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Nr. 25Z Mittwoch, 28. Okt. 1942 Der Marsch aus Rom Wendepunkt europäischer Geschichte SNMsalstage tm FreiUettskampf Italiens der (Scherl-Luce-Wag.) «Diese Leitung erscheint täglich mit Ausnahme der gesetzlichen S»mi- mid Feiertage. — GesLSstsstelle, Nur Adols-Hitler-Sti. 2. Fernruf »ur litt Bezugspreis: Bei Abholung IS tägig I.— RM„ frei Haus I.IV NM. einschließlich 12 bezw. Id Psg. Trägerlohn. Postbezug monatlich LSV RM. lazzo Venezia die Mini ster, trifft notwendige Entscheidungen, und zwischendurch findet der Duce noch Zeit, unzählige Besuche zu empfangen, Ver sammlungen zu leiten, Ansprachen zu halten, Werke und Trup pen zu besichtigen. zu einer Großmacht er hob, die des Respektes der Welt sicher ist. In seinem Aeußeren erinnert Mussolini an die Skulpturen des römischen Altertums. Von mittlerer Größe, gewinnt Musso lini durch den Schwung seiner Haltung und die innere Kraft seiner Per sönlichkeit ein imponie rendes Aussehen. Die Arbeitskraft des Ducei st ungeheuer. Wichtige und dringliche Arbeiten erledigt er so fort, dann, empfängt er im Tagesablauf im Va- Zum 29. JahreStag des Marsches aus Rom. Einzug in Rom am 30. OLvber 1922. Mussolini inmitten seiner Mitkämpfer. Rechts von Mussolini schreitet Italo Balbo, links von Mussolini zweiter De Bono. (Atlantic-Luce-Wb.l Abhängigkeit des Auslandes befreite und Ungerechtigkeit. Diese ist bestimm!, unter den lrofuvfen Trümmern der unsterblichen Prinzipien und der jeden Ge rechtigkeitsdrang drosselnden Hegemonien begraben zu liegen, die so viele Jahre hindurch unter der perfiden Maske der falschen angelsächsischen Demokratien verborgen waren. Der Marsch auf Rom bezeichnet also den Beginn einer wunderbaren Kulturwende: die Ereignisse, die ihm folgten, haben seine grundlegende historische Bedeutung be stätigt. während der augenblicklich durchfochtene Krieg mit seinem sicheren Endsieg dessen unerschöpfliche revolutionäre Vitalität bekräftigen wird, durch die es in der neuen Welt- ordnung den Völkern guten Willens möglich sein wird, den Weg zu einer gerechten und fruchtbaren Zukunft zu beschreiten. Für die Erreichung dieses Zieles kämpfen die Truppen des faschistischen Italiens und des nationalsozialistischen Deutschlands einen harten Kampf, ein wunderbares Beispiel ihrer Tapserkeit und ihres Todesmutes gebend: fest und ge schlossen um ihre Führer, den beiden Revolutionen getreu, fühlen die beiden Völker mehr und mehr die innige Brüderschastder gemeinsamen Ideale, die ihre Herzen verbindet. Das italienische Volk begrüßt aufrecht das Anbrechen des der niemand wußte, woher sie kam. aber an die jeder glaubte. Für den 24. Oktober war der Kongreß der Faschisti schen Partei nach Neapel einberufen worden. Aus allen Provinzen Italiens strömten in diesen Tagen die Schwarz hemden nach dem Süden. Ein gewaltiger Strom, dem der Wille Mussolinis die Richtung gab. Jedem war es klar, daß dieser Parteikongretz in Neapel die entscheidende Groß kundgebung werden sollte, in der die Partei ihre Geschlossenheit und gewaltige Stärke unter Beweis stellen und das Volk in unzweideutiger Weise seine Einstellung zur Bewegung be kunden würde. Dieser Kongreß wurde tatsächlich zum Auftakt der weiteren historischen Ereignisse. Ein einziger gewaltiger Ruf: Nach Rom! In den Straßen Neapels marschierten an diesem späten Oktobertag die bewaffneten Kampfbünde ganz Italiens. Als Mussolini ans dem Balkon des Rathauses von Neapel