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Amts- UN- Änzeigeblatt Mr den Amtsgerichtsbezirk Eibenstock und -essen Umgebung für Eibenstock, Larlsfeld, hun-shübel, " Neuhei-e, Oberstützengrün, Schönheide, Schönheiderhammer,Sosa,Unterstützengrün,wildenthal usw. HL-Sdru «mtrdlatt. Fernsprecher Nr 210. Drucker und Verleger: Emil Hannebohn, verantwortl. Redakteur: Ernst Lindemann, beide Eibenstock. > — - - > LV. I«h»-«««. ----- !. — !- -n n-n ------- LS» Mittwoch, im 5. Jmi LSLL Erscheint täglich abends mit Ausnahme der Sonn- und Feiertag« für den folgenden Tag Anzeigenpreis: die kleinspaltige Seile 12 Pfennige. Im amtlichen Teile die gespaltene Seile 30 Pfennige. Zurückhalten von Betriebswasser. Zahlreiche Klagen über Betriebsstörungen durch Zurückhalten des Betriebswassers ver anlassen die Kgl. Amtshauplmannschaft erneut auf folgendes hinzuweisen: Nach 8 11 des Wassergesetzes dürfen die besonderen Wasserbenutzungen, wozu auch die Stauanlagen gehören nur unter billiger Berückfichtung der zulässigen besonderen Benutzungen Anderer ausgeübi werden. Die Besitzer von Stauanlagen, insbesondere die TriebwerkSbesitzer haben daher dafür zu sorgen, daß das Wasser, sofern es bei Bau und Ausbesserungsarbeiten nicht ins Wild- dett abgeschlagen wird, in dem gleiche« Matze, als es ihren Anlagen zusttetzt, zu glei cher Zett und ohne Unterbrech««- auch aus ihnen abfltetzt. Das Zurückhalten und Ansammeln des Wassers in den Gräben ist übrigens bei der Genehmigung der Stauanlagen meist noch ausdrücklich untersagt worden. Die Besitzer von Stauanlagen werden hiermit aufgefordert, die Vorschrift in 8 11 des Wassergeseyes bez. tue bei Genehmigung der Anlagen gestellten Bedingungen genau zu beachten. Sie haben andernfalls behördliches Einschreiten nach den M 154 Abs. 1 und 157 Ziffer 8 des Wassergesetzes und, soweit es sich um Stauanlagen für gewerbliche Be triebe handelt, Bestrafung nach 8 147 der Reichsgewerbeordnung zu gewärtigen. Die Königliche Amtshauptmannschast Schwarzenberg, 1178 am 28. Mai 1S1L. Impfungen betr. Die diesjährigen -ffeutltche« u»e«tgel1ttche« Impfung«« und Nachfcha«ter- mt«e finden in der Turnhalle hier statt und zwar in nachstehender Reihenfolge: I Zur Erllimvknna kommen Mittwoch, dtn 12. Auni IMS, nachmittags » Mr die impfpflichligen Kinder, deren Familieunamen mit A bi- N und Donnerstag, den 13. Juni 1912, nachmittags 5 Ayr die Kinder, deren Familiennamen mit O bi- Z anfangen. Jmpfpfiichtig i» diesem Jahre find alle bi- z«m Jahre 1S1L etwa von de« Jmpfu«ge« aus Grund ärztlicher Zeugnisse befreite«, sowie alle im Jahre Ivlt geborene« Sinder. Bemerkt wird hierbei, daß nicht nur die vorstehend benannten hier geborenen, sondern anch die hierher verzogenen 1S11 und früher geborene«, «och nicht geimpften Si«der in diesem Jahre impfpfiichttg find. Sämtliche zur Erstimpfung gelangten Sinder find Mittwoch, dm 20. Juni 1912, nachmittags 5 Ayr zur Nachschau vorzustellen. n. Die Wiederimpsuug erfolgt Areitag, dm 14. Juni 1912, nachmittags 5 Avr für diejenigen Knaben und Sonnabend, dm 15. Juni 1912, nachmittags 5 Adr für diejenigen Mädche« ») für die der Nachweis der Impfung nicht erbracht worden ist, b) welche im Laufe dieses Wahres ihr 12. Lebensjahr zurücklegen. Zur Nachschau haben sich diese Kinder Sonnabend, den 22. Juni 1912, nachmittags 5 Mr vorzustellen. Die Impfungen werden vom Jmpfarzte, Herrn Dr. med. Schlam in hier vorgenommen. Aus einem Hause, in welchem ansteckende Krankheiten, wie Masern, Scharlach, Diph therie, Croup, Keuchhusten, Flecktyphus, rosenartige Entzündungen oder die natürlichen Pok- ken herrschen, dürfen Kinder zum öffentlichen Termine nicht gebracht werden. Die Eltern de- Impfling- oder deren Vertreter haben dem Jmpfarzte vor der Ausübung der Impfung über frühere oder noch