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PulsnttzerAnzeiger Anzeiger Ohorner Diese Zeitung erscheint täglich mit Ausnahme der gesetzliche« Gönn» und Feiertag«. Bezugspreis: Bei Abholung 14 tägig 1.— RM., frei tza«S 1.10 RM. etnschl 12 bez. 1S Pf. Trägerlohn. Postbezug monatl. 2.50 RM. Die Behinderung der Lieferung rechtfertigt keinen Anspruch auf Rückzahlung dirS Bezugspreise«. ZrttungSauSgabe für Abholer täglich 8—S Uhr nachmittags. Preise und Nachlaßsätze bei Wieberholunge« nach Preisliste Nr. S — Für das Erscheinen von Anzeigen in bestimmten Nummern und «« bestimmte« Plätzen keine Gewähr. Anzeigen sind an den Erscheinungstagen bi« vor» 10 Uhr aufzugebe«. — Geschäftsstelle: Nur Abolf-Hitler-Straße 2 — Fernruf nur SSI. Haupt- und Tageszeitung für die Stadt und den Amtsgerichtsbezirk Pulsnitz und die Gemeinde Ohor« Der Pulsnitzer Anzeiger ist das zu» Veröffentlichung der amtliche« Bekauutmachunge« des Laudrates zu Kamenz, der Bürgermeister zu Puls«^ «nd Ohorn behördlicherseits bestimmte Blatt «nd enthSlt Dekanntmachnnge« des Amtsgerichts Dulsnitz sowie des Finanzamtes zu Kamenz 93. Jahrgang Nr. 24V Montag, den 13. Oktober 1941 VomWaldajgebirge bis znmAsowschenMeer in einer Breite von 1200 Kilometer in voller Angriffsbewegung nach Osten DNB. Aus dem Führerhauptquartier, 12. Oktober. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: Die schweren Vernichtungsschläge, die seit Beginn dieses Mo, nats der sowjetischen Wehrmacht zugefügt worden sind, haben zu einem neuen Abschnitt der Operationen geführt. Vom Asowschet- Meer bis zum Waldajgebirge südöstlich d>s Ilmensees, das heißt Es einer Breite von 1200 Kilometern, sind die deutschen und Türkischer General über die deutsche Ziel, setzung im Ostfeldzug DNB. Ankara, 12. Okt. In einem militärischen Leitar tikel über den Ostfeldzug in seinem gegenwärtigen Stadium schreibt General Ali Ihsan Sabis in der Zeitung „Son Posta" * u a.: „Nachdem die Truppen des russischen Zaren am 7. Sep tember 1812 in der Schlacht von Borodino von Napoleon geschla gen worden waren, hielt Napoleon schon am 14. September sei nen Einzug in Moskau, um sich im Kreml einzurichten. Als im gegenwärtigen Krieg die Deutschen am 15. Juli Smolensk er reicht hatten, waren die Flügelgruppen im Norden und Süden weit zurück, während di« Armeen des Feldmarschalls von Bock wie ein Keil im mittleren Teil der Front gegen Moskau vor- brängten. Man hatte damals geglaubt, sie würden in Moskau ein-, marschieren. Das deutsche Ziel war aber nicht, im Kreml «inzu-^ dringen und dort die Hakenkreuzflagge aufzupflanzrn, und eine Truppenparade abzuhalten. Die Hauptaufgabe war vielmehr, die Sowjetarmee da zu zerschmettern, wo sie den kräftigsten Wider stand zusammengeballt hatte und wo hinter ihr die Industrie lag, durch di« sie versorgt wurde. Den Deutschen erschien es demzufolge zweckmäßiger, den Vor marsch gegen Moskau zu unterbrechen und die Hauptwucht des deutschen Angriffes gegen die bolschewistische Streitmacht in der Ukraine zu konzentrieren, um dort ein doppeltes Ziel zu erreichen. Das Ergebnis war dann die Vernichtung und die Gefangennahme von mehr als einer Million Sowjsttruppsn. Das ganze In dustriegebiet des Dnjepr wurde erobert, und jetzt ist man dabei, auch das Donezbecken zu erreichen. Abschließend erklärte der tür kische General, Deutschland habe sich damit das Ersen und das Bror gesichert deren es bedarf, und sei soweit, auch dis Straßen zu sperren, die aus dem Kaukasusgebiet hinausführen. „Roosevelt richtet das USA.