Volltext Seite (XML)
Pulsnitzer Anzeiger Ohorner Anzeiger t-t. Diese Zeitung erscheint täglich mit Ausnahme der gesetzlichen Gönn» und Feiertage. Bezugspreis: Bei Abholung 14 tägig 1.— RM., frei HauS 1.10 RM. einschl 12 bez. 18 Pf. Trägerlohn. Postbezug monatl. 2.50 RM. Die Behinderung der Lieferung rechtfertigt keinen Anspruch auf Rückzahlung deS Bezugspreises. ZettungSauSgabe sür Abholer täglich 8—0 Uhr nachmittags. Preise und Nachlatzsätze bet Mederholungen nach Preisliste Nr. 8 — Für das Erscheinen von Anzeigen in bestimmten Nummern und a» bestimmten Plätzen keine Gewähr. Anzeigen sind an den Erscheinungstagen bis vor» 10 Uhr aufzugeben. — Geschäftsstelle: Nur Adolf-Hitler-Straße 2 — Fernruf nur 581. Haupt- und Tageszeitung für die Stadt und den Amtsgerichtsbezirk Pulsnitz und die Gemeinde Ohorn Der Pulsnitzer Anzeiger ist das zur Veröffentlichung der amtliche« Bekanntmachungen des Landrates zu Kamenz, der Bürgermeister zu Pulsnitz «ud Ohor« behördlicherseits bestimmte Blatt «ud enthält Bekanntmachungen des Amtsgerichts Dulsnitz sowie des Finanzamtes z« Kamenz Nr. 228 Montag, den 29. September 1941 93. Jahrgang Ans dem Marsch zum Endsieg Wie sich die Umfassungs- und Vernichtungsschlacht von Kiew entwickelte In der Schlacht vor Gomel, die am 20. August ihren Abschluß fand, verlor die Heeresgruppe des bolschewistischen Marschalls Timoschenko 84 000 Gefangene. Im weiteren Ver lauf ergriffen die Kämpfe auch die südlich anschließende Heeres gruppe des Sowjetmarschalls Budjenny. Aus deutscher Seite waren es die Heeresgruppen der Generalfeldmarschälle von Rundstedt und von Bock, die zur Schlacht im Dnjepr- und Desna-Bogen antraten. Im letzten Drittel des Monats August griffen deutsche "'äste die Truppen Timoschenkos an, warfen sie trotz zunächst zähen Widerstandes nach Süden auf Tschernigow, die Desna und den Sejm zurück und erzwangen in kühnem Zugriff den Uebergang über die Desna und anschließend den Sejm. Da durch wurde das von den Sowjets zäh verteidigte Tscherni - g o w unhaltbar und am 9. September von den deutschen Ver bänden erobert. Das rund 75 Kilometer südostwärts gelegene Ne sh in fiel kurz daraus. Die wichtige zweigleisige Eisen bahn Kiew—Moskau war erreicht. Der stetig fortschreitende Angriff erreichte die gleiche Bahnlinie auch weiter ostwärts, südlich des Sejm im Raume von Konotop und überschritt sie auch hier. Wenn auch die Witterungs- und Wegeverhältnisse denkbar ungünstig waren, so konnten sie die hier vorstoßende Angriffsgruppe, die die Ostflanke der ganzen Angriffsbewegung bildete, nicht am scharfen Vorgehen nach Süden hindern. Nommv und Lochwitza wurden erreicht. Dadurch war von Norden her die Möglichkeit geschaffen, den deutschen An- grifsstruppen. die von Süden her kamen, die Hand zu reichen. Die Vereinigung der Nord- und Südgruppe. Diese hatten den breiten Dnjepr-Strom in breiter Front beiderseits Krementschug an mehreren Stellen kämpfend überwunden, die entstandenen Brückenköpfe gegen den harten Widerstand der Sowjets ständig erweitert und miteinander ver bunden. Krementschug war schon am 9. September genommen worden. Schnelle Truppen stießen wenige Tage später aus dem Naum um und südostwärts Krementschug nach Norden vor. Der anhaltende Regen und die beispiellos schlechten Wege konn ten ihren raschen Vormarsch nicht aushalten. Im Raum von Lubnv, 125 Kilometer nördlich Krementschug fand die erste Vereinigung der deutschen Nord- und Südgruppe statt, die sich Ter verheerende Schlag, den die deutschen Armeen den Bolschewisten mit der Nmfassungs- und Vernichtungsschlacht von Kiew versetzten, hat im Ausland ungeheuren