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Anzeiger Nr. 277 Dienstag, den 25. November 1841 Diese Zeitung erscheint täglich mit Ausnahme der gesetzliche» Sonn» und Feiertage. Bezugspreis: Bei Abholung 14 tägig 1.— RM., frei Han» 1.10 RM. etnschl 12 bez. 15 Pf. Trägerlohn. Postbezug monatl. 2.80 RM. Die Behinderung der Lieferung rechtfertigt keinen Anspruch auf Rückzahlung des Bezugspreise». ZettungSausgabe für Abholer Haupt- und Tageszeitung für die Stadt und den Amtsgerichtsbezirk Pulsnitz und die Gemeinde Ohorn Der Pulsnitzer Anzeiger ist da» zur Veröffentlichung der amtliche« Bekanntmachungen des Landrates zu Kamenz, der Bürgermeister zu Pulsnitz «ud Ohor« behördlicherseits deftimmt« Blatt und enthält Bekanntmachungen des Amtsgerichts Dulsnitz sowie des Finanzamtes z« Kamenz täglich 8—S Uhr nachmittags. Preise und Nachlatzsätze bet Wiederholungen nach Preisliste Nr. S — Für das Erscheinen von Anzeigen in bestimmten Nummern und am bestimmten Plätzen keine Gewähr. Anzeigen sind an den Erschetnungstagen bi» vorn». 18 Uhr aufzugeben. — Geschäftsstelle: Nur Adolf-Hitler-Straße 2 — Fernruf nur 551. 93. Jahrgang Pulsnitzer Anzeiger Ohorner Feierlicher Staatsakt in Berlin Manifestation der antibolschewistischen Weltfront Im Zusammenhang mit dem in Berlin stattfindenden feierlichen Staatsakt aus Anlaß des Jahrestages des Ab schlusses des Antikominternpakles von 1936, in dessen Nahmen zahlreiche führende Staatsmänner dem Kampfeswillen der in der antibolschewistischen Front vereinten Mächte gegen den Wettbolschewismus Ausdruck verleihen werden, trafen im Lause des Montagvormittag der italienische Minister des Aeußcrn Graf Caleazzo Ciano, der ungarische Ministerprä sident und Außenminister von Bardös sh und der kroa tische Minister des Aeußcrn Lorcovic auf dem Anhalter iahnhos in Berlin ein. Die Staatsmänner wurden von dem Reichsminister des Auswärtigen von Ribbentrop begrüßt. Nachdem die Staatsmänner in Begleitung des Neichsaußenministers von Ribbentrop die Front der vor dem Bahnhof angetreienen Ehrenformationen der Wehrmacht abgeschrittcn hatten, wur den sie in ihre Quartiere geleitet. Aus Anlaß des 5. Jahrestages des Abschlusses des Anti- kominternpaltes trafen auch der slowakische Ministerpräsident Dr. Tuka, der königlich-bulgarische Außenminister Popofs, der finnische Minister für auswärtige Angelegenheiten Wit ting und der königlich-dänische Minister des Äeußern Scave-. nius in Berlin ein. Zur Begrüßung der Staatsmänner war der Reichsminister öes Auswärtigen von Ribbentrop erschienen. Nachdem die Staatsmänner, begleitet vom Reichsaußenminister von Ribben- > trop, die Front der angetretenen Ehrenformationen der Wehr-! macht abgeschritten batten wurden ste in die Quartiere geleitet, in denen sie während ihres Aufenthaltes in Berlin wohnen, s Der Staatsakt begann heute Mittag 1S.SO Uhr. Unbesiegt in allen Kümpfen Reichsmarschall Göring zum Tode von Mölders Der ReichsmarfchaL des Großdeutschen Reiche» und Ober- besehlshaber der Luftwaffe, Göring, widmet Oberst Werner Mölders folgenden Nachruf: ,Tief erschüttert und auf das schwerste getroffen von diesem harten Schickjalsschlag, steht das deutsche Volk an der Bahre seines größten Helden im Kampf um Deutsch- lands Freiheit und Ehre, in stolzer Trauer um den Offizier, der bis heute als einziger Soldat der deutschen Wehrmacht dir höchste Taplerkettsauszeichnung, das Eichenlaub mit Schwer tern und Brillanten