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Belehrung und Unterhaltung. Nr. Dresden/ dm 2i. April 1809. 44 Ueber Denkmäler im Königreich Sachsen und Vorschlag zu einem Denkmal. (Fortsetzung.) mörderische Nacht des Ueberfalles bei Hochkirch, (13. Oct. 1758 ) wo Friedrichs tapfere Krieger fast Negimenterweise von Dauns Kartätschenfeuer zu Boden gestreckt wurden, wo der König selbst sein Pferd durch eine Kugel verlor, wo zwei Pagen todt ne ben ihm niedersanken, und nur treue Husa ren ihn vor österr. Gefangenschaft retteten — welches Denkmal erinnert daran? Wohl steht eins in der Kirche. Aber es gilt nur den Feldmarschall Keith, der da mals blieb. Sein Bruder, der Engl. Ge sandte in Dresden, ließ es ihm von Mar mor, mit Inschrift von Ernesti, auf dem Kirchhof setzen. Aber — junger und alter Muthwille beschädigten es. Um es nun da gegen zu schützen, wo steht es nun — da, wo die Klingelbeutel hängen und der Dauer nur hinkommt, wenn er kommunizirt — hinter dem Altäre, in einem schauerli chen Halbdunkel, wo von Keiths Heldentod und Ernestis Lapidarstyl nur gute Auge» sich unterrichten können. — Lebendiger, als das Marmormonument, spricht, aus einer Bank mitten in der Kirche, das Blut des Helden, den man, am Mor gen nach dem Ueberfalle, mit Wunden be deckt und bis aufs Nackte geplündert, auf einem Schubkarrn in die Kirche schäfte. * * * Auf einem Dergabhange bei Oehna, un fern Bautzen, steht ein steinerner Obelisk, bezeichnet mit L. 1725./ welchen der Besi tzer des OrtS, Drescius zum Anden ken des Wendischen Gottes Flinz setzen liest, dessen Bild man hier einst verehrt ha ben soll. Auf dem Oybin bei Zittau, findet man einKaiserbette und einen Kaiserstuhl, Felseuplätzchen, denen man eine, den Nah men entsprechende, Gestalt gab, weil Kaiser Karl IV. hier der Länge nach sich hinlegte und nted ersetzte. Auch sagt eine Tafel mit Inschrift, daß Johann Georg H. mit. dem Kurprinzen 18» Mai 1665 den Oybin besuchte. Doch was gewinnt bei solchen Denkmälern die G schichte! —