Eindruck hcrvorgerufen. Die Presse der Verbündeten und Neutralen ver- öffenllicht in riesiger Aufmachung eingehende Darstellungen vom Verlauf und Ergebnis dieser welthistorischen Schlacht, in dem sic ^ie gewaltigen Kampfleistungen und Erfolge der sieg reichen Armeen als stolzesten Triumph deutschen Soldatentums würdigt. , Italien Von der gesamten italienischen Presse wird die Sonder meldung des OKW. über Kiew in größter Aufmachung ver öffentlicht. Die gigantischen Ausmaße des deutschen Sieges haben überall Helle Begeisterung und größte Bewun derung ausgelöst. Es sei ein totaler deutscher Sieg, so schreibt „Popolo d'Jtalia", der alle Völker des neuen Europa erneut-mit großer Freude erfülle, um so mehr, als er mit der Feier des Jahrestages der' Unterzeichnung des Dreimächte paktes zusammenfiel. Der Vernichtung von fünf sowjetischen Armeen komme aber außer der gewaltigen militärischen Trag weite auch eine symbolische Bedeutung zu. „Der gigantische deutsche Sieg offenbart den Willen und di« Art und Weise, wie die Kräfte des neuen Europa systematisch und radikal jedes Hindernis zu beseitigen wissen, das sich dem siegreichen Vor marsch jener Prinzipien und jener gewaltigen schöpferischen Kräfte einer neuen Friedensaera derArbeitundGerech- tigkeit cntgegenstellen will, die dir Grundlage und das Wesen des Dreimächtepaktes ausmachen." Finnland Ueber den Abschluß der größten Schlacht der Geschichte bringt die finnische Presse die vom OKW. gemeldeten Abschlutz- zahlcn unter riesigen Ueberschriftrn. „Helsingin Sanomat" hebt hervor, daß die Gefangenen, und Beutezahlen zeigten, wie eine gutgeplant« Operation zur Vernichtung großer > Massen geführt werden müsse. Der große deutsche Sieg, so äußert sich der Korrespondent von „Huvfudstadsbladet", er öffne im Osten neue Möglichkeiten. Es bestehe kein Zweifel, daß die sowjetische Armee nach so großen Verlusten beträchtlich ge schwächt sein müsse. Slowakei Auch di« gesamte slowakische Sonntagspresse nimmt in ausführlichen Kommentaren zu dem Ergebnis und ihren Aus wirkungen Stellung. Es könne kein Zweifel bestehen, daß durch die Vernichtung der fünf sowjetischen Armeen östlich Kiew die ,Markt der S»wi«ts sMver erlcbüttert lei. Die BerrriLtnua des vann W Kilometer weiter nördlich vei Schwtya zu einem festen eisernen Ring zusammenschloß, den die Sowjets nicht mehr nach Osten zu durchbrechen vermochten. Fünf bolschewi stische Armeen waren jetzt Mitte September eingeschlossen. Sie wurden nunmehr auf immer engeren Raum zusam mengedrängt, in dem die umschließenden Armeen ihren Angriff nach Süden bzw. Osten und Norden und nunmehr auch west wärts fortsetzten und nach Osten hin Abwehrkämpse gegen die Entlastungsversuche der herangeführten bolschewistischen Ver bände durchführten. Für die bolschewistischen Armeen ver schärfte sich die Lage durch den Angriff der von Korosten an-, tretenden Armee. Sie warf die Sowjets auf den Dnjepr zurück" und erkämpfte sich 60 Kilometer nördlich von Kiew den Ucber- Hang über den Fluß und erreichte dadurch die Verbindung mit den Divisionen, die von Gomel her nach Süden vergingen^ Während die deutschen Truppen sich nun nach Süden und Süd osten weiter vorkämpften, traten andere Kräfte zum Angriff auf die Befestigungsanlagen von Kiclv am westlichen Dnjepr- Ufer an. Sie eroberten die zäh verteidigten, neuzeitlich ans gebauten Bunkerlinien im harten Kampf und hißten die Rcichs- kriegsslagge auf der Zitadelle von Kiew am 19. September. Bolschewiftenführer flohen aus Kiew. Die bolschewistische Truppenführung der Stadt entzog sich der Gefangennahme durch Flucht im Flugzeug. Die Sowjets hatten