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Pulsnitzer Anzeiger Ohorner Anzeiger Donnerstag, den 25. September 1941 93. Jahrgang täglich 8—S Uhr »achmtttagS. Preise und NachlaMtze bet Wiederholungen nach Preisliste Nr. S — Für das Erscheinen von Anzeigen in bestimmten Nummern und an bestimmten Plätzen keine Gewähr. Anzeigen sind an den Erscheinungstagen bis vor». 10 Uhr aufzugeben. — Geschäftsstelle: Nur Adolf-Hitler-Straße 2 — Fernruf nur 551. "Diese Zeitung erscheint täglich mit Ausnahme der gesetzlichen Sonn» und Feiertage. Bezugspreis: Bet Abholung 14 tägig 1.— RM., frei Haus 1.10 RM. rinschl 12 bez. 15 Pf. Trägerlohn. Postbezug monatl. 2.S0 RM. Die Behinderung der Lieferung rechtfertigt deinen Anspruch auf Rückzahlung des Bezugspreise«. ZeitungSauSgabe für Abholer Haupt- und Tageszeitung für die Stadt und den Amtsgerichtsbezirk Pulsnitz und die Gemeinde Ohorn Der Pulsnitzer Anzeiger ist dac zur Veröffentlichung der amtliche« Bekanntmachungen des Landrates zu Kamenz, der Bürgermeister zn Pulsnitz und Ohorn behördlicherseits bestimmte Blatt «nd enthält Bekanntmachungen des Amtsgerichts Dulsnitz sowie des Finanzamtes zu Kamenz Nr. 225 LMSSSSSSSSSSS Kein Entkommen mehr! Verzweifelte Ausbruchsversuche der Sowjets — Starke Kräfte vernichtet Im Laufe des 23. 9. wurden bei verzweifelten Ausbruchs- Dersnchcn aus dem Kessel ostwärts Kiew wiederum starke sowjetische Kräfte vernichtet. In diesen Kämpfen fiel der Kommandierende General des 4V. sowjetischen Armeekorps. Der Führer einer deutschen Aufklärungsstasfel, die im Ge biet der großen Einkesselung der Sowjets ostwärts des Raumes um Kiew eingesetzt war, berichtet von den Bildern der grauenvollen Niederlage, die die Sowjets in zügellose Flucht trieb. Die deutsche Stassel stürmte in geringer Höher über das Gelände hin. Auf den Straßen des sowjetischen Rückzuges zogen bis zu vier Ko lonnen nebeneinander daher. Die wenigen Eisenbahnstrange Waren von ungezählten Transportzügen besetzt, die sich nach Osten in Bewegung zu bringen versuchten. Offenbar waren diese starken sowjetischen Verbände des Glaubens, nach dieser Seite noch entkommen zu können. Sie mußten aber bald be- merken, daß auch dieser Weg endgültig verlegt war. Von allen Seiten aus dem Ring der deutschen Ar tillerie unter Feuer genommen, richtete vor allem die deutsche Luftwaffe, mit starken Verbänden eingesetzt, den entscheidenden Vernichtungsangriff gegen sie. In den Wäldern zu beiden Seiten der Bahnstrecke zeigen sich schon einzelne Brandherde. Aus einer parallel zum Schienenstrang laufenden Straße brennen in rotglühenden Farben bolschewistische Panzer und Lastwagen. Hin und wie der raffen sich die Sowjets noch zur Abwehr zusammen. Aber mitten in den Wölkchen Hunderter Flakschüsse setzten die deut schen Bombenflieger mutig zum Sturz an und säen Tod und Feuer unter den Flüchtenden. Was dieser Ver nichtung entgeht, findet sich später in den Kolonnen sowjetischer Gefangener, die in endloser Reihe den mit Hunderttausenden gefüllten Lagern zugcführt werden. 38 Transporlzüge bombardiert Die rückwärtigen Verbindungen der Sowjets am süd lichen Kampfabschnitt der Ostfront waren am 23. 