zum Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes, in Siegesbewutztsein und Bescheidenheit trug. Ehrfurchtsvoll senken sich die Fahnen aller Waffenteile der deutschen Wehrmacht vor dem ruhmgekrönten jüngsten deutschen Obersten, dem ob seiner edlen Gesinnung und seines überragenden Heldentums sie Herzen aller, der Vorgesetzten wie der Kameraden und Untergebenen, eutgegenschlugen, der sich die Liebe und Bewunderung der begeisterten deutschen Jugend wie kein anderer in diesem Kriege erworben hatte. Ergriffen nimmt mit mir die deutsche Luftwaffe nun Ab rieb von dem Tapfersten aus ihren Reihen, dem vorwärts- stürmenden Kämpfer, der in mehr als tausend Luftschlachten steiS Sieger blieb und in beispiel- bastem Angriffsgeist 1l5 feindliche Flugzeug« vernichtete. Un- besieg« in allen Kämpfen, ist der hervorragendste deutsche Flieger, der Offizier, der allen Vorbild war und immer bleiben wird, das Opfer eines tragischen Unfalls geworden. Sieg und Ruhm ist an seinen Namen geheftet, der in der Geschichte dieses Freiheitskrieges und der deutschen Zukunft ewig sonleben wird. Durch die enge Verbundenheit, die ich stets für diesen jungen Kameraden empfand, trifft mich sein Tod persönlich aufs tiefst«/ „3n die Kette der Unsterbliche« eingereiht" Kein Feind dieser Welt, nur das Schicksal selbst konnte einen Mölders bezwingen und auch das nicht, um ihn sterben zu sehen, sondern um ihn eingehen zu lassen in das ewige Vermächtnis seines Volkes — schreibt ein rumänischer Kampfflieger in der Bukarester Zeitung „Viatza" zum Tode des deutschen Fliegerhelden Für uns — so heißt es Wei- ter die wir im gleichen Luftraum mit ihm den Kampf gegen den Bolschewismus führen dursten, war Oberst Mölders der Stolz und ein ständiger Ansporn. Soost unsere rumänischen Flieger gegen Osten starteten, gingen ihre Gedanken hin zu m, und das Gefühl, daß vielleicht auch er zur selben Stunde wärts slog, erfüllte uns alle mit Zuversicht und Kraft. Sein Ruhm reiht ihn ein in die Kette der Unsterblichen, die dir Geschichte, die Art und die Kraft seines Volkes gestaltet haben. Die Heldensage vom Flieger Mölders wird unS allen ein unvergänglicher Wegweiser sein. Eine strahlende Heldengestalt. Der Tod des deutschen Fliegerobersten Mölders hat auch im verbündeten Italien Trauer und Mitgefühl hervorge rufen, die in gleicher Welse dem Flieger und Soldaten gelten. Die Blätter würdigen in ausführlichen Artikeln die Leistungen von Oberst Mölders und bringen Bilder des gefallenen Flie gers. „Giornale d'Jtalia" bezeichnet Mölders als strahlende Heldengestalt. Zum Nieseriode de; Oberste« Mölders Tagesbefehl Reichsmarschall Görings an die Luftwaffe Reichsmarschall Göring hat zum Fliegeriod des Obersten Mölders den nachstehenden Tagesbefehl an oie Lustwaffe er lassen: Soldaten der Luftwaffe! Unser Oberst MölderS weil« nicht mehr unter uns. Eine unerforschliche Vorsehung Hai es gewollt, daß der Sieger in 115 Luftkämpken, der Offizier, der als einziger in der deut schen Wehrmacht das Eichenlaub mit Schwertern und Brillanten zum Ritierkrcuz.des Eisernen Kreuzes als höchste Tapferkcttsauszeichnung trug, das Opfer eines traglschen Flugzeugunsallcs geworden ist. In tiefer Erschütterung treten wir an die Bahre unseres Besten und Tapfersten Unfaßbar ist uns allen, daß unser ruhmreichster Flieger nicht mebr in unteren Rethen steht Wie ein strahlender Komet zog sein iunarS Heldenleben hell leuch- tend als Beispiel unbesiegbaren Kampfeswillens und vorbild