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avenauer Anzeiger Erscheint Dienstag, Donnerstag u. Lonnabeno. Abonnements»reis einschließlich zwei illustrierter achtMigen Beilagen sowie eines illustrierten Witzblattes 1,S0 Ml. Zeitung D WM, SeiftkÄses. Inserate kosten die Spalten zeile oder deren Raum 10 Ps., für auswärtige Inserenten ib Ps. Reklamen 20 Ps. Annahme von Anzseigcn für alle Zeitungen. Klein- und GrotzSlsa, Obernaundorf, Hainsberg, Somsdorf, Coßmannsdorf, Lübau- Borlas, Spechtritz re. Mit verbindlicher PnblitlUwnskrast für amtliche Bekanntmachnngen. Nummer 96. Fernsprecher: Amt Deuben 2120 Donnerstag, den 17 August 1911. Kernsprecherr Amt Deuben 2120 24. Jahrgang. die Frau des Fleischermeisters Schumann in Meerane vom weiteres abzuschen. Betreffs der Wasserversorgung der Be- Nichard Funke in Löbau von seinem Gegner, dem Noh- destens 300—400 Tausend Mark verursacht worden. — Der aus Anlaß des Schlusses der großen Schul- diese wohl Begleiterscheinungen der jetzigen Hitzeperiode. gemacht werden; erst haben sie ihre Vertrüge zu erfüllen u. — Die beiden vor einen leichteren Lastwagen gespannten ihre Platzmiete zu entrichten. Siege zu führen. ä. Zuckermärkten sind die Preise in eine Höhe gejagt worden, wie kaum zu der Zeit, als unter Führung des alten chilenischen Exministers Santa Maria die Zuckerspekulation zur Lieblings beschäftigung weiter Kreise in allen Ländern geworden war. Auch die Gelreidcpceise streben jetzt scharf nach oben und die zirksanstalten Sa al Hausen wurde dem Anstaltsdirektor die Ermächtigung zur Einleitung weiterer Verhandlungen erteilt. — In Gorbitz mußte in der Nacht zum Sonntag der 16jährige Lehrschweizer Graf wegen Hitzschlags in ein Dresdner Krankenhaus gebracht werden, wo er verstarb. — Die 15jährige Melanie Thieme aus Niederhäs- Wagm. Dabei erlitt sie so schwere Verletzungen, daß sie bald nach der Uebcrführung in das Kceiskcankenstift Zwickau starb. Von den übrigen Fahrtteilnehmern wurden mehrere an Kopf und Armen leicht verletzt. Dem einen Pferde war die Deichsel des Omnibusses in den Leib gedrungen. Es mußte gelötet werden. Der Wagen ist vollständig zertrümmert. — Im Verlaufe eines Streites wurde dem Arbeiter — Z u r A u f k l ä r u u g. Zu dem Eingejandt vom 15. August d. I-, die „Revolverschießerei" betreffend, gibt der Unterzeichnete folgendes bekannt: Ich arbeite seit einiger Zeit im Künstnerschen Betriebe und da ich den öffentlichen Verkehr auf Straßen und in Gasthäusern wegen Belästigung durch streikende Arbeiter meide, so habe ich mir meine Zeit am frag lichen Tage mit Scheibenschießen mittels Teschings zu vertreiben gesucht, habe auch einen Schuß nach einem Sperling abgegeben, welcher jedoch in ganz entgegengesetzter Richtung vom Streik posten saß, auch war noch das Fabrikgebäude zwischen letzterem und mir. Diesen Zeitvertreib benutzten die Streikenden zur Denunziation und um die Sache zu entstellen, wurde eine An zeige formuliert, cs wäre auf die Posten geschossen worden. Es ist geradezu merkwürdig, Ivas in der jetzigen Zeil von Streikenden zum Läcmschlagen alles benutzt wird. Obige An gelegenheit ist unter Zeugen tatsächlich so geschehen, auch be hördlich schon zur Erledigung gebracht. Fr. Seyferth, Großölsa. — In Aurich erschoß bei einem Wortwechsel der Schreiber Rademacher in der Kaserne den Unteroffizier Röske. Der Mörder lötete sich daraus selbst durch einen Schuß, — Einem an einem Neubau in Olbernhau mit Legen von Flurplatten beschäftigten Arbeiter halte man ver mutlich aus Rache eine Tynamitpatrone unter den zur Ver arbeitung kommenden Sand gelegt. Diese Patrone explodierte und der Arbeiter wurde vielfach verletzt. — Der Rechner der Spar- und Darlehnskassen in