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Amts- und Anzeigeblatt Mr den Amtsgerichtsbezirk Eibenstock und dessen Umgebung für Eibenstock, Carkfeld, Hundshübel, Neuheide, Gberstützengrün, Schönheide, Schönheiderhammer,Sosa,Unterstützengrün,wildenthalusw. Del.-Kdr.: Amtsblatt. . Fernsprecher Nr. 210. Drucker und Verleger: Emil Hannebohn, verantwort!. Redakteur: Ernst Lindemann, beide Eibenstock. >- — ... - , n-.n—SV. Jahrgang. . . i... .—i-. n, > — °M ASS. Somtag, dm 23. November AMLA. UI UMU-MUIM WM! M»» ! I! «m« Bezugspreis Vierteljahr!. Nl. 1.50 einschlietzl des „JUustr. U nterhalMngsblatts" und der humoristischen Beilage „Seifenblasen" in der Expedition, bei unseren vo ten sowie bei allen Beichspostanstalten. . r» »»<»»««« r »»«»»,»»«»»«»»*»»«.»»<» rrschetnt täglich abends mit Ausnahme der ' Sonn-und Zeiertage für den folgenden Tag. Anzeigenpreis: die kleinspaltige Zeile 12 Pfennige. Im amtlichen Teile die gespaltene Zeile 30 Pfennige. Ueber das Vermögen der Firma L 8«Iu>, Gesellschaft mtt beschrLakter Haftung in Etbenftock wird heute am 21. November 1913, nach, mittags 5 Uhr 55 Min. das Konkursverfahren eröffnet. Der Rechtsanwalt Rodeck in Eibenstock wird zum Konkursverwalter emannt. Konkursforderungen sind bis zum 27. Dezember 1913 bei dem Gerichte anzumelden. Es wird zur Beschlußfassung über die Beibehaltung des ernannten oder die Wahl eines anderen Verwalters sowie über die Bestellung eines SläubigerauSschusses und ein tretendenfalls über die in 8 132 der Konkursordnung bezeichneten Gegenstände auf den s. Dezember 1913, vormittags 10 Ayr und zur Prüfung der angemeldeten Forderungen auf den 21. Januar 1914, vormittags 10 Ayr — vor dem unterzeichneten Gerichte Dermin anberaumt. Wer eine zur Konkursmasse gehörige Sache in Besitz hat oder zur Konkursmasse etwas schuldig ist, darf nichts an den Gemeinschuldner verabfolgen oder leisten, muß auch den Be sitz der Sache und die Forderungen, für die er aus der Sache abgesonderte Befriedigung beansprucht, dem Konkursverwalter bis zum 20. Dezember 1913 anzeigen. Königliches Amtsgericht zu Eibenstock. In dem Konkursverfahren über das Vermögen des Gastwirts Veleckrkoli Lnrt vlormnnn in Eibenstock ist zur Abnahme der Schlußrechnung des Verwalters, zur Erhebung von Einwendungen gegen das Schlußvrrzeichnis der bei der Verteilung zu berücksichtigenden Forderungen und zur Beschlußfassung der Gläubiger über die nicht verwertbaren Vermögensstücke der Schlußtermin auf den 17. Dezember 1913, vormittags 10 Ayr vor dem Königlichen Amtsgerichte bestimmt worden. Eibenstock, den 21. November 1913. Königliches Amtsgericht. Die Dienststelle« des Stadtrates bleiben wegen vorzunehmender Reinigung Montag, den 24. und Dienstag, den 25. Aovember 1913 geschlossen. Das Standesamr nimmt Anmeldungen von Geburts- und Sterbefällen- vormittags von 8-S Uhr entgegen. Das Schauamt ist an beiden Tagen nachmittags von 5—6 Uhr geöffnet. Gtadtrat Eibenstock, den 5. November 1913. 1. Gemeinde- und Privat- Beamtenfchnle zu Geyer. Städt. Fachschule unter Aufsicht des König!. Kultusministeriums stehend, bereitet für die Gemeindebeamrenlaufbahn vor. — Jederzeit Stellungsnachweise für die Abiturienten durch die Direktion. — Prospekte gratis durch die Direktion und den Stadtrat. Tagesgcschichtc. Deutschland. — Petition des Reichs Verbands ver deutschen Presse. Der Reichsverband der deut schen Presse hat zum Gesetzentwurf gegen den Verrat militärischer Geheimnisse eine Petition an Len Reichs tag gerichtet, in der um Ablehnung des Paragraphen 9 gebeten wird. Diese Bitte wird mit Darlegungen be gründet, in denen darauf hingewiesen wird, daß bei Aufrechterhaltung des Paragraphen für die Presse ein unerträglicher Zustand der Rechtsunsicherheit geschaf fen werden würde, daß aber auch unsere Wehrmacht selbst dabei Schaden leiden müßte. — Eine