er-! schien, ertönte nur ein einziger gewaltiger Ruf „Rom! Rom!". Mussolini neigte nur das Haupt als Zeichen der Zu stimmung, aber das genügte, damit jeder wußte, daß diese Zustimmung der Befehl zum sofortigen Marsch war. Am Morgen des 24. trafen die ersten Befehle ein: Perugia sollte erobert, die Militärwaffenlager von Terni im Sturm genom men, ln Foligno eine Reserve gebildet werden und die drei Kolonist, die von Monte Roiendo, Santa Marinella und Tivoli aus zur Besetzung Roms ausersehen waren, die Ver bindung miteinander ausnehmen. Gleichzeitig sollten in Nord- ztalien die Kampfbünde den ganzen Regierungsapparat lahm- tegsn Tie Toscana, die Abruzzen und der Lazium standen Marschbereit. Der Beginn der Mobilmachung war auf die Nacht zuni 27. festgesetzt. Jeder war innerlich aus den bewaffneten Aufstand gegen die bestehende Ordnung vorbereitet, und als am 27. die Befehle gefallen waren und der Marschbefehl alle Städte, Dörfer und Bauernhöfe erreicht hatte, kannte die Begeisterung der Schwarz- Hemden keine Grenzen mehr. Zusammen mit den Schwarz- Hemden setzte sich auch das Volk in Bewegung, das begriffen hatte, daß sich sein Schicksal in Rom entscheiden würde. Am 28. Oktober batten die Schwarrbemdeu alle Ausgangsstellungen Der Duce Retter aus Not und Verfall, Gestalter der Zukunft, Vorbild der Nation Benito Mussolini, der Schöpfer des Faschismus und Be gründer des italienischen Imperiums, wurde am 29. Juli 1883 tn Dovia in der Romagna als Sohn eines Dorfschmiedes geboren. In bescheidenen Verhältnissen ausgewachsen, wurde Mussolini nach dem Besuch eines Lehrerseminars Hilfslehrer und schließlich Redakteur. Im Weltkriege, in dem er als Kor poral der Bersaglieri schwer verwundet wurde, kämpfte er in vorderster Front. Nach dem für Italien ungünstigen Frieden gründete Benito Musso lini seine Organisation der Schwarzhemden, mit der er dann am 28. Okto ber 1922 den historischen Marsch nach Rom antrat, der Italien endlich aus zlerischen Koalition, die . , >d Sozialdemokraten, in Wirklichkeit aber von Kommunisten ausgelöst worden war, war dieses Gefühl zur Gewißheit geworden. Die Parole ging von Mund zu Mund „Im Oktober nach Ro m". Es war die Stimme der Stoßtrupps der faschistischen Kampfbünde, von- Der italienische Erzichungsminister Bottai, einer der engsten Mitarbeiter des Duce, hat anläßlich des 20. Jahrestages der faschistischen Machtergreifung dem „Italienischen Beobachter", Organ der Landesgruppe Italien der AO. der NSDAP., einen Aufsatz zur Verfügung gestellt, in dem er aus eigenem Erleben heraus die historischen Tage des Marsches auf Rom schildert. In diesem Artikel heißt es: Im Jahre 1922 bestand im ganzen italienischen Volke die gespannte Erwartung kommender Ereignisse. In den Reihen der Faschistischen Partei fühlte man allgemein, daß im Oktober die Entscheidung fallen würde. Schon im August, in mitten des harten Kampfes gegen den sogenannten „legalen Streik", den letzten Versuch der umstürzlerischen Koalition, die nur scheinbar von den Demokraten und Sozialdemokraten, in 5I8ii. In der zwanzigsten Wiederkehr des Marsches auf Rom feiert Italien in Wassen eines der entscheidend- sten Ereignisse seiner tausendjährigen Ge schichte: die Revolution der Schwarzhemden, die der Welt ein neues Kulturzeiialter eröffnete und die aus den Schlacht feldern ihren endgültigen heroischen Abschluß finden wird. Es würde zu weit führen, die glorreichen Etappen dieses Werde- gangs einzeln ins Gedächtnis zu rufen, eins