Nieder-Modau im Odenwald ist nach Unterschlagung von 800 000 Mark geflüchtet. — Eingesandt. An die Verwaltung des Deutschen Holzarbeiter-Verbandes, Zahlstelle Rabenau. — Zu Ihrem ein- gcsandten Artikel im letzten Nabenauer Anzeiger nehme ich letztmalig das Wort und bemerke, daß ich betreffs des Ueber- falles auf der Lübauer Straße auf Grund eingehender Details nach wie vor meine Behauptung aufrecht erhalte, oder sind Sie tatsächlich so verblendet, daß Sie schwarz für weiß ansehen und nicht zu erkennen vermögen, was jedes Kind begreifen kann? Mir scheint, als hätte auf Sie die sommer liche Hitze einen so nachteiligen Eindruck hinterlassen, daß Sie die Bilder alle verkehrt sehen. Sic glauben vielleicht im Be sitz Ihrer eigenen Logik, heute noch, daß der heimtückische Uebcr- fall von einem Arbeitswilligen ausgeführt worden sei. Von einem Herabwürdigen der Albeiter in den Augen hiesiger Bürgerschaft kann also keine Rede sein; hier sprechen Tat sachen, die Sie trotz Ihrer Entrüstung nicht umzustoßen ver mögen. Was Sie uns weiter über die Fälle Wolf und Künstner in Oelsa erzählen, verrät klar und deutlich Ihre Stellung, die Sie bei derartigen Reibereien einzunehmen gewöhnt sind. ES ist Ihr bekannter und beliebter Gffchäflstrick, die Schuld immer hübsch von sich und Ihren Genossen auf andere zu wälzen und selbst das unschuldige Lamm zu spielen. Ein solches Geschäftsgebahren der Verwaltung des Holzarbeiter- VerbandeS Rabenau scheint mir aber sehr mangelhaft zu sein und die Genossen schwerlich zu dem erhofften und vielgepriesenen hauptsächlichsten Lebensmittel sind in fortwährendem Steigen begriffen. Die Aussichten sind also sür die Volksernährung wenig günstig und cs bleibt nur noch die Hoffnung, daß im Laufe der neuen Woche eine Wüterungsänderung eintrilt, da mit wenigstens die Winterkarloffeln, das zweite Brot des kleinen Mannes, nicht die Preise erreichen wie die Frühkar toffeln, von denen jetzt der Zentner — im Engrospreis — mit 6.50 Mark bezahlt wird. — In der Holzindustrie droht ein Kampf auszu- brechen. Die Koffer, und Kistenmacher Großberlins, organisiert im Deutschen Holzarbciterverbande, lehnten das Angebot der Fabrikanten ab und erklärten, nur dann in Verhandlungen rinzutrelen, wenn die Fabrikanten den Abschluß eines neuen Vertrages bis zum 1. September garantierten. — Die Kirchengemeinde Somsdorf fordert von der Gemeinde Coßmannsdorf wegen Auspfarrung eine Ent schädigung in Höhe von 4200 Mark, die vom Gemeinderat bewilligt wurde. — Auf dem Güterbahnhof in Hainsberg wurde am Dienstag nachmittag ein ungefähr 50 Jahre alter Bahn arbeiter während der Vespeipause von einem Hitzschlage be troffen, Der Mann befindet sich jetzt außer Lebensgefahr. — Im Eisenwerk in Schmiedeberg brannte am Montag nachmittag der Dachstuhl des Gießereigcbäudes. Der Brand konnte infolge energischen Eingreifens der Feuerwehr bald gelöscht werden. — Im Jagdrevier des Arnoldschen Freigutes inHal n s- berg sollen angeblich in letzter Zeit 11 Stück Rehwild ver endet sei». Es dürste Wassermangel in Frage kommen. — D>e langwährende Hitze Periode hat nun ihr Ende gesunden- Hoffentlich treten nun auch bald zu der erwünschten Abkühlung die noch vielmehr ersehnten Niederschläge ein. Freilich müßten diese, um der Erde genügend Feuchtigkeit zu- zuführen, ausdauernder, stetiger und ergiebiger sein, als der wenige Regen, der am Dienstag nachmittag die lechzende Nalnr erfreute. — Diebe statteten lein GastM zu Spechtshausen einen Besuch ab. Durch das Garderobezimmer, welches sich hinter dem Saale befindet, gelaugten sie in die Restaurations stuben und leerten die Labenkassen, wo Ihnen das Wechsel geld in Höhe von 6-7 Mark in die Hände fiel. Auch rin Kistchen