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Ottendorfer Zeitung LokalanZeiger und Anzeigeblatt für Ottendorf-Okrilla u. Umg. Erscheinungstage: Dienstag, Donnerstag, Sonnabend. Bezugspreis monatlich 1.10 Hl Anzeigenpreis: Die 6 gespaltene mm-Zeile oder derm Raum k All« «tk» WA nnschlietzlich Trügerlohn. Im Falle höherer Gewalt (Störungen des Betriebes der Nachlaß usw. laut aufliegender Anzeigenpreisliste. Anzeigen »Annahme bi» 10 Ahe »» Zeitung, der Lieferantm oder der Besörderungseinrtchtungen) hat der Bezieher keinen mittags des Erscheinungstages. Bei fernmündlicher Anzeigenannahme wird »eine G«Dtzl Anspruch auf Lieferung oder Nachlieferung d« Zeitung >ch«r Rückzahlung d« Bezugs» für Richtigkeit übernommen. Bei Konkurs und Zwangsvergleich «SWt Mm WAWW preis«. anspruch. Dies« Zeit««, »eröfie*«icht bi« ««etliche» vekeuentmachnnge» der Gemeinde-Behörde z« Ottendorf-Okrilla «nd de» Mnanzamte» M Poftfchnkkonto: Dresden 154«. Druch und Verlag: Buchdruckerei Hermann Rühle, Inh. Georg Rühle, Ottendorf-Okrilla. Girokonto: 881. -- Fernruf: «. ,'tti^ISüW Nummer 44 Sonnabend, den 13. April 1940 39. Jahrgang Acht britische Iomßer aßgeschossen Angrisfsversuche aus deutsche Stützpunkte an der norwegischen Küste blutig abgeschlagen Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: Am Freitagabend versuchten britische Kampfflugzeuge, deutsche Stützpunkte an der norwegischen Küste anzugrcisen. Durch rechtzeitigen Einsatz deutscher Messerschmitt-Flug zeuge wurde dieser Versuch blutig abgeschlagen. Insgesamt wurden acht britische Bombenflugzeuge mo dernster Bauart abgeschofsen. England plant nenen Nottenrmb England fordert dänische Handelsflotte zur Meuterei auf Bon einem ungeheuerlichen Anschlag aus die dänische Han delsflotte berichtet „Faedrelandei". In der Meldung heißt es, wie bekannt, habe die dänische Negierung eine Verordnung er laßen. wonach dänische Schisse, die sich im Mittelmeer befin- dcn, neutrale Häfen, hauptsächlich italienische und spanische, aussuchen sollen. Dieser Erlast habe die englische Negierung in eine wahre Raserei versetzt, und sie habe nun durch den englischen Rund- lunk einen Aufruf an alle dänischen Kapitäne herausgegebe», dah sie der Anordnung ihrer Regierung nicht folgen, sondern britische Häsen anlaufen sollten. Werde dieser Aufforderung nicht nachgclommen, so wür den die dänischen Schisse ohne Warnung torpediert werden. Gleichzeitig seien die Mannschaften der dänischen Schiffe zur Meuterei aufgcfordert worden, wenn die Offiziere der eng lischen Aufforderung nicht nachkommen sollten. Das dänische Blau erklärt abschließend, es bestehe nach dieser Aufforderung der Engländer kein Zweifel, daß Eng land die dänische Handelsflotte rauben wolle. Der Hinter grund des ganzen Manövers sei der große englische Tonnage verlust der letzten Zeit, der England offenbar veranlaße, so Weit zu gehen, Meuterei zu legalisieren, um sich wieder Ton nage zum Transport lebenswichtigen Bedarfes für England lu sichern. Lie kalte DMe Enttäuschung und Mißmut in England nach der Chnrchillrede Die Enttäuschung und der Mißmut, die Churchills Er klärung vor dem Unterhaus über die Ereignisse im Norden in England ausgelöst haben, kommt in der Berichterstattung der holländischen Preße deutlich zum Ausdruck. Man habe in England nach der vorhergegangenen bombastischen Meldungs- ilUt der Presse mit großen Ersolgsbereichten gerechnet. Um lo mehr hätten dann die Mitteilungen Churchills wie eine kalte Dusche aus die englische Oefsentlichkeit gewirkt. Im Gegensatz dazu stellen die Berliner Korrespondenten hollän discher Blätter fest, daß in Deutschland ruhige Entschlossen heit herrsche. Der Berichterstatter des „Telegraaf", eines gewiß nicht RS deutschfreundlich bekannten Blattes, schiebt die Enttäu- lchung der Engländer zum Teil aus die überspannten Erwar- iunnen, die durch die am Mittwochabend und Donncrstagsrüh