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Pulsnitzer Anzeiger Ohorner Anzeiger — L - —————— Diese Zeitung erscheint täglich mit Ausnahme der grsrtzNcheu Sonn- und Feiertag«. KWMWsWM:: täglich 8—S Uhr nachmittags. Preise und Nachlatzsätze bet Wiederholungen nach Bezugspreis: Bet Abholung 14 tägig 1.— RM., frei Hau» 1.10 RM. einschl 12 bez. 1b Pf. Preisliste Nr. 8 — Für das Erscheinen von Anzeigen in bestimmten Nummern und a» Trägerlohn. Postbezug monatt. 2.60 RM. Die Behinderung der Lieferung rechtfertigt bestimmten Plätzen keine Gewähr. Anzeigen sind an den Erschetnungrtagen bi» vor«, keinen Anspruch auf Rückzahlung deS Bezugspreise». ZeitungSauSgab« für Abholer 10 Uhr aufzugeben. — Geschäftsstelle: Nur Adolf-Hitler-Straße 2 — Fernruf nur SSI. Haupt- und Tageszeitung für die Stadt und den Amtsgerichtsbezirk Pulsnitz und die Gemeinde Ohorn Nr. 173 Sonnabend/Sonntag, den 26./27. Juli 1941 Der Pulsnitzer Anzeiger ist das zur Deröffeutlichuug der amtliche« Bekauutmschunge« des Laudrates zu Kamenz, der Bürgermeister zu Pulsnitz «ud Ohor« behördlicherseits bestimmte Blatt «ud euthält Bekauutmachuugen des Amtsgerichts Dulsnitz sowie des Finanzamtes z« Kamenz 93. Jahrgang Dollarimperialismus im Pazifik Sanktionen Roosevelts gegen Japan zu erwarten Roosevelt hat angesichts der kommenden Veränderungen :jm Fernen Osten wirtschaftliche Sanktionen geg-n Japan vorbereitet, darunter 1. die Einfrierung der japa nischen Guthaben in den USA., 2. Ausfuhrsperre sür Oel und andere wichtige Güter und 3. die Aufhebung japanischer Gold- käufe, schreibt „Tokio Nilschi Nilschi". Das Blatt bemerkt hier zu, nach Ansicht maßgebender Kreise habe man bisher über Roosevelts Absichten keine volle Klarheit. Falls jedoch solche Maßnahmen durchgeführt würden, hätten die USA. selbst schwere wirtschaftliche Rückschläge zu erleiden, wie z. B. die kalifornische Oelindustrie, die ohnehin ihre Produktion ein geschränkt habe. Eine Einfuhrsperre für Rohseide bedeute eine Lebensfrage für 300 000 Seidenhändler in den USA. Eine Ausfuhrsperre für Baumwollwaren träfe in erster Linie die Baumwollpflanzer in den Südstaalen der USA. und in Kali fornien. Schließlich meint das Blatt, daß die USA. in steigen dem Maße Zinn und Gummi aus dem Fernen Osten für militärische Zwecke aufkauften. Eine Unterbindung dieser Exporte nach USA. würde einen sehr schweren Schlag für die USA. bedeuten. * Der Dollartmperialismus des Präsidenten der Vereinigten Staaten, Roosevelt, nimmt immer größeres Aus maß an. Wie Roosevelt sich in europäische Fragen einmischt, so versucht er jetzt auch im Fernen Osten einen Einbruch m fremde Bereiche. Dabei ist es auf die Schädigung der Stel lung Japans angelegt. Um Japans Stellung zu erschüttern, versucht Roosevelt, die Spannungen im Fernen Osten zu er- halten und möglichst zu verstärken. Insbesondere haben Eng- land und die Vereinigten Staaten es dabei auf Thayland <Siam) und Französisch-Indochina abgesehen, nach dem es hier vor einigen Monaten unter japanischer Vermitt ¬ lung zu einer gütlichen Einigung gekommen ist. Nunmehr haben die Engländer in Britisch-Malaya starke Truppenver- bändc an der Grenze von Thayland zusammengezogen Von Nordamerika aus wird diese Maßnahme mit Drohungen gegen Japan begleitet. Im Auftrage Roosevelts haben die Minister der Vereinigten Staaten und die Roosevelt ergebenen Zei tungen den Japanern Absichten einer Politik der Gewalt unterstellt, obwohl sie auch nicht einen Beweis nach dieser Richtung hin anzuführen vermochten. Dieses Verhalten der Nordamerikaner wird selbstverständlich von