deutsche Fabrik in Belgrad. Eine angesehene Berliner Firma beabsichtigt in Belgrad eine große Fabrik für Stoffwaren zu gründen. — Die Zivilliste des, Königs Ludwig III. Die bayerische Abgeordnetenkammer nahm den Regierungsantrag, der die permanente Zivilliste auf 5400000 Mark festsetzt, mit l 10 gegen 50 Stimmen an. — Leutnant von Forstner von einem französischen Parlamentarier zum Zwei kampf gefordert. Auf die am Freitag in Pa ris vorliegenden Gerüchte, daß der bekannte Parlamen tarier Paul de Eassagnac an Leutnant von Forstner in Zabern ein« Herausforderung zum Zweikampf gerich tet habe, begab sich ein Vertreter des „Jntransigeant" zu Eassagnac. Dieser erklärte dem Journalisten, er habe Nachforschungen anstellen lassen, die ihm unzwei felhaft bewiesen hätten, daß Leutnant von Forstner die ihm vorgeworfenen beleidigenden Aeußerungen über die französische Flagge tatsächlich getan habe. Darauf habe de Eassagnac beschlossen, an Leutnant von Forst ner ein« Herausforderung zu richten. Bereits am 17. November schrieb de Eassagnac einen Brief an Herrn von Forstner. Bei diesem Brief wurde jedoch die An nahme verweigert. Hierauf sandte de Eassagnac am 20. November ein Telegramm an von Forstner, um ihn über sein« Aeußerungen zu befragen. Am Schlüsse sagt das Telegramm: „Mit diesem Telegramm frage ich Sie, ob Sie Ihre Uniform definitiv entbehren wol-- len, oder ob Sie die Konsequenzen freiwillig auf sich nehmen " — In politischen Kreisen der franzö ¬ sischen Hauptstadt ist ma« der Meinung, daß de Cas- fagnac, der ein eifriger Imperialist ist und zur Oppo sition gehört, sich nicht anmaßen dürfe, die französische sahne zu schützen; hierzu seien ganz andere Leute da Nach ihrer Ansicht ist dies das alleinige Recht des Mi- nisterrums, Und so glaubt man auch nicht, daß der Eh renrat es Leutnant von Forstner gestatten wird, die Herausforderung de Eassagnac' anzunehmen. Schweiz. — Die Genfer Spionage-Affäre. Ue ber die Genfer Spionageaffäre hat ogr Bundesrat den provisorischen Bericht erhalten, aus dem hervorgeht, daß kein einziges Aktenstück, das -ie schweizerische Verteidigung betrifft, von Larguior nach Frankreich spediert wurde. Die Berichte, die sich mit den schweb zerischen Verhältnissen befassen, sind ganz harmloses Natur. Der Wert der Berichte, die sich auf andere Staaten beziehen und für den schweizerischen Gene- ralstab etliches Interesse bieten können, wird später geprüft werden, da er für den Ausgang der Strafunter suchung nicht in Betracht kommt. Der Bundesrat wird am Dienstag Beschluß über die Angelegenheit fassen; er dürfte eine Anzahl von Ausweisungen verfügen. Rußland. — Aufhebung der Verbannung nach Sibirien. Der russische Ministerrat hat einen Ge setzentwurf über die Regelung der Einrichtung der Zwangsarbeit ausgearbeitet. Nach diesem wird in Zu kunft die Bestrafung durch Zwangsarbeit nicht mehr mit Verschickung verbunden sein, jedoch werden die übrigen Sonderbestimmungen beibehalten, darunter auch die Verfügung einer hinreichenden Dauer der Ge- sangenschqft sowie Auferlegung möglichst schwerer Ar beit und strenge Durchführung des Systems der pro gressiven Erleichterung der Lage des Sträflings ent sprechend seinem Verhalten und seinem Arbeitsfluß. England. — Zum Londoner Besuch des Erzher zogs Franz Ferdinand. Der Sonderkorrespon dent des Reuterschen Bureaus in Windsor ist zu der Mit teilung ermächtigt, daß der Erzherzog-Thron folger Franz Ferdinand von seinem A nf e nt- halt in Windsor hochbefriedigt ist. Ob wohl der Besuch des Erzherzogs ein ganz privater war, können die dabei gegebenen Gelegenheiten, mit dein britischen Ministern in Berührung zu kommen, nur viel und dauernd Gutes in den glücklicherweise ausge zeichneten Beziehungen zeitigen, welche zwischen de« Regierungen König Georgs und Kaiser Kranz Josefs bestehen. Die Sympathie des Kaisers sür