brrbreiteten übertriebenen und ganz unbegründeten Nachrich- >cn von englischen Siegen zur See und englischen Truppen- iandungen in Norwegen erweckt worden waren. Diese Nachrichten hätten nach ver düsteren Stimmung, die die Besetzung Dänemarks und die Landung deutscher Trup »kN in Norwegen in ganz Britannien erzeugten, der Bevölke- kung wieder neuen Mut eingeflötzt. Man habe erwartet, daß dun die Deutschen in Norwegen in Kürze in eine kitzlige Lage kommen würden. Die Unterhausmitglieder hätten sich, so berichtet der -Telegraaf" weiter, aus einen triumphalen Empfang vorbe- keilet gehabt. Während der Rede des Ersten Lords der Ad- R'ralität sei dann iedoch die Stimmung im Unterhaus immer ^ehr umgeschlagen. , .Wie die Gesichter länger und länger wurden, schilderi der holländische Berichterstatter mit folgenden Worten: „Aber je Hessen zur See sich entwickelte und vor allem, nachdem er mit Bestimmtheit in Abrede gestellt hatte, daß englische Trup penlandungen stattgefunden hätten, um so mehr verschwand von den Gesichtern der lachende Zug und eine recht ernste ^Ummung ergrEf die Gemüter. Mehr und mehr gewann aas Gefühl Oberhand, daß ein schwieriger harter Kamps bevorstehe. Ein rulfWes Dementi Die deutschen Truppen passierten nicht die Sowjetunion Da die Herren an Themse und Seine das Wunder der ^«'etzung Norwegens durch deutsche Truppen nicht fassen kön- wurden die unglaublichsten Märchen durch Presse und t» » verbreitet. Eine der verschiedenen phantasievollen Dar- Mungen sand Eingang in die „Newvork Times" und spricht °avon, daß deutsche Truppen, die Narvik besetzten, über Le mngrad nach Murmansk aus der Eisenbahn befördert und vann nach Narvik gekommen feien. Die fowfetrusstschc Nach- uanenaaeniur TASS verbreitet hierzu ein amtliches Dementi. ^>t Meldung entspreche in keiner Weise den Tatsachen und sei mr provokatorische Erfindung zu bezeichnen. Jn-nefamt 8 britische Zerstörer bei MrM yer'-^tt Durch Maßnahmen der deutschen Seekriegsführung wur den in der Nacht zum 11 April im Westkiord vor Narvik zwei weitere feindliche Zerstörer versenkt. Damit erhöht sich die Zahl der feindlichen Zerstörer Verluste vor Narvik auf 6. Norwegische Mtenbatterien besetzt Weitere starke Truppenverbände gelandet In den besetzten norwegischen Küstenplätzen sind nunmehr die Küstenbatterien znm größten Teil durch deutsche Truppen besetzt und zur Abwehr von Feindanariffen feuerbereit ge macht Hierzu wurden in Oslo und Kristiansand auch die Be satzungen der gesunkenen Kreuzer „Blücher" und „Karls ruhe" mit eingesetzt. In Oslo. Bergen und Stavanger wurden im Laufe deS Donnerstag weitere starke Trnvvenverbände gelandet. Wie jetzt bekannt wird, sind bet dem kühnen Handstreich deutscher Truppen über Hamar aus Elverum in der Nacht zum 10 Avril trotz norwegischer Ueberleaenheii mehrere norwegi sche Bataillone mit insgesamt achtzig Offizieren entwaffnet und dabet über 500 Gewehre und 4 Geschütze erbeutet worden. Die UMM «er ein Anmerans Zwischenbilanz der nordischen Ereignisse in der ruffischen Preffr Das Blatt der russischen Gewerkschaften „Trub" lenkt die Aufmerksamkeit seiner Leser aus die wirtschaftliche Bedeutung der jüngsten Ereignisse in Skandinavien im Zusammenhang mit der Kriegslage. Die Aktion der deutschen Wehrmacht ge gen Dänemark und Norwegen — so bemerkt „Trud" -- fei nicht nur militärisch, sondern auch auf wirtschaftlichem Gebiet für beide kriegführende Seiten von größter Bedeutung Der berüchtigte „Blockadering", den die Weltmächte um Deutschland zu schließen versuchten, habe durch die letzten Ereignisse in Skandinavien eine neue Bresche erhalten, wodurch gleichzei tig den Urhebern der Blockade selbst ein schwerer Schlag zu gefügt wurde. Uebex 60 Prozent des dänischen Exports und 30 Prozent des norwegischen Exports gehen nach England. Nunmehr haben die Engländer mit Dänemark eine der wichtigsten Quel len für ihre Volksernährung