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Mittwoch. Z r. 93. 18. November 188«. Zwangsversteigerung. Die im Grundbuche auf den Namen Hermann Frenzel in Bretnig eingetragenen Grundstücke, als: g, 1., die Dominialhäuslernahrung mit Hofraum und Garten, Nr. 185 des Brand-Catasters, Nr. 888 a, 889 a des Flurbuchs, Folium 277 des Grundbuchs für Bretnig, 72,7 groß, mit 26,03 Steuereinheiten belegt, geschätzt auf 2000 Mark, 2 ., der Garten, Feld und Wiese, Nr. 935 b, 936 und 938c des Flurbuchs, Folium 219 des Grundbuchs für Bretnig, 55,3 groß, mit 11,90 Steuer le einheiten belegt, geschätzt auf 900 Mark, 3 ., der Garten und Feld, Nr. 888 b, 889 b des Flurbuchs, Folium 278 des Grundbuchs für Bretnig, 64,0 ^.r groß, mit 12,02 Steuereinheiten belegt, geschätzt auf 1150 Mark, 4 ., das Feld, Nr. 890, 891 des Flurbuchs, Folium 280 des Grundbuchs für Bretnig, 54,8 ^.r groß, mit 9,80 Steuereinheiten belegt, geschätzt auf 800 Mark, 5 ., das Feld, Nr. 1199 des Flurbuchs für Bretnig, Folium 471 des Grundbuchs für Großröhrsdorf, 56,3 ^rr groß, mit 7,32 Steuereinheiten belegt, ge- ! schätzt aus 400 Mark, sollen an hiesiger Gerichtsstelle zwangsweise versteigert werden und es ist der 26. November 1896, Vormittags 10 Uhr s. als Bersteigcruugstermin, l» sowie der 9. Dezember 1896, Vormittags 10 Uhr als Termin zu Berkündung ses Vcrthciluugspians * anberaumt worden. Eine Uebersicht der auf den Grundstücken lastenden Ansprüche und ihres Rangverhältnisses kann in der Gerichtsschreiberei des unterzeichneten Amtsgerichts eingesehen werden PulSnitz, am 25. September 1896. Königliches Amtsgericht. , .- Weise. Hofmann. Bekanntmachung, die Diöcesanversammlung des Kamenzer Diöcesanbezirkes detr., an sämmtliche Kirchenvorstünde und evangelisch-lutherische Collatoren des Kamenzer Diöcesanbezirkes. Die diesjährige Diöcesanversammlung des Diöcesanbezirkes ist auf Montag, öen 23. Wovsrnbev oe. anberaumt worden und wird unter Leitung des geistlichen Mitgliedes der unterzeichneten Consistonalbehörde am genannten Tage Vormittags 10 Uhr im Bürgersaale deS Rathhaufes in Kamenz gehalten werden. Die Tagesordnung für dieselbe ist folgende: 1. Eröffnungsansprache. 2. Vortrag des Pfarrers Rutz: Savonarola als Vorläufer der Reformation. 3. Vortrag des Pfarrers Dittrich über „Kirchliche Sitten und kirchliches Leben". 4. Bericht des Pfarrers Litzner über die Thätigkeit des Diöcesanausschusses zur Fürsorge sür Entlassene. Nach Erledigung dieser Tagesordnung werden etwaige weitere, das kirchliche Gemeindeleben betreffende Anträge, sofern sie acht Tage vor der Versammlung bei der , kreishauptmannschaft schriftlich eingereicht sind, zur Besprechung und Beschlußfassung geb acht werden. Die Kirchengemeinden sind an dem der Versammlung vorhergehenden Sonntage im Hauptgottesdienste durch Abkündigung von der bevorstehenden Diöcesanversammlung Kenntniß zu setzen. Solch»- wird unter Hinweis auf Z 31 der Kirchenvorstands- und Synodalordnung vom 30. März 1868 den Betheiligten, bez. zur Nachachtung bekannt gegeben. mt Bautzen, am 7. November 1896. Die Königliche Kreishauptmannschaft