9. erneut das Ziel starker Angriffe deutscher Flugzeuge. In ununter brochenen Einsätzen wurden Eisenbahnlinien und Straßen i m Älaum um Charkow angegriffen. Dabei wurden 38 Eisenbahnzüge durch zahlreiche Bomben ge- troffen und zum Teil zerstört. An vielen Stellen wnroen die Gleise unterbrochen und für den Verkehr unbrauchbar ge macht. Bei Angriffen auf Bahnhöfe wurden abgestellte Munitionszüge von Bomben getrossen und in Brand gesetzt. Eine große Anzahl beladener Eisenbahnwagen flog unter starken Explostonserscheinungen in die Luft, dabei wur den auch Bahnhofsgebäude und Lagerhäuser in Mitleidenschaft gezogen. Im gleichen Raum wurden sowjetische Pan zer, die sich zu einem Gegenangriff bereitgestellt hatten, durch Bomben vernichtet nnd weitere durch starke Beschützt- gungen ebenfalls außer Gefecht gesetzt. Konzentrierte Luftangriffe im Raum von Leningrad. Im Raum von Leningrad zerschlugen deutsche Kamps- und Sturzkampfflugzeuge in rollenden Einsätzen bolsche wistische Artillerie- und Feldstellungen. Schlachtflieger und -jäger, die gleichfalls in die Erdkämpfe eingrisfen, unterstützten die deutschen Truppen. In den Fahrzeugparks der Sowjets wurden große Zerstörungen erzielt und viele Treffer in lagerndem und fahrendem Kriegsmaterial angerichtet. Die blutigen Verluste der Sowjetverbände müssen wieder sehr große sein. Allein in diesem Kampfraum wurden am 23 9. 25 Sowjetflugzeuge abgeschossen. Einbruch in Leningrader Befestigungen Volltreffer auf einen Bahnhof bei Charkow marschierend Nach heftigen Kämpfen nahmen deutsche Truppen am k3. September weitere Teile der Befestigungsanlagen vor Leningrad. Eine deutsche Division drang tief in die »urch Bunker verstärkte sowjetische Feldstellung ein und er oberte nach harten Häuser- und Straßenkämpfen einen größe ren Ort vor Leningrad. Eine andere Division stieß mitten in einen in Gang befindlichen sowjetischen Angriff hinein «nd erreichte kämpfend einen Panzergraben am Rande einer Ortschaft. An allen Stellen der Front vor Leningrad, an Ker auch sonst erbitterte Häuserkämpfe stattfanden, griffen auch Einheiten der deutschen Luftwaffe erfolgreich in den Erdkampf ttn. Deutsche schwere Artillerie brachte zwei sowjetische Kriegsschiffe, darunter ein Schlachtschiff, die von dem Hafen von Kronstadt aus in die Landkämpfe einzugreifen ver suchten. zum Schweigen. Oestlich der Insel Suursaari wurde ein sowjetisches Minenräumboot von 500 Tonnen von einem finnischen Motortorpedoboot versenkt. Vor Oe sei wurde ein sowjetisches Kriegsschiff, das sich der Insel zu lähern versuchte, von deutschen Küstenbatterien in Brand ge schossen, so daß es bewegungsunfähig liegcnblieb. Welche gewaltigen Marsch- und Kampfleistungen die deut schen Truppen bei den Operationen ostwärts Kiew vollbracht ^aben, wird z. B. dadurch illustriert, daß ein deutsches Jn- mnteriereaiment am 21. Sevtember aus scblecbtesten Weaen An einem Tage 90 Kilometer kämpfend und zurückgelegt and in teilweise wegelosem Gelände eine Strecke von )0 Kilometern kämpfend nnd marschierend zurückgelegt hat. Am gleichen Tage setzten die Sowjets zwei Kavallerieschwadronen ein, deren Attacke im konzen trierten Feuer der deutschen Abwehrwaffen zusammenbrach. Die Schwadronen wurden bis auf wenige Ueberlebende, die verwundet in deutsche Gefangenschaft gerieten, vollständig vernichtet. In der Nähe von Charkow bombardierten deutsche Kampfflugzeuge einen Bahnhof, der mit 15 abgestelltcn Trans portzügen vollgepfropft war. Die Wirkung des deutschen An griffs war katastrophal. 