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Pulsnitzer Anzeiger Ohorner Anzeiger Haupt und Tageszeitung für die Stadt und den Amtsgerichtsbezirk Pulsnitz und die Gemeinde Ohorn 92. Jahrgang Nr. 149 Freitag, den 28. Juni 1940 Diete Zeitung erscheint täglich mit Ausnahme der gesetzlichen Sonn- und Feiertage. Bezugspreis: Bei Abholung 14 tägig 1.— RM., srei HauS 1.1V RM. einschl. 12 bez. 15 Pf. Trägerlohn. Postbezug monatl. 2.50 RM. Die Behinderung der Lieferung rechtfertigt keinen Anspruch auf Rückzahlung des Bezugspreises. Zeitungsausgabe sür Abholer täglich S—6 Uhr nachmittags. Preise und Nachlaßsätze bei Wiederholungen nach Preisliste Nr. 5 — Für das Erscheinen von Anzeigen in bestimmten Nummern und an Der Pulsnitzer Anzeiger ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen des Landrates zu Kamenz, der Bürgermeis zu Pulsnitz und Ohorn behördlicherseits bestimmte Blatt und enthält Bekanntmachungen des Amtsgerichts Pulsnitz, sowie des Finanz amtes zu Kamenz bestimmten Plätzen keine Gewähr. Anzeigen sind an den ErscheinungStagen bis vor«. 10 Uhr aufzugeben. — Verlag: Mohr L Hoffmann. Druck: Karl Hoffmann u. Gebrüder Mohr. Hauptschriftletter: Walter Mohr, Pulsnitz; Stellv.: Walter Hoffmann, Pulsnitz. Verantwortlich für Anzeigen, Heimattetl, Sport, Feuilleton, Kunst und Wissen Walter Hoffmann, Pulsnitz; für Politik, Bilderdienst und den übrigen Teil Walter Mohr, Pulsnitz. — Geschäftsstelle: Nur Adolf-HItler-Straße 2 — Fernruf nur 551 „Krieg bis zum Ende" Chamberlain meldet sich wieder So haben unsere Feinde gelogen Verbrecherische Frivolität der plutokratischen Agitation DAD. Stockholm, 27. 6. In den Chor der Krieqzs- hctzer in London, die ihre schlotternde Angst vor einer deut-- ' sehen Offensive durch hochtrabende Worte wegzureden ver- suchen und sich selbst durch grelle' Phrasen Mut machen wollen kann natürlich auch der Kriegmacher Chamberlain nicht fehlen. Dor Lem Exekutivausschuß der nationalen Vereinigung der Konservativen und Llnionistenverbände versucht sich der Expremier zur Geltung zu bringen. Aach einem Schwall echt Chamberlainscher Phrasen kräht der alte Hetzer die abge droschene Parole, daß England entschlossen sei, den Krieg bis zum siegreichen Ende fortzusetzen. Deutschland hat dieselbe Absicht, Mr. Chamberlain! Aur machen wir nicht viel Worte darum, sondern handeln. „Einzigartig in der militärischen Geschichte" Der größte Staatsmann der neuen Zeit. — Slowakisches Parlament huldigt begeistert dem Führer DAD. Preß bürg, 27. 6. Gestern nachmittag trat das Parlament der slowakischen Republik zu einer Sitzung zusam men, in der der Vorsitzende, Dr. Sokol, erklärte, daß der Sieg Sieg der deutschen Armer einzigartig in der militärischen Geschichte ist und die Bewunderung der ganzen Welt erweckt. Der Vorsitzende erklärte dann, der aufrichtige Gruß der Slowakei gelte heute vor allem Deutschlands großen Führer Adolf Hitler, dem größten Staatsmann in der neuen Zeit und dem Schöpfer ».ines neuen Europas. Das Parlament hörte die Rede seines Präsidenten stehend an und veranstaltete am Schluß dem Führer des deutschen Volkes und der sieg reichen deutschen Armee eine begeisterte Kundgebung. Die ersten deutschen Soldaten an der spanischen Grenze eingetroffen Begeisterter Empfang durch die spanische Bevölkerung DAD. Jrun, 28. 