jedoch ist gewiß, daß nämlich am 28. Oktober 1922 jene tiefschürfende Evolution im Leben der Nationen ihren Anfang gehabt hat, die die Völker der Erde in zwei große Koalitionen ssialten sollte: auf der einen Seite Egoismen und überholte Ideologien, aufder anderen die neuen Ideen, die aus der fascht- stischen und nationalsozialistischen Revolution hervorgegangen sind und deren ideale Motive zur Zeit im glühenden Klima des Krieges widerhallen und heule, genau wie gestern immer Bekenntnisse höchster Zuver sicht und höchsten Vertrauens der Gläubigen zu ihren beiden Führern sind. Der revolutionäre Geist, der dem Krieg der Achsenmächte die unbezwingliche Kraft verleiht, die tückische, feindliche Koa lition zu beugen, zu zerstückeln und zu zermalmen, erleuchtet die Ideale der neuen Welt, die frei sein wird von Wer ausharrt, hat zuletzt immer recht „In den ersten fünf Jahren des faschistischen Regimes", so sagte Mussolini einmal von sich selbst, habe ich 69 900 Audienzen erteilt und mich für 1887112 Vorschläge interessiert, die von Bürgern direkt bei meinem Privatsekretär eingereicht worden sind . . Alle bezeichneten sich als dringlich, alle klopften und klopften, um Einlaß in meinem Kopf zu finden. Manch mal wollte es mir fast scheinen, als müsse mir auch rein physisch der Schädel zerspringen ... Aber jetzt babe ich Italien ganz im Kops wie eine große Landkarte, mit allen Knotenpunkten seiner Lehensprobleme: hier ist eine Straße nötig, dort eine Eisen bahn, da eine Brücke, Neuaufforstungen, Docks, Bodenverbesse- rungen, Eingemeindungen, ein großer Bahnhof für Mailand, Wohnhäuser für Rom, Wasserleitungen für Apulien, Wohn räume in Kalabrien und Messina, Automobilverbindungen und Straßenbau in Sizilien, Kampf gegen die Malaria in Sar dinien ... das sind alles Knoten, die gelöst werden müssen ... Aushalten! Seht, darin liegt alles! Wer ausharrt, hat zuletzt immer recht!" Erholung findet der Duce, der übrigens ganz schlicht lebt, mit einfacher Kost zufrieden ist, weder raucht, noch trinkt, im Sport, dessen einzelne Sparten er vollkommen beherrscht. Mussolini kennt sich am Steuerknüppel des Flugzeuges ebenso aus wie am Steuerrad des Kraftwagens, ferner fährt er Motorboot und schließlich ist Mussolini auch noch ein guter Schwimmer, Fechter, Reiter und Schiläufer. Geistige Er holung findet der Duce bei der Lektüre guter Bücher und dann vor allem unter den Klängen der Musik, die er sehr liebt. Das ganze Wesen Mussolinis ist Arbeit und Kampf. Charakteristisch für ihn war, daß er, als man ihn in den von ihm gegründeten „Popolo d'Jtalia" einmal einen Sessel vor den Tisch stellte, sofort die Wegränmung forderte, da er sonst das Möbelstück eigenhändig zum Fenster hinauswerfen würde „Denn Sessel und Pantoffeln sind", so äußerte der Duce, „Gift für den Mann." Sooft sich Gelegenheit bietet, fährt der Duce hinaus auf das freie Land, wo er sich gern mit den Bauern und den Landarbeitern unterhält, wo er Bäume be schneidet, Getreide sät und selbst hinter dem Pflug geht. Die Beredtsamkeit des Duce ist einzigartig. Unvergeß lich ist uns in Deutschland jene aufrüttelnde Rede, mit der Benito Mussolini während seines Besuches in unserem Reich vom Stadion aus in deutscher Sprache sich an das deutsche Volk wandte. Mussolini verschmäht das rethoriscke Beiwerk und bevorzugt kurze und bündige Sätze, die durch die Gewalt ihrer Logik überzeugend und vor allem auch dem einfachen Manne verständlich sind. „Baler Mussolini" Eine besondere