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für Pulsnitz, Königsbrück, Radeberg, Radeburg, Moritzburg und Umgegend der Eimlnddrcißigstrr Jahrgang 10. Mai 1878 Sonnabend Amtsblatt der Königlichen Gerichtsbehörde» und städtischen Behörden'zn PulSnitz und Königsbrück. Erscheint: «linw»»« und «»»»abends früh 3 Uhr. AdonnementSpreiS: Vieneljkhriich lj Mart. Buchdruckerei von Craft L«dNtg Dörfter in Pulsnitz. »erantwertUste Redaktion, Druck und Verlag von Paul Weder in PulSnitz. Gtschäftsftevea für LönigSbrück: bei Herrn Kaufmann Ak. Tschersich. Dresden: Annoncen - Vureau'S Haasenstein L Vogler, In validendank, W. Saalbach. Leipzig Rudolph Mosse, Haasenstein L Vogler. Berlin: Eentralannoncenbureau für s Lmmtliche deutsche Zeitungen. werden mit w Pfennigen für den Re nm einer gespaltenen Corpus- Zeil« berechnet u. sind bis spätesten« Dienstags und Freitags Vormittag« b Uhr hier aufzugeben. ^sin»«ii7OOll-011l1^1l*?1/7O von uns unbekannten Firmen und Personen nehmen wir nur gegen Pränumerando-Zahlung durch Briefmarken oder Posteinzahlung auf. Anonhme Annoncen, oder solche, welche Beleidigungen enthalten, werden keinesfalls ausgenommen, mag der Betrag beiliegen oder nicht. ILxpvsI der die der der der der der Auf Antrag der Erben weil, des Gasthosspachters Carl Friedrich Grützner zu Pulsnitz soll das, zu dessen Nachlasse gehörige, am hiesigen Obermarkte gelegene, zwar unter Dach befindliche, je!och im klebrigen dermalen noch im Ausbau begriffene Hausgruudstuek Nr. 289 des Brandcat., Fol. 13t des Grundbuchs für Pulsnitz mit dem ganzen noch vorhandenen Baumaleriale sowie sammt der zum Hause gehörigen Scheuuenhälfte, oder auch Haus und Scheune gesondert, bald möglichst aus freier Hand verkauft werden. ...... . Kausliebhaber wollen sich zu Erlangung näherer Auskunft entweder au die Unterzeichnete Nachlaßbehörde oder an Herrn Advocat Emner hier, als genchluch be stätigten Aliersvormund der unmündigen Ärntzner'schen Kinder wenden. PulSnitz, am 9. Mai 1879. - „ Das Königliche Gerichtsamt Jahn. Von dem unterzeichneten Königlichen Gerichtsamte soll den 3. Juni 1870, von Vorm. 9 Uhr an, au hiesiger Amtsstelle 1 Fatz Indigo, mehrere Büchsen Anilin, l Parthie blaue und graue Leinwand und 2 Marktkisten gegen sofortige baare Bezahlung ver steigert werden. Radeberg, am 6. Mai 1879. KöniglichesGerichtsamt. Gröbel. ' hinter den letzten Jahrgang der Reserve, Ersatz-Reservist I. Classe Bäcker Carl Moritz Bretschneider in Königsbrück hinter den letzten Jahrgang der Ersatz-Reserve I. Classe zurückgestellt worden. Die beregten Zurückstellungen haben bis I. April 1880 Gültigkeit. Kamenz, den 28. April 1879 Der Civil-Vorsitzende der Königlichen Ersatz-Commission daselbst. Schäffer, ^lmtShauptmann. Bckanutmach u n g Gemäß 8 17, 1 «tust a der Control-Ordnung sind die Landwehrleute Bäcker Johann Lehmann, - der Töpfer und Kohlenhändler Julius August Petzold, ' „ , ... . der Stellmacher Samuel Julius Rasche, - allerseits w Pulsnitz, der Schnittwaarenhändler Johann Friedrich Augnst Rammer, ' der Gastwirth und Oeconom Carl Lonis Thieme in Stenz, Barbier Bruno Lenzendorf in Königsbrück, Schmied Gustav Emil Schlegel gen. Fenchtemener, f beiderseits in «amenr Fabrikarbeiter Johann Augnst Schmidt, i vewerpus m namenz. hinter den letzten Jahrgang der Landwehr, Reservisten Gartennahrungsbesitzcr Johann Carl Gottlieb Steglich in Brauna, Lohnweber Johann Schwarz in Säuritz, Brauer Gustav Robert Terne in Lieske, Mittwoch, den 14. Mai 1879, Viehmarkt in Pulsnitz. Die Zollvorlage» machen den liberalen Blättern immer mehr Kopfschmerzen, je näher die Entscheidung rückt und je geringer die Aus sicht für die Herren Freihändler wird, sie zu Fall zu brmgen. So vertieft sich z. B. die Berl. „Tribüne" in einer ihrer letzten Nummern in den Gedanken, es könne zu einer gegen Deutschland gerichteten Koalition kommen als einem möglichen Resultat der neuen Zollpolitik des Reichs. Das