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Pulsnitzer Anzeiger Anzeiger Nr. 298 93. Jahrgang Freitag, den 19. Dezember 1941 Ohorner täglich 3—« Uhr nachmittags. Preise und Nachlagsätze bet Wiederholungen nach Preisliste Nr. S — Für das Erscheinen von Anzeigen in bestimmten Nummern und an bestimmten Plätzen keine Gewähr. Anzeigen sind an den Erscheinungstagen bis oorm. 10 Uhr aufzugeben. — Geschäftsstelle: Nur Adolf-Hitler-Straße 2 — Fernruf nur 551. Diese Zeitung erscheint täglich mit Ausnahme der gesetzlichen Sonn» und Feiertage. Bezugspreis: Bei Abholung 14 tägig 1.— RM., frei Haus 1.10 RM. einschl 12 bez. 15 Pf. Trägerlohn. Postbezug monatl. 2.50 RM. Die Behinderung der Lieferung rechtfertigt keinen Anspruch auf Rückzahlung des Bezugspreises. Zeitungsausgabe für Abholer Haupt- und Tageszeitung für die Stadt und den Amtsgerichtsbezirk Pulsnitz und die Gemeinde Ohorn Der Pulsnitzer Anzeiger ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen des Landrates zu Kamenz, der Bürgermeister zu Pulsnitz und Ohorn behördlicherseits bestimmte Blatt und enthält Bekanntmachungen des Amtsgerichts Vnlsnitz sowie des Finanzamtes z» Kamenz Vernichtung stärkster Schiffe Japans gepanzerte Faust traf USA -Flotte ' Japans gepanzerte Faust hat vor allem di« stärkster ^Schisse der Vereinigten Staaten getroffen. Die vernichteten Schlachtschiffe verteilen sich aus die „Calisornia'-Klasse, di« „Maryland'-Klaffe, die „Arizona'-Klasse und die ..Utah' «Klaffe. Der „M a r y l a n d' - K l a s s e gehören drei Einheiten an: die „Maryland' (31 500 Tonnen), die „Colorado' (32 50t Tonnen) und die „West-Virginia' (31 800 Tonnen). Alle diese Schlachtschiffe, von denen die „West-Virgtna' bereits nament- >Uich als versenkt bekannt ist. sind die neuesten der Vereinig. en Staaten. Der Stapellauf erfolgte in den Jahren 1920/21 Bestückt sind diese Schlachtschiffe mit acht großen Geschützen Won 40.6 Zentimeter, ihre Besatzung betrug 1407 Mann (Frie. densstärke), ihre Geschwindigkeit 21 Seemeilen. Die „Cali- s o r n i a'- K l a s s e umfaßt zwei Einheiten, die „Cal iso«, nia', die 32 600 Tonnen groß ist, und die um 300 Tonnen kleinere „Tennessee'. Diese Schisse sind etwa zwei Jahre ölte» als di« erstgenannten, doch entspricht ihre Besatzung und ihr« «Geschwindigkeit der der erstgenannten. Bestückt sind diese «Schlachtschiffe mit zwölf Geschützen von 35,6 Zentimeter. Von Ler „A r i z o na'- K l as se ist bereits das Namensschiff. das 32600 Tonnen groß war, als versenkt registriert. Außer der -Arizona' gehört dieser Klaffe auch noch die mit 33 lOO Tonne» etwas größere „Pennsvlvanta' an. Der Stapellaus dieser Schisse erfolgte während des Weltkriegs im Jahre l915. An Bord hatte sedes dieser Schlachtschisse 1365 Mann. Die Haupt» Bestückung bildeten auch hier zwölf 35.6-Zentimeter-Geschütze. jvie Geschwindigkeit entspricht mit 21 Seemeilen der der ande ren Einheiten. Die „U t a h'- K l a s s e wird gebildet von einem früheren Linienschiff von >9800 Tonnen, das später zu einem ferngelenkten Zielfchifs ausgebaut worden ist. Unter den reparaturunfähig gewordenen Kriegsschiffen wird als neue Klaffe noch die „Nevada'-Klaffe genannt. Dieser Klasse gehört außer dem Namensschiff auch der versenkte Schlachtriese „Okla- boma' an. Beide Schisse sind 1914 gebaut worden, je 29 00k Tonnen groß und bestückt mit zehn Geschützen mit einen Kaliber von 35,6 Zentimeter. Nach diesen schweren Schlägen Japans verfügen die Nordamerikaner im Pazifik nunmehr nur noch über sieben Schlachtschiffe älteren Stils sowie zwei erst in letzter Zeit in Dienst gestellte neue Schlachtschiffe. Dal bedeutet, daß die Nordamerikaner den Japanern, wenn man die englische Flotte nicht in Betracht zieht, auch zahlen* mäßig unterlegen