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Pulsnitzer Anzeiger Ohorner Anzeiger Haupt- und Tageszeitung für die Stadt und den Amtsgerichtsbezirk Pulsnitz und die Gemeinde Ohorn Dirie Leitung erschein, täglich mit Ausnahme der gesetzlichen Sonn- und Feiertage D« Bezugspreis betrügt bei Abholung wöchentlich 45 Rpj., bet Lieferung frei Haus SV Rpi. Postbezug monatlich 2.Ü0 NM. Im Falle Höherer Gewalt oder sonstige, Betriebsstörungen Hai der Bezieher keinen Anspruch auf Lieferung der Zeitung oder Rückzahlung de« Bezugspreises. - Anzeigenpreise und Nachlaßsätze bet Wieder- Holungen nach Preisliste Nr. S sin unseren Geschäftsstellen erhältlich). Bei Konkurs und Zwangsvergleich wird der für Aufträge etwa schon bewilligte Nachlaß hinfällig. Anzeigen sind an den Erscheinungstagen bis vormittags 10 Uhr aufzugeben. - Verlag: Mohr k Hoffmann. Druck: Karl Hoffmann und Gebrüder Mohr. Verantwortlich für den Heimatteil. Sport und Anzeigen Walter Hoffmann, Pulsnitz, für Politik und den übrigen Teil Walter Mohr, Pulsnitz. D. A. V.: 22M. Geschäftsstellen: Albertstiaße 2 und Adolf-Hitler-Skaße 4. Fernruf 518 und 550 Der Pulsnitzer Anzeiger ist das zur, Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschaft zu Kamenz, des Stadtrates zu Pulsnitz und des Gemeinderates zu Ohorn behördlicherseits bestimmte Blatt und enthält Bekanntmachungen des Amts ¬ gerichts Pulsnitz, sowie des Finanzamtes zu Kamenz Nr. L43 88. Jahrgang Montag, den 22. Juni 1936 Jie GWMlle der NSDAP in Sachsen Eröffnung durch Gauleiter Mutschmann in Plauen In diesem Jahre wurde im Gau Sachsen der Aufmarsch der Partei und ihrer Gliederungen in einer neuen Form durchgeführt. Dadurch, daß in fünf Städten des Gaugebie tes Appelle abgehalten wurden, war nicht nur allen Ange hörigen der Gliederungen die Möglichkeit der Teilnahme an den Aufmärschen gegeben, sondern es konnten Volksgenos sen aus dem Sachsengau in einer bisher nie erreichten Zahl den Veranstaltungen des Appells beiwohnen. Von der vogtländischen Hauptstadt Plauen aus wurde das Hakenkreuzbanner unter Führung des jetzigen Gaulei ters Mutschmann sieghaft durch den ganzen Sachsengau ge tragen. Getreu dieser Ueberlieferung weilte der Gauleiter dort zur Sonnwendfeier auf dem Tenneraberg, um in der nationalsozialistischen Hochburg Plauen den sächsischen Gau appell zu eröffnen. Anwesend waren auch Wirtschaftsminister Pg. Lenk, Gruppenführer Schepmann. mehrere Eauamtsleiter so wie die fünf Kreisleiter Südwestjachsens. Gauleiter Mutschmann erinnerte in der Feuerrede an die Jahre der Schwäche. Wenn damals die Unentwegten, die Nationalsozialisten, sich uw die Sonnwendfeuer versam melten, stieg mit den Flammen der Ruf zum Himmel em por: Herr, mach uns frei! Der Allmächtige gab uns Kraft zur Freiheit, er gab uns den Führer, der uns auf dem Weg zur Freiheit voranging. Wir sind heute stolz, den Brauch der Sonnwendfeiern der Jugend weitergeben zu können; den heute hat das ganze deutsche Volk aus der Finsternis zum Licht zurückgefunden. Die Feuer sind uns Symbol für den Sieg des Lichtes über das Untermenschen tum. Heute sind diese Feuer Freudenfeuer. Mit Genug tuung können wir heute auf die Erfolge schauen, die der Führer unserem Volk gebracht hat. Der Gauleiter wies auf die bevorstehenden Olympischen Spiele und darauf hin, daß sich trotz der Scheelsucht und Verunglimpfung von feiten gewisser Nachbarn die Kämpfer und Zuschauer aus aller Welt davon überzeugen können, was der Führer aus Deutschland gemacht hat. Der Gauleiter schloß: Reber uns die Ilamem des neuen Deutschland, um uns der heilige Boden der Heimat, in uns die lodernde Flamme der Treue, der Opferbereilschaft und Hingabe. So legen wir vor der Flamme der Sonnwendfeuer ein Bekenntnis zum Führer ab mit den Worten des Dich- ters: Wir wollen das Wort nie brechen, nicht Buben werden gleich, wollen predigen, sprechen vom heiligen Deutschen Reich. Das geloben wir dem Führer, dem Schöpfer des unver gänglichen Deutschland. Wie in Plauen, Leipzig und Chemnitz flammten auch in Dresden am Vorabend des Appells dieSonnwend- feuer auf. Kreisleiter Walter sprach über den Sinn der Sonnwendfeuer und weihte