bestehende Srank- heiten des Sindes Mitteilung zu machen. Die Kinder müssen zum Impftermine mit reingewaschenem Sörper, mit reine« Sleidern und reiner Wäsche gebracht werden. Die zur Ausgabe gelangenden Verhak« t««gsvorschrtsten für die Angehörigen der Erst- und Wiederimpstinge sind genau zu be- achten. Eltern, Pstegeeltern und Vormünder impfpflichtiger Kinder werden unter Hinweis da rauf, daß für die Unterlassung der Impfung Geldstrafen bis zu 50 Mark oder Haft strafen bis zu drei Tage« angedroht sind, zur pünktlichen Beachtung dieser Vorschriften ermahnt. Gtadtrat Eibenstock, am 1. Juni 1912. —Hesse.Mr- Oeffcntlichc Borbildersammlung Eibcustock. Neuerwerbungen, bestehend aus Perl- und Maschtueustickereie«, sind heute zur Ausstellung gekommen. Plauen, 4. Juni 1912. Borstand des Bogtl. Erzgeb. JndustrievereinS. Aus sozialdemokratischen Verbänden. Bei den Lohnkämpfen im Schneidergewerbe hat sich in der jüngsten Zeit die öffentliche Aufmerksam keit naturgemäß mehr als sonst mit der sozialdemokra tischen Schneiderorganisation besaßt. Diese Organi sation ist, wie der jüngste Geschäftsbericht des Verban des der Schneider u. Wäschearbeiter zeigt, heute schon zu einer sehr bemerkenswexten Ausdehnung gelangt, die um so mehr ernste Beachtung verdient, als gerade an gesichts der im Schneidergewerbe vielfach noch vorhan denen patriarchalischen Verhältnisse die Erfassung der Gesellen für die Organisation nicht immer leicht ist. Nach dem Geschäftsbericht weist der Verband am Schlüs se des abgelaufenen Geschäftsjahres 17 986 männliche und 10499 weibliche Mitglieder auf. Sehr bemerkenswert ist allerdings Vie Tatsache, daß die Fluktuation im Mitgliederbestände gerade bei diesem Verbände eine außerordentlich hohe ist. So sind allein im abgelaufenen Geschäftsjahr von 19 970 aufgenommeneu Mitgliedern dem Verbände 15917 wie der verloren gegangen. Diese Zahlen lassen ohne wei tereS den Schluß zu, daß zwar auf der einen Seite der Verband eine sehr rege Agitation entfaltet und bestrebt ist, mög lichst viele Angehörige des Schneiderhandwerks in sei ne Organisation hineinzupressen, daß aber anderer seits viele mehr oder weniger unfreiwillig geworbe ne Mitglieder die nächste Gelegenheit wahrnehmen, um dem Verbände wieder den Rücken zu kehren Sehr interessant ist die Abrechnung des Verbandes. Sie weist folgende Ausgabeposten auf: Für Kranken unterstützung 119914 Mark, Reiseunterstützung. 29 088 Mark, Lohnbewegungen 98 856 Marl, Tarifstreitigkei ten 14 020 Mark, Gemaßrcgeltenunterstütznnq 12126 Mark, Unterstützung der streikenden Tabakarbeiter 9()00 Mark, das sind zusammen 281004 Mark. Da nun aber die Ausgaben insgesamt 606 225 Mark betragen haben, so fehlt «->ch Abzug der oben mitgeteilten Ausgabeposten immer noch der Nachweis über den Verbleib von 323 251 Marl. Es ist. a»so anzunehmen, daß dieser exorbitant hohe Betrag allein für Verwaltungskosten (Rureaulo- stcn, Gehälter der Verbandsbcamten und Spesen^ ver zehrt worden ist. Demnach hat also die Verwaltung des Verbandes weit mehr als die Hälfte der gesamten Aus gaben verschlungen und noch über 40000 Mark mehr beansprucht, als die Leistungen sämtlicher Unterstütz ungSkassen des Verbandes zusammengenommen Das ist auch einmal wieder ein sprechender Beweis dafür, daß die von den Verba»rdsmitgUedern eingezogenen „Arbeitergroschen" in erster Linie ihre Verwendung da für finden müssen, den zahlreichen an der Krippe sitzen den Führern einen auskömmlichen Lebensunterhalt zu gewährleiste«. Ob das so sehr den wirklichen Interes sen der Arbeiterschaft entspricht, möchten wir füglich bezweifeln. Tagesgeschichte. Mr»tsHIa»V. — Der König von Bulgarien trifft mit seiner Gemahlin, dem Kronprinzen Borries und dem Prinzen Cyrill am 7. Juni in Berlin ein. Dieser erste Besuch des bul garischen