die Kiewer Stadtbrücken über den Dnjepr zerstört, konn ten dadurch aber die deutschen Truppen nicht hindern, den fliehenden Bolschewiken rasch nachzustoßen und sie auf immer engerem Naum zusammenzudrängcn. Die zusammengedrängte» Massen der Bolschewisten, in die die deutschen Truppen immer neue Keile Hineintrieben, spalteten sich rasch in verschiedene Teilkessel auf und zeigten bald Auflösungserscheinungen. Sie erlitten ungeheure blutige Verluste, mutzten 665 000 Gefangene und ein unübersehbares Kriegsmaterial hergeben. Eine der größten Vernichtungsschlachten nicht nur dieses Krieges, son dern aller Zeiten fand damit während der abgelaufenen Woche ihren Abschluß. Die Umfassungs- und Vernichtungsschlacht im Raume ostwärts von Kiew ist ein zugleich weiterer großer Schritt auf dem Marsch zum Endsiege. Bolschewismus 'befreie die Voller Europas von der'Bedrohung ihrer Kultur und Zivilisation. Spanien > In allergrößter Aufmachung verkünden die Madrider Zei- tungen die gewaltigen Erfolge der deutschen Wehrmacht und ihrer Verbündeten auf den Schlachtfeldern der Sowjetunion. „I n f o r m a c i o n e s" veröffentlicht eine Karte mit der Ueber- schrift: „Wenn die Wünsche der Engländer in Erfüllung ge gangen wären, dann stünden die Bolschewisten heute unweit der Pyrenäen". Die Karte zeigt, daß die bolschewistische Armee in der Gegend von Toulouse stände, wenn sie ebenso rasch vorgerückt wäre, wie die Deutschen im Osten Das Blatt bemerkt dazu, daß in diesem Falle nicht nur Süddeutschland, die Schweiz und Frankreich von den Bolschewistenhorden über flutet wäre, sondern daß auch Spanien wieder wie im Jahre 1938 die Waffen gegen das kommunistische Monstrum erheben müßte, das Spanien erobern und bolschewisieren wollte. Bulgarien Die Abschlutzmeldung des OKW. über die Schlacht bei Kiew findet in der bulgarischen Oeffentlichkeit und Presse stärkste Beachtung. In einem Kommentar der „Sora" wird betont, daß die Sowiets unersetzliche neue Verluste an Toten, Verwun deten und Gefangenen sowie an unzähligem, Kriegsmaterial erlitten haben. „Utro" führt ans, die Armee Budjen- nis sei mitten ins Herz getroffen. Dieser ver nichtende Schlag sei die Voraussetzung für weitere größere Operationen. Frankreich „Das Ausmaß des Sieges steht in der militärischen Ge schichte einzig da", schreibt „Paris Midi" als erste Zeitung zur Entscheidungsschlacht von Kiew. Hervorzuheben sei aber bei dieser Gelegenheit das völlige Versagen Eng lands, das zur selben Zeit, als im Osten riesenhafte Kämpfe tobten, von seinem Gegner, vor allem zur See, die schwersten Schläge versetzt bekommen Hütte. England könne sein Ziel nicht erreichen. Ob die Nacht die freud'ge Jugend töte, Für den Willen gibt es keinen Tod, Nnd des Blutes deutsche Morgenröte Jubelt von der Freiheit MorKnrot. Theodor Körner Geeinte Nationen Tclegrammwcchsel zum Jahrestag des Dreimächtepaktes. Aus Anlaß des ersten Jahrestages der Unterzeichnung des Dreimächtepaktes fand zwischen dem Führer, dem Duce und dem Kaiserlich Japanisck>cn Ministerpräsidenten Fürsten Ko- noye ein Telegrammwechsel statt, in dem die Verbundenheit der im Drcicrpakt geeinten Nationen zum Ausdruck kommt: Der Führer an den Duce: „Ducel An dem Tage, an dem sich vor einem Jahre Deutschland, Italien und Japan im Dreimächtepakt zusammen geschlossen haben, gedenke ich Ihrer in herzlicher Freundschaft. Der Dreimächtepakt hat sich als die Grundlage der zukünf tigen Neuordnung erwiesen, zu der inzwischen zahlreiche weitere junge und aufbauende Völker ihren Beitritt vollzogen haben. Für die Aufgaben, die noch vor uns liegen, wird der Pakt auch weiterhin eine