sind. Rückzug des brililcheu Symbols Daß jedoch die Briten keine große Lust haben, für Nord- amerika die Kastanien aus dem Feuer zu holen, kann mai schon daraus ersehen, daß der Oberkommandierende der briti scheu Ostasienslotte nach dem Verlust des jüngsten englische» Schlachtschiffes „Prince os Wales' seine Flagge aus den 10 000-Tonnen-Kreuzer „Edinburgh' gesetzt hat. Dieser Uebev gang der Flagge des Oberkommandierenden der britischen Ost osienflotte von einem Schlachtschiff aus einen Kreuze bedeutet geradezu einen RückzugdesSvmbolsderbri tischen Seemacht. Interessant wäre es nun, zu erfahren warum das Schlachtschiff „Prince of Wales' nicht durch dü Schlachtschiffe „Kina George V.' oder „Revenge' ersetzt morde» ist, die zu den stärksten Schissen der englischen Flotte gehöret! und nach Churchills Angaben bereits vor einiger Zeit nach Ostasien entsandt worden find. Aus alle Fälle beweist di? Ftaggenhissung aus der .Edinburgh', daß England nicht nm einen überaus schweren materiellen, sondern auch einer erheblichen moralischen Verlust erlitten hatl Bankerott der Aeberyeblichkett Sv Wenige Wochen erst ist es her, daß die Hetzer in den Ver» einigten Staaten in beispielloser Ueberheblichkeit wüste Drohungen gegen Japan ausspielten. Prahlerisch schrieb ^„United Stales News' am 24. Oktober, die amerikanischen Streitkräfte auf den Philippinen seien hundertprozen tig auf den Krieg vorbereitet, und außerdem würden sie ständig verstärkt. Die „New Nork Times' wieder um konnte die Ausdehnung des Krieges auf den Pazifik gar nicht schnell genug herbeisehnen. Dank seiner überlegenen Flotten- und Luftstärke, so versicherte dieses Blatt, hätten die Bereinigten Staaten alle Garantie, Japan innerhalb weniger Monate zerschmettern zu können. In ähnlichem Sinn« hatte sich schon im Sommer Alexander Kiralsv, der sich als Marinesachverständiger aufspielt, ausgesprochen, indem er großsprecherisch prophezeite, wenn di« Flotte der Vereinigten Staaten zum Kampf antrete und die Offensive ergreife, dann würde das letzte Stündlein Japans schlagen. Und so dachten alle Hetzer in Nordamerika, für die es niemals in Frag« stand, daß, wenn der Kampf losbrechen würd«, Japan, mit Major Fielding Elliot zu reden, den Nest erhalten würde, und Meinungsverschiedenheiten bestanden eigentlich nur über di« Dauer dieses Kampfes, von dem der USA.-Admiral Stir ling behauptete, daß zur Vernichtung Japans „mindestens 9 0 Tage' nötig sein würden. Als es dann aber so weit war, als die Geschütze donner ten, da zeigte sich sehr schnell, daß die militärische Schlagkraft der Vereinigten Staaten in keiner Weise mit den Drohungen der Loraufgegangenen Zeit übereinstimmtel Wie man jetzt aus Washington Hörl, machen sich dort die ersten Rückwirkungen der schweren Niederlage im Pazifik be- ) merkbar. So ist jetzt der Oberbefehlshaber der Pazifik-Flotte Admiral Kimmel, seines. Amtes enthoben worden Iw ersten Durcheinander, das die Schlacht von Hawai in Washing ton ausgelöst hatte, war übrigens milgeleilt worden. Admiral Kimmel habe den Tod gefunden. Vielleicht wollte man mit dieser Meldung zunächst einmal die Nachforschungen nach dem Anteil, den etwa der Flottenchef an der Niederlage aebabt bat. verhindern. Wahrscheinlich hängt die schnelle' Entfernung Kimmels aus dem Amt mit der Reise des Marineministers Knox nach Hawai zusammen, von der dieser schwer bekümmert nach Washington »urückgckehrt ist. In einem ersten Bericht über «eine Reise bequemte sich Knox nämlich zu der Fest, stellung, die Armee und Flottenstreitkräfte der Vereinigten Staaten seien zur Zeit des japanischen Angriffs „angenschein- lich' nicht vorbereitet gewesen. Wie die späteren Verluste Nordamerikas dartun, sind die nordamerikanischen Wehrmacht- verbände aber auch