Königs beim deutschen Kaiser trägt offi ziellen Charakter und wird sich somit dementsprechend mit al len bei solchen Gelegenheiten üblichen Zeremoniell abspielen. -- Spionage. Wie die Blätter melden, ist in der letzten Nacht in das Artilleriedepot zu Spandau ein Einbruch verübt worden. Den Dieben soll es gelun gen sein, 100 Zeichnungen mit wichtigen K Instruk tionen einzelner Geschützteile zu entwen den. Die Diebe, die mit den Oertlichkeiten gut Bescheid wnßten, haben einen Schrank erbrochen, welcher die fraglichen Zeichnungen enthielt und alles andere un berührt gelassen. Es handelt sich offenbar um ein^n Spionagefall. — Ein englischer Prinz soll in Heidel berg studieren. Der König von England beabsich tigt. seinen zweiten Sohn die Heidelberger Universität besuchen zu lassen. — BrrchardundLeinert von der Staats anwalt schäft abgewiesen. Der erste Staatsan walt des Landgerichts I Berlin hat vic von den sozial demokratischen Landtagsabgeordneten Borchardt und Leinert gegen den Polizeileutnant Kolb und die 4 Schutz leute, welche am 9. Mai Borchardt aus dem Sitzungs saal des Abgeordnetenhauses entfernten, erstattete An zeige zurückgewiesen. — Generalstreik in Ungarn. Ein Ofen Pe ster Abendblatt berichtet, daß die Polizei Informatio nen erhalten habe, daß die sozialdemokratische Partei, im Falle der Frieden im Parlamente nicht zustande*- konnnt, den Generalstreik in ganz U,M»rn proklamieren wird, der sofort beginnen soll Seitens der Behörden sind alle notwendigen Vorsichtsmaßregeln getroffen worden Italien. - Patriotische Kundgebungen in Ita lien. Sonntag, am Tage des Nationalfestes, war ganz Italien der Schauplatz großer patriotischer Kund gebungen, die besonders den Truppen, die an den Para den teilnahmen, bereitet wurde«. Auch die aus der Türkei Ausgewiesenen wohnten den Paraden bei. Sie wurden von der Bevölkerung herzlich begrüßt. Sonn tag war auch der Todestag Garibaldis, dessen mau überall gedachte In Mailand traf ein Zug Patrioten ein, die am Denkmal Garibaldis einen Kranz niederge legt hatten, bei der Rückkehr mit den Truppen zusam men, die von der Parade kamen. Begeisterte patrioti sche Kundgebungen folgten, während die Musik die Kö- nigshymue und die Garibaldis spielte. Auch der 77. Geburtstag des Papstes war am Sonntag Er wur de im Vatikan feierlich begangen. Der Papst empfing mehrere Persönlichkeiten, viele Kinder und 700 Giäu bige aus den Pfarrgemeinden Roms. W«tzla«». Rußlandunddie Türkei. Obwohl alle zu ständigen Stellen in Petersburg nachdrücklich jeden Grund zur Beunruhigung bestreiten, sind doch weite Kreise davon überzeugt, daß Sasonow eine Aktion ge gen die Türkei vorbereite, oder doch schon längst einge leitet hat, deren Ziel jetzt aber noch jchr unklar bleibt. Die Kreise, die an der Aufrechterhaltung der Ruhe auf dem Balkan wirklich interessiert sind, hegen einige Be sorgnis, da der sprunghafte Charakter der in Peters bürg betriebenen auswärtigen Politik selbst abenteuer liche Gerücbte glaubhaft erscheinen läßt. Kr«»treich. Königin Wilhelminens Abschied von Versailles. Bei dem Frühstück, welches am Mon tag zu Ehren der Königin Wilhelmina stattfand, dankte die Königin in einem Trinkjpruch für den warmen Em pfang u. für die unveygeßlichen Beweise der Sympathie, die von ihren Landsleuten hoa) ausgenommen werden würden. Die Königin sprach weiter ihren Glückwunsch aus zu der Haltung ocr Truppen der Armee, auf die Frankreich stolz sein müsse, als auf den sichersten Hü 1er seines Ruhmes und seiner Ehre. Die Königin trank zum Schluß auf das Wohl des Präsidenten Falliäres und den Ruhm des tapferen französischen Heeres. Prä sidcnt Falliöres erwiderte, er sei tief gerührt von dem Lebewohl der liebenswürdigen Königin, die sich erinnert habe, daß in ihren Adern französisches Blnt fließe Das