eingebüßt und die wichtigen Roh- stoffguellen Norwegens verloren, die der deutschen Wirtschaft als eine bedeutende Ergänzung zugute kommen. Was Schwe den anbelangt, so verliere insbesondere England seine wich tigsten Erzzufuhren, die zusammen mit Holz. Zellulose und anderen Waren im schwedischen Außenhandel ungefähr 30 Prozent ausgemacht haben. „Trud" bezeichnet den Ausfall der schwedischen Lieferungen an die Westmächte als den ernstesten wirtschaftlichen Schlag für diese Länder. Deutschlands Erzzufuhren aus Schweden dagegen seien nunmehr endgültig sichergestellt. Die Moskauer Zeitung „Komsomolskaja Prawda" widmet den letzten Ereignissen in Skandinavien und ihrer Vorge schichte einen bemerkenswerten Artikel. Nachdem der sowjetisch- finnische Frieden einen Strich durch die .Rechnung der Westmächte gemacht hat, seien sie entschlossen gewesen, die neu tralen Länder nunmehr mit Gewalt in den Krieg hineiuzu- ziehen. Freilich, mit einem so schnellen und vernichtenden Ge genschlag von feiten Deutschlands hatten offenbar die eng lisch-französischen militärischen Führer nicht gerechnet. In London und Paris hat man anscheinend das alte Sprichwort vergeßen: „Wer Wind sät, wird Sturm ernten!" „Deutsche Truppen Md WM" Amerikanischer Augenzeugenbericht widerlegt englische Greu-<lügen Die „Newyork Limes" bringt aus Schweden einen Augen zeugenbericht, der die englischen Greuelmärchen der letzte« Tage widerlegt. Der Korrespondent hebt die Höflichkeit der deutschen Truppen hervor. „Amerika ist in Ordnung. Wir haben nichts gegen Amerika", habe ein Offizer versichert. Di« Deutschen hätten gesundheitlich und soldatisch den besten Ein druck gemacht. Die Morgenblätter berichten ausführlich über ein Interview des Generals Kaupisch in Kopenhagen, der des längeren über die Absicht sprach, das Eigenleben Dänemarks so wenig wie möglich zu stören und Über di« Möglichkeit der schnellen Besetzung durch die Vorkenntnis der englischen Pläne. Ein Bericht der „Newvork Times" stellt fest, daß de« Zivilisten von der deutschen Wehrmacht kein Haar gekrümmr werde NallenMer Dampfer miMMndert In Gibraltar italenische Post gestohlen Die britischen Seeräuber haben sich nunmehr zum ersten mal auch an italienischer Post vergriffen. Von dem am Don nerstag in Newvork eingetrosfenen italienischen Ozeandamp fer „Rex" wurden in Gibraltar, wie in Newyork bekannt wird, außer 568 deutschen Postsacken erstmalig seit Kriegsbe ginn auch italienische Postsäcke, insgesamt 13, ohne jede An gabe von Gründen beschlagnahmt. . Nächtlicher Fliegeralarm in Paris . In der Nacht züm Freitag wurde in Paris von 12.15 bis t.SO Uhr Fliegeralarm gegeben. „Are yo« easlishmen?" Norwegische Truppen erwarteten englische Landung - Et« neuer Beweis gegen England Von großem Interesse sind Ausführungen des schwedischen Journalisten Dikman, der früher in Riga als Geschäftsführer der Schwedischen Handelskammer in Lettland tätig war und jetzt als Sonderberichterstatter des lettischen Blattes „Jaenalas Zina" tätig ist Dikmans Ausführungen in der „Jaenakas Zina" vom 11 April kennzeichnen die Eindrücke bestimmter norwegischer Kreise und sind ein Beweis dafür, wieweit die Landung der Engländer in Norwegen bereits vorbereitet war. Der schwedische Journalist berichtet a«i Grund eines Augen zeugen, daß in Norwegen anscheinend nicht das Eintreffen deut scher, ionder englischer Soldaten erwartet worden sei. Weiter heißt es in diesem Bericht: „Die norwegische Gar nison von Narvik wurde von den Deutschen leicht überwältigt. Die Wache sah wohl, baß fremde Soldaten erschienen waren. Cie nahm oder an, daß es sich um Engländer handelte." Ferner bringt der Bericht des schwedischen Journalisten folgende Ausführungen: .Ein Schwede traf in Narvik eine größere Einheit deutscher Truppen, die in der Richtung zur Stadt marschierte. Der norwegische Polizeikommrßar hielt di« sremden Soldaten für Engländer und