150 Eisenbahnwagen wurden zer stört oder schwer beschädigt, die Gleise aufgerissen. Die Tank- wagen explodierten, wobei die Explofionswolkeu eine Höhe von 1400 Metern erreichten. Auf der Krim-Land brücke wurden bolschewistische Feld- und Artilleriestellungen von deutschen Bombern schwer getroffen. Bei einem Angriff auf einen Flugplatz wurden hier zehn Flugzeuge am Boden vernichtet. Im südlichsten Teil der Front verloren die Sowjets bei Gegenangriffen 17 Panzerkampfwagen: 2200 Bolschewisten traten von hier aus den Weg in die Gefangenschaft an. In einem anderen Ab schnitt der Ostfront schoß der Kommodore eines Jagdgeschwa- oers einen feindlichen Panzerzug bewegungsunfähig. Er such! den Krieg um jeden Preis Roosevelt bekannte am Mittwoch in der Pressekonferenz offen, daß das sogenannte Ncutrulitätsgesctz seine» Zielen im Wege steht. Der Präsident wurde über die Versenkung eines bewaff- neten unter britischem Geleit und unter der Flagge Panama- fahrenden Dampfers „Pink Star" befragt. Das L>chlfs stand in nordamerikanischem Besitz und war aus dem Weg nach Is land. Roosevelt gab ohne weiteres zu, daß die „Pink Star" mit einem Geschütz bewaffnet war und unter kanadischem Ge leitschutz fuhr. Die USA.-Regierung werde die Frage der Be waffnung von nordamerikanischen Handelsschiffen prüfen, und es werde alles getan werden, um diese Schisse zu schützen, er- klärte Roosevelt. Das würde eine Abänderung des Neutralt- lätsgesetzes bedingen. Bis zur nächsten Woche werde man eine Entscheidung fällen, wieweit man mit dem Widerruf Les Gesetzes gehen wolle. DaS Hauptziel sei die Verteidigung der Nation, heuchelt« er Wetter. Man sollte dieses Ziel nicht durch „Einzelheiten" Neutralitätsgesetz ist ihm im Weg verwirren, wie und etwa welche Flagge ein Schiff führe oder ob es mit einem Geschütz bewaffnet sei. Derartige Einzelhei ten seien unbedeutend, wenn man einer Gruppe gegenüberstehe, die versuche, die gesamte Welt zu beherrschen. (!) Es sei zwei fellos, daß Handelsschiffe auf Grund »nternattonalen Rechtes bewaffnet werden dürften — behauptet der Rech-sverdreher — und das einzige, das dem im Weg stehe, sei das Neutralitäts- gesetz. Wieder einmal hat sich gezeigt, daß die Forderungen der Hetzgehilsen Roosevelts — Hull. Knox und wie sie heißen — abgekartetes Spiel waren. Der Herr des Weißen Hauses will die Unterstützung des im Todeskamps stehenden England mit allen Mitteln, dabei ist ihm das Neutralitätsgesetz von 1935 im Weg. Verfassungsbestimmungen und Völ kerrecht spielen für ihn keine Nolle, wenn er den Auftrag Alljudas und der Weltsreimaurerei erfüllt. „Der artige Einzelheiten sind unbedeutend!" Was tut das schon, wenn das versenkte Schiff gar nicht unter USA.-Flagge fuhr, wenn es sich.in.einem britischen Geleitzug befand, bewaffnet Roosevelts Wildwest-Methoden ErWe BernichtunssWacht Mehr als zwei Jahrzehnte hindurch hat Moskau sich auf den Krieg vorbereitet, haben die Sowjets die Bevölkerung rück sichtslos für die Produktion einer ungeheuerlichen Menge von Kriegsmaterial eingesetzt. Zu Tausenden und aber Taufen- den wurden Tanks, darunter Kolosse schwerster Art. Flugzeuge und Geschütze hergestellt. Der Zweck aller dieser Rüstungen war die Zertrümmerung der europäischen Nationalstaaten und die Niederwerfung der Kulturvölker unter den Bolschewis- mus. Als die britischen Plutokraten sich aus Gedeih und Ver derb mit Moskau verbündeten, da geschah das in der Hoff nung, daß, wenn die gewaltigen Kriegsvorbereitungen der Sowjets schließlich noch nicht zu einem Siege ausreichen soll- ten so sie doch zumindest Deutschland für geraume Zett in Schach halten müßten. Run aber, wo es im Osten ernst ge worden ist, bricht der gewaltige Kriegsapparat der Bolsche wisten krachend zusammen Wenn jetzt in Moskau britische Lords, nordamerikanische GeschäfleMcher und blutbefleckte Bolschewisten über die Bereit st elluna von Material aus dem „Arsenal der Demokratien" für die So wjetunion verhandeln, dann lag eine solche Konferenz sicher nicht in dem Programm der Churchillschen Kriegführung. Eng lands Absicht dürfte es kaum gewesen sein, die Sowjetunion mit Material zu unterstützen, vielmehr hat England von den Sowjets eine eigene Entlastung erwartet. Wäre es anders, dann würde eben die Hilse von der man jetzt auch in London sagt, daß sie spät und nicht ausreichend erfolgt, sofort eingesetzt haben. So hat London wieder einmal die Situation Völlig verkannt, haben die Kriegshetzer, wie nunmehr englische Zeitungen in wachsender Niedergeschlagenheit erkennen, drei wertvolle Monate versäumt. Ueber den Fortgang der Kämpfe im Osten teilt der OKW.