-Volk zugrunde" ASA-Zeitung brandmarkt die Unfähigkeit des Washingtoner Regimes i DNB. New York, 12. Okt. Im Leitartikel stellt „Ehgago Tribune" fest, daß das USA-Volk von der Regierung Roosevelt für die selbstsüchtigen Wünsche Englands hingeopfert werde. Die Hilfe durch das Pacht- und Leihgesetz sei eine riesige Erpres sung, dir den Volksreichtum der USA zugrunde richte, obwohl dir Engländer auf dem amrrikan shen Kontinent für mehr als füm Milliarden Dollar Wert« besitzen, die zur Bezahlung von USA-Lieferungen dienen könnten. Das USA-Volk gebe aber noch mehr als die geliehenen Milliarden. Die Tatsache, daß der Milchpreis um 26 Prozent, der für Schweinefleich um 25 Pro zent, für Eier um 34 Prozent, für Schmalz um mehr als 40 Prozent und für Butter um 41 Prozent gestiegen sei, sei un mittelbar auf die Lebensmittellieferungen an England zurückzu führen. Aehnliche Preissteigerungen seien auf anderen Gebieten zu verzeichnen. Dabei habe das Rüstungsprodukiionsamt kürzlich zugegeben, daß die Verteuerung die Verbraucher bisher noch nicht einmal in voller Stärke getroffen Habe. Di« Kleinverkaufspreise würden in den nächsten Monaten noch erheblich steigen. Die Re- rierung sei mit Plänen zur weiteren Schröpfung des USA-Vol kes schnell zur Hand, wenn aber nach den Ergebnissen der Rie senausgaben gefragt würde, herrsch- Grabepjchweigen. Das sei der beste Beweis für die Unfähigkeit und Verschwendungssucht des Washingtoner Regimes. Politischer Mord an einem tschechischen Hauptschriftleiter DNB. Prag, 12. Okt. Der Hauptschriftleiter des „Cesk» Slowo", Karl Laznowsky, ist das Opfer eines gemeinen politi schen Mordes geworden, den londonhörig« tschechische Elemente angestiftet haben. t Nach einer Einladung im Hause einer ehemals führenden tschechrichen Persönlichkeit erkrankten plötzlich mehrere tschechi sche Hauptschriftleiter an schweren Bergiftungserscheinungen. Die Untersuchung ergab einwandfrei, daß es sich um «in planmäßig vorbereitetes Attentat gegen ein« Gruppe positiv zu Deutschland eingestellter Schriftleiter handelt«, die seit langem aus der Er kenntnis heraus, ihr Volk auf den richtigen Weg führen zu verbündeten Truppen in voller Angriffsbewegung nach Osten. Die Schlachtfelder von Brjansk und Wjasma liegen bereits weit hinter der Front. Trotz verzweifelter Gegenwehr, fortge setzter Ausbruchsversuche und höchster Blutopfer vermögen die hier eingeschloossenen Kräfte des Gegners ihr Los nicht mehr zu ändern. Schon jetzt sind über 200 000 Gefangene gemeldet. Dreh' Zahl ist ständig im Wachsen. —— ' > > müssen, immer wieder aufklärende und warnende Worte an ihre Volksgenossen richteten. Die Protektoratsregi-rung wird den ermordeten tzauptschrift- leiter Laznowsky in feierlicher Form bestatten und hat auf An ordnung des stellvertretenden Reichsprot-ktors ^-Obergrpppen- ssührer Heydrich die Versorgung der Witwe- des Verstorbenen übernommen. - - Roosevelt bestätigt die Anertennung Die allen diplomatischen Gepflogenheiten widersprechende übereilige Anerkennung der neuen Regierung in Panama durch die USA. ist nun auch von Roosevelt selbst ohne jede Einschränkung bestätigt worden. Auf der Presse konferenz bejahte der Präsident die Frage, ob die USA.-Re- gierung mit der neuen Regierung von Panama diplomatische Beziehungen aufnehmen werde, sehr energisch. Er erklärte, die neue Regierung sei in völligem Einklang mit der Panama nischen »Verfassung ans Ruder gekommen und für ihn bestehe daher keinerlei Grund, sie nicht als legitime Vertreterin Pana mas anzuerkennen. Freitag früh hatte bereits „Washington Post" aus USA. - Regierungskreiscn mitgeteilt, man sei über den Wechsel sehr erfreut, da Arias „zu nationalistisch" gewesen fei und besonders in der Frage der Bewaffnung von Handels schiffen mit Washington nicht zusammen gearbeitet hätte. Im übrigen heucheln die Washingtoner Amtsstellen „höchste Ueberraschung" über den Staatsstreich in Panama, erklären aber gleichzeitig, daß