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Amts- und Anzeigeblatt Mr Len ^mtsgerichtsdezirk Eibenstock NN- -essen Umgebung für Eibenstock, Larlsfeld, yundshübel, Neuhei-e, Oberstützengrün, Zchönhei-e. öchönhei-ertzammer,Zosa,Unterstützengrün,wil-LAchalusm Kmmsprecher Nr. 110. und Bileger i Emil H»«n»bohn, verantwortl. Redakteur: Ernst Lindemann, beide Eibenstock. -NNW - - «1. Jahrgang. ' - - -.!! LL8. Freitag, d« 6. November LVL4 Uel^Kdr.: Nmtrblatt. Drucker rvl«teliShrl.M.I.50einMeb1. : . Unterhaltungsblattr" und der i Vellage „Seifenblasen" in der < iüon,bei unserenvoten sowie bei allen ! Reichspostanstalten. Mit Zustimmung de« Gemeinderates werden für die gewerbsmäßigen Händler folgende Bestimmungen über die Verkaufsweise für RahrungS- und Genußmittel in der Gemeinde Schönheide getroffen. I. Alle Nahrung»« und Genußmittel, mit Ausschluß der fluffigen, dürfen nur nach Ge wicht verkauft werden, soweit mcht di» nachstehenden Ausnahmen zugelaffen find: Außer Gewicht dürfen verkauft werden: 1) v äckerwar«», weiße und Condttorware«, auch nach Stückzahl, 2) Eier, 3) Gurte«, frische und eingelegte, 1 Auch nach Stückzahl 4) Heringe, frische, gesalzene oder geräucherte, > oder 5) «äse, I Originalpackung. 6) Würstchen, auch nach Stückzahl, ?) vetsutz, 8) Küchen- und Etnlegekräuter aller Art, s) Petersilie, 10) Radie-che«, 11) Wurzeln aller Art. III. Diese Bestimmungen treten mit ihrer Bekanntmachung in Kraft. IV. Zuwiderhandlungen hiergegen werden mit Geldstrafe diS zu dreißig Mart bestraft, an deren Stelle im Falle der Uneinbringlichkeit Haftstrafe tritt. Schönheide, am 16. Oktober 1914. Der Gemeindevorstand. Die deutsche Offensive. Ein Merkt Berlnst msmr Flow. — Eng lische Angst in der Nordsee. Die vorsichtigen und mit größter Gewissenhaftig keit abgefaßten Berichte unserer Obersten Heeresleitung lassen uns die errungenen deutschen Fortschritte wohl i erkennen. Noch tiefer in das Erkennen der Lage kön nen uns aber die ausführlicheren Privatmeloungen führen, die nunmehr einheitlich die wirkungsvolle deutsche Offensive im Westen hervorheben und sich da von den sicheren Erfolg versprechen. So wird ge meldet: Mailand, 2. November. Die deutsche Offen sive hat sich in den letzten Tagen mit überraschender Wucht gegen Ypern konzentriert, da sie Angriffe ge gen die westliche Linie bei Nieuport wegen der Usbec- schwemmungen immer schwieriger werden. Nachdem die Deutschen von Osten aus Ypern nicht haben er reichen können, haben sie einen großen Kreis beschrie ben, Lys an der französischen Grenze zwischen Menin > und Armentieres überschritten und einige wellige Er höhungen genommen, die in dem sonst ganz ebenen , Lande gute Stellungen sind. Ypern ist jetzt der Knotenpunkt der strategischen Lage Belgi'ns; nur nach seiner Einnahme könnten die Deutschen gegen Nordwestfrankreich vormarschieren, doch gehen dir > Verbündeten gegen Nordosten vor und bedrohen die Deutschen in der Flanke. Frankfurt, 4. November. Zur Kriegslage wird der „Franks. Zeitung" von gutunterrichteter Stelle aus Berlin gemeldet: Der Fetdkcieq ist zum Festungskrieg geworden und muß deshalb auch mit denselben Mitteln wie dieser geführt werden. Daß sich unsere Truppen auf diese Art des Krieges verstehen, haben die neuesten Erfolge an der Aisne bewiesen. Auch die Stimmung un serer Truppen hat, wie man auf Grund von Be obachtungen, die an Ort und Stelle gemacht wur den, unter der Schwierigkeit und langen Dauer des Positionskrieges nicht gelitten. Sie ist nach wie vor ausgezeichnet, der Gesundheitszustand vortrefflich. An allen Stellen funktioniert di: Verpflegung vorzüglich. Die Mannschaften, dir aus großen Strecken der Front ziemlich ruhig liegen und sich nur zu verteidigen haben, sind in ihrer Angriffslust