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Kummer 26. Fernsprecher: «mt Deube« 2120 Donnerstag, den 2. März 1911. Fernsprecher: «mt Deuben 2120 24, Jahrgang. abemuer Anzeiger Zeitung sirr WM, Seisersdors. Inserate kosten die Spalten zeile oder deren Raum 10 Pf., für auswärtige Inserenten 1b Pf. Reklamen 20 Pf. Annahme von Ansteigen für alle Zeitungen. Erscheint Dienstag, Donnerstag u. Sonnabend, "donnementspceis einschließlich zwei illustrierter achtseitigen Beilagen sowie eines illustrierten Witzblattes 1,S0 Mk. Klein- nn- Grotzölsa, Obernaun-orf, Hainsberg, Somsdorf, Eotzmannsdorf, Lübau, Borlas, Spechtritz re. Mit verbindlicher Publikalionskraft für amtliche Bekanntmachungen. Ritlersgrün zwei 13 Jahre alte.Schulmävchen, die fort- — Wie bereits berichtet, wurde in dec Nähe der säch- des zu erbauenden Stollens für das Deubener ElektrizitätS graben aufgesunden worden war. Kwsig ist erst kürzlich aus dem Krankenhause in Reichenau entlassen chocden. Ec war fischen Grenze dec bekannte Holzhändler Schams schwer ver letzt unter seinem Wagen aufgesunden und verschied bald da raus. Da der Schwerverletzte angegeben halte, daß er von drei Männern vnd einer Frau überfallen und verletzt worden sei, nahm die Polizei an, daß ein Mord vorliege und ver haftete auch einen verdächtigen, aus Preußen ausgewiesenen s Kleine Notizen. — Wegen vorsätzlicher Brand stiftung stand das 13 Jahre alte Schulmädchen M. vor den Jugendrichtern des Chemnitzer Landgerichts. Sie war beschuldigt, am 25. Juni 1910 die Scheune des Fuhrwerks besitzers Hempel in Lugau in Brand gesteckt zu haben. Die Scheune brannte mit allen in ihr geborgenen Vorräten, 150 Zentner Heu, 80 Zentner Stroh und den landwirtschaftlichen Maschinen vollständig nieder. Das Mädchen wurde zu 10 Monaten Gefängnis verurteilt. — In Niederzug bei Freiberg erhängte sich der 15jährige Sohn des Wirtschaftsbesitzers Erler. — Der Rentier Schrot aus Mehltheuer bei Riesa, der sich am 29. Dezember von den Seinen entfernt Halle, wurde von dem Waldwärler des Truppenübungsplatzes zu Zeithain in einem Dickicht lot aufgefunden und auf dem Fried hof beerdigt. — Ein in Oberrossau in Stellung befindliches, 20 Jahre alles Dienstmädchen, das sich auf dem Wege nach der elterlichen Wohnung in Niederrossau befand, wurde auf der freien Landstraße von zwei Männern zu Boden geworfen und geknebelt. Die beiden Täter suchten ihr Opfer zu ver gewaltigen, wurden aber durch ein herannahendes Fuhr werk an der Ausführung des Verbrechens verhindert und zur Flucht veranlaßt- — Gestorben ist der 60 Jahre alte Maler Richard Kirsig aus Dresden, der fast erstarrt bei Eich- Isar und viele Hunderte mit ihm können hiervon ein Lied singen, aber ein trauriges. Mochte Napoleon 3. ein noch so unglückseliger Politiker gewesen sein — in der Volkswirtschaft war er weise. Er erließ ein Gesetz, daß die Fabrikanten des Reiches an allen Sonn- und den meisten Feiertagen das Wasser nicht in den Fabriken zurückhielten, sondern den Wild betten zum Spülen überlassen mußten. Also keinen Tropfen mehr aus der Weißeritz entnommen zu Triebwerken! Sind denn die traurigen Verwüstungen voc 14 Jahren bereits total welche infolge von Glelscherschmetze usw- — etwa un Juli — abermals Vollwasser erhalten, wie es z. B. am Rhein von Basel an der Fall ist- Entziehen