späterhin „nicht Vorbereitei' gewesen! Interessant ist nun, daß Kirpmel der erste Vertraute Roose velts war, der, als er im Februar dieses Jahres zum Ober- besehlshaber der Pazifik-Flotte ernannt worden ist. 17 Vorder- männer übersprungen hat. Das Versagen Kimmels belastet daher auch Roosevelt aufs schwerste, von dem nun aber- mals feststeht, daß ihm jeder Wirklichkeitssinn abgeht. In zwischen ist ein Untersuchungsausschuß in Washing. ton eingesetzt worden, der anscheinend den Auftrag hat, eine Reihe von Offizieren vor das Kriegsgericht zu stellen. Wie ernst das Fieber ist, das die Nordamerikaner nach der Katastrophe von Hawai schüttelt, ist auch noch daraus zu er- sehen, daß an der New-Dorker Effektenbörse ein schwerer Kurssturz eingetreteu ist. Die furchtbare Niederlage von Hawai zeigte eben, daß ein Vertrauen zu der militärischen Kraft der Vereinigten Staaten nicht berechtigt ist. Und daraus ziehen eben die Juden an der New-Horker Börse, wie es ihrer Eigenart entspricht, sehr rasch materielle Forderungen. Wenn nun der nordamerikanische Kriegsministcr Stimson noch erklärt, daß die Schlacht von Hawai eine „zeitweilige' Ein stellung der Verschiffungen aus dem Pacht- und Leihgcsetz not wendig gemacht habe, dann ist auch diese Erklärung geeignet, die schwere Beunruhigung, die augenblicklich in Washington herrscht, noch zu erhöhen. Und dabei kennen die Nordameri kaner nicht einmal heute deu ganzen Umfang ihrer Niederlage im Pazifik, weil eben der Klüngel um Roosevelt nur einen Bruchteil der Verluste bekanntgegeben hat. Sowjetvorstoß jusammengevrochen Schwere Verluste der Bolschewisten Zu heftigen Nahkämpfen kam es am 15. 12. im Abschnitt eines ost preußischen Infanterie-Regimentes im Nord- tril der Ostfront. Die Bolschewisten griffen trotz schwerster Verluste, die sie durch die deutsche Abwehr bereits erlitten hatten, die Stellungen dieses Infanterie-Regimentes mehr fach an. Bei einem dieser Angriffe gelang es dem Feind durch schonungslosen Masseneinsatz seiner Infanterie, den deutschen Sperrfeuerriegel«zu durchstoßen und in die vorder- ftey deutschen Stellungen einzüdrtnaen. Dort wurden die «in- gedrungenen Bolschewisten aber in blutigen Nahkämpfen aus- gerieben Im Kampfabschnitt der slowakischen Armee versuchte der Feind in die Schutzstellungen einzudringen, doch wurde der Versuch durch das Feuer der slowakischen Artillerie, der Minenwerfer und Maschinengewehre im Keime erstickt Slo wakische Minenwerfer machten die Eingrabungsarbeiten des Feindes zunichte. Stoßtrupp drang in bolschewistische Stellungen ein. AIS «jn hervorragender Stoßtruvvsübrer bat sich bei den Me Seyrsette des Mrt- schaftskriegesgegenIapan Der Krieg gegen Japan wurde von den anglo-ameiükamscheu Mächten unter dem Leitgedanken vorbereitet, daß die Iapaneül wirtschaftlich nicht in der Lage sein würden, ihn lange durch zuhalten. Die Engländer und die Amerikaner gingen dabei von der Annahme aus, daß sich während des Krieges selbst der Be sitzstand im ^Raum zwischen Singapur—BaPvia—Manila- Hongkong nicht wesentlich verändern würde, das heißt also» daß diese Positionen mit den Bereichen, die sie beherrschen, feste Stützen ihrer Kriegführung bleiben würden. Zehn Tage nach Ausbruch der Feindseligkeiten zeigt sic^ daß auch in di«sem Punkt die Wahrscheinlichkeit einer Fehlrech rechnung der verantwortlichen Politiker in London und Washing ton sehr groß ist. Die Japaner sind mit ungestümen und großem Erfola in die Positionen bezw. den Machtbereich,der sie umgibt, eingebrochen. Der ganze Raum, der die wichtige Basis des Mce- q«S gegen Japan sein sollte, ist über Nacht selbst zum Kriegs- sthauplatz geworden, sein Wert als Basis, von der auS man' m Ruh« operieren kann, ist damit sehr stark eingeschränkt, wenn nicht