schwer zu zügeln. Der Offensivgeist ist der alte geblieben. Die Ver luste, die wir an besonders heftig umstrittenen strategisch wichtigen Punkten stellenweise gehabt haben, sind gewiß groß, aber wir dürfen dabei nicht vergessen, daß sie erst dann richtig gewür digt werden können, wenn wir sie vergleichen mit den Verlusten, die unsere Feinde erlitten haben, und da können wir mit völliger Gewißheit be haupten, daß die Verluste unserer Feinde ganz erheblich die unseren überstei gen. Alles in allem läßt sich über den heutigen Stand der Dinge sagen, daß wir durchaus Grund haben, zuversichtlich der weite ren Entwicklung der Dinge entgegen zu s e h e n. Zur Abwechslung hier auch einmal ein französi scher Bericht: Genf, 3 November. Die meisten amtlichen französischen Berichte lassen die Pariser Presse unbe- s friedigt. Verstimmend wirkten besonders die deutschen s verfolgt wurden, konnten sie doch nicht vor Anbruch Fortschritte bei Arras, dessen Vorstädte auch heute der Dunkelheit zum Kampfe gestellt werden. Der hinterste deutsche Kreuzer streute beim Nückzuge eine noch unter deutschem Feuer stehen, sowie das energische Feuer der deutschen schweren Geschütze längs der gan Änzahl Minen aus. Durch die Explosion einer der selben wurde das Unterseeboot „O 5" zum Sinken ge bracht. 2 Offiziere und 2 Mann, die sich auf dem Verdeck des an der Oberfläche des Wassers schwimmen den Unterseebootes befanden, wurden gerettet. Das Unterseeboot „v 5" ist im Jahre 1!UI in Dienst gestellt, also ein Schiff neueren Datums. Es verdrängte etwa 600 Tonnen, war 61 Meter lang und hatte eine Besatzung von 20 Mann, so daß l6 ertrun ken sind, „v 5" ist das dritte vernichtete englisch: Unterseeboot. Dec weiteren liegen über unsere Flotte noch die nachstehenden Meldungen vor: Santiago de Chile, 4. November. Die deutschen Kreuzer „Scharnhorst," „Gneisenau" und „Nürnberg" sind hier eingetroffen. Berlin, 4. November. Dem Kommandanten S. M. kleinen Kreuzers „Emden" ist das Eiserne Kreuz 1. und 2. Klasse, allen Offizieren, Beamten und D:ck- offizicren sowie 50 Unteroffizieren und Mannschaften der Besatzung das Eiserne Kreuz 2. Klasse verliehen worden. Ein Beweis dafür, welche Angst Englund in der Nordsee besitzt, geht aus einer Verfügung der bri tischen Admiralität hervor, nach oer infolge der „tvillkürlichen" Minenlegung durch deutsche Schiffe un tcr neutraler Flagge die ganze Nordsee alsKttegsgebiet ange sehen werden soll. Dagegen sträuben nch, und zwar mit Recht, die neutralen Staaten natürlich einmütig: Essen, 4. November. Die „Rheinisch-Westfälisch: Zeitung" berichtet aus Rotterdam oom 3. November: Die Schließung der Nordsee für die Schiffahrt trifft hauptsächlich die holländische Schiffahrt. Die hiesigen Blätter erklären diesen Schritt als einen Uebergriff, der nur der englischen Unsicherheit auf dem Meere ent sprungen Zei. Kopenhagen, 4. November. Zur Sperrung der Nordsee schreibt das Regierungsblatt „Politiken": Keine Maßregel habe in diesem Krieg Dänemark so unmittelbar berührt, wie diese, die für di: dänische Schiffahrt tiefeinschneidende Folgen haben kann, die für den Augenblick noch gar nicht zu überjehen sind. Nach Blättermeldungen hat die größte Schiffahrtsg: sellschast Dänemarks, die „Forenede DampftibssKkab", vorläufig alle Fahrten nach England eingestellt. Christiani«, 4. November. „Morgenbladet" schreibt über die durch England ««gekündigte Sperr? der Nordsee: Heute ist die Meldung 'ingetroffen, Eng land habe die Nordsee von Island vis Schottland qe sperrt. Ein Kommentar ist überflüssig. Es ist dies ein unerhörter Uebergriff gegen das internationale Völkerrecht, und die Rücksichtslosigkeit gegenüber den neutralen Mächten ist auffallend und in die Augen springend. Der Schaden scheint im