegsausmaßen melde!«n, dsu Nachweis, auf w-stch' «rfolgrm-!)en Bahnen sich der" deutsche Ha*> Helskrieg fortmiwickelt hat. Gesellt man hierzu di« Festst«lln»z des Oderkomm ndoS, daß n. Ablauf des sechst«» KricgsmvMrt sckwn fast zwei M-.liivunm im Dienste der Gegner stehende». Handels ton nage auf dm Meeresgrund hinabgeschickt wurde«, und das, oowohl neutrale >mbachter noch nicht von purem wirklichen Großeinsatz der deutschen Lu'vvaff« zu sprechen w»- gen, jo wird das Anwachsen der Spannung in der ganzen RUK Wohl begreiflich. Die Vorbereitungen dieses W'ntcrS, die alle nur dem Zj«t« dienten. Den schland in den höchstmöglichen BereitschastszustaiR für den Schlag gegen West«,ächte zu versehen, dai-eu t» übrigen den Kampstvillm und Tatendrang der deutschen Weh» macht nicht etwa vermindert, Gegenteil, sie wurden «i- gentlich nur aufgestaut. IKnm wohnt jetzt gl«ichsam fast ei«« explosive Gewalt inne. Der Kampfwill« etwa unserer Flk-Am der sich in jedem Bericht vor den Frontflugplätzen rmd Flieger horsten an der Westfront wie an der Neröseeküst« wrderspiezett, der Front wie Heimat beseelt Beide sind sich bewußt, daß dm Sieg nicht ohne Opfer errungen werden kan. Beide stod zu .dk* sm Opfern, entschlossen und bereit Wann die Entscheidung b» ginnnt, das zu bestimmen überlassen sie vertrauensvoll de« Führer. Sie wissen nur «ms, sie ftnb schlagbaveit! Wafierrraub aus Londoner Kaserne Scotland Pard wurde olarmicrl In einer Kaserne tm Westen Londons sind ans geheimnie volle Weise vielt Wassen und eine Menge Mun i i ion verschwunden Da das Depot ständig streng bewach, wnd. stehen die englischen Behörden vor einem Rüffel De, Fak ist ihnen so in die Knochen gcsahrm, daß sogar Scottan» Aars alarmier, w»rd»