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pulsnitzeiMckeildlMl §ernsprecher: Nr. 18. Vezirks-Nnzeigsr lelegr.-Ndr.: Wochenblatt Pulsnitz Zeitraubender und tabellarischer Satz nach be. anderem Tarik. Erfüllungsort ist s? ^nitz. Inserate für denselben lag sind bis vormittags 10 Uhr aukzugeben. vis stink mal gespaltene Zeile oder deren Naum 15 Pf., Lokalpreis l 2 pk. Nsklame 30 pk. vsi Wiederholungen Nabatt. erscheint: vienstag,Donnerstag ».Sonnabend. 1 Ä Mit »Illustriertem Sonntagsblatt', .Landwirt- V W^M I schastlicher Vellage' und .Mode kür Nils'. I I I R »7 U v V Abonnement: Monatlich 45 pk., vierteljährlich ^rchd7e post bezog^n^ des f^Ömgl. Amtsgerichts und des Stadtrates zu Pulsnitz Amtsblatt snt-bnn Nnlcrni^ umfassend die Ortschaften: Pulsnitz, Pulsnitz m. s., Vollung, 6rotzröh;sdorf, HUUSUlUU lUr Ot.Il r^IUl2gt.l lU)lSl)e^ll l> PUlSIUl), steina, XVeitzbach,Ober-u.Uiederlichtenau,Sriedersdork-Ihiemendorf, Mittelbcj Druck und Verlag von E. L. Sörster's Erden (Inh.: I. W. Mohr). Expedition: Pulsnitz, vismarckplatz Nr. 265. Verantwor/l reinig, löausvvalde, Ohorn, Obersteina, rneder- ^rohnaundorl, Lichtenberg, Klein-Oittmannsdorf. :r Nedaktsur: I. >V. Mohr in Pulsnitz. Nr. 142. Sonnabend, 30. November 1912. 64. Jahrgang. VellmtMlhmg. Bei dem unterzeichneten Stadtrate sind neuerdings wieder Klagen über Belästigungen und Gefährdungen de« Publikum», besonder» auch von Kindern, durch frei und aufsichtslos umherlaufende große, bissige und da» Publikum belästigende Hunde angebracht worden. ES wird daher hiermit da? freie oder aufsichtslose Umherlaufenlassen von grossen, sowie bissigen und das Publikum belästigenden Sunden inner halb des Stadtbestrks verboten; solche Hunde find vielmehr innerhalb der bewohnten Stadtteile an einer kurzen Leine zu führen. Zu den großen Hunden werden hierbei alle Arten Doggen, LeonSberger, Bernhardiner, Neufundländer, Fleischer-, Jagd- und Zughunde, Schäferhunde, Pudel, wenn dieselben 6 Monate alt sind, sowie alle Hunde, deren Rückenhöhe über 40 cm beträgt, gerechnet. Ebenso wird da» Mitnehmen von Hunden in Verkaufsräume, wo Nahrungsmittel feilgehalten werden und in die geschloffenen Räum« von Gast- and Schank- wirtschaften untersagt. Zuwiderhandlungen gegen die obige Bestimmung werden nach § 366 Absatz 10 des RetchSstrafgesetzbuch» mit Geldstrafe bis zu 60 Mark oder Haft bi» zu 14 Tagen bestraft. Pulsnitz, am 28. November 1912. Oer Stavtrat. Bekanntmachung. Lichtenberg. Die am 7. Dezember 1912 andecaumte GemeinderatSwahl der Gemeinde Lichtenberg findet eingetretener Umständ halber erst am 14. Dezember 1912 zu den bereit» angesetzten Stunden statt. Scdöns, Gemeindevorstand. Das Wichtigste. Die Zweite Kammer des sächsischen Landtags nahm bei der Beratung des Volksschulgesetzes den H 8 nach dem Deputationsantrag an, wonach Schul geldfreiheit für die allgemeine Volksschule ein geführt wird. — Die Sächsische Zweite Kammer hat am Freitag die Beratung des Volksschulge setzes bis zu § 47 fortgesetzt. (S. Bericht.) Der Reichstag fuhr am Donnerstag in der Bespre chung der Teuerungsinterpellation und der ersten Lesung der Vorlage betr. vorübergehende Zoller- lcichterungen bei der Fleischeinfuhr fort. Der Reichstag erledigte am Freitag einige kleine Anfragen und schloß die Teuerungsdebatte. Ueber den sozialdemokratischen Mißtrauensantrag soll namentlich abgestimmt werden. Der Bundesrat hat gestern über die Ausführung des Jesuitengesetzes einen Beschluß gefaßt, der sich mit der von Preußen vertretenen Auffassung deckt. Der Seniorenkonvent des Reichstags beschloß, die Weihnachtsferien für die Zeit vom 