6. Der Sonderberichterstatter des DAD. meldet, daß heute auf der „Internationalen Drücke" von Dehovin die ersten deutschen Soldaten eintrafen, und zwar ein Lastwagen mit 2V Soldaten einer Kompanie Kriegsbericht erstatter. Mehrere deutsche Offiziere und Adjutanten Pas sierten in Uniform die „Internationale Drücke" und begrüßten im Gebäude der spanischen Grenzkommandantur Kommandanten Och. iorenu. Dir Bevölkerung, die bereits M gestern a. sdas Untresfen Ler Deutschen wartete, bereitete den deutschen Sol- -oaten auf der spanischen Seite einen erhebenden Empfang. Hochrufe auf Spanien und Deutschland, aus Franco und Hitler wechselten sich ab. Die deutschen Soldaten wurden umarmt von der begeisterten Wenge. Aus Madrid traf der deutsche Botschafter von Stohrer und der Militärattache Oberst Bruns ein. Als Vertreter der Partei traf zum Empfang der Orts- gruppenleiter von San Sebastian, Deisel, ein. Der Chef der deutschen Besatzungsarmee von Basses Pyrsnses traf um 17 Uhr auf der „Internationalen Drücke" ein und wurde von dem deutschen Militärattache Oberst Bruns begrüßt. Don 18 Uhr an traf in Hendaye die erste motori sierte Kolonne der deutschen Armee ein. Der General der 6 .spanischen Division Lopez Pinto hat sich ebenfalls von 2run an die Grenze begeben. Krme KnrsiiMrmrg m der Türkei Erklärung des türkischen Ministerpräsidenten. In der Vollsitzung des Parlaments erklärte Ministerpräsi dent Savdam, der Eintritt Italiens in den Krieg habe keine Aenderung des Verhaltens der Türkei bewirkt. Die neue Lage sei von der türkischen Regierung reiflich geprüft worden, die, den zuständigen Mächten mitgeteilt habe, daß die Türkei sich »ich, gezwungen fühle, in den Krieg einzutreten, solange sie; mchl selbst angegriffen werde. Die militärischen Vorbereitun gen der Türkei seien gegen niemand gerichtet, sondern dienten allein der AnsrechierAllung des Friedens. A In den letzten Monaten haben unsere Feinde die Welt Tag für Tag mit Lügen überschüttet und mit Vor aussagen, die in nichts gerechtfertigt waren, irrcgeführt. Wenn man jetzt diese Aeustvrungcn mit den inzwischen cin- gctrctcncn Tatsachen vergleicht, ergibt sich, daß die Agita tion unserer plutokratischen Feinde geradezu ver brecherisch war, Bewußt haben sic die Unwahrheit gesagt, bcwußl haben sic ihre eigenen Völker über den Ernst ihrer Lage hinwcggctäuscht, bewußt haben sie der Welt ein falsches Bild gegeben. Mit der Entlarvung die ser frivolen Agitation haben die Plutokraten jeden An spruch aus Glaubwürdigkeit verlöre«. Die Subjekte aber, die für diese Agitation verantwortlich sind, haben gerade zu als Verbrecher gehandelt, und das auch gegenüber ihrem eigenen Boll! 1. Chamberlain - Vetain Chamberlain, 4. 4. 40: Es ivar zu erwarten, daß der Feind die anfängliche Ueber- lcyenhcii ausnützcn würde, um zu versuchen, Frankreich zu überwältigen, ehe wir die Mängel ausgeglichen hätten. Das ist nicht geschehen. Hitler hat den Omnibus verpatzt. Rede des französischen Ministerpräsidentey Marschall Petain am 17. 6. 40: Schweren Herzens sage ich euch Franzosen, daß der Kampf aufhören muß. — Ich habe mich an den Gegner um die Be kanntgabe der Waffenstillstandsbcdingungcn gewandt. 2. Volenkeldzug „Daily Expreß", 4. 9. 1939: Polnischer Sieg: Polen feierte gestern abend seinen ersten Sieg. Um 10.45 Uhr wurde von amtlicher Stelle in Warschau bckanntgcgeben, datz die polnische Armee sich einen Weg nach Ostpreußen gebahnt habe und nun auf deutschem Boden kämpfe. OKW., 4. 9. 1939: Das oberschlesische Industriegebiet wird von den Polen überstürzt kampflos geräumt. Bei Sieradz gehen die deutschen Truppen über die Warthe und nehmen die stark befestigte polnische Bunkcrlinie. Erstmalig erreichen deutsche Truppen auf dein Landwege durch den Korridor Ostpreußen. * Amtlicher polnischer Heeresbericht, 5. 9. 