den Japanern genau so als Bedrohung empfunden wie z. B. die Be setzung Islands durch Truppen der Vereinigten Staaten eine Bedrohung Europas darstellt. Während also die Politiker um Roosevelt anderen Völkern Angrifssabsichten unterstellen und so eine nicht vorhandene Bedrohung der Vereinigten Staaten konstruieren, ist es die Politik Roosevelts, die überall in der Welt Unruhe schafft, ist es der Dollarimperialismus, der in einer Mischung von Heuchelei und Erpressung aus Gebiete übergreift, wo er nichts zu suchen Hal und wo insbesondere ein Mitwirken der Vereinigten Staaten von keinem Lande gewünscht wird Wessen man sich auch sonst von den Ver einigten Staaten versieht, gehl ans einer Meldung hervor, nach der das nächste Angriffsziel der Vereinig- ten Staaten möglicherweise der afrikanische Staat L i b e- ria sein wird. Daß der aggressive Charakter der Politik Roosevelts inzwischen längst durchschaut worden ist, zeigen Zeitungsstimmen aus den verschiedensten Ländern der Alten und der Neuen Welt, in denen die Diktatur Roosevelts ver dammt wird. Während Roosevelt von einer Bedrohung Nord amerikas spreche, sei es Nordamerika, so bemerkt eine chile nische Zeitung protestierend, das die südamerikanischen Länder durchdringe und ihre Unabhängigkeit gefährde. Keine leichte Politik Der irische Dail unterstreicht den unbedingten Willen zur Neutralität Irlands Eindeutige Stellungnahme de Valeras . Im irischen Dail kam es zu einer Aussprache, in der aber mals deutlich unterstrichen wurde, daß Irland den unbedingten Willen hat, seine Neutralität in jeder Beziehung zu wahren. Die Aussprache kam dadurch zustande, daß ein Vertreter der Opposition, der Abgeordnete Dillon, vorschlug, Irland solle doch seine Neutralität cmsgeben und bis zur Grenze seiner Leistungs- säb! gleit mit Großbritannien und den Bereinigten Staaien von Nordamerika zusammenarbeiten. Diesen Aeußerungen Dil lons trat der Oppositionsleiter Cosgrace in unmißverständlichen Worten entgegen. Ebenso unterstrich Ministerpräsident de Balera abermals, baß Irland alles tun werde, um seine Neutralem zu wahren. Er erinnerte an das Versprechen Großbritanniens im Welt kriege, das die Freiheit der kleinen Nationen zugesichert hatte, dennoch aber die Teilung Irlands vornahm. Das Auftreten berührte das ganze irische Parlament zwei fellos sehr peinlich, wie aus verschiedenen Zwischenrufen her vorging. Seine taktlosen Bemerkungen fanden aber eine sofor tige scharfe Zurückweisung durch Cosgrave und de Valero. Der Oppositionsführer Cosgrave wies darauf hin, daß die Neutralitätspolitik für Irland die einzig richitige sei und oav Mians >evem Angnzf m geeinter Moni enrgegen:reien werde. Ministerpräsident de Valera wies aus die schwierige und delikate Lage Irlands hin und sagte u.a.: Die Neutralitäts politik ist weder eine leichte noch eine feige Politik. Der Kriegs propaganda Dillons entgegentretend, hob der Ministerpräsi dent hervor, daß Irland mit seiner Neutralitätspolitik eine nationale Politk verfolge. Essei seine (des Ministerpräsiden ten) Pflicht, die Bevölkerung, so gut er könne, gegen jeden Angriff zu fchützen. Irland wolle leben und leben lassen. Was die Teilung Irlands betreffe, meinte de Valera, könne man die Bevölkerung nicht davon überzeugen, daß die eine Partei sür Freiheit kämpfe und die andere für die Sklaverei. Ich hoffe, daß kein Irländer je mit einer Freiheit zufrieden sein wird, die einem Teil Irlands zuteil wird, bis die ganze Nation als solche frei ist und in Freiheit von Vertretern des irischen Volkes regiert wird. Dies ist unser Ziel und