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Pulsnitzer Anzeiger Ohorner A Anzeiger - Donnerstag, den 13. November 1941 Nr. 267 um «m e, Batalllonslommandeur in eine« Diese Zeitung erscheint täglich mit Ausnahme der gesetzlichen Sonn- und Feiertage. Bezugspreis: Bei Abholung 14 tägig 1.— RM., frei Haus 1.10 RM. etnschl 12 bez. 15 Pf. Trägerlohn. Postbezug monatl. 2.50 RM. Die Behinderung der Lieferung rechtfertigt keinen'Anspruch auf Rückzahlung des Bezugspreise». Zeitungsausgaüe für Abholer vkW. Berlin, 12. November. Der Führer und Oberste Befehlshaber der Wehrmacht verlieh aus Vorschlag des Ober befehlshabers des Heeres, Generalfeldmarschall von Bran chtisch, das Ritterkreuz deS Eisernen Kreuzes au: Oberst Dr. Franel, Kommandeur eines Infanterie Regiments; Oberst leutnant von Frantzius. Kommandeur einer Aufklärungs- abteilung; Major Leschke, Batalllonslommandeur kn eine« Infanterie Regiment; Hauptmann Writkunat, Kompanie Haupt- und Tageszeitung für die Stadt und den Amtsgerichtsbezirk Pulsnitz und die Gemeinde Ohorn Der Pulsnitzer Anzeiger ist das zur Veröffentlichung der amtliche» Bekauntmachunge« des Landrates zu Kamenz, der Bürgermeister zu Pulsnitz und Ohor« behördlicherseits bestimmte Blatt und enthält Bekanntmachungen des Amtsgerichts Vnlsnitz sowie des Finanzamtes z« Kamenz ches in einer Aufklärungsabteilung; Oberleutnant Lützow Chef einer Sturmaekchühbatterie. Einsatzbereit und tapfer Fünf neue Ritterkreuzträger deS HeercS. „Die unvorstellbare Verelendung der (im Moskauer Frieden abgetretenen) Gebiete durch die Sowjetherrschaft", heißt es weiter, " "" - -- täglich 3—6 Uhr nachmittags. Preise und Nachlatzsätze bet Wiederholungen »ach Preisliste Nr. 6 — Für das Erscheinen von Anzeigen in bestimmten Nummern und an bestimmten Plätzen keine Gewähr. Anzeigen sind an den Erscheinungstagen bis vor«. 10 Uhr aufzugeben. — Geschäftsstelle: Nur Adolf-Hitler-Straße 2 — Fernruf nur 551. 93. Jahrgang Die finnische Negierung verwahrt sich gegen den Vorwurf, daß sie nicht einmal versucht habe, die Möglichkeiten zi— Friedensschlutz zu prüfen, die in der am l8. August w finnischen Gesandten in Washington zugestellten Mitteilung angeblich enthalten gewesen seien. Die finnische Regierung weist ausdrücklich daraus hin, daß in der am erwähnten Tage tzeführten^Unterhaltung Herr Welles die Frage des finni schen Gesandten verneint habe, ob die Sowjetregierung die Regierung der USA. gebeten habe, der finnischen Regigrung die Nachricht zu übermitteln, daß die Sowjetregierung zu territorialen Zugeständnissen sowie zu Verhandlungen über einen neuen Friedensvertrag bereit sei. Welles habe hinzu- tzefügt, daß es sich nicht um eine Empfehlung, sondern um eine Bekanntgabe seitens der Vereinigten Staaten handele. Welles habe weder die Frage noch die Art der territorialen Zu geständnisse beantworten können, noch habe er die Auffassung »er Vereinigten Staaten darüber klarzu stellen vermocht, welche Garantien für eine Verhinderung eines erneuten sowjetrusst- schen Angriffs auf Finnland vorhanden seien. heil gesorgt hätte Deshalb lassen die Männer Finnlands gern ihr Leben im Verteidigungskrieg, statt ihre eigene Hinrichtung «nd die ihrer Angehörigen abzuwarten." Roosevelts Forderung wäre verhängnisvoll. „Es ist verständlich, daß Amerika sich nur schwer einen Be- griss von der Lage bilden kann, in der sich unser Land befindet, zumal Amerika niemals erfahren hat welch eine Gefahr der Bolschewismus für die Völker des Abendlandes bedeutet. Finnland muß daher feststellen, daß das von der amerikanischen Regierung anempsohlene Verhalten für die Sicherheit des Lan des verhängnisvoll sein und damit im Widerspruch mit den finnischen nationalen Interessen stehen würdet Europa sollte dem Bolschewismus preisgegeben werden. Stolze Leistungen eines Artillerieregiments Die Batterien eines Artillerieregiments, das zu einer Panzerdivision gehört, vernichteten in zum Teil direktem Be- schuß in der Zeit vom 22. 