Volltext Seite (XML)
Pulsnitzer Anzeiger Ohorner Anzeiger Haupt- und Tageszeitung für die Stadt und den Amtsgerichtsbezirk Puisnitz und die Gemeinde Ohorn Das zur Veröffentlichung Ler amtlichen Bekanntmachungen Ler Nr. 26 Freitag, den 31. Januar 1936 88 Jahrgang DerWrestag der Machtergreifung Treue-Appell -er Alten Garde vor dem Führer Id lein' > im Ahr ei' 8 enst. >n- mst- tt- rg. hen. enst. aar: mit Fe- ag. rnd' nge' 5end och, unv chtc rar: und Zwangsvergleich wird der für Aufträge etwa schon bewilligte Nachlaß hinfällig Anzeigen sind an den ErscheinungStagen bis vormittags 10 Uhr aufzugeben. — Verlag: Mohr k Hoffmann. Druck: Karl Hoffmann und E. L. Förster'« Erbe«. Verantwortlich für Oertliches u. Sächsisches, Unterhaltungsteil. Spori u. Anzeigenteil Karl Hoffmann, Pulsnitz, für Politik und den übrigen Teil Walter Mohr, Pulönitz. D. A. XII.: 2250. Geschäftsstellen: Albertstr. 2 u. Adolf-Hitler-Str. 4. Fernruf 518 u. 550. Das Bismarck-Reich, so stolz und machtvoll es auch ge wesen sei, habe schließlich doch nur eine Einheit der Fürsten bedeutet, während das Volk in Klassen zerfallen sei. Das nationalsozialistische Reich hingegen habe die innere Ver mählung der Führung mit dem gesamten Volke gebracht. Viele Patrioten hätten sich darum bemüht, das Bismarck- Reich wieder zurückzubringen, aber was in der Geschichte einmal vergangen sei, das komme nicht wieder. Voller Spannung und Aufmerksamkeit verfolgten die Kinder mit blanken Augen die weiteren Ausführungen, die Dr. Goebbels dann über den Kampf des Führers und seine Verbundenheit mit dem Volke machte. „Es ist dem Führer nicht leicht geworden, das Reich zu erobern, und niemals wäre ihm das gelungen, wäre er nicht selbst ein Kind des Volkes gewesen. Wie ihr Jungens, so hat auch er einmal in einer deutschen Schule gesessen, und wie ihr, so hat auch er die Not des Lebens kennengelernt. Gerade weil er sein Volk und das Leben kannte und liebte, hat er selbst, aus der Tiefe des Volkes emporgestiegen, auch die Kraft gefunden, dieses Volk für eine große, neue Staatsidee zu gewinnen. Dabei hat die deutsche Jugend von Anfang an zu ihm gehalten, niemals schwankend in der Liebe und in der inneren Verbundenheit zu ihm. Das ist um so ergreifender, als es uns trotz allen Be mühens noch nicht möglich gewesen ist, allen die Sicherheit der Arbeit und des täglichen Brotes zu gewährleisten. Ge rade ihr, die ihr vor mir sitzt, seid ja von den Sorgen des täglichen Lebens nicht verschont geblieben. Ihr ge hört nicht zu den Glücklichen, die in Palästen geboren wur den. Ihr kommt aus den Hütten der Armut. Aber gerade darum ist es wahrhaft ergreifend und tröstlich für uns, daß ihr zusammen mit euren Eltern in heiliger Liebe und innerer Begeisterung zu Führer und Reich steht. Menn eure Väter und Mütter am heutigen Mor gen in diesem armen Stadtviertel alle Fenster und Bal- kone mit den Fahnen des Reiches geschmückt haben, und wenn sie den Vertretern des Reiches zujubelten, so kann man wohl sagen, daß dieser Staat auf einem festen Grund baut und es versteht, seine Säulen in der Liebe des ganzen Volkes zu verankern." Unter lautloser Stille sprach Dr. Goebbels zu den Kindern weiter von den großen Ereignissen, die sich an jenem historischen 30. Januar des Jahres 1933 abspielten, zu einer Zeit, als noch die rote Internationale durch die Straßen des Beussestieß marschierte und die Zukunft trost- Dr. Goebbels zur deutschen Jugend Minister Dr. Goebbels sprach