der Sturz des Präsidenten Arias „zu sehr gelegener Zeit" gekommen sei. Auch der berück- tigte Sender Boston stimmt in dieses Freudengeschrei ein. Die USA. und die anderen Demokratien hätten durch den neuernannten Präsidenten von Panama „einen neuen Freund" erhalten. Alle diese Freudenkundgebungen sind die beste Bestätigung dafür, datz die Vereinigten Staaten bei dem Sturz der Panama-Regierung ihre Hand im Spiel gehabt haben. Bravourstück einer Flalmarmschalt Im Nahkampf mit bolschewistischen Panzerkampfwagen. In den Kämpfen gegen Panzerverbände, die im September den Ring um die ostwärts Kiew eingeschlossenen sowjetischen Truppen zu sprengen versuchten, zeichnete sich ein Zug leichter deutscher Flakartillerie in vorderster Linie durch schneidigen Einsatz aus. Besondere Tapferkeit bewies die Besatzung eines leichten Flakgeschützes, nachdem sie zwei dicht aneinander fahrende feindliche Panzer bewegungsunfähig geschossen hatte. Zwei Obergefreite und ein Gefreiter arbeiteten sich im heftigen so wjetischen Maschinengewehrseuer an die bolschewistischen Pan- zertampswagen heran. Sie begossen einen Panzer mit Benzin, setzten ihn durch Handgranaten in Brand und zwangen dadurch die Besatzung, den Panzerkampswagen zu verlassen. Durch die dabei entstehende Hitze wurde auch die Besatzung des zwei ten Panzerkampfwagen gezwungen, ausznsteigen. Beide Be satzungen setzten sich nach dem Verlassen ihrer Panzerkampf wagen mit Pistolen und Handgranaten zur Wehr, wurden aber durch die deutsche Geschützbedienung im Nahkampf un schädlich gemacht. USA. die Drahtzieher der Panama-Revolte. Den engen Zusammenhang Washingtons und der Kreise um den New-Uorker Oberbürgermeister de la Guardia mit der Panama-Revolte unterstreicht die japanische Zeitung „Ko- kumin Schimbun". Das Blatt hebt hervor, daß Staats sekretär Cordell Hull schon von Nevoltegcrüchten gesprochen hat, ehe er Nachrichten von der tatsächlichen Revolte in Panama erhielt. Auch der Umstand, daß die in der Kanal-Zone be findlichen USA.-Truppen nicht eingriffen, deute darauf bin, so führt „Kokumin Schimbun" aus, daß Washington von oen Vorgängen in Panama „nicht überrascht" wurde. Dabei erinnert man sich der Tatsache, daß der Zwergstaat Panama im Jahre 1903 durch eine Revolution entstanden ist, die der Namensvetter des jetzigen USA.-Präsidenten, Theo dor Roosevelt, „organisierte", weil Kolumbien, dem dieser Landstrich gehörte, nicht mit den Vereinigten Staaten beim Bau des Panama-Kanals „zusammenarbeiten" wollte. Geistige Gemeinschaft von je Die deutsch-finnische Schickfalsverbundenheit. Der nachstehende Reisebries aus Finnland bekomm! ne besondere Bedeutung dadurch, datz wiederum, seit Jahren zum zweitennral, deutsche Truppen Schulter Schulter mit ihren tapferen finnischen Kameraden npfen gegen denselben Gegner, gegen den sie 1918 ter den Waffen standen und gegen den die Finnen oft im Lanfe ihrer Geschichte sich im Abwehrkampf -llen mußten. ich kürzlich in Helsinki eintras, war ich hier weni ger über die Begeisterung erstaunt, mit der die Ereignisse der jüngsten Gegenwart besprochen werden, denn die Gabe der heroischen Erfassung großen Geschehens war mir an dem Kinnländer bereits bekannt; vielmehr hingegen versetzte mich die Selbstverständlichkeit in freudige Verwunderung, mit der hier das Gemeinsame deutscher und finnischer Art gedeutet zu werden pflegt. Ein Finnländer machte mir am ersten Abend meiner Anwesenheit historische Angaben, die mir, wie ich gestehe, bislang noch zum Teil gar nicht ins Bewußtsein getreten waren. Er erzählte — übrigens in fließendem Deutsch — ungefähr folgendes: „Ihr großes deutsches Vaterland hat viele Grenzen, hat deshalb auch viele Beziehungen, freundliche und feindliche. Wir Finnländer