6. bis 30. lO. 1941 263 Panzer- kampswagen, 124 Geschütze, 69 Pak, 760 LKW.- und Zug maschinen. Bei Angriffen auf Befestigungsanlagen zerstörten die Batterien außerdem 48 Bunker. In der Bekämpfung von Eisenbahnzielen wurden 5 Munitionszüge, l Panzerzug und 6 Lokomotiven vernichtet. Richt aufgeführt sind die Erfolge beim Zerschlagen von Panzer- und Infanteriestellungen und die Niederkämpfung sowjetischer Batterien. Das gleiche Artil lerieregiment hatte bereits im Westfeldzug 134 Panzerkampf wagen vernichtet. Neue Ritterkreuzträger des Heeres l)M. Berlin, 12. November Der Führer und Oberste Befehlshaber der Wehrmacht verlieh auf Vorschlag des Ober befehlshabers des Heeres, Generalfeldmarschall von Brau ch lisch das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes an: Generalmajor Rittan, Kommandeur einer Infanterie- Division; Oberst Io lasse. Kommandeur eines Schützen- Regiments; Oberst Philippi Kommandeur eines Infan terie-Regiments; Oberleutnant Neumann, Kompaniechef in einem Schützen-Regiment; Oberleutnant Btrk, in einer Aufklärungsabteilung. von Menen vom MMterianse entfernt gelegenen Stützpunkten gesicherten Reich ausmachen, können von der finnischen Wehr macht nicht bedroht werden. Die finnische Regierung kann auch nicht der Ansicht sein, daß die Besetzung solcher Gebiete durch finnische Truppen, von denen aus die finnische Sicherheit fortlaufend bedroht wurde, im Widerspruch mit den Anforderungen der amerikanischen Sicherheit stehen könnte. Aber die Sorge der Vereinigten Staaten über ihre eigene Sicherheit gibt Finnland das Recht, bei der Regierung und dem Volk der Vereinigten Staaten Verständnis dafür zu erwarten, daß Finnland sein Leben beschützen, seine Sicherheit erhöhen und seine alte demokratische Freiheit verteidigen will, wo Finnland in einer Zeitspanne von nicht einmal zwei Jahren in zwei verschiedenen Phase» durch das «nächtige bolschewistische Regime Gegenstand eines unberechtigten und bewaffneten Angriffes wurde, ohne daß Amerika oder irgendein anderes Land dieses verhindern konnte oder Garantien dasür geben konnte, daß sich tziese Angriffe nicht mehr wiederholen" Die finnische Antwortnote schließt dann mit der Fest stellung, daß Finnland in seinem Kamps ums Dasein keine Verpflichtungen eingehen könne, die eine Gefährdung! der Stcherheitsinteressen des Landes durch künstliche Unter brechung oder durch Zunichtemachung völlig berechtigter mili tärischer Operationen bedeuten. * Tapfere Antwort Die Antwort der finnischen Regierung auf die ster- fiden Forderungen Roosevelts ist ein lebendiges Zeug nis des Freibeitskampses des tapferen finnischen Volkes. Der Präsident der Vereinigten Staaten, d-r sich sonst als Beschützer der kleinen Nationen aufspielt, hatte die Unver schämtheit gehabt, von Finnland di« sofortige Einstellung der Kampfhandlungen und die Zurückziehung der Truppen auf die Grenzlinie von 1939 zu fordern, widrigenfalls Washington seine „Freundschaft dem Lande entziehen" würde. Als Finn land vor zwei Jahren von den Sowjets überfallen wurde, da wurde es von den Amerikanern als das letzte Bollwerk der Menschheit bezeichnet und mit unzähligen Svmpathiebezeu- gungen überschüttet. Selbst der USA.-Marineminister Knor, der heule einer der gehässigsten Kriegshetzer ist. sprach im Jahre l939 das Wort: „Schande über jeden Amerikaner, der nicht gegen den Bolschewismus ist * Bei diesen billigen Phrasen ist ks damals geblieben. Eine wirksame Unterstützung wurde Finnland durch die Vereinigten Staaten nicht zuteil, und so mußte es nach Heldenhafter Gegenwehr schließlich erliegen. Als jetzt das finnische Volk die Möglichkeit hatte, an der Seite Deutschlands den Kamps um seine Freiheit erfolgreich aus zunehmen. da fällt ihm Roosevelt in den Rücken und fordert eine glatte Selbstaufgabe des finnischen Volkes zugunsten des Bolschewismus, ohne ihm irgendeine Garantie gegen neue Gewalttaten der Sowjets zu geben. Mit aller Deutlichkeit Hai die finnische Negierung in ihrer Antwort die Gründe ausem- andergesetzl, aus denen heraus es gezwungen ist. den Kampf gegen die Sowjets bis zur endgültigen Sicherstellung seiner Sicherheit sortzusetzcn. Mit aller Entschiedenheit und mit zwingender Logik widerlegt die finnische Note die Behauptung der USA.