13. Dezem ber bis 8. Januar anzusetzen. Die konservative Reichstagsfraktion wählte an Stelle des verstorbenen Abg. v. Normann den Grafen Kanitz zu ihrem Vorsitzenden. Der Wiener Gemeinderat nahm in einer außeror dentlichen Sitzung eine patriotische Kundgebung an. Die Entspannung der internationalen Lage ist un verkennbar; in den Beziehungen zwischen Oester reich-Ungarn und Serbien ist eine Besserung eingetreten. Der bulgarische Ministerpräsident Gcschow erklärte, die Verhandlungen mit der Türkei gingen in normaler Weise vor sich. Die Serben haben die Stadt Dibra eingenommen. In Vallona ist die Unabhängigkeit Albaniens pro klamiert worden. Die unabhängigen Fürsten und Edlen Indiens be absichtigen, der britischen Reichsregierung die Summen für 3 Dreadnoughts und 9 Panzer kreuzer zu schenken. Auf den Philippinen hat ein schwerer Zyklon gewütet. Mlitische MOMM. Da» offiziöse deutsche Communiquc, da» zu Be- ginn der Woche in der ,Nordd. Allgem. Ztg." ver- össentlicht wurde, hat bt» zu einem gewissen Grade klärend gewirkt und zu dem erneut zutage trat, daß die Mächte die Heraurlösung einer Sonderfrage nicht wünschen, sondern eine allgemeine Regelung der Dinge auf dem Balkan vorzunehmen. Damit sind die serbisch, österreichischen Differenzen zwar nicht gehoben, so aber doch vertagt, und e» steht zu erwarten, daß man all mählich in Belgrad Vernunft annehmen und sich mit geringeren Konzessionen begnügen wird, wenn die Se- samtheit der Mächte e» will. Freilich ganz beseitigt ist durch diese Verschiebung die Gefahr eine» Konflikte» nicht und in einem solchen wäre die Lage Österreich- Ungarn minder günstig, al» sie sich heute darstellt Hoffen wir, daß diese friedliche Tendenz weiter beide- halten wird und keine neuen Störungen «intreten. Ob der Friede zwischen der Türkei und den Balkanstaaten so schnell erfolgen wird, wie man gehofft hat, läßt sich heute nicht überblicken. Die Verhandlungen kommen kaum vom Fleck, sie werden vielleicht von beiden Sei ten hingezogen. Die Verbündeten hoffen aus den Fall von Adrianopel und die Türken threrseit» aus weitere Erfolge an der Tschataldschalini«. Daß die Bulgaren wie auch die übrigen Balkanstaaten ungeheure Verluste gehabt haben müssen, geht darau» hervor, daß man nicht nur den nächstjährigen Rekruteajahrgang einzieht, sondern auch denjenigen de» Jahre» 1914 bereit» jetzt zu den Waffen etnzuberusen sich genötigt steht! In dieser Woche hat der Reichstag seine Verhand- lungen wieder ausgenommen und eine seiner ersten Handlungen war die Wahl eine» neuen Präsidenten. Herr Kämpf hat wie sein Mandat auch den Präsiden- tenposten zu behaupten vermocht, mit einer großen Mehrheit wurde er am Mittwoch gleich im ersten Wahl- gange gewählt. Sonderlich überrascht hat e» nicht mehr, nachdem e» in den letzten Tagen hieß, daß die gesamte Linke sofort für ihn stimmen würde, und daß auch die Sozialdemokraten darauf verzichten wollten, in einer Sonderkandioawr heroorzutreten. Im italienischen Parlament kommt jetzt die Ge nugtuung für die Erfolge in dem Kriege mit der Türket zum Au»druck. Damit ist ein alter Traum in Erfüll- ung gegangen, denn schon seit vielen Jahren hatte Italien Absichten auf Tripolitanten, ohne Gelegenheit zu finden, seine Wünsche durchzuführen. Da» neuer worbene Gebiet ist für da» Appeninenreich von großem wirtschaftlichen Werte, denn die Beziehungen zu den beiden Ländern sind ziemlich enge und der italienische Handel dominiert daselbst Aber auch in politischer Hinsicht hat Italien durch diese Erwerbung zweifellos eine Stärkung erfahren, und e» ist nicht ganz neben- sächlich, daß e» dem Appeninenreich