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Amtlicher Teil Schulleiter Röber Pulsnitz, am 21. März 1S24. geirrten, die unter ollen Umständen überbrückt werden muß, wenn der Wiederaufbau der deutschen Wirtschaft nicht schon in seinen Anfängen stecken bleiben soll, wenn nicht noch weiterhin Millionen von EMenzen vor die Hunde gehen sollen, denn «letzten Ende» braucht der Abettgeber immer wieder den Arbeitnehmer, der Nrteitnehmer den Arbeitgeber". Di« Inserate, di« aus der Jndustrietagung in Berlin somohl von den Mitgliedern der Reichtregi« rung w!« von prominenten Wirtschafttzführern gehal ten wurden, haben alle denselben Grundzug, sie waren getragen von dem Ernst der Stund«, von dem Bor- gefühl, daß und durch die mögliche Lösung der R<pa- rattontsrag« neue schwere Lasten auferlegt werden, sie atmeten alle den Seist, daß nur einmütige» Zu sammevstehen aller an der Wirtschaft Beteiligten un» retten kann, die Männer, die auf der Zndustrietagung sprachen, find sich ihrer Verantwortung »oll bewußt. SS war daher nur seibstverfländlich, daß an einem Zeitpunkt, wo e» gilt, »u den wirtschaftlichen und wirtschastkpolttischeu Problemen der nächsten Zeit Stellung zu nehmen, man zunächst Rückschau hielt auf die -nt und dir Ereignisse, die die deutsche In dustrie seit unserem militärischen Zusammenbruch durch gemacht hat. Man wird den Worten der Wirtschaft»- sührer durchaus zustimmen, wenn sie sich dagegen wende«, daß sszialtstisch« Wtrtschafttdogmen di« In- dustrie später zur Gesundung haben kommen lasten, al» «» nötig gewesen wäre. Insbesondere die freien Gewerkschaften Haden «ine groß« historische Schuld auf sich geladen, al» sie sich der Produkttonssteigerung im mer widersteht««. Ds» ist nicht nur di« Ansicht Lür- gerltcher Srets«, oder Ngttotion»mat«rial «uf Seiten der Arbeitgeber; sondern die Sewerkschaften und mit ihnen im Zusammenhang die Sozialdemokraten haben sich diese Schuld »ft von Männern au» ihren eigenen Reihen sagen lasten müssen, man braucht dafür nur die in diesem Punkte verfolgt« Politik in den «Sozia- Wischen Monatsheften" heranzuztehen, wo «in Sozial- demolrat wi« Max Schipp«! immer wieder für di« Notwendigkeit der ProduktionSsteigerung auch unter Verlängerung der Arbeitszeit eintrat und rintritt. Auf der anderen Seit» w<rd man allerdings, um der Wahr heit die Ehr« zu geben, sagen wüsten, daß k» hier und da unter den Unternehmer» besonder» «schneidige Sie KunMung Ser deuMn IMM. Wenn w»n sich die Lragweit« der Kundgebung de» N«ich»»erbande» der Dsutsq«» Industrie und der »««inigun, der Drntschen Arbettgederorrbänd« klar- machen will, so muß man kurz den Htnt«rgrund zetch nen, auf dem dies« Kundgebung «folgt ist. Wir haben nach fünf Monat«» schärfst«! Entbehrung und härte ster Arbeit den Schritt au« der Jnfiationsperiod« in die Periode der Währunglstabtlisteruns gemacht, der hoffentlich gleichzeitig der Schritt »ar au» dem Brr- fall der Wirtschaft zu ihrem allmählichen Wiederauf- bau. Weiterhin st,ht di« W«rös^«ntltchung d«r Sachoer. ständigen bericht« in d«n nächsten Tag«n bevor, di« den ersten großzügigen versuch darstellen solle», da» Ne- paration» Prodlem endgültig auf die wirtschaftlich« vast» zu verschieben, und auf di«sem Boden eine Lösung zu staden. Und außerdem ist in den letzten Monaten eine Entfremdung zwischen den »eiben sozialen Klaffen, s dir Klaffe der Ardritnehmer und der Arbeitgeber ein gegeben hat, die den Bogen überspannt haben oder doch Überspannen w»ll«n. Um so erfreulicher ist e» daher, wenn Männer wie der Geheimrat v. Borfig