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Nr. izz Sonnsbenck» äen 2. Juli 1S32 27. Jahrgang Der MMationskamps in Lausanne kW" Einigung vorläufig aussichtslos - VMBV. Lausann «, 80. Juni. Dl« franzöftsch« Delegation übergab heute «Lend der französischen Press« di« Antwort- übergab heute abend der französischen Press« di« Antwort- aufgezählt: eine «ndMige Regelung, die weder den deut- rede, dis gestern abend Germain Martin in Beantwortung sch,» Kredit untergraben, noch Schwierigkeiten in den tnter- der Rede des deutschen ReichSfinanzmtnisterS hätte halten nationalen Beziehungen Hervorrufen könne, sei notwendig, sollen. Die Antwort geht von der -Vorgeschichte der Lau- Dieser Gedanke wird folgendermaßen ausgeführt: 1. z. B. sanner Konferenz au». Sie spricht von der Krise, der da» «tne allgemeine Suspension der Zahlungen während zwei Hoover-Moratorium keinen Einhalt hatte gebieten können, oder drä Jahren, um Deutschland die Zeit zu geben, seine Nach Ansicht der französischen Regierung fei Li« Kreditkrise Wirtschaft wieder aMud-auen. 2. die Reichsbahn oder an- im Grunde der -Fortdauer der politischen Unsicherheit und ^ve Institutionen sollen dis notwendigen Summen für er B-all- Mg könne , dürfen da diese ° geführt wendet cstchende e mW itschen t G«e» uwke» r st. und rgenmw uMhaf- ein« m. > sichern! fest nach en Gau- Festtell- ung den Heil!" rertreter. Lößnitz r Kegel- »enselben -Festzug ilnehmer ab Aue Zehner» indquar- chtzr der z«nraub tmatsest- M für 18 Uhr) gedruck- a« Lag« Zeitsolge kett ge- ten. Die .80 Uhr te ver- > gefun- feststztele h einig« ckva u« n Sonn» estaurant it zwecks «ginnen» Vie ver- t teilzu» ren wird i est am >it ihren »nehmen, a. Tresf- ,nen, «v. ) mttzu» aufmerk» ltung ist. M. Löß- graf. erfolgt, indem Herriot am Sitz der deutschen Delega tion eingetroffen ist, um dem Reichskanzler einen Be such abzustatten. Gleichzeitig ist eine kurze Unterbre chung in den andauernden Verhandlungen de» Büro» «tnaetreten, die von den verschiedenen betatltgten De legierten teil« zu Besprechungen, teil« zu einer Stär kung benutzt wird. Ueber den bisherigen Verlauf -er Verhandlungen ist nicht« bekanntgegeben worden. Lausanne, >80. Juni. Der Besuch Herriot» beim Reichskanzler dauerte 40 Minuten. Nach! Abschluß brachte der Reichskanzler dem französischen Minister präsidenten, der von den früheren französischen Bot schaftsrat in Berlin, jetzigen Gesandten de la Boulahe begleitet war, an seinen Magen und verabschiedete sich freundlichst von ihm. Da Herriot am Sonntagabend au» Pari» wieder nach Lausanne -urückkehrt, .scheint eine Beendigung der Konferenz, d. H. also «in .Schei tern der Heutigen Verhandlungen, nicht bevorzustehen. Ueber den Wirtschaftsausschuß der Lausanner Kon ferenz erführt man noch, daß jede der sechs einladen den Mächte durch ein Mitglied in demselben vertreten sein wird. Außerdem soll der Völkerbund gebeten werden, in da» Komitee drei Vertreter zu entsenden, di« Angehörig« anderer al« der sechs einladenden Mächte sein müssen. Wetter verlautet, daß man Hoff!«, zu einem späteren Zeitpunkt dann auch noch! «in« Einladung an Amerika ergehen zu lassen, ebenfalls «in Mitglied in den Ausschuß zu entsenden, das an den endgültigen Vorbereitungen der WeltwirtschaftSkonferen» Mitarbei ten möge. Ueber den Tagungsort de» Komitee» wird hingegen erst die Vollversammlung der Konferenz ent scheiden. -n blau» ut reger gen Len tvagung. neu und Gelb- ist LuSgaNg schönes Gepräge ie ersten > P«tz°ld l. Wicke Berthold c-oßmann tz Lang« ;r (Ml ünSberg, Niemann Wapplvr »»» "Ud d« «°nf,r-n, v?scheint sW wie folgt darzustellen r Die Bemühungen um eine Verständigung über di« Annul- «L? ^Varationen sind mit großem «if«r fort! geführt worden. Formulierungen wurden vorgeschla- btSher nicht gefunden, Haupt- «AN» Unsicher-«,t»faktor in« Gewicht führen, der dadurch gegeben ist, «5 bis nach den Präsidentenwahlen «ntschieden abgelchnt hat, sich! irgend- - finanzielle Auseinandersetzung Europa» Hinetnziehen zu lassen. Die wiederholte Bezugnahme MaeDonald» auf Amerika in seinem gestrigen Resümee vor den sechs einladenden Mächten zeigt, daß auch «r ^ich von dem französischen Einwand hat beeindrucken Al"!