1939: Kanowitz wird von den Polen gehalten. Bei Rybnik er folgreiche Gegenstöße der Polen. Polnische Kavallerie griff in Posen ini Abschnitt Lissa—Rawitsch den Feind an, trieb ihn über die deutsche Grenze, verfolgte ihn stürmisch. Auf allen Fronten sind die polnischen Truppen zum Gegenangriff über- gegangen. Die Polen schlagen sich wie die Löwen. Ein polnisches Bombengeschwader Hai Berlin bombardiert und ist ohne Verluste zuriickgekehrt. OKW., 5. 9. 1939: Das oberschlesische Industriegebiet wird von deutschen Truppen besetzt. Die Kämpfe spielen sich weit von der deutschen Reichsgrenze entfernt ab. Die polnischen Flieger treten — mit Ausnahme einzelner Jäger bei Lodz — nicht mehr in Er- scheinung. * „Times", 11. 9. 1939: Der polnische Soldat zeigt sich so hartnäckig in der Ver- teidigung wie kämpferisch im Angriff. Wenn die Polen den deutschen Vormarsch ein paar Tage anhalten können, dann wird es einen Stellungskrieg wie »n Spanien geben. OKW., 11. 9. 1939: Die Vernichtungsschlacht im Weichselbogen zeitigt im Raume zwischen Radom nnd der Lysa Gora die ersten Ergeb nisse: Mehr als vier polnische Divisionen streckten dort die Waffen. — Die um Kümo etngeschlossenen polnischen Kräfte versuchen verzweifelt, aber erfolglos, nach Süden durch zubrechen. * Amtlicher polnischer Heeresbericht, 13. 9. 1939: Lodz ist durch polnische Truppen wiedererobert worden. OKW., 13. 9. 1939: Der Führer besucht die Stadt Lodz. * Polnische Botschaft Paris, 3. 9. 1939: Der polnische Rundfunk verkündet, daß Tschenstochau, das polnische Nationalheiligtum, in Flammen steht. Der Krenz- gang mit dem Bild der Schwarzen Muttergottes wurde am 2. September durch die deutsche Luftwaffe mehrfach mit Bom ben belegt. Erklärung des amerikanischen Journalisten L. P. Lochner, 5. 9. 1939: „Ich habe mich davon überzeugt, daß die polnischen Be- Häuptlingen über die Zerstörung des Muttcrgottesbildes von Tschenstochau srei erfunden sind." * „Oeuvre", 16. 9. 1939: Nach einer Wiederansrichlung, die angesichts der Lage Be wunderung verdient, ist es der polnischen Armee gelungen, die Verbindung zwisclfen den Heercstcilcn in Posen und in Warschau hcrzustcllcn. Es ist gewiß, datz das deutsche Heer unterernährt ist. Die Vernichtungsschlacht im Weichselbogen geht ihren Ende zu. Kutno wird genommen. Südlich Brest reichen sici bei Wlodawa am Bug die deutschen Truppen der Süd- uni Rordgruppe die Hand. Der Ring um den von Polen be wohnten Raum des polnischen Staates ist damit geschloffen * Amtlicher polnischer Heeresbericht, 18. 9. 1939: Der polnische Widerstand ist nicht schwächer geworden Die Moral des polnischen Volkes und der Regierung zeigt sich und wird bis zum Ende unangetastet bleiben. OKW., 17. 9. 1939: Die polnische Regierung und die polnische Hcerführung voran Marschall Rhdz Smigly, fliehen nach Rumänien. Brest Lilowsk ist vollständig in deutscher Hand. Sowjetrussische Trup pen marschieren von der Düna bis zum Dnjestr in Ostpolen ein. * „Times", 14. 9. 39: Die polnische Luftwasse ist noch in voller Tätigkeit. OKW., 14. 9. 39: Die polnische Luftwaffe ist längst ausgeschaltet. -K 3. Französische „Eatlastungsosseasive- während des Polenfeldzuges. „Daily Expreß", 5. Sept. 39: io Fs ist den französischen Truppen gelungen, an mindestens 12 Punkten die deutschen Linien zu durchbrechen. OKW., 5. Sept. 1939: Im Westen bisher keine Kampfhandlungen. * Havas, 8. 9. 1939: Teile des Westwalls wurden unter konzentrischem englisch ^Mlifchem Feuer in die Lus, gesprengt. ' " OKW., 8. 9. 1939: Das deutsche Hoheitsgebiet wurde auch gestern nicht an gegriffen.