aber Triebwerke den Flüssen das Wasser, so ist im Sommer keins vorhanden, welches die Sinkstoffe aus dem Wildbette fortreiben könnte. Bei starken Gewrtlerregen fehlt dann im Flusse der Naum, die Flut tritt über und verwüstet das Umliegende. München mit seiner Aus Nah unü fern. Rabenau, den 1. März 1911. — Der Bezirksausschuß genehmigte ein Gesuch des Bau- gewerken Batzig in Großölsa um Genehmigung zur Errichtung einer Schlächtereianlage in Rabenau. — Der geschätzte Kanzelredner Herr Postor Seeliger in Radeberg wird am kommenden Sonntag in der hiesigen Kirche den Vormittagsgotlesdienst mit Predigt halten. — Die Festhalle für das 15. Elbgausängerfest Mitte Juli in Dippoldiswalde, welche ca. 4000 bis 5000 Personen faßt, soll an einen zahlungsfähigen, sachkundigen Wirt verpachtet werden. Auskunft erteilt A. Ed. Mende in gefetzt raffinierte Diebstähle ausgeführt haben. — Verhaftet und in das Untersuchungsgefängnis des Landgerichts Bautzen eingeliefert wurde der vor etwa einem halben Jahr pensionierte Gemeindevorstand Eckardt von So land an der Spree. Wie die schon seil längerer Zeit schwebende Untersuchung ergeben hat, hat sich Eckardt wah rend seiner langen Amtszeit größerer Unterschlagungen schul- dig gemacht. Die Straftaten reichen bis in den Anfang der 90er Jabre zurück. — Bei Revision des in Chemnitz halb 12 Uhr von Leipzig eintreffenden Personenzuges sand man einen Herrn von 54 Jahren und erne Dame von 25 Jahren in 2.Klaffe leblos vor. Das Paar, das in Wittgenüdorf in den Zug stieg, Hal Blausäure zu sich genommen. Es sind Zollbeamter Bochmann-Riesa und Anna Gasch-Leipzig. — Bei der Webereificma Franz Heyer in Greiz, die durch 700000 Mark Unterschlagung ihres Berliner Agenten Wasserläusen die Erscheinung, daß Sand, Kies, Gerölle (Sink-Abends im „Waldfcieden" etngekehrt und Halle doct angegeben, stoffe), ja sogar Blöcke in tue Bäche, Flüsse und Ströme ge-nach Lückendorf gehen zu wollen, um dort Malerarbeiten aus spült und hierin forlgerollt werden bis ins Meer. In der Zufuhren. Ec ist jedenfalls von Schwäche übermannt auf der Regel besitzen wir zum Frühjahr Hochflut oder Vollwaffer/Straße zusammengesunken und so schrtzlos der kalten Nacht zum Sommer Niederwaffer. Ausnahmen sind die Wasserläufe, Preisgegcben gewesen. — Die Gendarmerie verhaftete in Dippoldiswalde. — Ein „R. W." schreibt den „Dr. N." über die Wasser entnahme des Elektrizitätswerks zu industriellen Zwecken aus dem Flußbett der Weiße ritz folgendes: Blicken wir uns auf der ganzen Welt um, so sehen wir an allen natürlichen Städtische Freibank Rabenau. Heute Donnerstag, den 2. März, von nachm- 4 Uhr ab Verkauf von Kalbfleisch a Kilo 90 Pfg. Grund der Beanstandung: Tuberkulose. Der Stadtrat. uno Burgerverem Liresoen-rpiaukli all v" schäft abgegeben. Es sei zu befürchten, daß durch die Enl-Mäubigerversammlung, die demnächst statlfinden wird, ent nähme einer noch größeren Wassermmge für die Speisung scheidet, ob der Konkurs zu beantragen ist. Dresden. Das Landgericht verurteilte den schon mehr fach vorbestraften Werbemakler E. Litzner aus Penig, der einem Dresdner Fuhrwerksbesitzer zwei Arbeitspferde nebst Geschirr im Werte von 2200 Mark stahl und im eigenen Nutzen für 1450 Mk. verkaufte, zu 1 Jahr 9 Monaten Zucht haus und 5 Jahren Ehrenrechtsverlust. — Als am Sonntag im