- Vericht vom 24. September mit. daß im Raum ostwärts der Hauptstadt der Ukraine, Kiew, weitere Teile des Feindes ver nichtet und der Rest der dort eingesetzten Sowjettruppen in zwei Kesseln, die eng umschlossen sind und chaotische Verhält nisse bieten, zusammengetrieben wurden. Die völlige Ver nichtung dieser sowjetischen Truppen ist in wenigen Tagen zu erwarten. Daraus folgt also, daß die Beutezahlen der Kämpfe bei Kiew, die bereits außerordentlich hoch sind, weiter- hin ansteigen werden. Damit wird die Schlacht ostwärts Kiew zur größten Vernich tungsschlacht der Welt geschichte. Das gilt sowohl im Hinblick aus die Zahl der Truppen, die in diesem grandiosen Ringen ihre Kräfte ge- messen haben, als auch im Hinblick auf die Beute und auf die Ausdehnung des Schlachtfeldes. Wir erinnern daran, daß, als in der ruhmvollen Schlacht von Tannenberg im August 1914 in dreitägigem, hartem Ringen dank der genia len Strategie Hindenburgs und Ludendorffs und der Tapfer keit der alten Frontsoldaten 93 000 Gefangene eingebrachr wurden, ein Sturm der Begeisterung das deutsche Volk er faßte. Und das mit Recht: denn jener Sieg im Osten war in der Tat ein weltgeschichtliches Ereignis, nämlich die Einleitung der Zertrümmerung der stärksten feindlichen Macht, die gegen Deutschland das Schwert gezogen hatte. Im jetzigen Kriege gaben die Kämpfe bei Kutno im Polenfeldzug einen Begriff von dem, was heute unter einer Vernichtungsschlachr zu verstehen ist. Aus der Vernichtungsschlacht bei Kutno muß ten nicht weniger als 300 000 Polen den Marsch in die Ge fangenschaft antreten. Noch größer war die Gesangenenzahl in der Doppelschlacht von Bialystok und Minsk, die in diesem Sommer die stolze Serie deutscher Triumphe über den Feind der europäischen Völker einleitete. Während die Zahl der Gefangenen bei Bialystok und Minsk 320 OM ausmachte, sind bereits jetzt in den noch nicht abgeschlossenen Kämpfen ostwärts Kiew 380 MO Gefangene gemacht worden. Vergleichs weise sei noch erwähnt, daß z. B. im Juni 1940 in Flandern und im Artois rund 330 OM Engländer und Franzosen ge fangengenommen wurden. Aufschlußreich ist die Differenz in den bei Bialystok und Minsk erbeuteten Panzerkampfwagen und Geschützen rm Ver gleich zu der Beute ostwärts Kiew. Während in der Doppel schlacht bei Bialystok und Minsk 3232 Panzer und 1809 Ge- schütze erbeutet oder vernichtet wurden, betragen die Zahlen für Kiew nur 570 Panzer und 2100 Geschütze. Es wäre vor- eilig, aus dieser Differenz zu schließen, daß die Sowjetarmeen war unv MttesMw vocy au» vem Umweg uver ISiano zum Kampf gegen Deutschland bestimmtes Kriegsmaterial nach England bringen sollte, Das sind „unbedeutende Einzelheiten" für den Kriegssucher Roosevelt. Er wünscht den bewaffneten Konflikt, der es ihm möglich macht, den Widerstand des wett- aus größten Teiles des USA -Volkes zu besiegen, den alle Hetze und alle Verdrehungen und Agitationsmanöver nicht nieder ringen konnten. Nach Wildwestmanier setzt sich Roosevelt über alles Reckt hinweg und steucM Kur und bedenkenlos seinem Ziel — dem Krieg — zu. ,