Vorliebe hat der Duce für die Kinder, von denen er sich freudig umringen läßt, wenn er sie in ihren Jugendlagern anfsucht, und deren Liedern er gern lauscht. Wer ihn sah, auch vor großen Massen, wenn ihm ein Kind gereicht wird, der erblickt das gelöste Gesicht eines Vaters, die lachenden Augen des kinderlieben Italieners. In diesem Augenblick versteht man seine Antwort auf die Frage, welche Anrede er am meisten liebe: „Die der Kinder, die mich in ihren un gelenken Briefen Vater Mussolini nennen." In der Frau aber ehrt der Duce die Hüterin des Lebens und die Mutter der neuen Generation, in deren Geschick die Zukunft des Vaterlandes liegt. Alles an der Politik Mussolinis ist klar und fest. Un erschütterlich steht der Duce zu seinem Wort. So nimmt er seinen Platz ein in der Neugestaltung Europas als ein Mann, der die Brücke schlägt zwischen dem faschistischen Italien und der alten Weltmacht Rom. Mit dem Führer ist der Duce ver bunden durch die Gemeinsamkeit des Weges, die Einheit der Ideale und die schöpferische Kraft in der Begründung einer neuen Weltanschauung. Der Duce und der Führer sind beide die Vollstrecker des Willens ihrer Nation, die Erftiller de: nationalen Sehnsucht, die Garanten eines neuen kraftvolle.: europäischen Lebens. Pulsnitzer Anzeiger Ohorner Anzeiger Haupt- und Tageszeitung für die Stadt und den Amtsgerichtsbezirk Pulsnitz und"die Gemeinde Ohorn Ter Pulsnitzer Anzeiger ist d«s zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen des Landrates zu Kamenz, der Bürgermeister zu A4. Jahrgang PulSnitz u- Ohorn behördlicherseits bestimmte Blatt, enthält Bekanntmachungen des Amtsgerichts Pulsnitz sowie deS Finanzamtes zu Kameuz im weiteren Umkreise von Röm fest in Händen In Mentäna, Civitavecchi, Palästrina, Segni und anderen Ortschaften fanden noch blutige Zusammenstöße statt. Da plötzlich, am Abend des 28. Oktober, verbreitet sich die Nachricht: „Mussolini ist mit wr Bildung der Regierung beauftragt worden und wird morgen früh in Rom eintreffen." Niemand kann sagen, ob die Nachricht stimmt oder nicht, aber der Führer wie der Schwarzhemden bemächtigt sich eine wachsende Unruhe, denn was soll geschehen, da der Führer des Aufstandes zum Regie rungschef geworden ist. Aber alle wollten auf Rom marschieren. Und in dieser paradoxen Lage gestaltet sich die Erwartung von Stunde zu Stunde unerträglicher. Triumphaler Einzug der Lieger Endlich, am Morgen des 30. setzten sich die Kolonnen längs der Hauptstraßen, die nach Rom führen, in Bewegung. In den Außenbezirken kommt es zu Zusammenstößen. Schwarzhemden fallen, die kommunistischen Bezirke werden gesäubert, Mussolini selbst hat später dieses Opfer der Schwarzhemden gewürdigt, als er schreibt, daß vom 28. bis 31. Oktober Dutzende von Faschisten fielen, viel mehr, als seinerzeit für die Eroberung der Bastille, die doch seit 150 Jahren als einer der größten Ausstandstage der Geschichte gilt. Am Nachmittag des 30. beginnt der triumphale Einzugin Rom unter dem un beschreiblichen Jubel der ganzen Bevölkerung. Am Abend des 31. verlassen die Schwarzhemdenverbände in musterhafter Ordnung Rom. „Der Aufstand", so schließt Erziehungsminister Bottai seinen Aufsatz, „ist zu Ende, die Revolution beginnt, die Revolution, die heute in ganz Europa das Deutschland Adolf Hitlers mit dem Italien Mussolnis in einem siegreichen Kampl aegen die Demokratie verbindet." Sen Revolutionen getreu Von Minister^ Sekretär der Faschistischen Partei, Aldo Vidussoni