am 3. Jahrestag der Machtübernahme in der Aula der 222. Volks schule in Berlin zur deut schen Jugend. Weltbild (M). Amtshauptmannschast und des Finanzamtes zu Kamerr- des Stadtrates zu Pulsnitz und des Gemeinderates zu Ohorn behördlicherseits bestimmte Blatt Diele Zeitung erschein, täglich mit Ausnahme der gesetzlichen Sonn- und Feiertage. Der Bezugspreis beträgt bei Abholung wöchentlich 45 Npi., bei Lieferung frei Haus A Postbezug monatlich 2.30 RM. Im Falle höherer Gewalt odar sonstiger Betriebsstörungen hat der Bezieher keinen Anspruch aus Lieferung der Zeitung oder Rückzahlung des Bezugspreise«. - Anzeigenpreise ünd Nachlaßsätze bei «Meder- Ölungen nach Preisliste Nr. 3 (in unseren Geschäftsstellen erhältlich). Bei Konkurs ws vor uns lag. „rnezer u,ag yal eme völlige Umwälzung eingeleitet. Wenn ihr, meine Jungen und Mädels, heute Soldaten durch die Straßen ziehen seht, so lernt begreifen, daß sie unser Volk und unsere Arbeit, die bis dahin jeder Willkür preisgegeben waren, schützen sollen, und daß die Wiederaufrichtung unserer Wehrmacht eines der wichtigsten Ereignisse der nationalsozialistischen Revolution ist Deutsch land ist wieder ein selbstbewußter, stolzer, aufrechter und souveräner Staat geworden! Viele Früchte unserer Ar beit werden erst reifen, wenn ihr groß genug seid, sie zu pflücken, und wenn ihr so erzogen seid, daß wir das Schick sal des Reiches getrost in eure Hände legen können. Durch Arbeit und Kampf die Sicherheit der Zukunft der Nation zu festigen, das ist die bleibende Aufgabe jeder lebenden Generation." Der heutige Tag, an dem nicht nur die SA. marschiere, und nicht nur die Kinder sich in den Schulen zu einer festlichen Stunde versammelten, sondern der auch durch Sonderspenden des Winterhilfswerkes ein Festtag der Ar men sei, erfülle uns mit Erinnerung an die zurückliegenden drei Jahre der Arbeit, des Kampfes und der Sorge. „Möge ein wahrhaft edler, nationalsozialistischer Geist in den deutschen Schulen Einzug halten und den Lehrern die Kraft geben, der Jugend die Größe unserer Zeit zum Bewußtsein zu bringen. In diesem Sinne grüßen wir aus jungen Herzen in Liebe und Verehrung unseren Führer. Er ist das Symbol unserer Kraft, unserer Einigkeit und Stärke, er ist Deutschland, seine Hoffnung und seine Zukunft. Dar um soll in dieser Stunde aus Millionen deutscher Kinder herzen der Wunsch und das innige Gebet zum Himmel emporsteigen: Lang lebe der Führer und ewig wahre unser Reich!" Als der Minister geendet hatte, stürzte mit einem Schlage die ganze Schuljugend nach vorn und umringte jubelnd Dr. Goebbels. Es war ergreifend anzusehen, wie jedes dieser Kinder aus einem der ärmsten Viertel der Reichshauptstadt die Hände des Ministers zu erfassen und zu drücken suchte, um so seiner Begeisterung für das neue Reich Ausdruck zu geben. Die Anwohnerschaft der Ro- stocker Straße hatte sich zu vielen Tausenden unten ver- sammelt und begrüßte den Minister mit begeisterten Heil- Rufen. Auch auf der ganzen Fahrt vom Beusselkietz zum Ministerium wurde Dr. Goebbels immer wieder von der Bevölkerung und den marschierenden Abteilungen der SA., SS.