solange wir es nicht erreicht haben, Hai es keinen Zweck, über die großen Prinzipien zu reden für die die eine Seite angeblich kämpft, und die andere Sei'" ngeb- lich vernachlässigt. Japan läßt sich nicht einschüchtern DNB Tokio, 25. Juli. (Ostasiendienst des DNB). Mit der Haltung Englands und der USA gegenüber Japan, besonder/ mit Rücksicht auf zahlreiche Meldungen über eine geplante wirtschaftliche Einkreisung Japans beschäftigt sich ein großer Teil dpr japanischen Presse. In Bezug auf die Erklärung Roose velts. daß die USA darauf vorbereitet seien, bei einer Verän derung der Lage in Fernost wirtschaftliche Sanktionen gegen Japan durchzuführen, erklärt „Tokio Nitschi Nitschi": „Die USA irren sich, wenn sie annehmen, daß derartige Ge waltakte Japan einschüsttern oder veranlassen könnten, sich der sogenannten Fernostpolitik der USA zu unterwerfen^. Angerechtfertigte AlarmlamMWe Der chilenische Innenminister antwortete auf Ane ihm von der Zeitung „Nacion" wegen der Veröffentlichun gen über einen angeblich geplanten „Nazi-Putsch" in Chile »orgelegte Frage, er halte es für seine Pflicht, solche Infor mationen zu dementieren. Es handele sich hier um eine A l a r m k a m p a g n e, die durch keinerlei tatsächliche Vorgänge oder offizielle Unterlagen gerechtfertigt sei. Die ein- lige Folge dieser Kampagne sei die Schaffung einer Atmv- Phäre der Unsicherheit, die niemandem nutze. 87 Briten in SV Stunden erledigt Nur drei Flugzeugen eines feindlichen viermotorigen Verbandes gelang die Flucht Bei den Luftkämpfen über dem Kanal am Mittwoch, 23., und Donnerstag, 24. Juli, entschied neben dem über legenen deutschen Material insbesondere der Angriffs geist und die vielseitige Erfahrung der deutschen Flieger den erfolgreichen Ausgang. Unter den Siegern des Tages stehen zwei Oberleutnante mit je sechs Abschüssen an der Spitze, ihnen folgen weitere bekannte Namen unserer Jäger mit ebenfalls mehrfachen Luftsiegen. Das stolze Gesamtergebnis eines dreistigstündigen Lust kampfes waren 87 abgesch offene Briten. Dar unter befand sich auch die Führcrmafchinc eines viermoto rigen Verbandes, der geschlossen anslog und von einem tollkühn angreifendcn deutschen Feldwebel zersprengt wurde, nachdem er zuerst den Staffclführer abgefchoffen hatte. Die aufgelöst nach Westen fliehenden Engländer verloren dann noch weitere acht Maschinen, so daß nur drei Flugzeuge der schweren Bombenstafsel sich durch die Flucht retten konnten. Italien; Sieg im Mittelmeer Mageres Teilgeständnis der britischen Admiralität. Der große Erfolg der italienischen Luft- und Seestreit kräfte im Kampf gegen britische Kriegs- und Transportschiffe im Mittelmeer ist vom italienischen Volk mit stolzer Genug tuung zur Kenntnis genommen worden. Wie sonst, so hat auch hier die britische Admiralität geraume Zeit vergeben lassen, ehe sie ein Won über die für England so verlustreichen Kümpfe verlauten ließ, und auch dann hat sich London mit einem sehr mageren Tctlgeständnis begnügt. Zugegeben wnrdc zunächst lediglich die Versenkung des 1375 Tonnen großen und mit vier 12-Zentimeter-Geschützen und acht Torpedo rohren bestückten Zerstörers „Fearleß" sowie die Beschädt- gung eines Frachters. Demgegenüber zeigt ein Bericht des italienischen Luftfahrtministeriums, der weitere Einzelheiten enthält, erneut die schweren Verluste der Engländer aus. Nach diesem Bericht sind die feindlichen Seestrettkräfte erstmals in den Nachmittaasstunden des Dienstags im süd westlichen Mittelmeer mit Kurs nach Osten und dann erneut am Mittwoch gesichtet worden. Der erste Angriff wurde