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7. Januar 1893. Sonnabend. Nachdem am heutigen Tage der Gutsbesitzer Herr Friedrich Adolf Jenichen in Oberlichtenau als Gerichtsschöppe für Oberlichtenau von dem unterzeichneten Königlichen Amtsgerichte bestellt und in Pflicht genommen worden ist, wird Solches hiermit zur öffentlichen Kenntniß gebracht. Pulsnitz, den 31. Dezember 1892. Das Königliche Amtsgericht. Weise. K. Der Stadtrat h. Schubert, Brgrmstr. Bekanntmachung. Unterm heutigen Tage ist Herr Töpfermeister Reinhold Borsdorf, hier, als Ctadtrath in Pflicht genommen und in sein Amt eingewiesen worden, was hiermit zur öffentlichen Kenntniß gebracht wird. Pulsnitz, am 2. Januar 1893. fichtene Derbstangen 18 799 3469 29 1488 126 2690 1117 571 151 weiche ff In jdenZAbtheilungen 23>nd 24. Z Schlag desjj künftigen Militärschießstandes. Oberst., Unterst., Königl. Forstrevierverwaltung Laußnitz und König!. Forstrentamt Moritzburg, am 23. Dezember 1892. Lehmanu. Mittelbach. 12-31 11 8—15 Montag, den 16. Januar 1893, Vorm. 9^ Uhr. 3 Rm. birkene Brennknüppel, in dem Befinden Ihrer Königlichen Hoheit eine kleine Besserung eingetreten. Rathen. Unser herrlichster Aussichtspunkt der sächsischen Schweiz, die naheliegende Bastei, erfreut sich auch an den Wintertagen eines guten Besuches. Die jetzt sich darbietende prächtige Schlittenbahn führt besonders Viele nach der Bastei, die bekanntlich eine gute Zugangs straße von der dahinter sich ausbreitenden Hochebene be sitzt. Mehr als hundert Schlitten verkehren oft daselbst. — Auf der Müglitzthalbahn wurde zwischen den Stationen Oberschlottwitz und Niederschlottwitz am vor gestrigen Tage von dem von Glashütte früh '^9 Uhr ab gegangenen Güterzuge ein mit zwei Pferden bespannter Schlitten überfahren. Die Pferde des Schlittens, beides dem Fuhrwerksbesitzer Schmidt aus Biensdorf gehörig, scheuten beim Herannahen des Zuges und jagten über den Straßengraben in den Zug hinein. Trotz Aufbietung aller Kräfte war es nicht möglich, den Zug rechtzeitig zum Stehen zu bringen, und wurde ein Pferd getödtet und das andere schwer beschädigt. Personen sind glücklicher weise nicht verletzt worden. Nach kurzem Aufenthalte konnte der Zug seine Fahrt fortsetzen. — Der Stadtrath von Meißen hatte beschlossen, zwei der ältesten Straßen in Albert- und Carolastraße umzutaufen. Gegen diesen Beschluß wurde jedoch als gegen eine „Vernichtung geschichtlicher Denkmäler" protestirt und auch König Albert hat abgelehnt, die Umtaufe zu ge statten. — Im Kuhstalle des Gutsbesitzers Pellmann in Wingendorf bei Pirna wurde in voriger Woche ein Kalb geboren, welches zwei Mäuler und vier Augen hatte. Die Mäuler waren vollständig ausgebildet, nur daß die Zungen darin zu kurz waren. Durch eines der selben tränkte man die Mißgeburt einige Tage lang. Zwei Augen standen normal unter der Stirn, von den anderen beiden je eins an einer Kopfseite. Am 2. Januar ist das Thier, das Herr Thierarzt Kolbe Studien halber konserviren läßt, verendet. — Ein Preisausschreiben in Höhe von 10,000 Mk. Wird die Stadt Leipzig erlassen für das beste Projekt zur Reinigung der städtischen Schleußenwässer. Jnsgesammt wurden für Herstellung von Kläranlagen 478,000 Mk- bewilligt. meisten Abgeordneten beim Jahreswechsel vor ihren Wählern verbergen, indem sie in Paris bleiben. In Lyon, Nantes rc. sind Abgeordnete mit „Panama" rc von ihren Wählern niedergeschrien worden, obgleich sie zu den Unbetheiligten gehören. In der Provinz herrscht ganz besonders der Argwohn, die Regierung suche Alles zu vertuschen. Deshalb sind dort Entrüstung und Unzu friedenheit noch größer als in Paris. Nicht ist zu vergehen, daß die Provinz am meisten auf die Panamapapiere hin eingefallen ist. Sehr zu beachten ist auch die vollständige Mißachtung, in die mehrere der bisher einflußreichsten republikanischen Blätter gefallen sind. Holz - Versteigerung. Gasthof „zum schwarzen -t-l-r" in «Königsbrück Freitag, den 13. Januar 1893, Borm. 9^ Uhr. Zur Lage in Frankreich. Mehrere franz Blätter stellen Umfragen über die Wirkung des Panamaskandals auf den Geschäftsgang. Sehr günstig können die Antworten nicht lauten, da nach dem Geständ- niß Aller die seit einem Monat begonnene Krise schwerer ist als alle, die die Republik seit 20 Jahren durchgemacht hat. Der Boulangismus war nur ein Strohfeüer im Ver gleich zu den jetzigen