sonderbarsten Ver hältnis zu den Vorteilen zu stehen, welche England dadurch erreicht. Wir erfahren, daß die englisch? Re gierung den interessierten Ländern vorher nichts mit geteilt und mcht untersucht hat. wie die Sperrung von de« Regierungen aufgefaßt würde, deren vitalste In teressen sie berührt. Wir fragen, ob nicht bald der Zeitpunkt gekommen ist, wo ein gemeinsames Auf- treten der neutralen Mächte angebracht wäre. Auf die Stimme der kleinen Länder hört niemand Amerika ist auch neutral. Der Neutralitätsbegriff existiert nicht mehr, wenn jeder Uebergriff der kriegführenden Großmächte schweigend geduldet wird. Die wste Wir kung war, daß die Krieasversicherung erhöht wurde. zen Linie von Reims bis zu den Maashöhen, ferner auch die kräftige Ausnutzung des neu Eroberten Stütz punktes Bailly, um gegen Brayelennois und ander: Ortschaften der Aisne-Gegend zu operieren, endlich die wenig günstigen Nachrichten aus Flandern. Für den Verlust der dortigen Ortschaft Messines, di: jetzt in deutschem Besitz ist und die gegnerischen Bewegungen stark hemmen kann, bedeutet der angeblich französi sche kleine Geländegewinn südlich Gelnvelt bei Dix- muidcn nur einen schwachen Trost. Der Militärkci- tiker Rousset, übelgelaunt, daß die andauernd: deutsche Angriffslust auf der ganzen Front seine Voraussagen entkräftet, schließt heute seine Betrachtungen wie folgt: „Irgend ein Tor wollen die Deutschen einschlagen, gleichviel welches, wenn's ihnen nur den Weg nach Dünkirchen öffnet." Wir stimmen vollkommen mit Herrn Rousset über ein und haben die Zuversicht, daß das Tor, welches uns den Vormarsch öffnen soll, nun bald „einge- schlagen" sein wird. Doch nicht nur allein den Weg nach Dünkirchen scheint unsere Heeresleitung frei haben zu wollen, nein auch im Zentrum der langen Front geht man energisch vor, um eventuell ein „Tor" zu schaffen: Bordeaux, 4. November. Der ,,Temps" «lei det: Die Deutschen haben am Sonntag und Montag von neuem begonnen, Reims heftig zu beschießen. Ueber die völlige Absperrung Belgiens, die aus Gründen unserer eigenen Sicherheit erfolgt jein wird, verkündet der Draht: Amsterdam, 4. November. „Allgemeen Han delsblad" meldet, daß jeder Verkehr zwischen Sluis und Belgien unterbrochen und niemand gestattet sei, Belgien zu betreten oder zu verlassen. Von einem schweren Mißgeschick ist unser: Marine am Mittwoch morgen betroffen worden. Einer der schönsten und modernsten deutschen Kreuzer ist im Jadebusen unseren eigenen Minen zum Opfer gefallen. Die betrübende Nachricht ging uns mit folgendem Tele gramm zu: v«rli«, 8. Rvv«mb«r. (Amtlich) GM.gr»- tzer «re«,er „Yorck" ist am 4. November vormit tags i« der Jade a«f et«e Hafenminensperre gera te« ««d g«s««k««. Rack» de« biSdertae« A«ga- de« ft»d 382 Mann — mehr alS di« Hälft, der Besatzung gerettet. Die Rett««gSarbette» wur de« durch dicke« Rebel erschwert. Der stellvertretende Chef deS AdmiralktabeS: Behncke. (W. T. B.) Man kann als Ursache dieses Mißgeschickes nur «n- nehmen, daß dichter Nebel der Besatzung die velle Orientierungsmöglichkeit genommen hat. Daß es ge lungen ist, einen großen Teil der Besatzung ru retten, ist als ein Lichtblick zu betrachten. Doch nicht nur allein unsere Marine hat einen neuen Verlust zu verzeichnen, sondern auch die englische. Bei einem Gefecht zur See wurde ein neues britisches Unterseeboot vernichtet: London, 4. November. Der Sekretär der Ad miralität meldet: Heute am frühen Morgen feuerte ein feindliches Geschwader auf das zur Küstenwach: gehörige Kanonenboot „Halcyon", das auf einer Erkun- dungsfahrt begriffen war. Ein Mann des „Halcyon" wurde verwundet. Nachdem das Kanonenboot die An wesenheit der feindlichen Schiffe gemeldet hatte, zo gen sich diese zurück. Obgleich sie von Leichtkreuzern