licher Tapferkeit an uns vorüber Siegreich aut allen Schlacht- feldern dieses Krieges um Deutschlands Ehre und Freiheit, hat ihn kein Feind überwältigen können Nun ist er, der treueste Pflichterfüllung und höchste Einsatzbereitschaft ver körperte, in Walhall eingezogen Auf Befehl des Führers und Obersten Befehlshabers der Wehrmacht trägt sein siegreiches Geschwader nun seinen Na men. So wird er in der Luftwaffe wie in der Geschichte des deutschen Volkes bis in alle Ewigkeit fortlcbcn Sein An denken soll uns stolze Tradttion und stets Vor bild höchster mtlttärtfcher Tugend sein Seinem kühnen Angriffsgeist soll« ihr nacheifern um so die Lücke zu schließen, die sein Tod in unsere Reihen gerissen hat. Darum vorwärts, Kameraden, zum Endsteg tm Geist unseres unvergeßlichen Helden. Göring, Reiitzsmarfchall deS Großdeutschen Reiches und Oberbefehls haber der Luftwaffe. Anter deutschem Vomberchagel Weiterer Geländegewinn Wieder griff die deutsche Luftwaffe am 23. November an der gesamten Lstsront wirksam zur Unterstützung des Heeres m die Kämpfe ein Im südlichen Kampfabschnitt bom- barvlericn deutsche Kampf- und Jagdflugzeuge sowietische Stellungen nördlich Nostow. In lausenden Einsätzen streßen Kampstlugzeuge auf die sowjetischen Verteidigungsstellungen uns brachten durch Volltreffer den Bolschewisten empsinosame Verluste bei. Die getrossenen Stellungen wurden zerstört oder verschütte». Große Kraterselder zeigten die Wirkung der abge- worsenen Bomben. Ein sowietischer Panzer wurde vernichtet, sieben weitere beschädigt. Die Nachschubstraben der Sowjets lasen aleichsalls unter dem Bombenhaael der deutschen Flieger. Mit Bomben und Bordwaffen wurden lange Fahrzeugkolon nen der Sowjets auf den Straßen wirksam angegriffen. Auch im Kampfraum südlich von Moskau be- kämpften deutsche Zerstörerslugzeuge sowjetische Stellungen und Truppen. Unermüdlich setzten die deutschen Flieger zum An griff gegen Kavallerie- und Infanterie-Kolonnen an und zer- sprengten sie mit Bomben und dem Feuer ihrer Bordwafsen. Eine marschierende bolschewistische Batterie erhielt einen Voll- trefser, der drei Geschütze zerstörte. Zahlreiche Krastsahrzeuge der Sowiets blieben brennend liegen. Bei den Angrissen auf sowjetische Formationen nörlich von Moskau verloren die Bolschewisten einen starken Prozentsatz ihrer Menschen und Weltfront der Ordnung kV Wieder einmal hat die Welt die Augen auf Berlin ge richtet. Der fünfte Jahrestag der Unterzeichnung des Anti lominternpaktes von 1936 steht führende Staalsinänner aus Europa und dem Fernen Osten in der Rcichshauptstadt der- sammelt. Im einzelnen haben sich Staatsmänner aus Italien, Ungarn, Spanien, Rumänien, Finnland, Dänemark, Bulga rien, der Slowakei, Kroatien, Japan und China in Berlin kingefunden. Diese Zusammenkunft bildet eine machtvolle Manifestation der europäischen Geschlossen heit gegen den Bolschewismus und darüber hin aus eine Bekundung der Willenseinheit der jungen Völ- k e r überhaupt. - Diese Zusammenkunft zeigt, daß alle diese Nationen im Bolschewismus den gemeinsamen Feind ihrer Kultur und ihres Lebens erkannt haben! Wie jetzt der Bolschewismus durch seine weltrevolutio nären Wühlereien die gesamte Kulturwelt bedroht hat, so har einst das zaristische Rußland durch seine imperialistische Poli tik Europa aufs ernsteste gefährdet. Wir erinnern uns. daß man den Zaren Peter l. in der Sowjetunion als „ersten Bolschewisten" betitelt hat. Wie wir bereits vor einigen