- kämpft um eine Formel, di« di« voll- ständige Annullierung der Reparationen gewissermaßen von dem künftigen amerikanischen Verhalten abhängig macht und steht damit im Gegensatz mit dem Ziel d«r Konferenz, ein« endgültig« Regelung zu erreichen und zu dem deutschen Bedürfnis nach, dem eoup d'eponae) der als grundlegende Bedingung für di« wi«d«rherstel- jung von vertrauen und wirtschaftlicher Wohlfahrt ist und deshalb nicht au» egoistischen Gründen von deut scher Sette unverändert gefordert wird. Der Ausgang dieses Ringens steht im Augenblick noch offen, doch scheint Die Entscheidung nahe bevorzustchen, -erriet beim Kanzler Lausanne, !80. Juni. In den Bemühungen um Herbeiführung einer Verständigung während der Sitzung de» Büro» ist soeben ein viel beachteter Schritt einen Zinsendtenst und bi« Amortisation von Bonds, di» da« Reich garantieren «würde, der B.J.Z. zur Verfügung stellen. Dies« Bond» würden «ins Rücklage für eine Rege» lundSgrundlag« bilden. Durch diese EndregÄung würden künftig« -Konsequenzen oder sonstige wirtschaftlich« Schwie rigkeit» ausgeschlossen. Di« deutsche These de« „Gchwammwische»« sei nur «ine theoretische Lösung. Der .Schwammwisch* enthalte nicht di« Element«, die für eine Regelung mit den Vereinigten.Staaten von Amerika notwendig seien. Die französisch« Del«gation wisse, daß «ine Streichung Ler Reparationen ihrerseits in Amerika fälsch aufgefaßt werden könne. Daher müsse man zu einer praktischen Lösung kommen. Da» Manuskript ana lysiert ferner die Natur der Kreditkrise in Deutschland nach der bekannten französischen Auffassung. E» bejaht, daß Deutschland mit den Krediterleichterungen, di« e» genossen hab«, Win« Wirtschaft in einem solchen Maß« rationalisiert habe, Daß die Folge» d<wo« Arbeitslosigkeit und schwere Störungen de» wirtschaftlichen Leben» feien. Jedoch sei die» nicht allein in Deutschland Ler Fall. Auf den Hinweis de« deutschen Finanzminister»/ daß die innere Schuld Frankreich» nach.dem Hoover- Moratorium sich noch! erhöht habe, wird geantwortet, daß eine solche SchM alle Unternehmungen in allen? Ländern belaste. Frankreich Habe sich! nicht so sehr wie Deutschland um kurzfristige Kredite bemüht, -i« Deutsch land dann in Unternehmungen auf lange Sicht inve- Siert Habe. Deutschland habe z. V. nach, dem Kriege kostspielige telephonische «abelanlagen «baut, sein Transportwesen verbessert und sein« Handettflott« aus- oebaut, die, wenn sie auch »ine geritwer« Tonnage al« 8» dsr Vorkriegszeit Hast», die» durch Wve technische Ver ¬ vollkommnung wieder wettmache. Die Inflation in Deutschland habe den Nominalwert der Unternehmungen valori- fiert. Die deutsche Industrie Habe nachher Au»land>- kredite ausgenommen, um ihren Produktionsprozeß zu vervollkommnen. Auch au» diesem Grunde könne Frankreich nicht auf eine Streichung der Schulden ein gehen, die der deutschen Industrie di« größten Eüxm- sionsmöglichkeiten geben würde. Die Reichsbahn würde eine begünstigt« Stellung «innehmen, wenn sie von allen Reparationslasten be freit würde. Frankreich habe mit den Reparationen der deutschen Wirtschaft keine Fesseln anlegen wollend sondern immer dafür gesorgt, daß die Reparationen nie eine übermäßige Last für die deutsche Wirtschaft bilden würden. Frankreich erkenn« an, daß Deutschland im Augenblick keine Zahlungen leisten könne. G» ns-Me den Bericht der Baseler Sachverständigen al» Grundlage an. Jedoch müsse man anerkennen, daß Frankreich diesen Zustand der unterbrochenen Zahlungen ohne di« Möglichkeit der Wiedergewinnung der geliehenen Sum men , , nur im Rahmen einer allgemeinen Regelung ertragen könne. Diese Unterbrechung der Zahlungen müsse der Zeit entsprechen, di« die deutsche Wirtschaft für ihren Wiederaufbau brauche. Die Rede schließt mit der Versicherung, daß Frantz- reich bereit ist, Formeln für die Regelung zu studie ren, die im Zusammenhang Mit der deutschen Wirt schaft stehen. Deutschland solle sich! aber auch nicht auf die gegenwärtige Krise berufen, um ein« Repa rationsstreichung zu erlangen und um so alle Zah lungen auch nach Eintritt einer Besserung der Welt wirtschaft vermeiden zu können. Jeder unvorsichtige Schritt könne Hier zur Folge haben, daß ein Maat, der bisher Gläubiger gewesen sei, nun Schuldner würde, vhne hoffen zu können, daß seine inneren Lasten und seine äußeren Schulden annulliert würden. Ein sol cher unvorsichtiger Schritt würde auch den finanzielle« Zusammenbruch der kleineren Staaten herbeiführm. Frankreich wünsche au» allen diesen Gründen, -ein» der Lage entsprechende Haltung.