-Regierung, daß Finnlands Kamps eine direkte Ge fahr für die Sicherheit der Vereinigten Staaien bedeute. Soll ein kleines, von einem fünfzigmal größeren Nachbarn ständig bedrohtes und angegriffenes 3-Millionen-Volk nicht dasselbe Recht zur Selbstverteidigung haben, das die USA trotz ihres Schutzes durch zwei Weltmeere für sich gellend machen wollen? Man wird gespannt sein dürfen, welche Antwort Washington aus die handfeste Widerlegung seiner dilettantischen Em- Mischung zu geben hat. Im übrigen empfehlen wir Roosevelt seine eigenen Wort«, die er bei der Gedenkfeier am 11 Novem ber in Washington gesprochen hat. wobei er sagte: „Nur die jenigen können es wissen, was die Freiheit wert ist. die di« Freiheit verloren haben.' Das tapsere finnische Volk hatte seine Freiheit verloren und war dem brutalen Machlgebot des Bolschewismus ausgeliesert. Jetzt har es seine Freiheit wieder- erkämpft und wird dieses hohe Gut gegen alle Anfeindungen zu verteidigen wissen. „Herr Welles brachte jedoch in diesem Zusammenhang zum Ausdruck, daß die Sowjetunion nach Ende des Krieges der führende Staat in Osteuropa sein werdet" Als Herr Procope im selben Zusammenhang fragte, ob der in der Erklärung des Herrn Roosevelt und Churchill ent- haltene Punkt hber oie Abrüstung auch die Sowjetunion um fasse. erklärte Herr Welles, daß die Frage hypothetisch sei und daß die Sowjetunion bis zum Jahre 1939 ein Staa. gewesen sei, der sich an den Frieden und die internationale Ordnung gehalten habe." Könnte Finnland die USA. bedrohen? Die im USA.-Memorandum vom 30. Oktober enthaltene Erklärung, die finnischen Operationen stellen eine direkte Ge fahr für die Sicherheit der Vereinigten Staaten dar, wird u. a. folgendermaßen beantwortet: „Die Vereinigten Staaien, die ein mächtiges von zwei Weltmeeren geschütztes und von zahlreichen sogar Tausend« . ,von der die Mitglieder der amerikanischen Ge sandtschaft ebenso wie zahlreiche amerikanische Pressever treter die Möglichkeit gehabt hätten, sich selbst zu überzeugen, bewies, in welch eine trostlose Lage das finnische Volk unter der Sowjetherrschast geraten wäre, sofern es nicht das Schick sal Estlands und der übrigen von den Bolschewisten eroberten Länder, die teilweise oder restlose physische Liquidierung, hätte leiten wüsten. Aus all diesem geht hervor, welches Schicksal Finnland zu erwarten hatte, wenn es nicht für seine Sicher 8 Lob der Infanterie „Jedem einzelnen deutschen Infanteristen, der hier cm Oster kämpft, müßte ein besonderes Denkmal gesetzt werden". DiesU' Wort eines ausländischen Militärbeobachters vom Kpiegsschai« platz in der Sowjetunion mag. oberflächlich gehört, ein wenig übertrieben klingen. Vergegenwärtigt man sich jedoch das alleH was man von den Unbilden der Witterung, von grundlosen Morasten und Sümpfen, von Eis. tzitze und Regen, von aufga- weichten Lehmslmßen, von der tierischen Kampfesweise des bolschewistischen Gegners und von vielen anderen, die Kämpß' erschwerenden Umständen nud Einflüssen gehört hat, so wrr- man erkennen, daß dieses Lob der deutschen Infanterie vollai/ zu recht ausgesprochen wurde. — Der Führer hat in seine-i letzten Rede die Leistungen der „Königin der Waffen" in der ge bührenden Form und als unvergleichlich hetrausgesteflt. Wen» man nicht mit dabei sein und nur in der Heimat den Verlauf deik Operationen verfolgen kann, so ist man leicht versucht, nur nach der