Volltext Seite (XML)
enblaN und Zeitung N :,, 1"elegr.-^ldr.: Wochenblatt Pulsnitz Inserats kür denselben lag sind bis vormittags 10 Uhr aufzugeben, vis fünf mal gespaltene Zeile oder deren Naum l 2 Pf., Lokalpreis 10 Pf. Nsklams 25 Pf. Bei Wiederholungen Nabatt. Amts Fernsprecher: Nr. 18. ASZlrKs-AnZSlgSr Erscheint: Dienstag, Donnerstag u.Sonnabend. Mü „lllustr. Sonntagsblatt", „Landwirtschaft licher Uellags" und „§ür iöaus und lösrd". 6bonnement: Monatlich 45 pk.> vierteljährlich Mk. 1.25 bei freier Zustellung ins Saus, durch dis Post bezogen Mk. 1.41. — des l^önigl. Amtsgerichts und des Stadtrates zu Pulsnitz Zeitraubender und tabellarischer Latz nach be sonderem lank. Erfüllungsort ist Pulsnitz. Niil«nitr umfassend Lis Ortschaften: Pulsnitz, Pulsnitz M. Z., Vollung, Srotzröhrsdork, IZretnig, Hauswalds, Ohorn, Obsrsteina, Niedsr- "INlöOlUtr lUl 06'1 fNliUPgei rchlSU^ZllN uIDIuH, steina,Weißbach,Ober-u.Nisderlichtsnau,Srisdersdorf-Ihiemendorf,Mittelbach,Srotznaundorf,Lichtenberg,klein-vittmannsdork. Druck und Verlag von C. L. Sürstsr's Crvsn (Inh.: Z. V0. Mohr). Expedition: Pulsnitz, Vismarckplatz Nr. 265. Verantwortlicher Nsdaktsur: Z. W. Mohr in Pulsnitz. M. 62 Dienstag, dm 25. Mai 1909. 6i. Jahrgang. AröeiLsMchweis. Gesucht werden: ( jüngerer Schmiedegeselle, Lohn nach Vereinbarung, von Wilhelm Weigel, Schmiedemeister, Mesa. ZM 44. MmtsiM unsres Nnigs. Nun hißt die Flaggen: weiß und grün In Sachsens weiten Gauen! Nun laßt der Freude Blumen blühn, In allen unsern Gauen! Ein Klang durchbrause unser Land, Erklinge tausendtönig: Hell Dir mit Herzen, Mund und Hand Zum Wiegenfest, Du König! Nun holt den Jubel Euch ins Haus Und laßt ihn bei Euch wohnen! Streut Helle Freude ringsum aus: Glanz soll im Lande thronen! Wohin man schaut, da blühe licht Der Treue blaue Blume, — Ein Land, das aus i h r Blumen flicht, Flicht sie zum eignen Ruhme! Und diese Kränze traget hin Zu unsres Königs Throne! Dem schlichten Wort, dem schlichten Sinn Sind sie zu Preis und Lohne! Denn wo im Land die Treue blüht, Wird auch die Liebe ranken, Wird auch ein dankbares Gemüt In Not und Tod nicht wanken! Rauscht nicht im Wind ein Jubellied? Klingts nicht von Tal und Höhen Wie eine Hymne liebdurchglüht Im Maienblütenwehen? D i r gilt es König, mild und gut An Deinem Ehrentage, Daß Dir, erfüllt von frohem Mut Dein Volk den Glückwunsch sage! Heil Dir, geliebter Fürst, denn heut! Viel Glück sei Dir beschieden! Wir stehn zu Dir, wenn Wetter dräut Und wenn die Welt in Frieden! In alter Sachsentreue stehn Wir zu Dir, untertänig, Und rufen heut aus Tal und Hö'hn! kseilr Dreimal heil dem Aönig! Wir Sachsen begehen heute in froher und freudiger Stimmung einen nationalen Festtag: Unser allverehrter König Friedrich August feiert seinen 44. Geburtstag. Da durchpulst alle, die es treu und ehrlich mit ihrem ange stammten Herrscherhause meinen, eine hohe Freude. Alle möchten sie dem verehrten Monarchen aus Sachsens Kö nigsthron etwas Liebes darbringen, etwas, das auS dem tiefsten Herzen herauskommt und zum tiefsten Herzen geht. So etwas stimmt feierlich. Es gibt dem Tage Wert und Weihe. Es adelt das festlich gestimmte Gemüt und über haucht den Alltag mit dem Duft und Glanz erhebender Feierlichkeit. Und nun dazu noch das eine, daß dieser Tag mitten hinein in die wunderbare Maienzeit fällt, daß die ganze Welt sich in Duft und Blütcnschmuck und Sonnenglanz gehüllt hat. Das hebt das Feftgefühl noch ganz gewaltig! Das wird uns zum Symbol für die hohe Bedeutung des Tages. Wohl leben wir in einer ernsten, — und man kann wohl auch sagen in einer schweren — Zelt. Der Gedanke aber von der engen Zusammengehörigkeit von Fürsten und Volk, der sich heute deutlicher denn je bemerkbar macht, läßt uns Sachsen festen und freudigen Auges in die Zukunft schauen. Wo Fürst und Volk zusammen stehen in Freud und Leid, da vermag der Wandel der Zeiten auf die Dauer nichts zu trüben. Aus dem gegen seitigen, schönen Verhältnisse muß selbst auf dem dürrsten Boden die Blume des Glückes zur vollen Schönheit er blühen. Das ist immer so gewesen und wird auch sicher^ lieh immer so bleiben, weil wir unserem geliebten König Dank wissen für die Art, wie er Kunst und Wissenschaft, Handel und Handwerk in unsrer Sachscnheimat schützt und fördert. In Freud und Leid hat immer das Sachsenvolk treu zu seinem Herrscherhause gestanden. Das war und ist etwas Selbstverständliches und wird es auch stets bleiben innerhalb dec weiß-grünen Grenzpsähle. Heute am Wiegenfeste unsres Königs geloben wir aufs neue, in L:ebe, Treue und Dankbarkeit zu unsreni erlauchten Herrscherhause zu stehen, was auch die Zeiten immer bringen mögen. Beseelt und begeistert von diesen hohen, heiligen Ge fühlen e flehen wir Glück und Heil, Gesundheit und Gnade auf das geliebte Haupt unseres Monarchen herab. Und in diesem Sinne schließen wir auch unsere Fsstbctrachtnng mit den Worten: „Den König segne Gott!" Das Wichtigste. Am heutigen Dienstag tritt König Friedrich August in sein 45. Lebensjahr ein. Die Einwohnerzahl Dresdens betrug am I. April 544 700. In Mangern im Kreise Oppeln sind 26 Besitzungen niedergebrannt. Die Taufe der holländischen Prinzessin Juliana ist, nach einer Haager Depesche, vorläufig auf den 5. Juni festgesetzt worden, , sie soll in der Wilhelms kirche stattfinden. Am 11. Juni will die könig liche Familie nach Schloß Loo abreisen. In Rom hat es peinliches Aufsehen hervorgerufen, daß Oesterreich-Ungarn es offiziell abgelehnt hat, sich an der Internationalen Ausstellung zu betei ligen, die im Jahre 1911 zur 50jährigen Feier der Proklamierung der Reichseinheit in Rom statt findet. Auf Haiti ist eine Revolution ausgebrochen. Osrtllcdss unv SScdsiscdss. Pulsnitz. Se. Maj. der König hat den Rittergutsbe sitzer, königl. preußischen Regierungs-Referendar a. D. und Oberleutnant d. R. Herrn Heinrich Ferd. v. Helldorff auf Pulßnitz und Predel aus eigener Bewegung zum Kammerherrn ernannt. Pulsnitz. Herrn Amtsrichter Reichert ist von Sr. Maj. dem König der Titel und Rang als AmtSgerichtS- rat verliehen worden. Pulsnitz M. S. Für hervorragende Verdienste um die Förderung und Hebung der Bienenzucht wurde Herrn Ortsrichter Karl Weitzmann die silberne Staatsmedaille verliehen. Im Auftrage des bienenwirtschaftlichen Haupt vereins im Königreich Sachsen wurde diese Auszeichnung Herrn Weitzmann am Sonntag vom Vorstand des hiesi gen Bienenzüchteroereins überreicht. Lichtenberg, 25. Mai. Gestern nachmittag wurde Herrn Kantor Schaffrath, hier in Anerkennung seiner langjäh rigen, treugeleisteten Dienste in Schule und Kirche das von Sr. Maj. dem König ihm huldvollst verliehene Ver dienstkreuz durch Herrn Schulrat l)r. Hartmann-Kamenz im Beisein des OrtspfarrcrS, der Herren Lehrer, sowie Vertretern dec Schul- und Kirchgemeinde feierlichst über reicht. Möge es Lem Neudelorierren vergönnt sein, diese königliche Auszeichnung noch recht viele Jahre in Rüstig keit und Wohlergehen zu tragen! Großnaundorf. Se. Maj. der König hat allergnädigst geruht, Herrn Gemeindevorstand Kreische das Ehrenkrenz mit der Krone zu verleihen. Ohorn. Se. Maj. der König hat allergnädigst ge ruht, dein früheren Gemeindevorstand Herrn Birnstein