Tagen anknüpfend an den Vortrag des Professors Schüßler über den Moskauer Imperialismus von Peter I. bis Stalin ausgeführr haben, besteht in der Tat eine enge Verbindung in der Ziel- setzung zwischen der heutigen Sowjetunion und dem Vorläufer dieses Staatsgebildes. Das Testament Peters 1., das den Machthabern im Osten die Aufgabe zuwies, die Ostsee und die Dardanellen zu erobern und svstemaiisch die Selb ständigkeit Deutschlands und Europas zu unterhöhlen, ha« in den Bolschewisten gelehrige Schüler gefunden. Wie Peter l., so wollten auch die Bolschewisten Europa in einem bestän digen Kriegszustand erhalten, um desto sicherer auf den Trümmern der europäischen Kultur ihr teuflisches Macht- gebilde errichten zu können. Nun wird das Testament Peters I., den man in Moskau auch den Großen nennt, von Adolf Hitler zerrissen! In einem grandiosen Kampf gegen das plurokratische Eng land und den blutbefleckten Bolschewismus hat die deutsche Wehrmacht die Verderber Europas wuchtig niedergeschlagen. Wenn auch das Ringen in seiner ganzen Härte nach wie vor weitergeht, so kann doch kein Aufgebot des Feindes daran mehr etwas ändern, daß die Entscheidung in diesem Ringen gefallen ist und daß jeder weitere Kampf nur das Ergebnis der bisherigen Schlachten, die die größten sind, von denen die Geschichte zu berichten hat, bestätigen wird. England und die Bolschewisten mögen zwar den Krieg noch etwas in die Länge ziehen können, an seinem Ausgang jedoch vermögen sie nichts mehr zu ändern. Der ganze Kampf zu Lande, auf dem Wasser und in der Luft kündet von einer gewaltigen Ueberlegenheit der deutschen Waffen. Mit der ihres Materials. M«t Schneid ausgeführte Ttesangrme au« sowjetische Feuerstellungen vernichteten drei Panzer uno drei Flak-Geschütze. Andere Verbände der deutschen Luftwaffe setzten ihre An griffe gegen Eisenbahnziele der Sowjets mit Erfolg fort. Nachvew ein beträchtlicher Teil der Bahnen zerstört ist, trifft jede Unterbrechung der wichtigen Eisenbahnstrecken die Sow jets doppelt schwer. Truppen des Heeres erzielten im Angriff am 23. November in den verschiedensten Abschnitten weiteren Ge ländegewinn. Im mittleren Abschnitt wurden in den Angrisss- kämpsen vom 19. bis 21. November vor der Front eines einzigen Korps 1 098 feldmäßig ausgebaute Bun ker und Stützpunkte genommen, 2R24 Minen ge räumt und zahlreiches Kricgsgerät erbeutet. Das Korps »nachte in derselben Zeit 1319 Gefangene, die blutigen Verluste ver Bolschewisten in diesen Waldkämpsen waren besonders hoch. Wichtige Eisenbahnlinien in unserer Hand In einem Abschnitt der Ostfront stieß eine deutsche Infan teriedivision gegen eine wichtige Eisenbahnlinie der Sowjets vor und brachte sie durch schnellen Zugrifs in ihre Hand. Ver geblich versuchten die nbziehenden Bolschewisten, sich in dem Hintergelände zwischen dem Bahndamm und ostwärts davon gelegenen Wasserläusen sestzusctzen. Mit wuchtigen Stößen wurden die Sowjets immer weiter nach Osten getrieben. Ein letzter starker Gegenangriff mit Unterstützung eines Panzer- zuaes brach im konzentrierten Feuer der deutschen Wassen zusammen. Dann warf die Division die Bolschewisten, deren Rückzugs wege durch die von ihnen in mehreren Ortschaften angelegten Brände und angerichteten Zerstörungen gekennzeichnet waren, über die Wasserläuse zurück. Trotz der Sprengung mehrerer Brücken war es den deutschen Soldaten möglich, den Sowjets aus den Fersen zu bleiben und ihnen schwere Verluste zuzu- fügen.