«inzunehmen, und «I Habe den besten Willen, im Rahmen »ine« allgemei nen Einvernehmens sich am Wiederaufbau de» europä ischen Kredits und der europäischen Wirtschaft zu beteiligen. Kei» deutscher Angebot Lausanne, 1. Juli. Der Reichskanzler, Reick»- finanzminister Gr-wf Schwerin-Krosigk und Staatssekretär von Bülow werden in Fortsetzung der Besprechungen heute vormittag 9 Uhr dem Borsitzendm der Konferenz, MaeDo» nald einen Besuch abstatten. Di« Bemühungen zur Schaffung «ine» mit Len deut schen Bedürfnissen in Einklang stehenden neuen Vorschläge» sind btSher nicht zum Abschluß gebangt. Nachrichten, die von einem deutschen Angebot in irgendeiner Form wissen wollen, sind unizutreffend. Die früheren Vorschläge der Gegenseite waren nicht geeignet, LaS Zi«l einer definitiven Regelung zu erreichen. Preußen und die gestrderten Zrltungsuerbote Der preußische Minister de» Inner« ruft da» Reichsgericht an Berlin, 30- Junt. Der Minister de» Innern, Ge- vertng, hat auf das Ersuchen de» Reich-Minister» de» In nern, den „Vorwärts" und di« „Kölnische Volkszeitung* -auf Grund der Verordnung de» Reichspräsidenten -men politisch« Ausschreitungen vom 14. Junt 1SSS auf fünf Tage zu verbieten, am 29. Juni d. I. geantwortet, Laß er die gesetzlichen Voraussetzungen für VerbotSmaßnahmen gegen diese beiden Zeitungen nicht al» gegeben «rächte. Der preußische Minister LeS Innern Hat daher gemäß - 7 Ab satz S Satz 2 der Verordnung de» Reichspräsidenten vom 14. Juni 1932 di« Entscheidung de» Senat» de» Reich»» gerichte»-angeruftn. Mner »oiitWer Mrd «Stu Ta-»h«»»<«tigeP»litiß Köln, 1. Juli. Im Verlauft einer politisch« Au»- etnandrrsetzung ist heute vormittag ein vttKdttMstsr Mm« von ttum. Motorr-dsahrm dmch ttneuSchustso A— »«letzt wordeu, daß dem TrawMort «ich tzM —- Anzeiger Mr-as Erzgebirge «LEI fimddUz» Enthalten- -i, amtlich« veknaatmachnngea -« Rate» -er Sw-t «Wh Amtsgericht» Am. Pffwheck-Kmw, MM «WM anisa der Fortdauer der politischen Unsicher-«! d«m Mangel an Vertrauen in die internationalen Bezieh» ungen -uzuschreiben. Eine Wiederherstellung de» Ver trauen», di« für den Kredit -notwendig ist, wird «in« sicht liche und unbestreitbar« Besserung in den internationalen Beziehungen herbeiführen. Frankreich gibt zu, daß eine Wiederherstellung der deut schen Wirtschaft endgültig sei« muß und daß auch die wirtschaftlichen uick kommerziellen Ver hältnisse der anderen Länder geregelt werden müssen, um so eine allgemeine Prosperität zu erzielen. Ferner wird auf die Frird«n»verträge und auf die Haager Abkommen Bezug genommen. Die bekannte französische These wird wieder vertreten, daß ein «inseitiger Abbau der deutschen Schuld nur Liv Folge hätte, Frankr«tch di« ganze Last der Zah lungen aufzubürden, wenn Amerika sich nicht bereit erklärt, Frankreich» Schulden zu stretchen. Die Opfer müßten gleich mäßig verteilt werden. Frankreich sei aber nicht nach Lau sanne al» unerbittlicher Gläubiger gekommen. Sranrreich sei betttt, di« Reparationszahlungen Mit den wirtschaftlichen Möglichkeiten zu vereint««. Grundlage für di« fvanzö- fische Haltung sei der Baseler Sachverständigenbertcht, den auch der deutsche Finanzminister erwähnt hab«. Frankreich wolle den Frieden im Rohmen ein« fort dauernden Zusammenarbeit. E» müsset« Interessen verteidigen, e» habe aber auch den ^nlichen Wunsch. die deutschen Sorgen und Nöte zu verstehen. Frankreich» Vor schläge seinen vernünftiger. Die Lewe« «roße« «Slkm MitttteruwpaS müßte« st« sich näher kommen, Nunmehr werden Frankreichs Standpunkt die Antworttebe desIstmMchen FinanzmIMers die französische« Vorschläge