in einzelnen Teilen überhaupt aufgehoben Selbstverständ lich sagt man sich das auch in England und Amerika. Der Londoner Korrespondent von „Svenska Dagbladet" berichtet fn einem Londoner Aufsatz über di« wirtschaftlichen Auswirkungen des japanischen Krieges für England Er weist dqrauf hin, daß durch den Eintritt Japans in den Krieg wirtschaftlich außer ordentlich wichtig: Lrzeugungszentr«n, die bisher durch den großen Abstand vom Kriegsschauplatz geschützt waren, plötzlich mitten in der Kriegszone liegen. Das feinfühlige Barometer der Lon doner Börse hat mit erheblichen Kuvssenkimgen reagiert, am härtesten wurden die Aktieninhaber ostindischer Gummi- und Zinnnndernehmungen davon betroffen. Das ist nicht verwunder lich Wenn man bedenkt, daß Zinn und Kautschuk in diesem Ge biet zum allergrößten Teil in die Vereinigten Staaten mW nach England gingen. Von ihrer gesamten Zrnn«infuhr bezogen die ASA allein 77 PröMt aus Südostasien, bei der Kautschukem- fuhr waren es sogar 95 Prozent des gesamten Importes. Nicht ganz so groß, aber doch recht erheblich ist di« englische Abhängig keit in Mesen Produkten aus diesem Raum. c Es gibt aber noch weitere bezeichnende Tatsachen. Durch den Krieo in Ostasien fällt nun auch der letzte Rest des chinesischen Handes mit Ausnahme der Transporte über Burma fort Die Shanhai-Notierungcn erfolgten in national-chinesischen Dollars Thailand ist seit der japanischen Besetzung aus dem internatio nalen Zinnkartell ausgeschieden, die britischen und holländischen Gummlplantag«n sind in die unmittelbare Gefahrenzone gerückt; Das ist die Kehrseite des Krieges gegen Japan, der sich, ganz ähnlich wi« der englische Krieg gegen die Achse, vor aller» wirtschaftlich auswirken sollte. Gerade aber auch auf diesem Ge biet sind die Folgen der unerwartet erfolgreichen japanischen Kriegführung sehr groß und sie dürften sich für di« Engländer und Amerikaner umso unangenehmer auswirken, als parallel zu ihnen die japanisch«, Maßnahmen der letzten Jahr« treten, die, nich tanders als -auf militärischem Gebiet, auf die denkbar gründlichst« Vorbereitung eines solchen Abwchrkampfes hinaus- liefen. Militärische und wirtschaftliche Erfolg« liegen also dicht nebeneinander, Ihre Verbindung ist die große Chance Japans. Ritterkreuz iiir Hilsskreuzerkommandanten Der Führer und Oberste Besehlshaber der Wehrmacht ver lieh aus Vorschlag dcs Lbrrbcfehlshabers der Kriegsmarine, Großadmiral Raeder das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes an Konteradmiral Robert Eufien. numpien ,m Nvroavicynlll ver OsM'ont ein Feldwebel eines hanseatischen Infanterie-Regiments erwiesen. Bei einer ge waltsamen Erkundung gegen die bolschewistischen Stellungen gelang ihm mii seinem Stoßtrupp der Einbruch in eine stark ausgebaute feindliche Feldstellung In dem sich entwickelnden Nahkampf überwältigten die deutschen Soldaten die bolsche wistische Stellungsbesatzung und räumten 400 Meter des feindlichen Stellungssvstems aus Die Bolschewisten hatten hohe Verluste an Toten und Verwundeten. Der dcnische Stoß trupp zerstörte außer zahlreichen bunkerarligen Widerstands- nestern einen feindlichen Panzerkampswagen und erbeutete fünf Granatwerfer, fünf schwere Maschinengewehre und eine Panzerabwehrkanone. Italiener verbesserten ihre Ausgangsstellungen. Tie heftigen sowjetischen Angriffe in einem Abschnitt des Donezbeckens wurden von den Truppen des italienischen Expeditionskorps zum Scheitern gebracht. Bei diesen Kämp fen, in deren Verlaus die Sowjets in aufeinanderfolgenden Wellen neue, aus den entlegensten Gebieten herangezogen« Kräfte ins Gefecht warfen konnten die italienischen Truppen durch die Eroberung bedeutender Verkehrsknotenpunkte ihre Ausgangsstellungen ,m Gegenangriff verbessern. ,