als Consistorialbehörde. von Bosse. darbringen, verachten. Stellvertreter: Bernhard Huhle, Bruno Borsdorf, Paul Peisker, Alfred Cunradi. Mitglieder: Stadtrath R. Borsdorf, Fabrikant Emil Hauffe, Töpfermeister Georg Borsdorf, Schneidermstr. Eduard Kayser, Oertliche und sächsische Angelegenheiten. Pulsnitz. In der am 22. October d. I. statt- qefundenen Stodtverordnetensitzung fand die Zuwahl zur Einschätzungskommission statt. Dieselbe setzt sich auf die Jahre 1897/98 aus folgenden Herren zusammen: Pulsnitz. Die am Sonntag Abend im Saale des Schützenhaujes stattgefundene Theateraufführung der hiesigen freiwilligen Feuerwehr zum Besten ihrer Beklei dungskasse war, wie nicht anders zu erwarten, überaus zahlreich aus allen Kreisen unserer Einwohnerschaft besucht. Schon lange vor Beginn war der Saal gefüllt, Sitzplätze gab es sehr bald keine mehr, viele Zuschauer mußten stehen. Die Aufführung begann mit einem Concertstück, dem ein von Herrn stellvertretenden Kommandanten Bauer sachs gesprochener Prolog, auf den Zweck der Feuerwehr, ihre Thätigkeit im Gemeinwesen, die Ursache der heutigen Theateraufführung hinweisend, folgte. Alsdann ging die dreiaktige Posse: „Eingeseift" oder „eine Brautjagd" in Scene. Das Spiel der Darsteller gefiel allgemein, einzelne Personen leisteten wirklich Ausgezeichnetes, man sah, daß tüchtig geübt worden war, um das Publi kum zufriedenzustellen. Viel Heiterkeitsausbrüche erregte die Handlung des Spiels und reicher Beifall ward den Darstellern zu Theil. Gleiches gilt von dem im zweiten Theile des Programms aufgeführten einaktigen Schwank: „Die neue Spritze oder ein Feuerwehrjubiläum". Auch hier ward viel gelacht und lebhafter Beifall gespendet. Se. Excellenz der Herr General von Kirchbach nebst Fami- uns mehr dem Ewigen, als uns die Sünde davon ent fernt." So möge denn der Bußtag, der Millionen zu gleichem segenbringenden Thun zu einen eingesetzt ist, nicht spurlos vorübergehen! nungsvollem, vertrauendem Herzen in goldige, selige, ver- h ißungSvolle Ferne schauen dürfen, — diesen Weg zu gehen, legt uns dieser ernste Tag als heilbringende Pflicht auf. Schon altgriechische Weisheit sprach das mahnende Wort: „Erkenne Dich selbst!" denn, wie ein anderer Spruch sagt: „Selbsterkenntniß ist der erste Schritt zur Besserung". Und welcher Mensch, — und wäre er der Gerechtesten einer, — der mit ernstem, demüthigem Sinn in sein Innerstes blickt und sich strenge Rechenschaft ab legt von Gedanken, Worten und Werken, und der sich nun — entkleidet vom gefälligen Scheine — in seiner wahren Gestalt sieht — hätte nicht Ursache, in Scham und Reue sich vor sich selbst und dem Höheren zu demü tigen und mit dem Psalmisten auszurufen: „Meine Sünden gehen über mein Haupt, wie eine schwere Last sind sie mir zu schwer geworden!" Aber aus diesem mar tervollen Getühl des Unrechts, der Schuld, die wir auf unS geladen, blüht zugleich die Erlösung, die Reinigung und Erneuerung unseres inneren Menschen. Nickt bedarf es der äußeren Selbstpeinigungen, mit denen indische Fakire ihren Leib zerfleischen, um die beleidigte Gottheit zu ver söhnen, nicht