von Bombern vom Muster „Sparviero" und „Älcione" zwi schen 9.45 und 10.10 Uhr durchgeführt, als sich gerade das erste Geschwader den Dampfern genähert hatte. Hierbei ge lang es. wie aus den ersten photographischen Aufnahmen her vorgeht, einen Kreuzer mit zwei Bomben an den Bordwänden zu treffen, während aus einem 33 500-Tonnen-Schlachtschiff der Nelson-Klasse zwischen den kleinen Heckgeschütztürmen Brände ausgelöst wurden. Auch an Bord des Kreuzers und eines Dampfers wurden Flammen beobachtet, während die Wirkung von Volltreffern auf dem Flugzeugträger nicht genau festgestellt werden konnte. Auf Grund der großen Entfernung hatten die Bomber ihren Angriff ohne Jagdschutz durchführen müssen, wobei es ihnen gelang, zwei englische Jäger vom Muster Boulton und Paul Defiant abzuschießen, während ein „Sparviero" verlorenging. Der zweite Angriff wurde von Torpedoflugzeugen vom Muster „Sparviero" durchgeführt, die einen mit Explosiv stoffen beladenen 10 OOO-BRT.-Dampfer trafen. Letzterer flog in die Lust und ging sofort unter. Wahrscheinlich wurde ein weiterer 10 OOO-BRT.-Dampfer getroffen, während ein dritter „Sparviero" einen Hawker-Hurricane abschoß, aber wegen Beschädigungen selbst wassern mußte. Um 15.10 Uhr sichtete ein Aufklärer einen Kreuzer der Southampton-Klasse, der bei dem Angriff der Bomber sichtlich Schaden genommen hatte. Um 18.10 Uhr trafen Torpeooslug- zeuge erneut aus den in langsamer Fahrt im Schutz von zwei Torpedojägern nach Westen fahrenden Kreuzer, der mit einem Torpedo bestimmt getroffen, aber wahrscheinlich auch von einem zweiten am Bug erreicht wurde. Zwei „Sparviero" gingen hier verloren. Der zweite Teil der Kämpfe spielte sich im zentralen Mittelmeer östlich der kleinen Insel La Galile ab. Hier konnten Torpedoflugzeuge vom Muster „Sparviero" unter Jagdschutz einen 15 OOO-ÄRT.-Dampfer versenken sowie einen 8000-Tonnen-Kreuzer treffen, während die italienischen Jäger zwei Bristol-Blenheim abschossen Nach 18 Uhr wurde der englische Verband nochmals von italienischen Bombern er reicht, die trotz ungünstiger Sicht einen Torpedojäger und ein großes Schiss trafen. In Luftkämpfen wurden ein dritter Bristol-Blenheim und ein weiterer britischer Apparat abge schossen. Die schweren Verluste der Engländer belaufen sich somit allein durch die Aktion der italienischen Luftwaffe auf zwei versenkte Dampfer mit zusammen 25 000 VRT. und zwei torpedierte Kreuzer mit zusammen l8000 Tonnen. Ferner wurden ein 33 500-Tonnen-Schlachtschiff, ein Kreuzer, ein Torpedojäger, ein Dampfer und ein weiteres Schiff sowie wahrscheinlich noch weitere Einheiten getroffen Außerdem wurden sieben feindliche Flugzeuge abgcschossen, während nur drei eigene Apparate nicht zurückkehrten. Empfang beim Reichspreffechef Anläßlich der Eröffnung der Großen Kunstausstellung 1941 Am Vorabend der Eröffnung der Großen Deutschen Kunst« ausstellung 1941 empfing Reichspresseches Dr. Dietrich im Cherubimsaal des Hotels „Vier Jahreszeiten" die Vertreter der deutschen und ausländischen Presse, die zu diesem bedeu tungsvollsten Jahresereignis des deutschen Kunstlebens nach »München gekommen waren. Außer dem Staatskommissar des Hauses der Deutschen Kunst, Gauleiter Aoolf Wagner, wareir, zu diesem Pressempfang Prof. Heinrich Hoffmann und Direktor Kolb vom Haus der Deutsche« Kunst erfchienen. Roofeoelt fordert 8 Milliarden für die Rüstung Dem USA.-Kongreß ging jetzt der bisher größte Zusatz- saushalt für Rüstungszwecke zu. Roosevelts hysterische Kriegs- Bemühungen dokumentieren sich in der neuen Anforderung von ^Milliarden Dollar.