Ereignissen. Damals standen alle republikanischen Führer noch unverletzt als Ehrenmänner da, während heute über allen ohne Ausnahme schwarzer Verdacht schwebt und eine große Zahl schon durch die bisherigen Enthüllungen abgethan und vern chtet ist. Niemand vermag daher vorauszusehen, wie die Dinge enden werden uvd wie es möglich sein wird, aus der schlimmen Klemme herauszukommen. Trotzdem geht der Obmann des Fachvereins der Bijouteriefabrikanten wohl zu weit, wenn er versichert: „Dauert die jetzige Unge wißheit noch sechs Monate, dann erlebt der Pariser Ge- schäftSstand einen Krach, wie kaum jemals. Sowohl Kunden als Fabrikanten sind voller Besorgnisse. Wenn die Pauamageschichte nicht bald geo-dnet ist, werden Kun- den wie Geschäftsleute ihre Vorkehrungen treffen und sich vorsehen, indem sie ihre Gelder aus den Banken zurück ziehen. Dann ist der allgemeine Krach da." Unter den heutigen Verhältnissen war es daher doppelt unvorsichtig, daß die Kammer das Handelsabkommen mit der Schweiz verwarf. Gerade Pans hatte dort bisher guten Absatz. Aber die Kammermehrheit ist ihrer Unfähig keit so sehr bewußt, daß sie sich nur noch durch den Chau vinismus halten zu können glaubt. Sie würde Morgen die Grenzen Frankreichs schließen, wenn sie glaubte, da durch Deutschland schaden zu können. Interessant ist die weitere Aussage des gedachten Obmannes: „Die kleinen Geschäftsleute bleiben der Re publik getreu trotz aller Enttäuschungen. Die Republik ist eine gute Staatsform, aber ihr jetziges Regierungsper sonal ist vom Pariser Handelsstand in Acht und Bann gethan. Man fragt nicht darnach, ob die Volksvertreter schuldig oder unschuldig sind. Man will vollständige Be- eitigung des gesammten politischen und Verwaltungsper- onäls. Aber, wird die Staatsform nicht auch hierdurch berührt? Sehr bezeichnend ist, daß sich diesmal tue „ incl. 51 Rm. Fichte, Aeste, Stöcke. Oertliche und sächsische Angelegenheiten. Pulsnitz. Am 2. Januar, Vormittags 11 Uhr, yat im Rathssitzungs - Saale durch Herrn Bürgermeister Schubert die Verpflichtung und Einweisung des Herrn Töpfermeister Reinhold Borsdorf als Stadtrath stattge funden, an welche sich die Einweisung der wieder bez. neu gewählten Stadtverordneten, Herren Georg Hempel, Hugo Hauffe, August Hentschel, Hermann Urban, vr. mack. Hugo Sauer und August Hedrich, anschloß. — Mehrfach sind in Sachsen am Sonnabend Züge wilder Gänse wahrgenommen worden, die aus Nordwesten kommend, ihren Weg nach Südost nahmen. Solche Züge der Wandervögel gelten für ein Zeichen eines kalten und langen Winters. Die wilden Gänse fliegen in einer schrägen Linie hinter einander, die wilden Enten in schnur gerader Linie nebeneinander. Staare fliegen in Trupps, mit einer Vorhut, und die kleinen Vögel, wie Schwalben, Meisen und andere, in dichten wimmelnden Wolken. Dresden, 6. Januar. Die Dresdner Nachrichten schreiben: „Mit großem Bedauern vernimmt man die Kunde von der Erkrankung Ihrer Königl. Hoheit der Prinzeß Mathilde. Das gestern Mittag 12 Uhr ausgege bene, von Herrn Geh. Medizinalrath Dr. Fiedler unter zeichnete Bulletin lautet: „Ihre Königl. Hoheit Prinzeß Mathilde sind an den Masern erkrankt. Das Fieber ist ziemlich hoch, die katarrhalischen Erscheinungen sind mäßig." Nach den gestern Abend eingezogenen Erkundigungen ist kieferne „ fRüststangen) v. 13 und 14 am Unterst, fichtene Neisstangen v. 2—7 ow Unterst. birkene Nutzstücke v. 11—25 om Mittenst., bez. Unterst., kieferne und ficht. Stämme v. 11—29 ein Mittenst., „ „ „ Klötzer „ Stangenklötzer Blatt Amts und des Stadtrathes des Königl. Amtsgerichts Druck und Verlag von E. Mufundvisuzigstsu Jahrgang L. Förster's Erben in Pulsnitz. AbonnementS-PreiS: Vierteljährl.1M.25 Pf. Auf Wunsch unentgeltliche Zusendung. Verantwortlicher Redakteur Gustav Häberlein in Pulsnitz. Erscheint: Mittwoch und Sonnabend. Als Beiblätter: 1. Ilkustr. Konntags- k>lcitt (wöchentlich), 2. Kin« kcrndrvirth- fcherstkiche Werktage (monatlich). Wutsnitz Inserate sind bis Dienstag u. Freitag, Borm, 9 Uhr aufz >g:ben. Preis für die einspaltige Cor- puSzeile (oder deren Raum) 10 Pfennige. Geschäftsstellen bei Herrn Buchdruckereibes.P abst in Königsbrück, in den Nn- noncen-Bureaus von Haascn- stein L Vogler u. „Jnvaliden- danl" in Dresden, Rudolph Moffe in Leipzig. (schenk -^fur Pulsnitz, Königs brück, Nadederg, Uadebnrg, Moritzburg mid Umgegend