Volkshause am Schützenplatz in Dresden eine Versammlung der Schuhmacher tagte, brachte der tschechische Schuhmacher Joh. Lasek ein scharfes Leder messer hervor, drang damit blindlings drauflosstechend auf den Schuhmacher I. Martinek, mit dem er früher zusammen- gewohnl hatte, ein und brachte ihm gefährliche Stiche im Ge sicht und am Halse bei. Der Messerheld wurde ins Gefäng nis gebracht. — In einem Gasthause in der Kleinen Brüdergafse^in Dresden verübte ein Schneider einen Selbstmordversuch, in dem er eine Kugel auf sich abfeuerte, die ihn lebensgefährlich verletzte. Er wurde ins Krankenhaus gebracht. — Der Dresdner Margarittentag wird^am 13. Mai stattfinden. — Im Dampfsägewerk in Strehla wurden dem Arbeiter Lehmann daselbst von der Kreissäge vier Finger der linken Hand abgeschnilten. — Für den Rundflug durch Sachsen bewilligte der Rat der Stadt Leipzig 15 000 Mark. — Der Bund Deutscher Handwerker trat in Ber lin zu seiner 6. Generalversammlung zusammen. — Der Polizei in Leipzig gelang die Festnahme einer gefährlichen H o ch st ap le r i n. Sie hat unter dem Namen einer Frau v. Lübecks in ersten Hotels verkehrt, Beziehungen mit Offizieren und vermögenden Privatpersonen angeknüpft und diese Herren geschädigt. Bei einem Rendezvous in einem eleganten Weinrestaurant sollte sie verhaftet werden. Sie unter nahm einen Fluchtversuch, doch gelang ihre Festnahme. Die Verhaftete entpuppte sich als eine Kellnerin namens Eisenach aus Hagen, die schon längere Zuchthausstrafen verbüßt hat und von der Staatsanwaltschaft in Paderborn steckbrieflich verfolgt wird- — In Leipzig wurde ein 18 Jahre alter Bursche aus Lindenau wegen Erpressung festgenommen. Er hatte schon vor einiger Zeit an einen Fabrikbesitzer in Plagwitz einen Brief geschrieben mit der Aufforderung, an einer be stimmten Stelle 500 Mark niederzulegen. Jetzt richtete er wieder an eine Dame in der inneren Stadt einen gleichen Brief. Die Dame setzte jedoch die Polizei in Kenntnis, der es gelang, den Erpresser festzunehmen. — In Leipzig versuchte die 30 Jahre alte Schneiderin Auguste Scharb an ihrem Geliebten, dem Kaufmann Alfred Habedank, einen Mordversuch, indem sie ihm mit einem Revolver in die Brust schoß. Der Schwerverletzte wurde ins Krankenhaus gebracht, wo er nachts seinen Verletzungen erlag. Die Täterin wurde verhaftet. — Universitätsprofissoc und Ehrenbürger der Stadt Heidelberg E. Becker hat sich mit 83 Jahren verlobt. — Ein Cuxhavener Fischdampfer ist auf der Nordsee mit 10 Mann untergegangen. Lilien linden kurre keine denn ckieXVskrkeit kommt block immer an cken l'sg, namentlick bei solcken Dingen, ckie das Publikum selbst täglick prüken unä kontrol lieren kann. Lin Beispiel kierkür ist der Nalrkakkee. kortvräkrenck werden neue so genannte „Nslskakkees" unter bocktrabencken Anpreisungen in cken Handel gebracbt, aber sie versckvnncken meistens ebenso scknell wie sie sukgetauckt sinck. !