haben nur zwei Grenzen: die eine geht zu einem kulturell mit uns vielfach verbundenen Volke hinüber, zn den Schweden: die andere trennt uns von einem kulturell grundverschiedenen Volke, das heute durch ein unbegreifliches Geschehen zu einem kulturlosen Volke geworden ist. Das sind die Sowjetrussen Zwischen diesen beiden Grenzen liegen wir. liegt unser Vaterland Suomi. Die südlich uns umspülende Ostsee aber ist nicht etwa auch eine Grenze, sondern eine Kulturbrücke; diese führt nach Deutschland. Sie ist schon vor vielen Jahrhunderten begangen worden. Erst deutscherseits zu uns hin, dann von den Deutschen und Finnen hm und znrück. Bereits die deutsche Hansa entsandte ihre Boten, die einen regen Verkehr über die Ostsee hinweg anbahnten. Dann kamen die Boten der Reformation; sie wurden willig gehört, und heute noch sind mehr als 95 v. H. unserer Bevölkerung Protestanten. Die wissenschaftlichen Beziehungen der Länder wuchsen, »nd viele unserer besten Gelehrten haben auf deut- scheu Hochschulen studiert. Dem slawischen Sein und Denken aber standen wir weit fern. Ja, gegenüber dem Slawentum hatten wir uns oft, allzu oft zu wehren. Schwere Wunden schlng unserem Lande, das sich stets als Vorposten gegen den Panslawismus, gegen das Popentum und dann gegen den Bolschewismus bewährt Hai. der zwanzigjährige Krieg von 1572 bis 1592 gegen die drohende Russengefahr. Unter Gustav Adolf aber lebte das Land wirt schaftlich und geistig wieder auf. Der Löwe von Mitternacht sicherte als Schirmherr unserem Lande einen langen, gedeih lichen Frieden. Unglück brachte uns dann wieder der Nor dische Krieg 1700—1721, und wenn auch Rußland uns im Frieden von Nystad freigeben mutzte, so versklavte der ver hängnisvolle Friede von Abo weite Teile wieder dem Zaris mus. 1808 aber, als, Westeuropa von der napoleonischen Tyrannei bedrückt würde, benutzte Rußland die Gelegenheit zu neuem Einfall und befetzte ganz Finnland. So blieb es unter der Knute bis zum Weltkriege. Wohl schüttelten die finnischen Patrioten an der Kette, konnten sie aber — trotz des Nationalstreiks von 1905 — nicht zerbrechen. Doch als der große Krieg von 1914 entbrannte, hofften unsere Herzen aus den Tag der Freiheit und jubelten Hindenburg zu, der die moskowitischen Scharen zerschlug. Und tatsächlich wurde ja auch der Zusammenbruch Rußlands unter den deutschen Siegen der Beginn unserer Befreiung! Schon zu Äriegsbeginn nämlich strömten unsere Studen ten und andere wackere Freiwillige zu den deutschen Fahnen; auf offenen Booten und ans Schneeschuhen haben sich ganze Scharen mit List und Gewalt durch die argwöhnischen Grenz- Wächter geschlagen, um Deutschland, den Hort der Freiheit, zu erreichen Unsere Freiwilligen bildeten das ruhmreiche preußische Jägerbataillon Nr. 27. Finischcs Blut floß an der deutschen Front. Bald auch sollte deutsches Blut an der fin- Nischen Front fließen. Dank um Dank! Treue um Treue! Denn als die russische Revolution den Sturz des Zarentums besiegelte, erklärte der finnische Landtag die Unabhängigkeit des Landes. Doch sollte diese hehre Gabe noch viele Opfer fordern. Hatte doch der Ungeist des Bolschewismus bereits zu viele Gemüter verseucht. So traten den nationalen Kün dern der Freiheit die iniernationalen Helfershelfer Moskaus mit aller Abgefeimtheil entgegen Aber auf der finnischen Freiheitsfahne saß der Sieg, und gern, gar zu gern gestehe ich es ein, datz ausschlaggebend für ihn war das Eingreifen des deutschen Heeres und der deutschen Marine — wieviel Liebe fanden doch General Graf von der Goltz und Admiral Meurer hier! Und unsere prächtigen 27er Jäger waren an erster Stelle mit im Kampfe! Ja, schon hatte der Landtag einen deutschen Fürsten, den Prinzen Friedrich Karl von Hessen.