Zigarren konnte als gestohlen betrachtet werden. — Vor dem „Deutschen Haus" in Potschappel wurden bei einer Schlägerei zwei unbeteiligte Personen durch M-ss-rstiche erheblich verletzt. Ein Matrose erhielt fünf Stiche, Rücken ^erhi'lt Kaufmann einen tiefen Stich in den H Bezirksausschuß regelte das Gehalt des Gememdkvorstandes zu Coßmannsdorf und genehmigte ein Gesuch von Amalie Auguste verw. Nüchel geb, Bernhardt in Deuben um Schankkonzession für das Wistendschlößchen (Uebertragung). Die Gesuche von Paul Bruno Emmerich- Döhlen um Handel mit Lumpen und alten Metallen und Gasthofsbesitzer Hofmann in Niederhermsdorf um Uebertragung der Polizeiaufsicht bei Tanzvergnügen auf seine Person wurden abgelchnt. Ferner sprach man sich wegen Entfernung von die Landschaft v.'runstaltenden Neklameschilder an den Eisenbahnlinien Dresden-Bodenbach und Dresden- kiästige» Pferde der Firma G-br. Liebers in Gombsen gingen plötzlich von der Laderampe des dorligen Gülerbahn- hofes aus durch und rasten in wilder Flucht führerlos davon. Trotzdem die scheu gewordenen Tiere unterwegs die ver schiedensten Hindernisse passierten und zulctzt an einen Baum stamm anprallten, ist weder Menschen noch den wertvollen Tieren selbst nennenswerter Schaden zugefügt worden. — Das zweijährige Söhnchen des Bergarbeiters M. Werbig in Obcrhaßlau fiel in eine mit kochend heißer Wäsche gefüllte Wanne und erlitt dabei so schwere Ver brühungen am ganzen Körper, daß es tags darauf starb. -- Kleine Notizen. — In Leipzig-Reudnitz, brach lm Gardinenlager von Schurig, Stiftsstraße 1, auf bisher unaufgeklärte Weise ein Schadenfeuer aus, durch daS das Lager vollständig vernichtet wurde. Der Schaden ist beträcht lich. — In seiner Wohnung in Mittweida stürzte ein 50 Jahre alter Arbeiter die Trippe hinab und erlitt so schwere Verätzungen, daß er nach kurzer Zeit starb. — Beim Baden ertrunken ist in einer Badeanstalt in der Mulde der 13jährige Gutsbesitzerssohn Curt Hauck von Zwickau. — Drei „Geld- männel", ein Viehhändler, ein Jnstrummtenstimmer und ein Fleischer, wurden in Zwickau verhaftet, als sie einem Privat mann 1000 Mk. gegen Aushändigung von 15 000 Mk. falschem Geld abnehmen wollten. — Im Stallgebäude des Garlengutsbesitzers Aug. Böhm in Heinrich sort bei Zwickau brach Feuer aus, das dieses und auch das Wohnhaus vollständig in Asche legte. Das Vieh konnte gerettet werden. — In Noßwitz bei Elsterberg brannten das Rahmigsche und das Perthelsche Gut vollständig nieder. Es sind auch viel Schweine und Geflügel mit verbrannt. — In Oberncu- kirch starb das letzte Kmd des Gutsbesitzers und Kirchenvor stands Sauer, die 20jährige blühende Tochter, an Blut vergiftung. Sie hatte sich auf der Tenne einen Schiefer in den Fuß getreten, der nicht gleich völlig entfernt worden war. Das ist in 1 einhalb Woche der 9 Todesfall in dieser Gemeinde. — Bei Wültingau i- B. wütete ein Waldbrand, dem große Strecken 40jährigen Bestandes zum Opfer fielen. Der Schaden beträgt 50000 Mark. — Der Pfarrer Sturm in Pausa i- V., der wegen der peinlichen Friedhofssache von sich reden machte, ist vom evangelisch-lutherischen Landeskonststorium bis Ende Oktober beurlaubt worden. Er wird vom Pfarrer Schüffner- Ebersgrün vertreten. — Die „Franks. Nachr." hatten in einem gedruckten Rundschreiben den „Frankfurter Generalanzeiger" beschuldigt, Artikel in die dort erscheinende Zeitschrift „Die Fackel" lanciert zu haben, durch die das erstgenannte Blatt vor seinen Lesern und Inserenten aus Konkurrenzneid herabgesetzt werden sollte. Die Frankfurter Nachr. haben nun gegen den Frankf. General anzeiger eine Klage auf Schadenersatz in Höhe von einer Million Mark eingereicht. — Unterhalb des Moseler Berges bei Zwickau war mit