gelungen ist, im Norden Afrikas an der Mittelmeerküste festen Fuß zu fassen. Für den Dreibund ist diese» Moment von ziem- licher Bedeutung, weil dadurch im Verein mit Oester- reich, welche» gleichsall» seine Streitseekräfte erhöht, anderen Mächten gegenüber im Mittelmeer ein Gegen- gewicht geschaffen wird. OerMcdss unv Sücbsisckes. PulSuitz. (Der erste Adventsonntag), der erste Sonntag de» neuen Kirchenjahre», ist der heutige. Kalt und trübe liegt nun die Welt und doch erscheint die Zett von einem innerlichen Lichte durchklärt und durchstrahlt. Eine feierliche Milde schwingt in den Lüsten und macht die Herzen froh und die Seelen weich. Die Tage der großen Erlöserliebe bereiten sich vor; sie durchklingen und durchschwingen unser Sein und heiligen und weihen unsere Seelen. Trotz winter licher Grie»grämigkeit rinnt die Zeit leuchtend und lockend dahin und die Tage find reich an einem stil len. versonnenen Glanze. Die Advent»zeit hat nun begonnen. Advent, ein au» dem Lateinischen stam mende» Wort, bedeutet im Deutschen soviel wie „An- kunft'. Ursprünglich war die AdventSzeit, die aus da» Weihnacht-fest vorbereiten soll, eine Fastenzeit. Au» dieser Bedeutung heraus rührt auch wohl das Verbot der katholischen Kirche her, da» keinerlei Trau- ungen, Lustbarkeiten «1c. während der AdventSzeit wünscht. Im sechsten Jahrhundert finden sich di« ersten Spuren von AdventSseiern. Wir kennen vier Advent- sonntag«, die griechische Kirche hingegen dehnt die Adventrzeit auf 40 Tage au». Die AdventSzeit ist die Zeit der Erwartung. Eine frohe Feststimmung durchströmt Zeit und Menschheit. Da» Jahr neigt sich seinem Ende entgegen. Die Tage find dunkel und trübe. Doch bald wird wieder, sichtbar für alle Welt, über Bethlehem» Stall der Stern aufleuchten. Dieser Weltleuchte harrt alle» entgegen in fröstelnder Spät- Herbstzeit, die von Stürmen, Flocken und Regenschauern durchbraust und durchwütet ist. Inmitten de» trüb seligsten Treiben» der Natur wird in der menschlichen Seele der Frieden geboren, auf dem sich Heil und Er lösung deS Einzelwesens und Freude und Wohlgefallen für die Menschengesamtheit aufbauen sollen. Somit steht die Bedeutung der Adventrzeit im krassesten Gegen sätze zur Bedeutung der altheidnischen wilden Jagd periode, die ja im Dezember ihren Anfang nahm. Mit unserer AdventSzeit hat der Frieden seinen Einzug in die Erdenlande gehalten. So rüste sich denn auch ein jeder, daß er bereit sei, da» Weihnacht-fest wür dig zu empfangen und über sich ergehen zu lasten die ernste Weihe der Advent». Pulsnitz. (Stadtverordneten-Wahl.) In der am Donnerrtag im Bürgerverein abgehalte- nen Versammlung wurden folgende Herren al» Kan didaten für die diesjährige Stadtverordnetenwahl auf- gestellt al» Ansässige die Herren Töpfermeister Hermann Sperling, Drogist Felix Herberg, Bäckermeister Fried rich Löschner, Töpfermeister Arthur Röschke, al» Unan- sässtgen Herrn Hotelier Gustav Patitz. Von den abge gebenen 22 Stimmen erhielten u. a. noch Herr Arthur Küttner 7, Herr Wilhelm Voigt 6, Herr Richard Huhle 6, Herr Fritz Köhler 6 Stimmen, die übrigen waren zer splittert. — Die am Freitag im Ratskeller ver sammelten Bürger einigten sich auf nachstehende Her rin: Ansässige: Töpfermeister Hermann Sperling, Dro- gtst Felix Herberg, Kassierer Wilhelm Voigt, Töpfer- meister Arthur Röschke; Unanfässtger: Hotelier Gustav Patitz. Außerdem erhielten von den 52 abgegebenen Stimmen u. a. Herr Bäckermeister F. Löschner 21, Herr Rechtsanwalt Keßler 15, Herr Arthur Küttner 7, Herr GrrichtSsekretär Dörffel 22 Stimmen. — Herr Bäckermeister Garten hat gebeten, von einer Wieder-