Spitze der Truppe zu sehen und das als größte soldatisch Leistung anzusprechen, was Panzer und motorisierte Kolonne vollbringen. Aber ihre hervorragenden Waffenleistungen bliebe» auf die Dauer wirkungslos, wenn nicht die Infanterie, die nach wie vor die Hauptmasse des Heeres darstellt, immer wieder aufl schließen würde. Seit Beginn des Ostfeldzuges hat die deutsche Infanterie zum größten Teil mehrere tausend Kilometer in der Luftlinie zu rückgelegt. Ohne übertreiben zu wollen, kann man angesichts der katastrophalen Stvaßenverhältnisse in d«!r Sowjetunion be haupten, daß praktisch mindestens das Eineinhalbfache an- Weo bezwungen werden mußte. Es mußten und wurden höchste Ansprüche an physische und psychische Spannkraft des deutschen Fußsoldaten gestellt. And die deutsche Infanterie schaffte es, si« n arschierte 40. SO und mehr Kilometer Tag für Tag, kaum da» einmal ein Ruhetag eingelegt werden konnte. Aber n.cht nur marschieren mußte der deutsch« Infanterist, sondern nach' shr«-- paziösen Dauermärschen galt es, in den Kampf einzugreifen cm- sich mit einem Gegner zu messen, der wild-fanatisch war. Der Einzelkampf, den man früher als besonders charakteri stisch für den infanteristischen Einsatz bezeichnete, ist auch heute nicht etwa nur die Ausnahme. Von den motorisierten Verbänden in die Weg« geleitet, konnten die großen Kesselschlachten im Oste» nut so siegreich beendet werden, daß die deutsche Infanterie mzf der blanken Waffe und der Handgranate in der Hand den einge kesselten Gegner vernichtete. In einem PK-Berjcht lasen wh, dieser Tage, daß erst seit Beginn der großenn Offensiv« vor» 2. Oktober auch einzelne geschlossene Verbände der Bolschewistc» kapitulierten. Vorher mußte fast jeder Mann der Hunderttausend« die gefangengenommen wurden, einzeln zur Aufgabe des Kampfe^ gezwungen werden. Welche Ansprüche dies an den einzelnen deutschen Infanteristen stellte, der mehr als einmal erlebt hatte wie das schon erhobene weiße Tuch in der Hand des Bolsche wisten weggeworfen wurde, um einer Pistole Platz zu machen, kann man kaum ahnen und hoch genug einschätzen. Der Infan terist ist hart und schwer, seine Anstrengungen und seine kämpfe rischen Taten gewaltig. Das Denkmal aber, das jener Auslands jedem einzelnen deutschen Insantnisten wünscht, ist ihm im Herzen des deutschen Volkes sicher. H Auf die Memoranden der Gesandtschaft der Bereinigten Staaten in Helsinki vom 27. und 3». Oktober dieses Jahres «n die finnische Regierung hat die finnisch^Regierung nunmehr eine Antwortnote übermittelt. Die Vereinigten Staaten hatten Finnland aufgesordert, die Kriegshandlungen einzustellen und die finnischen Truppen aus diejenige Linie zurückzuziehen. die der Grenze zwischen Finnland und der Sowjetunion vom Jahre 1939 entspricht. In der Antwortnote wird zunächst darauf hingewiesen, daß " in den US?ll-Mcmoranden nichts erwähnt sei von der Ein stellung der Feindseligkeiten durch die Sowjetunion und auch nicht, ob mit der an Finnland gerichteten Aufforderung auch eine Zurückziehung der Sowjettruppen aus denjenigen Gebie ten verbunden ist. die innerhalb der Grenzen Finnlands vom Jahre 1939 liegen und die weiterhin von der Sowjetunion be- setzt sind. Die finnische Regierung weist dann auf die sowjetischen Uebergrisfe nach dem Friedensschlutz von 1939 hin und erklärt: „Der Moskauer Friede bedeutete sür die Sowietunion ledig lich einen Wassenstillstand zur Vorbereitung der endgültigen Eroberung. Diese Periode endete dann auch in einem neuen militärischen Angriff der Sowjetunion, der Finnland zwang, seine Selbstverteidigung mit Waffengewalt fortzusetzen und dessen Charakter und Stärke daraus hervor- «eht, daß in der führenden Moskauer Zeitung „Prawda* vom 23. 6. 1941 erklärt wurde: Die Finnen müssen vom Erdboden vertilgt werden." Finnland lehnt Roosevelts Eingriff ab Würdige Zurückweisung der USA-Forderungen