Phantasiereiche Blatt schreibt: „Daß in dem ganzen Zollplan nicht nur ein wirth- schastlicher, souderu ein sehr ernster politischer Gedanke verborgen liegt, wem wollte das entgehen ? Deutschland soll sich mit Ausschluß aller fremde» Koukurreuten ge werblich uud landwirthschaftlich selbst g nügen, eS soll den Nachbarländern einen dauernden Kapitälstribut ab- pressc», vermittelst einer Kampsespolitik, welche deutscher Arbeit tu Feindseligkeit gegen Amerika, England, Frank reich, Belgien und Ocsterrcich-llngarn Verdienst an aus ländischen Konsumenten verschafft, aber ausländische Arbeit vom Verdienst an deutschen Konsumenten aus- schlicßt. Diese aggressive Politik könnte möglicherweise doch eure Koalition einiger der geschädigten Staaten gegen Deutschland zur Folge haben — und wer will sagen, ob eine solche volkswirthschaftliche Koalition sich nicht zn einer politischen Schutz- uud Trutzallianz heraus wachsen werde." Dieser Schwarzseherei, die unS gruseln machen soll, wollen wir eine andere Stimme entgegensetzen. In Be rücksichtigung der kolossalen Militärmacht Frankreichs, 3,600,000 Mann nach der Neuorganisation, und in Be rücksichtigung dessen, daß für Deutschland eine weitere Erhöhung des, gegenwärtig 325 Millionen betragenden Militärbudgets doch kaum möglich wäre, schlägt die „Schl. Ztg." vor, Deutschland und Oesterreich sollt-n ihre innigen Freundschaftsbeziehungen zu einem Bunde von ausgesprochen völkerrechtlichem Charakter erweitern. Durch eine solche feste dauernde Verbindung Deutschlands mit Oesterreich würde eine Kriegsmacht geschaffen werden, die auch eine russisch-französische Allianz nicht zu fürchten hätte, eine Macht, die der Welt jederzeit den Frieden zu gebietcn vermöchte. Gleichzeitig meint das Blatt, daß uns wohl die Zollresorm diesem Ziele näher bringe und bemerkt: „Oesterreich uud Deutschland könnten sich, im Großen uud Gauzen fürder denselben Zollpriucipien huldigend, dahin vergleichen, an den beiderseitigen Grenzen ein weites Intervall, etwa von Mittelwalde bi» Kufstein auszuscheioen und zu bestimmen, daß an allen Zollstellen desselben nur die Hälfte oder eine andere Quote der sti- pulirten Eingaugszölle erhoben würden. Welche Per spectiven nicht nur iu merkantiler, sondern auch in poli- t scher Beziehung öffneten sich damit, welche innige Be ziehung zwischen beiden Reichen, welche Friedensbürg schaften könnten daraus erwachsen!" Zeitereignisse. PulSnitz, 9. Mai. Der Magnetiseur, Herr Prof. Hausen, welcher überall durch seine Kunst so großes Aus» scheu erregte, wird auch hier, und zwar im Schützen- Hause, morgen, Sonntag, eine Vorstellung geben. Wir wollen daher nicht unterlassen, das Publikum hieraus noch besonders aufmerksam zu machen (siehe auch In serat in heutiger Nr. d. Bl.) — Der "heutigen Nummer dieses Blattes liegt für alle Abonnenten der Sommer-Fahrplan der Kgl. Sächs. Staatseisenbahnen bei. — In einem Gute in Strehlen ist nach dem Schlach ten eines Schweines die Trichinose ausgebrochen. Die Besitzerin des Gutes und deren Schirrmeister liegen noch schwer krank darnieder, während der Etiessohn der Ersteren, welcher ebenfalls heftig erkrankt war, sich auf dem Wege der Besserung befindet. Mehrere andere zu dem Gute gehörige Personen waren nur leicht erkrankt. Welche Fleischtheile von dem trichinösen Schweine die Er krankungen herbeigeführt haben, hat noch nicht sicher fest gestellt werden können; die noch vorhandenen Bestände des Schweines, als Pökelfleisch, Würste rc., sind am Sonnabend vernichtet worden. — Am Sonntag vor Pfingsten findet in Zittan die Jahresversammlung der südlausitzer Bienenwirthe statt, bei welcher die Vereine Reibersdorf, Olbersdorf im süd- lausitzcr Gebirge, Schönau a. E., am Cottmar, Löbau, Kittlitz und Weißenberg, welche gegen 400 Mitglieder zählen, sich betheiligen. In Zittau besteht eine „Billardsteuer." Laut dem geführten Steuerverzeichniß befinden sich daselbst 85 Billards in Benutzung.