fragte sie in englischer Sprache: „Are you Englishmen?" (Seid Ihr Engländer?) und , erhielt darauf keine Antwort. i Bürte' ReMftaMalter in Wir» Sein Auftrag als Reichskommiffar erfüllt Verwaltung von den Reichsstatthaltcrn der Gaue übernommen Mit Erlaß vom 23. April 1938 hatte der Führer den Gau leiter Bürckel zum Reichskommiffar für die Wiedervereinigung Oesterreichs mit dem Deutschen Reich ernannt und ihn beauf tragt. in dieser Eigenschaft den politischen Ausbau der Ost mark und ihre Eingliederung in das Reich in staatlicher, wirt schaftlicher und kultureller Hinsicht durchzusühren. Dieser Auf trag ist von Gauleiter Bürckel in vollem Umfang erfüllt. Er hat den Führer daher gebeten, das ihm übertragene Amt eines Retchskommissars für die Wiedervereinigung Oesterreichs mit dem Deutschen Reich zum 31. März 1940 für beendet zu erklären. Der Führer hat dem durch Erlaß vom 15. Wär» 1940 entsprochen. Die Verwaltung in der Ostmark ist daher in Gemäßheit des Ostmarkgesetzes am 1. April 1940 von den Reichsstatthal tern der einzelnen Gaue übernommen worden. Der Führer hat für sechs Reichsgaue der Ostmark fol gende Reichsstatthalter ernannt: zum Äeichsstatthalter in Wien: Gauleiter Bürckel: zum Reichsstatthalter in Oberdonau: Gau- leiter Etgruber: zum Reichsstatthalter in Tirol: Gauleiter Hoier: zum Reichsstatthalter in Niederdonau: Gauletter Jury; zum Reichsstatthalter in Salzburg: Gauleiter Rainer: zum Reichsstatthalter in Steiermark: Gauleiter Uiberreither. Der Reichsgau Kärnten wird zunächst vertreiungsweis« durch den Regierungspräsidenten verwaltet werden. Mr bringen Europa de« Friede«! Gauleiter Mutschmann sprach i« Plauen (NSG.) Im Rahmen einer Besichtigung der Sächsischen Zellwolle AG in Plauen, an deren Errichtung er wesentlichen Anteil hat, sprach Gauleiter Mutschmann zur Gefolgschaft. Der Gauleiter ging in seiner Rede von den letzten außen politischen Ereignissen aus. „Deutschland hat gezeigt, daß es nicht gewillt ist, sich den Wünschen des internationalen Ju dentums zu unterwerfen. Dank der weit vorausschauenden j Politik des Führers, dem auch die Entstehung dieses Be« - triebes zu danken ist, sind wir heute soweit von den Rohstoffen des Auslandes unabhängig, daß wir unsere eigene Politik selbständig verfolgen können, und daß die Initiative in die sem Krieg immer fest in unserer Hand liegt. Durch die Jahr hunderte hat ver Jude es verstanden, Deutschland durch wett- guschauliche. politische und soziale Schranken zu teilen und zu beherrschen. Doch jetzt ist Deutschland unter Adolf Hitler zu einer Einheit geworden. So überraschend kam das für den Juden, daß er bis zuletzt nicht an unsere Kraft glauben könnt« und wollte. Doch unsere Wehrmacht, und mit ihr wir alle, die wir kein graues Ehrenkleid tragen können, do die Pflicht uns an einen anderen Platz gestellt hat, werden es dem Iu- den beweisen, daß wir seinen Tanz um das Goldene Kalb nicht mttmachen und daß unsere Stärke den Sieg über seine Verbrechen davonträgt. Wir werden dafür sorgen, daß tu Europa der Frieden einzieht. Möge jeder dann sagen kön nen: Auch ich habe mein Teil dazu beigetragen!" » Die Rede des Gauleiters, die an vielen Stellen von kräf tigem Humor gewürzt war, sand bei den Arbeitskamerade« und -kameradinnen freudigen Anklang. Den Dank an den Red ner setzte der Betriebsobmann im Schlußwort zusammen, das mit dem Bekenntnis zum Führer und zur unerschütterlich« Gemeinschaft endete. - Feber Hendrie 4V Uenniae Das Ergebnis der letzten Stratzenfammlung des Krieg*- Dinterhilsswerkcs im Kau Sachsen, die am 30. und am 31. März von der DAF dnrchgeführt wurde, hat nach den letz ten Zusammenstellungen eine Erhöhung um 85 000 MM «e fahren. . i Damit stellt sich daS Gesamtergebnis imf 2 065 000 Mark. Aus den Kopf der Bevölkerung entsallen somit rmed 40 Pfq., ein stolzes Ergebnis. dvs die Opfersreudigkeit d« sächsischen Bevölkerung erneut unterstreicht.