und der Generaldirektor Dr. Bögler ausdrücklich er klären, daß die Sozialpolitik ein integrierender Bestand teil der gesamten Innenpolitik ist, und wenn die In dustrie sich noch einmal öffentlich und ausdrücklich dazu bekennt, daß sie für ein «gegenseitige» Berstehm der oerschitdenm Berufe und Volksschichten" rintritt, daß fie «den heutigen Staat" freudig unterstützen wird". Vor allem aber sei darauf hingewiesen, daß sowohl der RetchSverband der Deutschen Industrie al» auch die Bereinigung der Deutschen Lrbiltgrberoervärrd« zu dem Gedanken der Arbeitsgemeinschaft nach wi« vor stehen. Er läßt sich nicht leugnen, daß di« im Som- nur 1918 gegründete Zentralarbei«Sg«meinschaft den Zusammenbruch unserer Wirtschaft aufgchalten hat, Wenn die Arbeit in dieser Z-ntralarbeitSgeweinschaft immer mehr nur theoretischer Natur in letzter Zeit ge- I wesen ist, und wenn sogar da» Fortbestehen der Zen- tralarbeitSgemeinschaft gefährdet ist, so ist der Appell de» Unt«rnehm«rtum» in der dmtschen Jndustrir an eine Fortführung der Zusammenarbeit von Unterneh- mern und Arbeitern in der Z«ntralar»«tt»gemeinschaft doppelt wertvoll, Kapital und Arbeit müssen sich zu gemeinsamer Aröeit verbinden, da» eine kann ohne die ander« nicht existier«« und umgekehrt. «Mehr denn je zuvor ist da» deutsche Volk in seinen Existsrzmög- lichtesten auf «ine blühend« und leistungsfähig« In dustrie angewiesen". Dies« Wort« de» Reichskanzler» müssen auf beiden Setten, sowohl bet den Arbeitneh mern »te bei den Arbeitgebern Beachtung finden, wenn man die Hoffnung auf den Wiederaufbau der deutschen Aadustrte nicht aufgebrn soll. Der Arbeit nehmer muß Berständnt» bekommen für die schwierig« Aufgabe und hohe Verantwortung de» Unternehmer», der Unternehmer muß Verständnis zeigen für dl« so- ziale Lag- ve» Arbritnehmer». Man wird mit den schönen großen Worten nicht aufhörrn dürfen, sondern «n der praktischen Politik zeigen müssen, daß man einerseits für die Mitarbeit und Mitverantwortung an dem Funktionieren der deutschen Industrie Ver ständnis Hot, und andererseits «ine sich in den Gren- zen unserer finanziellen and wirtschaftlichen Lage hal tende Sozialpolitik für unumgänglich hält. Allein Schule z« Ohorn. Die Entlassungsfeier für unsere schulentwachsenen Kinder findet Montag, »en 81. März, abend» punkt '/,8 Uh« im Saale des Gasthofes »Zur Eiche" statt. Mit ihr verbünden ist die Aufführung des «Du deutscher Wald", eines Kindersestspieles in Wort und Lied alter und neuer Tage für Kinderchor, Solis, Deklamationen und Klaoierbeglei- tung von Franziskus Nagler. Eintritt 50 Pfennig. — Der Reinertrag wird zur Anschaffung von Lehrmitteln verwendet. Hierzu werden die Eltern unserer Kinder, die Mitglieder des Schulausschuffes und Gemelnderotes, sowie alle Freunde und Gönner unserer Schul« herzlichst eingeladen. Die Lehrerschaft. Donnerstag, d. S. März, vormittags 8 Uhr Zimmer 108 (Zeichens««!) dir Mädchen von Pulsnitz und Pulsnitz M. S. Donnerstag, d. 8. März, nachmittag» 2 Uhr Zimmer 108 (Zeichens««!) die Mädchen aus Obersteina und Ohorn. Mitznbringrn ist das Entlaffnngrzeugnis. Es können auch Schüler und Schülerinnen au» Gemeinden ausgenommen werden, die nicht zum Verbände gehören. Sie haben 12 Mark Schulgeld pro Fahr zu entrichten. Da, Wichtigste. Die Stadtverordneten »n Bautzen nahmen in ihrer am Donners tag abgthallcnen 6 stündigen Sitzung die neue Versüssung der Stadt Bautzen gegen 8 sozialistische Stimmen an, nachdem die Kommunisten vorher schon die Teilnahme an der Bera tung eingestellt und den Saal