neun Frauen (einer Kindtaufsgesellschaft aus Meerane) besetzter Omnibus infolge Scheuens der Pferde und Versagens der Bremse den Berg hinabgerollt und beim Ausweichen vor einem Automobil in das Haus des Fleischermeisters Pätzold l i ch, die am Sonntag das Potschappeler Vogelschießen besuchte, Richard Funke in Löbau von seinem Gegner, dem Noh- ist siitdim spurlos v e r s ch w u n d e n. Die Thieme ist eine^produklenhändler Ulbrich, die Nase ab gebissen. Um- vvr jetzt beinahe zwei Monaten die trockene warme Witterung, ist seitdem spurlos verschwunden. Die Thieme ist eine produklenhändler Ulbrich, die Nase ab gebissen. Um begann, da versprach man sich allerseits von ihr einen günstigen'schwächliches Märchen. — Die Thieme ist am Dienstag nach-stehende hoben das Nasenstück auf und übergaben es dem Einfluß aus die nicht gerade rosigen Ernteausstchten. Leider mittag in der Nähe des Burgwarlberges ermordet auf.'behandelnden Arzte. hat es der Himmel allzu gut mit uns gemeint, und die regen-gefunden worden. Unweit der Fundstelle fand man Spurens Dresden. Bei dem Brande in dem Warenhaus lose Hitze hat mehr verdorben, als es vorher die zu kühle!eines stattgehablen Kampfes. Der Polizeihund konnte infolge Esder ist ein Schaden an Waren und Material von min- Wittcrung getan hatte. Zwar sind nicht die Erträge an des niedergegangenen Regens die Spuren nicht verfolgen. bestens 300—400 Tausend Mark verursacht worden. Brotgetreide ungewöhnlich niedrig geworden, aber das all- — Für den eigenen Bedarf im Winter sind jene Eier — Der aus Anlaß des Schlusses der großen Schul- gemeine Bild der Ernte hat sich, vor allen Dingen durch die'a u fz u b ew a h r e n, welche in der Zeit vom 15. August bis ferien von den Eisenbahnen zu bewältigende außerordentliche ungünstige Entwicklung der Futterpflanzen und Hackfrüchte, 8. September gelegt wurden- Man wickelt ein jedes in Zei-starke Verkehr erfordere am Sonnabend, den 12. und so verschoben, daß man befürchten muß, wir gehen schweren'tungSpapier ein und bringt dieselben, in eine Kiste oder einen Sonntag, dcn 13. August die Abfertigung von insgesamt Züten entgegen. Daß in den Ernteausstchten eine Ver- Koib zwischen Torfmull veipacke, in einem trockenen Raume 126 (Vor- und Entlastungszüge) auf dcn in D r e s d e n ein- zchlechterung cingetreten ist, beweist klar die Entwicklung,'unter. Solche Eier halten sich bis zum Frühjahr, ohne zu mündenden Linien. welche die Preise an du« in Betracht kommenden Waren-'verderben. ! —Ostasien will ausrücken, das heißt: vor- märklcn in den letzten Wochen genommen haben. An den! —In Deuben und Umgebung sind in letzter Zeit läufig nur die Bewohner der Ostasiatischen Ecke auf der " — ----- -- ----- - einige typhuSähnliche Erkrankungen vorgekommen und sind Hygiene-Ausstellung. Ihnen gesällts anscheinend nicht mehr 's „ s s „ 7'ss ' - in Dresden. Sie haben sich goldene Berge von ihrem Depüt — Am Starrkrampf verstarb im Stadtkranken-in der Hygiene-Ausstellung versprochen, und es sind wohl Haus in Lommatzsch der Schirrmeister Otto Helm aus Lenden, nur kupferne Hügel geworden. Doch so leicht soll den Herren Ec hatte durch eine Mähmaschine schwere Verletzungen des Indern und Fräulein Geishas der Abzug von Dresden nicht Oberschenkels erlitten. i - " ' ' " " " - " """ Die für elektrischen Strom zu Kraft- und Lichtzwccken Reichenbach dahin aus, von polizeilichen Vorschriften bis auf in Mosel hineingesahren. Während der tollen Fahrt sprang noch rückständigen Beträge sind zur Vermeidung der Zwangs- . " ' Vollstreckung umgehend an die Stadtkasse adzuführen. Rabenau, am 16. August 1911. Der Stadtrat. Hus Nav «na fern. Rabenau, den 16. August 1911- — Teures Brot zum teuren Fleisch. Als