wichtige Garantie des Gelingens sein. Erst künftige Geschlechter werden erkennen, daß es die Ent schlossenheit der im Dreimächtepakt geeinten Völker war, die die Welt vor der Ausbeutung durch raum fremde Mächte und der tödlichen Gefahr des Bolschewismus geret tet hat. Adolf Hitler." Der Duce an den Führer: „Führer, große und entscheidende Ereignisse haben sich im vergangenen ersten Jahre des Bestehens des Dreierpaktes vollendet. Ebenso große Ereignisse bereiten sich vor. Die im Pakt von Berlin vorgezeichnete neue Ordnung hat sich bereits siegreich ihre erste unerschütterliche Grundlage geschaffen. Empfangen Sie, Führer, an diesem Jahrestag im Namen des faschistischen Italiens und in meinem eigenen meinen kameradschaftlichen Gruß. Mussolini." Der Führer an Fürst Koooye: „Am Jahrestage des Abschlusses des Dreimächtepaktes möchte ich den herzlichen Gefühlen der Verbundenheit mit der großen Nation des Ostens Ausdruck verleihen, die mich und das deutsche Volk erfüllen. An dem Ringen des japanischen Volkes um die Sicherung seiner Existenz und der unverbrüch lichen Lebensrechte der ostasiatischen Völker unter der Führung Japans nimmt das deutsche Volk lebhaften Anteil. Ich bin gewiß, daß Japan im Zusammenwirken mit den ihm im Dreimächtepakt verbundenen Völkern die Ziele erreichen wird, die eine gesicherte und blühende Zu kunft des javanischen Volkes und des gesamten Ostasien ver bürgen. In csem Sinne grüße ich Eure Durchlaucht am heu tigen Tage. Adolf Hitler." .. Fürst Koaoye an den Führer: „Anläßlich des ersten Jahrestages des Abschlusses des Drei mächtepaktes übermittle ich Eurer Exzellenz meinen herzlich sten Glückwunsch und gebe zugleich meiner tiefsten Hochachtung Ausdruck für den von dem von Eurer Exzellenz geführten Deutschen Reich Schlag auf Schlag errungenen Erfolg bei der Errichtung der Neuordnung in Europa. Konoye." Gleichzeitig fand zwischen dem Reichsminister des Aus wärtigen von Ribbentrop, dem Königlich Italienischen Außenminister Grafen Ciano nnd dem Kaiserlich Japanischen Außenminister Toyoda ein Tclegrammwcchsel statt, in dem die enge und vertrauensvolle Zusammenarbeit zur Verwirk lichung der Ideen des Dreimächtepaktes betont wird. Der japanische Botschafter in Berlin, Exzellenz Oshima, gab aus Anlaß des Jahrestages des Dreimächtepaktes eine Er klärung ab. in der es u. a. heißt: „Ein Jahr ist jetzt verflossen, seit wir durch diesen Pakt zu einer wahren Schicksalsgemeinschaft zusammengeschlossen sind. Dieses eine Jahr hat die Erwartungen voll gerechtfertigt, die wir an den Abschluß des Paktes geknüpft haben, und Japan, Deutschland und Italien, als Ordnungsmächte, jede in ihrem Raum, haben einen gewaltigen SchMt vorwärts zur Errichtung der neuen Weltordnung getan. Die Erwei terung des Kreiies von Staaten, welche sich seither angeschlof- sen haben, beweist deutlich, welche Anziehungskraft unser in diesem Pakt verkörpertes hohes Ideal unter den friedens liebenden Mächten der Welt besitzt. Durch die Wirksamkeit des Paktes völlig in die Verteidigungslinie gedrängt, machen die organisierten Kriegshetzer der Welt die verzweifeltsten Anstren gungen, den Krieg auszuweiten und zu verlängern; sie lassen nie ab von dem Versuch, durch Drohungen und Lockungen unser Bündnis aufzulockern. Es gilt hier einen Kampf auf Tod und Leben um die alte, ungerechte Ordnung und um eine neue auf Gerechtigkeit basierende Ordnung der Welt. Um den Aus gang des gigantischen Ringens dürfen wir aber unbesorgt sein, solange wir, getreu dem Geiste des Dreimächtepaktes, flst zu einanderstehen. Gewaltiges fluslandsecho der Schlacht von Kiew Ein totaler deutscher Sieg