bedarf es der äußerlichen Sünd- und Schuld- Zum Butz tage. Nur wenig oder gar keine Zeit und Stimmung findet zumeist der Mensch der Gegenwart, von den An forderungen eine- ruhelosen, überhasteten, fieberhaft erregten gebens, von der Jagd nach Erwerb und Genuß in An- IPruch genommen, — theilS der der Sklave der Noth, »heil- deS Berufs, der Gesellschaft, der Habsucht, des Ehrgeizes oder der der Weltlust, — zu Stunden innerer Einkehr ZU stiller Zwiesprach mit sich selbst, zur Beschäftigung mit seinem besseren, unsterblichen Theile. Ach, nur zu selten denkt der Mensch daran, daß noch ein anderes, höhere- Leden, als dies leibliche, sinnliche Leben, in ihm glüht: ein göttlicher Funke, bestimmt, zu leuchten durch die- Erdensein hindurch in die Ewigkeit eines schöneren Verklärt»»! Seins hinein und dort, frei von irdischen Schranken, herrlich zu strahlen in himmlischem Glanze und hehrer Reine. Ach, nur zu leicht vergißt er, daß dieser göttliche Funke in ihm unterhalten und angefacht werden muß, damit er nicht zusammensinke, verglimme und erlösche für immer, wie auch der Leib vergehen muß, wenn er der Nahrung entbehrt. Und je weniger das Wellkind dieser Zeit aus eigenstem inneren Drange heraus mit sich selbst zu Rathe und zu Gerichte zu gehen und den göttlichen Funken in sich selbst zu nähren geneigt ist, um so weniger mag er aus die Mahnung hören, die ihm Wie mit ehernen Zungen die ernsten, feie lichen Tage, an denen das lärmende, wirre, frivole Treiben des alltäglichen Leben- ruht, 'n Ohr und Seele rufen! Ein solcher Tag ist vor allen der Bußtag! Ein Tag, der da mahnt zur Selbstprüfung, zur Selbsterkenntniß, aus welcher die Reue fließt, die zur Besserung führet. Diesen Weg, der gleick- sam durch dunkle, unheimliche Gründe zu lichter Höh' leitet, von der au- wir als ein neuer Mensch mit hoff " Die echte, wahre Reue tilgt das Gemeine, Niedrige in uns fort, wie ein reinigendes Bad den Schmutz des Leibes; und das Gefühl, das uns in einen Abgrund der Erniedrigung wirft, erhebt uns zugleich über uns. Die Reue ist die Unschuld der Gefall'nen," sagt ein schönes Dichterwort; und ein anderes lautet: „Die Reue nähert opser, wenn wir ihr ein remersüllles, Hilfsbegehrendes Herz " , denn „ein geängstetes Herz wird Gott nicht «litt Amts und des Stadtrathes des Königs. Amtsgerichts Mchtuudvisezigäbu Uahugaug Abonnement« - Preis Bierteljährl. 1 M. 25 Pf. Auf Wunsch unentgeltliche Zu fendung. Vorm. 9 Uhr aufzugeben. Preis für die einspaltige Cor- puszeile (oder deren Raum) 10 Pfennige. Verantwortlicher Redakteur Gustav Häberlein in Pulsnitz. Als Beiblätter: > JllustrirteS Sonntagsblali (wöchentlich); 2 ^andwirthschaftliche Beilage (monatliche Druck und Verlag von E. L. Für st er's Erben in Pulsnitz. Geschäftsstellen: Buchdruckereien von A. Pabst, Königsbrück, C. S. Krausche, Kamenz, CarlDaberkow, Groß röhrsdorf. Annoncen-BureausvonHaasen- stein L Vogler, Jnvalidendank, Rudolph Mosse und. G. L. Daube L Comp Erscheint. Wstwoch und Sonnabend. Königsbrück, Radeberg, Radeburg, Moritzburg und Umgegend. sns-r«te e H sind bis Dienstag und Freitag Z» 'UnLsnih