sechsundachtzig DAF-Fah- nen. Zum Appell in Dresden kamen die Teilnehmer aus den Kreisen Freiberg, Meißen, Großenhain, Dippoldiswalde, Kamenz und Pirna. Unter den Ehrengästen sah man die Staatsminister Lenk und Kamps, Generalmajor von Keiser, Generalarbeitsführer von Alten und andere. Kreisleiter Walter meldete dem Gauleiter und Reichs statthalter Röver aus Oldenburg die 32000 Teilnehmer. Nach der Uebertragung der Ansprache des Gauleiters Mutschmann aus Leipzig führte Kreisleiter Walter aus: „Daß wir heute in untrennbarer Einheit und Kameradschaft hier zusammenstehen, ist in erster Linie auch das Verdienst unseres Gauleiters Mutschmann, der im einst roten Sachsen das Banner des Führers ausgenommen und in Mut und unbeugsamer Zähigkeit vorwärtsgetragen hat. So steht Sachsen unter seinem Gauleiter heute in unverbrüch licher Gefolgschaft zum Führer, dem wir auch in Zukunft die Treue halten werden!" Gauleiter Reichsstatthalter Röver ging auf den Kampf der Bewegung um Deutschland ein. Heute gehe der Kampf um die wenigen Volksgenossen, die die Größe der natwnal- sozialistischen Weltanschauung noch nicht voll erfaßt hätten. Wenn wir einmal nicht mehr sind, dann wollen wir bestehen können vor der Jugend, die unser Erbe übernimmt und weiterführt. Alles für Deutschland — das ist der Sinn unseres Lebens! Am Königsufer nahm Gauleiter Röver den Vorbei marsch der Gliederungen ab. Unter den Ehrengästen befan den sich jetzt auch als Gäste des Gauleiters Mutschmann die finnländischen Austauschschüler, die zur Zeit in Dresden weilen. Der Sonntagnachmittag brachte unter der Parole „Sehen, Freuen, Mitmachen!" aus der Jlgenkampfbahn ein Fest der Volksgemeinschaft, dessen Ausgestaltung das Sportamt KdF, die HI und der Reichsarbeitsdienst übernommen hatten. Die Leibesübungen der Arbeitsmän ner begeisterten ebenso wie die Uebungn mit dm Medizin ball, das Baumstammstemmen und das Torspiel mit einem Riesenball. Lustig ging es auch bei der Hitler-Jugend zu, die einen Einblick ins Lagerlebsn der HI gab. Besondere Beachtung wurde den Boxübungen der Kriegsschule Dres den entgegengebracht, denen Vorführungen von 500 KdF- Sportkameraden folgten. Während der Porführungen der KdF-Sportler trafen Reichsorganisationsleiter Dr. Ley und Gauleiter Mutsch mann ein. In ihrer Begleitung befanden sich Gruppen führer Schepmann, SS-Brigadeführer Berkelmann, Eauwalter Peitsch und Kreisleitsr Walter. Im Anschluß an das Sportfest auf der Jlgenkampfbahn stattete Reichsorganisationsleiter Dr. Ley mit Gauleiter Mutschmann und seiner Begleitung der Reichsgartenschau einen Besuch ab. 48000 vor dem BöllerWatztdenlmal In Leipzig erreichte der Gauappell 1936 mit einem großen Aufmarsch vor dem Völkerschlachtdenkmal seinen Höhepunkt. Etwa 40 000 braune Kämpfer waren an dieser würdigsten Kundgebungsstätte Sachsens aufmarschiert und hörten hier, was ihnen Gauleiter und Reichssialkhaller Mutschmann über Sinn und Zweck des Aufmarsches und über die kom menden Aufgaben zu sagen hatte. Mik Stolz können wir feststellen, daß der Gau Sach sen ein nationalsozialistisches Bollwerk in Deutschland ist. In Sachsen wurden die ersten Ortsgruppen der NSDAP außerhalb Bayerns gegründet, hier entstanden die ersten außerbayerischen SA-Formationen, hier wurde der Grundstock der Hitler-Jugend gelegt. Wir haben die marxistischen Hochburgen in Sachsen zertrümmert. Siebzehn gefallene Kameraden und Tausende von Verwundeten wa ren die Opfer dieses heroischen Kampfes. Immer wieder erfüllt uns Stolz, Glieder dieses freiheit liebenden heroischen Volkes sein zu dürfen, das so oft gegen eine erdrückende Uebermacht standgehalten und stets wie der zur höchsten Größe des Menschentums emporgestiegen ist. heilige Pflicht und Ausgabe unserer Generation ist es, die Tradition des Dritten Reiches für die kommenden Ge schlechter auszubauen. Um die große Linie, um das gewaltige geistige Erkennen und Erleben geht es an diesem Tage, nicht um Informationen für den Tageskampf. Wer sich seine politische Unterrichtung nicht aus der Kleinarbeit der Bewegung holt, dem ist auch mit ausführ lichsten und tiefstgreifenden Referaten auf einem Gauappell nicht