England ist wohlbekannt, ebenso wie der Wunsch der Völker der österreichisch-ungarischen Monarchie, im mer mit England in Freundschaft zu le ben. Go« »alka«. — Die T h ron ka nd rd at u r des Prin zen zu Wied. Prinz Wilhelm zu Wied ist von seiner Auslandsreise nach Potsdam zurückgekehrt, wo er bekanntlich als Eskadronchef in einem Garde-Ula- nen-Regiment Dienst tut. Nachdem die nichtamtlichen Erörterungen zwischen den Kabinetten der Großmächte über die albanische Thronkandidatur des Prinzen ih ren Abschluß gefunden haben, werden die Mächte nun mehr in offizielle Verhandlungen über diese Frage eintreten. — Ein Deutscher in der türkische» Fin anzrcformkommission Dschawid Bei er nannte den früheren deutschen Konsul von Vassel zum Mitglied« der türkischen Finanzreformkommission, v. Bassel trat seinerzeit in der französisch-deutschen Marok ko-Angelegenheit hervor. Bis jetzt bestand die Kommis sion aus sieben Mitgliedern, vier Ottomanen, einem Engländer, einem Franzosen und einem Italiener. Die Pforte ersuchte Dschawid Bei, die Unterhandlun gen mit Deutschland zu beschleunigen. Amerika. Textilarbeiterstrcik in Lawrence. Die englische Zeitung „Daily Chronicle" meldet aus Boston, daß di? Textilarbeiter der Stadt Lawrence (Mass.) einen Streik erklärt haben, der sich möglicher weise so weit ausdehnen kann, daß sämtliche Textil werle der Vereinigten Staaten in Mitleidenschaft ge zogen werden. Die Textilarbeiter fordern eine zehn- prozentige Lohnerhöhung, sonst würden unter Umstän den im Staate Massachusetts 35000 Arbeiter die Ar beit niederlegen. Das staatliche Schiedsgericht hat di- Angelegenheit in die Hand genommen. Die bewaffnete Intervention in Mexiko beschlossen? Der Washingtoner Korre spondent der „Kölnischen Zeitung" erfährt von wohlun terrichteter Seite, daß das Einschreiten Ameri kas niit Waffengewalt beschlossene Sache sei. Das Einschreiten werde nicht nur von großen In teressengruppen, sondern neuerdings auch von anderer Seite als das einzige Mittel angesehen, aus der hoff nungslosen Lage herauszukommen. Der GeschätfstrL- ger in Mexiko soll abberufen und das Waffeneinfuhr- Verbot für die Carranzisten aufgehoben werden. Japan. Entdeckung einer Verschwörung. Wie Tokioter Blätter melden, ist ein großes Komplott zwischen Bewohnern von Formpsa und chinesischen Pi raten entdeckt worden zu dem Zwecke, die Zucker- plan tagen zu plündern. Dreihundert Perso nen sind verhaftet worden. OMicht unt WMe Rachnchltll. -- Eibenstock, 22. November. Am Montag abend versammelten sich die diensttuenden Mann schaften des 2. Löschzuges der Freiw. T ur ner-Feuerweh r untew Führung ihres Hauptmannes, Herrn Paul Meichßner, sowie einige Herren der Oberleitung und eine Anzahl Ehrenmitglieder, zu ei ner kleine» Feier im Hotel Reichshof. Es galt, den Mitgliedern des Stammtisches Reichshof für die sei nerzeit in so hochherziger Weise erfolgte edelmütige Stif tung einer mechanischen Schiebelciter für de» 2. Zug durch Ueberreichung eineir Photographie der Geräte und Mannschaften des Zuges den Dank zum Ausdruck zu bringen- Herr Hauptmann Paul Meichßner übergab unter ehrenden Dankesworten das Bild. Herr Haupt mann Fritz Remus sprach ebenfalls den Dank der Wehren, dem auch an dieser Stelle nochmals Ausdruck gegeben sei, aus. Möchten doch alle Kreise der Be völkerung den hiesigen Wehren ein solches Wohlwollen entgegenbringen. Möchte auch allerseits den Männern die Anerkennung nicht versagt werden, die sich frei willig in den Dienst der Nächstenliebe stellen, nicht in Erwartung von Lohn, aber getreu ihrem Wahlspruche: „Gott zur Ehr, dem Nächsten zur Wehr!" - Eibenstock, 22. November. Die dramati sche Gesellschaft „Thalia" wird am morgigen Sonn tag im Feldschlößchen Amely Böltes packendes Schau spiel „Der Edel Hof" geben Da Amely Bülte lange Zeit ihres Lebens in Sachsen, und zwar in Dres-