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Wochenblatt für iikM, Rönigsbmck, Radeberg, Radeburg, Moritzburg und Umgegend Zwciundzwanzigster Jahrgang harte 909.^ Schock weiches Reißig, 26 hartes in den Bezirken: am Torfstich, Spieß, Spitze Hübel, MarjchallSruhe, Glauschnitzer Wald und Feldern, harte - weiche Rollen, harte - besetzt gewesen und mit Kanonen bepflanzt worden. Denn in Paris, daß sieht man auch aus der Abstimmung, hat's faul gestanden, wie denn über haupt alk größeren Städte, Lyon, Marseille, Bordeaux, Toulouse rc., bei dem Plebiscite einen Geist gezeigt haben, der dem des Mephistopheles ähnlich ist, wenn er spricht: ich bin der Geist, der stets verneint. Dieser Geist spukt hauptsächlich in den Proletariermassen, wie solche Städte sie aufweisen, in der großen unv ewig beweglichen Fluth derer, die Nichts haben, was sie verlieren könnten, die Nichts kennen, wie unser neuester social-demokratischer Redner sich ausdrückt, als Musm ei OireeiEs, d. h. Tanzvergnügen und Karpsenschmaus und die thr Ohr und ihre Hand jedem Demagogen zu leiheu bereit sind, der ihrem ebenso lüsternen, wie kurzsichtigen Auge mit dem Umsturz der gegenwärtigen Ordnung goldene Berge der Zukunft in Aussicht stellt. Diesen für die staatliche Ordnung bedrohlichen Massen der Großstädte gegenüber hat nun die Bevölkerung des Landes beim Plebiscite den Ausschlag gegeben, weil sie meint, sie könne bei neuen Versuchen mit der staatlichen Verfassung zu viel von dem auf das Spiel setzen, was ihr bei dem Fortbestehen der gegenwärtigen als gesichert erscheint. Und nun mag man von dem Plebiscite denken, wie man wolle, die Bedeutung muß man ihm zugestchen, daß cs den Schwerpunkt der Entscheidung in den Geschicken Frankreichs entschieden verschoben hat. Sonst und von der ersten Revolution dieses Landes au bis zum Staatsstreich LouiS Napoleons folgte ganz Frankreich von dem Canal bis zu den Pyrenäen und von dem Rhein bis zum atlantischen Ocean der Entscheidung von Pari-, die in den meisten Fällen durch die geschickte Aufhetzung unv Benutzung der niederen Volksmassen erfolgt war. Mit den Plebisciten ist das anders geworden; mit den Plebisciten hat die Bevölkerung des übrigen, insbesondere des offenen Landes das An recht und die Genugthuung selbsteigener Betheiliguug an der Entscheidung 27 18iz 6L Im Grbgericht zu Lausnitz sollen den SO. und S1 Mat 1870 von Vormittags 9 Uhr an, ^nde im Lausuitzer Forstreviere ausbereitete Hölzer, als: den 30. Mai ». e. 297 Stück weiche Stämme, bis zu 16^ Zoll Mittenstärke und 47 Ellen Länge, 314 Klaftern weiche Scheite, 20 Haufen weiches Reißig, / 2^ - hartes - i'ln und partienweise gegen sofortige Bezahlung und unter den vor Beginn der Auktion bekannt zu machenden Bedingungen an die Meist em versteigert werden. Wer die zu versteigernden Hölzer vorher besehen will, hat sich an den Herrn Oberförster Pommrich in Lausnitz zu wenden, oder auch ! Weiteres in die genannten Walberte zu begeben. König!. Forstverwaltnngsamt Moritzburg, den 16. Mai 1870. Nülitig. Er«-. dcn 31. Mai s. e 535^ Klaftern weiche Stöcke, ist in dem politischen Leben wie in dem eigenen; man macht sich Sorgen und spintisirt: wird'ü so kommen oder so? Wird, was so scheint, nicht am Ende unsicher werden und was so gut einzcsärelt nicht doch noch verunglücken? Und zuletzt war doch das ganze Ri und Sorgen unnöthig. So isl'S gewiß Manchem mit dem Kit gegangen. Mochte er auch dcnlcn: das Verlangen nach Frieren Ordnung ist in Frankreich zu mächtig, die Zahl der Besitzende» zu und zu furchtsam, Handel und Gewerbe zu lebendig und dabei zu- jn empfindlich, als daß die Nation nicht mit einem lauten und le» Ja für Napoleon eintrelcn sollte, der nun einmal gegenwärtig "ung. Besitz nnd Gewerbe schützt und selbst konstitutionelle Freiheit Eken will; mochte Mancher auch so denken, er ist doch nicht ganz ^ssrgnjß gewesen, daß nicht vielleicht die „Nein" doch überwiegen möglicher Weise in Folge dessen da draußen in Frankreich bedenkliche l^sse entstehen könnten. So viel sieht mau, der LouiS Napoleon ' Hst dem Landfrieden gar nicht so recht getraut unv die Kaiserin s "icht, wie erzählt wird, vor Freuden geweint, als sie die günstige ^wuug vernommen, wenn sich ihr Herr Gemahl ganz sicher gefühlt ' Schon um daS bischen Militär zu sehen, das alles nach Paris in " Tagen gezogen war, hätte man an dem Abstimmungstage dort ge- N fein mögen; denn so ist man nun einmal, man kann der friedlichste W von der Welt sein, eine tüchtige, stattliche Truppcumasse sicht loch gar zu gern. Die aber hat's in Paris gegeben. Das ganze w ? 2t. Maur mit seiner Infanterie, Cavallcrie und Ariillerie hat Paris gemußt; die Gardetruppen von Courbevoie und die Garde nie von St. Germain, wie die Cavallcrie von Versailles hat ein- und außerdem die Garnison von Vincennes sich marschfertig halten Ist doch das kaiserliche Schloß selber mit etwa 6000 Mann Amtsblatt -er Königlichen Gerichtsbehörden und der städtischen Dehörden zu Pulsnitz und Königsbrück Dieses Blatt erscheint Mittwochs und Sonnabends und ist durch alle Postanstalten zu beziehen- Abonnementspreis: Vierteljährlich 19 N g r. bhrate, welche in Königsbrück bet Herrn Kaufmann Moritz Tschersich angenommen werden, sind in Pulsnitz bis Montags und Donnerstags Abend «Msenden. Inserate werden nur bis Dienstags und Freitags früh 8 Uhr in Pulsnitz angenommen und mit 8 Pf. für die gespaltene Corpus-Zeile berechnet. 41» Sonnabend, den 21. Mai R8UG.