>Iur slu Ualrkskkee bst sieb seit mekr als 20 Askren in allen Kulturländern bewäbrt — Katbreiners lVlalr- ksüee. — iVsrum? — Meil er der beste ist! werk das Weißeritzbett an Fülle und infolgedessen der Grund au Romantik einbüßen dürfte. — In Possendorf brach im Wohnhaus des Herm. Ritter Feuer aus. Bald stand das ganze Dach in Flammen, aber durch energisches Eingreifen der dortigen Feuerwehr konnte des Feuers Gewalt bald gebrochen werden. Das Eigen tum der Mitbewohner konnte gerettet werden. — Wie wir hören, ist die bekannte und bedeutende Firma Franz George, früher George und Nikolas, Lichtenberg-Berlin, welche eine umfangreiche Holzhandlung mit Säge- und Hobelwerken betreibt, mit ihren Banken und Hauptgläubigern, die zum Teil Beträge von 50—100000 Mark zu fordern haben, in Verbindung getreten, weil sie sich in Schwierigkeiten befindet. Es ist ein großer Häuserbesitz vorhanden; dadurch wurden die Betriebsmittel der Firma festgelegt. — Von Deuben sind wieder die zwei Kaufmanns lehrlinge verschwunden, die bereits im Vorjahre aus Aben teuerlust entlaufen waren und von denen der eine seinerzeit in Oesterreich wegen eines Vergebens festginommen wurde. — In Olbernhau traten 35 Arbeiter der Holzwaren- sabrik Gebr-Seifert in den Ausstand. In den Bodenbacher Bergmannwerken berührte der Arbeiter Handke beim Einschalten des Elektro motors die elektrische Leitung und wurde durch den 500 Volt starken Strom svsoet gelötet- — Eine Kindesleiche fanden zwei Lehrlinge in der Weißeritz bei Cotta. Ihre Aufmerksamkeit erregte ein Paket, das sie aus den Fluten ausfischten. Es enthielt in Leinwand eingewickelt die Leiche eines nengeborenen Knaben. Ob das Paket im Wasser der Weißend mitgekommen ist, oder nach dieser Stelle gebracht worden ist, bedarf noch der Aufklärung. — Ein aus Linda bei Freiberg stammender Maschinist stürzte sich infolge Krankbeit in die Elbe und ertrank. Sein Leich nam wurde beim Ostragehege geborgen. Arbeiter- Nunmehr wurde mit Gewißheit festgestelll, daß es^ sich um keinen Mord, sondern um einen Unfall han-^ dell. Dee Pferde dürften vor Wild, das über die Waldstraße lief, erschrocken und durchgegangen sein, wobei sie einen Prell stein und ein Bäumchen umrannten, bis schließlich der Wagen in den Straßengraben stürzte. Herr Schanis, der vom Wagen geschleudert wurde, hat .die tödlichen Verletzungen durch den Sturz oder durch Hufschlüge seiner Pferde erhallen. — Sergeant Henke der 11. Kompagnie des Regiments in Zittau hat sich mit einer Platzpatrone in den Mund ge- fchossen und ist auf dem Wege zum Lazarett gestorben. Die kingeleitete Untersuchung Hal ergeben, daß Schwierig keiten für ihn durch eine beabsichtigte eheliche Verbindung aufgetreten waren und daß er scheinbar dadurch in letzter Zeit den Dienst mehrfach vernachlässigte, so daß er ermahnt und gerügt werden mußte, — Der Sohn der Familie Schocm in Mylau dient seit zwei Jahren als Schiffsjunge aus der Handelsmarine- Jetzt wurde den Ellern die Nachricht, daß ihr Sohn am 10. Februar auf hoher See den Tod gefunden habe. — Wegen Verdachts, sich gegen § 176,3 des Straf gesetzbuches vergangen zu haben, wurde in Seerhausen der Lehrer D. seines Amtes vorläufig enthoben. — Zwei wegen Zoll schwindels Verhaftele holländische Antiquitätenhändler boten der amerikanischen Regierung vier Millionen Mark Entschädigung an. — Ein Sekretär der russischen Kaiserin-Witwe unter schlug 200000 Mark. vergessen worden? — Eine Petition wegen Erhaltung des Wasserreichtums . . „ „ . im Weißeritzbetl des Na be n au er Grundes Hal der Bezirks-Keim zahlungsunfähig wurde, betragen die Verbindlichkeiten und Bürgerverein Dresden-Plaum an die Amtshauplmann-^919 000 Mark-, die Vermögenswerte 473 000 Mark. Die