das Ehrenkrcnz mit der Krone zu verleihen. — Aus Anlaß des Geburtstages Sr. Majestät des Königs sind im Rödertale eine Anzahl Herren mit Aus zeichnungen bedacht worden. Das Ehrenkreuz erhielten Herr Buchhalter Ewald Kluge bei der Firma Joh. Gottsr. Schöne in Großröhrsdorf und Herr Bäckermeister Hermann Hempel in Bretnig. Herr Oberwerkmeister Bruno Mauksch von der Firma C. G. Boden und -Söhne, Großröhrsdorf wurde durch die Silberne Friedrich August-Medaille und Frau HebammePaulitzin HauSwaldedurch das MariaAnna- Kreuz ausgezeichnet. Die Genannten erhielten am Sonn abend durch Herrn Kammerherrn Amtshauptmann von Erdmannsdorff die Dekorationen ausgehändigt. — Dem Totenbettmeister Herrn Ewald Nitsche in Großröhrsdorf wurde die Friedrich August-Medaille in Silber verliehen und ihm diese Auszeichnung am Montag Vormittag Lurch Herrn Pfarrer Schleinitz und Herrn Kirchenvorsteher Adalbert Boden in seiner Wohnung überreicht. Großröhrsdorf. In gewaltige Aufregung wurde un ser Ort am Sonntag Nachmittag gegen >/< 3 Uhr durch Anschlägen der Glocken und Feueralarm versetzt. Als bald eilten Hundert und aber Hunderte zu Fuß und Rad in nordwestlicher Richtung dem durch eine Rauchwolke sich kennzeichnenden Brandherde zu. Es war viel Lärm um Nichts. An dem nach Leppersdorf führenden Elsen- wege war auf Staatsrevier ein Waldbrand ausgebrochen, der bei der großen Trockenheit allerdings größere Aus dehnung anzunehmen geeignet erschien, infolge schneller Hilfsbereitschaft aber aus annähernd 3 Scheffel 12—20- jährigen Fichtenbestand beschränkt blieb. Die Windrich tung war dabei eine sehr günstige, denn sie trieb die Glut vom Waldinnern ab, dem Felde zu. Von einem erhöhten Standpunkte, beispielsweise am Friedhöfe oder Feldschlößchen, aus, ließ sich die Entwickelung des Bran des als auch die Völkerwanderung nach dem Brandplatze sehr gut beobachten. Dabei hatten Viele dermaßen Eile, daß sie nicht auf den Wegen oder Rainen blieben, son dern kurzweg über die bestellten Fluren eilten, sodaß schließlich mehr Schaden an den Fluren angerichtet sein dürfte, als der Fiskus ihn selbst erlitten hat. — Acht Tage vorher ist schon ein kleiner im Entstehen begriffe ner Waldbrand am selben Elsenwege, aber beim Aus gange auf Leppersdorser Flur, unterdrückt worden. Bei der außerordentlichen Trockenheit sind überhaupt Wald brände keine Seltenheit. So werden uns solche auch aus der Langebrücker und Klotzscher Gegend und Lotz- dorfer Flur gemeldet. Großröhrsdorf. Im hiesigen Krankenhause „Karl Groß- mann-Stift" fand am Sonntag Nachmittag eine Prüfung der hiesigen durch Herrn Kolonnenarzt vr. Reinicke aus gebildeten Krankenpfleger der Sanitäts-Kolonne vom Roten Kreuz statt. In Vertretung des Herrn Grasen Vitzthum von Eckstädt, der behindeit war, nahm Herr Hauptmann Götze aus Dresden die Prüfung vor. Derselben wohnte auch Herr Gemeindevorstand Rentzsch bei. Den 6 ausge bildeten Pflegern konnte das Zeugnis „sehr gut" erteilt werden. Herr Hauptmann Götze sprach sich hoch aner kennend über die gute Ausbildung der Pfleger aus, die er besser als in Großstädten gefunden habe, wie auch der Gemeinde für die Hergabe des Krankenhauses zu Ausbil dungszwecken herzlich dankte. An dem Kursus nahmen teil und bestanden die Prüfung mit so ausgezeichnetem Erfolge die Herren: Heinrich Bürger, Alwin Reimann, Max Nitzsche, Edwin Schurig, Georg Werner und Georg PörS. Kamenz. Am Nachmittag des HimmelfahrtssesteS wurde in Bischheim das Jahressest des Pulsnitzer Zwcigvereins der Gnstav Adolf-Stiftung unter starker Beteili gung abgehalten. Um 3 Uhr bewegten sich Gemeinde-