verlassen hatten. Die Post gibt den Radio-Empsang gegen eine monatliche Ge bühr von 2 Mark frei. Der Relchsverband der Deutschen Industrie und der Arbeit geberverbände hielt in Berlin seine erste Mitgliederversamm lung ab. Nach »4 Tagen ist am Donnerstag >/«12 Uhr der Hitler-Prozeß zu Ende gegangen, nachdem die Angeklagten noch mehr oder minder ausführlich zu Worte gekommen waren. Der Terichlrvorsttztude beraumte die Verkündung des Urteiles aus Dienstag, den 1. April, mittag» 12 Uhr an. Nach einer Verordnung der Reichsminister, des Innern hat die Auslegung der Stimmlisten für die kommenden Reichstags- wähl.» in der Zeit oom S.-1». April zu erfolgen. Börsenichluß am 23. März stand das englisch« Pfund 7«,48, der Dollar 18,21 Franken. Poincaree hat die Neubildung der sranzlisischen Rrgierung über nommen. Nach einer Meldung au, Rom beträ«t die Zahl der Toten, die « bei Amalfi ums Lebeu kamen, SS. Der Papst hat 25 000 Lire für die Hinterbliebenen gespendet. Es wird in New York in der Wallstret erwartet, daß sich die deutsche Anleihe au, »00 - 400 Millionen Dollar belaufen wird. MMMMWe WSM. Alle sortbildunosichulvstichtia«» Knaben und Mädchen au» den Gemeinden Pulsnitz, Pnlsnitz M. L., sLeiederodorf, Oberlichtenau, Ohorn und Obersteina (einschließlich dr» gewerblichen Schüler Licht««»»»»») ßud zum Besuche der Verbandsberussschule Pulsnitz verpflichtet. Befreit davon find nur diejenige«, die Nachweisen »Innen, daß fie anderswo Unterricht genießen, der den gesetzlichen Ansorderungen entspricht. Mädchen, die nach 2 jährigem Besuche vom der Fortbildungsschule »esrrit sein »ollen, haben erhöhte Pflichtstundenzahl. Dir neueintretrndm Berufsschüler und -schülerinnrn melden fich zu solgenden Zeiten an : I- Knaben: Dienstag, den 1. April, vormittags 8 Uh- Zimmer 108 (Zeichensaal) Metallgewerde. Diemstag, den 1. April, nachmittags 2 Uhr Zimmer 108 (Zeichensaal) Baugewerbe, Holzgewerbe, Nahrungsmlttelgewerbe, Beklei dungsgewerbe und Landwirte. Mittw.a», de» 2. April, »ormittags 8 Uhr Zimmer 108 (Zeichensaal) Textilarbeiter und alle übrigen. n. Mädchen: Mittwoch, »en 2. April, nachmittags 2 Uhr Zimmer 108 (Zeichensaal) die Mädchen der Gemeinden Friedersdors und Oberlichtenau. 76. Jahrgang Sonnabend, den 29. Marz 1924 Nummer 38 Dieses Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen des Amtsgerichts und des Stadtrates zu Pulsnitz sowie der Gemeinderäte Großnaundorf und Weißbach. Houptblatt und ilt-ste Zeitung in den Ortschaften de» Pnl»nitzer AmtSgerichtsbezirks: Pulsnitz, Pulsnitz M. S., Vollung, Großröhrsdorf, Bretnig, HauSwalde, Ohorn, Obersteina, Niedersteina Weißbach, Ober- und Nicderlichtenau, Friedersdors, Thiemendorf, Mittelbach, Großnaundorf, Lichtenberg, Klein-Dittmannsdorf, AeschLftSstelle: Pulsnitz, «ismarckplatz Nr. 365. Druck und B-rlag von E. L. Förster« Erben (Inh. I. W. Mohr) Schriftleiter: I. W.Mohrin Pulsnitz. pulZnitror k3nk Vir verrun o- 6. m. b. tt. Pulsnitz untt Ottoin - Mont«» ab 1. äpril W24 wie kolF: 8'/« p. a. bei tLzlicker Verkü^unx »/, - - - 1 monatlicker KünäiLuox oäer 1 klonst kest - - 3 monstlicder Künäi^unx octer 3 Monate kest »uk V^unsck mit V^ertsicderunx auk Dollar-8»sis. — l-wz Kommer?- M ^rivst-kank kkttsnevssUsedsst täe Konten provisionstrei. LÄ'LLLLS« Bezirksanzeiger ssmk 5r-»r4„««d Bank-Konten: Pulsnitzer Bank, Pulsnitz und »AK» Commerz-und Privat-Bank, Zweigstelle Pulsnitz Erscheint! Di««!«-, „d Sonnabend Im Falle höherer KMelt — Krieg, Streik ob. sonstig irgend welcher Störung d. 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