zu helfen. Der Nationalsozialismus ist Sache des In stinkts für das Gute und Edle, für das Wahre und Rechte, für das Große und Schöpferische, mit einem Wort für das Deutsche. Es ist von symbolischer Bedeutung, daß die füh renden Männer der Bewegung aus der Frontgeneration hervorgegangen sind. Diesem unwiderstehlichen Geiste ur ewigen deutschen Soldatentums haben wir die nationalsozia listische Revolution von 1933 zu verdanken. Es folgte die weihevolle Ehrung der siebzehn im Kamps für das neue Deutschland gefallenen sächsischen Soldaten Adolf Hitlers und der Vorbeimarsch aller Gliederungen vor Gruppenführer Schepmann auf dem Augustus-Platz. Den Ausklang des Tages bildete ein großes Sport- und Volksfest der Parteigliederungen. Auf der Südkampfbahn inChemnitz traten die Gliede rungen der Partei und der Arbeitsdienst aus den Kreisen Annaberg, Flöha, Glauchau, Marienberg, Stollberg und Chemnitz sowie eine Abordnung der SS-Wachttruppe Sach senburg zum Appell an. Nach der Uebertragung der Rede des Gauleiters aus Leipzig knüpfte SA-Gruppenführer Schepmann an die Worte des Gauleiters an und sagte u. a., was in der Zeit, von der der Gauleiter gesprochen habe, ein Traum gewesen sei, sei heute verwirklicht worden. Der Gruppen führer ging dann auf die schweren Kämpfe und Opfer ein, die notwendig waren, um das zu schaffen, was heute als geschlossenes Ganzes hinter dem Führer stehe. Gruppen führer Schepmann verglich die Verhältnisse in Deutschland mit denen in anderen Staaten. Der Führer Deutschlands habe den Glauben an sein Volk gehabt, weil er wußte, daß gerade der Arbeiter sich jederzeit für Volk und Vaterland einsetzt. Der Führer habe die deutsche Arbeiterschaft zurück- geführt zu ihrem Vaterland. Um 11 Uhr nahm auf dem Markt der inzwischen nach Chemnitz gekommene Gauleiter Mutschmann den Vor marsch der 25 000 ab. Am Nachmittag fand auf dem PSV-Platz ein Fußball spiel der SA-Führer und Politischen Leiter statt, das die Mannschaft der SA-Führer, geführt von Brigadeführer Genth, gegen die von Kreisleiter Papsdorf geführte Mann schaft der Politischen Leiter mit 6:1 gewann. Den Abschluß des Eauappells bildete das große Sport- und Volksfest auf der Planitzwiese. Zum erstenmal erlebte Zittau einen Gauappell, ein Ereignis für die Grenzstadt und die Lausitz. Der Appell im Großen Garten der Weinau wurde mit der Uebertragung der Rede des Gauleiters eingeleitet. Innenminister Dr. Fritsch stellte den Sinn der Gauappelle heraus, die das Gewissen des'deutschen Volkes wachhalten sollen, damit es nicht gleichgültig werde gegenüber den Zielen der National sozialistischen Bewegung, die dem Vaterland Freiheit und Ehre wiedergegeben habe. Als Vertreter der Eauleitung wohnten der Veranstal tung Amtsleiter Böttger und Abteilungsleiter Arnold bei, ebenso die Kreisleiter von Zittau, Löbau und Bautzen. Vor dem Innenminister Dr. Fritsch, SA-Brigadeführer Unter- stab und NSKK-Brigadeführer Lein vollzog sich später der Vorbeimarsch der 18 000 am Bismarck-Denkmal. Am Nach mittag des Gauappells fand das Volksfest auf dem Schützen platz statt. Lettkvruch kür den 23. Juni Partei, Slaat, Armee» Wirtschaft und Verwaltung sind alle nur Mittel zum Zweck; der Zweck heißt: Erhaltung der Nation. Adolf Hiller in feiner Proklamation vom 11. September 1935 auf dem Reichsparteitag. Klaggenhissung durch Privatpersonen Nur die Hakcnkreuzflagge darf gezeigt werden. Nachdem durch die Bestimmung der Hakenkreuzflagge zur alleinigen Reichs- und Nationalflagge die Einheit und Geschlossenheit des deutschen Volkes ihren sinnfälligen Ausdruck gefunden hat, mutz erwartet werden, daß auch von Privatpersonen bei feierlichen Anlässen aus schließlich die Hakenkreuzflagge gezeigt wird. Es widerspricht daher dem Geiste des Neichsflaggengesetzes und dem Wesen der Volksgemeinschaft, wenn von ihnen neben oder an Stelle der Hakenkreuzflagge andere Flaggen z. B. die bisherigen Landesflaggen oder Kirchenfahnen gehißt werden. Unzulässig ist auch das Setzen und öffent liche Zeigen der alten Kaiserlichen Kriegsflagge und der schwarz-weiß-roten Kriegsflagge mit dem Eisernen Kreuz durch Privatpersonen. Amtlicher Teil Seite 4