-Und-HJ- freudig begrüßt. Dritter Jahrestag der nationalsozialistischen Machter greifung. Rationaler Festtag eines geeinten, innerlich und äußerlich gefestigten Volkes, das mit gläubiger Zuversicht und in unerschütterlicher Treue zu seinem Führer in das vierte Jahr nationalsozialistischer Regierung im Dritten Reich eintritt. Ueber der Reichshauptstadt wehen schon seit den frü hen Morgenstunden die Fahnen des neuen Deutschland. Sie sprechen von der unlöslichen inneren Verbundenheit der Be völkerung mit der Bewegung. Noch überall sind eifrige Hände am Werk, um für eine würdige Ausschmückung zu sorgen. Die Schaufenster zahlreicher Geschäfte haben über Nacht ein festliches Gewand angelegt. Feststimmung liegt über den Straßen. Erwartung und Vorfreude. Eine Welle von Lebensbejahung flutet durch die Stadt. Dankbarkeit gegenüber dem Wunder der Wandlung, Vertrauen in die Größe der Zukunft. Es ist das Bewußtsein von der un sterblichen Kraft der nationalsozialistischen Erneuerungsbe wegung, das Wissen um die neugestaltete, Wahrheit gewor dene Volksgemeinschaft, es ist der Glaube an Deutschland. Oie Ankunft -er alten SA Seit 5 Uhr früh treffen auf den Berliner Fernbahnhöfen in 30 Sonderzügen die Abordnungen der SA. aus allen Gauen Deutschlands ein. 25 000 Männer der Alten Garde, auserwählt zum Appell und Vorbeimarsch vor ihrem ober sten Führer. Trotz der frühen Stunde wird den Ankom menden überall ein froher Empfang bereitet. Mit klingen dem Spiel, mit Fahnen und Feldzeichen werden die Ehren gäste von ihren Berliner Kameraden eingeholt. In den 45 festlich ausgeschmückten großen und kleineren Sälen und Turnhallen, die den 25 000 SA.-Männern aus dem Reich M der Reichshauptstadt als Quartier dienen, herrschte bald das bunte Lagerleben, das uns schon von vielen anderen Aufmärschen bekannt ist. Zunächst begann eine General säuberung, die letzte Wäsche vor dem großen Appell vor dem Obersten SA.-Führer. Dann wurde allgemein Essen gefaßt. Erhebende Schulfeier am Neußelkietz Im Mittelpunkt der Schulfeiern im ganzen Reiche stand vormittags eine besonders würdig ausgestaltete und auf alle deutschen Sender übertragene Feierstunde in der 216. und 222. Volksschule am Beußelkietz in Moabit, auf der Gaulei- ier Dr. Goebbels zur deutschen Jugend über Sinn und Be deutung des historischen 30. Januar sprach. Zur gleichen Stunde waren in allen Gauen Deutschlands die deutschen Jungen und Mädel in ihren Schulen zum Gemeinschafts empfang versammelt und lauschten den mahnenden, zu Her ren gehenden Worten des Reichsministers. Die Umgebung des Beußelkietz — jene in der System- Zeit vom Nationalsozialismus besonders heiß umstrittene, blutige Kampfstätte — wies überwältigenden Flaggenschmuck auf. Von allen Dächern, aus fast jedem Fenster wehten die Hakenkreuzbanner. Auf dem Schulhof, auf den Fluren und Treppen bis hinaus zu der einfachen, in schlichtem Fest- schmuck stehenden Aula bildeten HI., Jungvolk und BdM. Spalier. Jubelnde Heilruse ertönten, als Dr. Goebbels mit seiner Begleitung erschien. Nach einem Sprechchor der HI. und einer kurzen Begrüßungsansprache des Rektors Nahm der Gauleiter das Wort zu seiner Rede an die deutsche Tugend. Reichsminister Or. Goebbels hob in seiner Ansprache an die deutschen Kinder eingangs hervor, daß der Tag der Machtübernahme durch den Füh rer nicht etwa ein Ereignis nur für die erwachsene Ge neration, sondern ein Geschehnis von weittragender Be deutung gerade auch für die deutsche Jugend sei. Darum sei es auch kein Zufall, daß er an diesem dritten Jahrestage Kur Jugend spreche und gerade eine Schule in einem der ärmsten Stadtviertel Berlins aufgesucht habe. Es symboli siere sich in diesem Tage der Machtübernahme die seit Jahr hunderten ersehnte innere Einheit und Geschlossenheit un seres. Volkes.