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Pulsnitzer Anzeiger Ohorner Anzeiger Haupt- und Tageszeitung für die Stadt und den Amtsgerichtsbezirk Pulsnitz und die Gemeinde Ohorn bestimmten Plätzen keine Gewähr. Anzeigen find an den ErscheinungStagen bis norm. 10 Uhr aufzugeben. — Verlag: Mohr K Hoffmann. Druck: Karl Hoffmann «. Gebrüder Mohr. Hauptschristletter: Walter Mohr, Pulsnitz; Stellv.: Walter Hoffmann, PulSnitz. verantwortlich für den Heimatteil, Sport u. Anzeigen Walter Hoffmann, Pulsnitz; für Politik, Bilderdienst und den übrigen Teil Walter Mohr, Pulsnitz. — D. A. VI.: Dl--- Geschäftsstelle: Nur Adolf. Hitler-Straße 2 — Fernruf nur SÄ Der Pulsnitzer Dnzeiper ist das zur VeröfienMchung der amtlichen Bekanntmachungen des Landrates zu Kamenz, der Bürgermeister zu Pulsnitz und Ohorn behördlicherseits bestimmte Blatt und enthält Bekanntmachungen des Amtsgerichts Pulsnitz, sowie des Finanz amtes zu Kamenz Diel» Zeitung erschein: täglich mt: Ausnahme der gesetzlichen Sonn- und Feiertage. Dee Bezugspreis betrüg: bei Abholung wöchentlich DO Rpf., bei Lieferung frei HouS >6 Npi. Postbezug monatlich 2.50 RM. Tie Behinderung der Lieferung rechtfertigt bet»« Anspruch auf Rückzahlung de» Bezugspreises. ZritungoauSgabe für Abholer täglich S—0 Uhr nachmittags. Preise und Rachlatzsätze bet Wiederholungen nach Preisliste Nr. S — Für das Erscheinen von Anzeigen in bestimmten Nummer« und au Sonnabend, den 25. Mai 1940 Nr. 120 92. Jahrgang MM der König; m England „Es geht um Tod oder Leben!" In ihrer Not schicken dis Plutokraten den englischen König vor — Kömgsbotschaft im Zeichen der Kriegshetze DND- Berlin, 25. 5. Die Botschaft deS englischen Königs am gestrigen Dag des Empires stand völlig im Zeichen deS von der Plutvkratenclique gewollten Krieges. Im wesent lichen hat der König das gleiche erzählt, was der Oderkriegs hetzer Churchill und dessen Kumpan: in den letzten Tagen an gesichts der drohenden Gefahren am Aermelkanal dem eng lischen Volk bereits sagen muhte. Die Botschaft war ein Not schrei und gipfelte in der Feststellung, eS gehe jetzt für Groß britannien um Lod oder Leben. In der Botschaft wurde zunächst erklärt, man müsse jetzt offen zum englischen Volk sprechen. Die Zeit für Zweifel sei längst vorbei. Es handele sich um Tod oder Leden. Eine Niederlage würde nicht eine nur vorübergehende Verdunkelung siir England bedeuten. Selbstverständlich fehlte nicht die Behauptung, daß das britische Weltreich nur auf den Idealen der „Freiheit, Ge rechtigkeit und des Friedens" gegründet sei. „Unser Gewis sen", so heißt es in dieser Botschaft, „ist rein. Unser einziges Ziel ist immer nur der Frieden gewesen. Diesen Frieden haben sie uns genommen". Das sagt ausgerechnet der König des Landes, in dem am meisten zum Krieg gehetzt wurde, das ja auch in den letzten Jahrhunderten unter allen Völkern der Erde die meisten Kriege geführt hat, bas wieder, wie vor dem Weltkrieg, eine Einkreisung Deutschlands versuchte und das Deutschland zu sammen mit seinen französischen Vasallen am 3. September 1939 Len Krieg erklärt hat. Weiter erklärte der König, er spreche diesmal mit einer „neuen Vision" des englischen Beiches vor seinen Augen. Die ganze Vision bestand allerdings darin, daß er das Empire in scharfen Konflikt Mit einem „üblen System" sah, das gegen den „Imperialismus" kämpfte. „Wir freien Völker Les Reiches", so hieß es dann in der königlichen Botschaft, „schleudern dieses Wort in die Zähne des Feindes zurück". An dieser Stelle, folgten dann Lie üblichen Lobgesänge auf die „englische Ehre Treue und Gerechtigkeit". Zum Schluß verriet die britische Majestät der Well, daß „die Böller seines Reiches im gegenwärtigen Augenblick über rascht und wütend seien. Die Die Heimsuchung, der alle Engländer ins Auge blicken mühten, sei gefährrlich. Er habe zwar Vertrauen, aber Vertrauen allein genüge nicht. Man müsse Opfer bringen. Die Engländer wollten auf ein himm lisches Wunder hoffen, damit sie das „Recht" verteidigen könnten. „Laßt uns", so schloß Lie Botschaft des Königs, „wir ein Mann mit einem Lächeln auf den Lippen, unseren Kopf hoch erheben, unser Ziel verfolgen." Mit einem Lächeln auf Len Lippen hätten die Engländer das deutsche Volk gern verhungern lassen, aber ausgerechnet jetzt dürfte aus Lem Lächeln eine Grimasse werden. (Antwort an den englischen König von Dr. Dietrich siehe Neueste Drahtberichte) Schelde-Stellung durchbrochen Lorettohöhe und Tournai erobert. — Im Kampf gegen Engländer bei Doulogne. — Festung Maubeuge völlig in deutscher Hand. — Sechs vollbeladene Transporter versenkt. VW. Führcrhauptguarticr, 24. Mai. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: Der Raum, in dem die feindlichen Armeen in Nord- frankreich und Belgien eingeschlosscn sind, wurde am 23. 5. durch erfolgreiche Angriffe unserer Truppen von allen Seiten weiter eingeengt. In Flandern durchbrachen unsere Divisionen die befestigte Schelde-Stellung und stießen bis auf das Wc st ufcr der Lys vor. Tournai ist genom men. Die hinter der Front liegende französische Festung Mau beuge ist nach Einnahme der letzten Autzcnwcrke in deutscher Hand. Im Artois eroberten unsere Truppen die im Welt krieg stark umkämpfte Loretto-Hühe nordwestlich Arras. Die zwischen Arras und dem Meere nach Norden vorgcgangenen starken deutschen Panzerkräfte näherten sich am 23. 5. den französischen Kanalhäfen. Ein schwacher feindlicher Vorstoß von Süden aus Amiens wurde abgewiesen. An der Südfront sonst keine besonderen Ereignisse. Die Luftwaffe unterstützte mit starken Kräften den Kampf des Heeres gegen die im belgisch-französischen Raum cingcschlosscnen feindlichen Armeen. Auch an der Südfront bekämpfte die Luftwaffe Vcrkchrsanlagen, Transportbewcgungen und Truppenansammlungen. Bei der bewaffneten Aufklärung an der Kaualküstc wurden vor Boulogne ein großes Kricgsfahr- zcug, wahrscheinlich ein Kreuzer, und drei Zerstörer durch schwere Bomben getroffen. Unsere Flugzeuge stie ßen dabei auf starke Flakabwehr. Es gelang außerdem, sechsbcladeneTransporterzu versenken. Wie nachträglich bekannt wird, sind am 21. und 22 Mai bei den verzweifelten Durchbruchsvcrsuchcn des Fein des nach Süden außer zahlreichen sonst vernichteten Pan zern allein durch Einsatz der Flakartillerie 56 feindliche Pauzcrkampswagcn vernichtet worden. Die Verluste des Gegners in der Luft betrugen gestern insgesamt 49 Flugzeuge, davon wurden im Lustkampf 25, durch Flakartillerie 8 Flugzeuge abgeschossen, der Rest am Boden zerstört. 16 deutsche Flugzeuge werden vermißt. Bei Narvik griff die Luftwaffe massierte Erdziele. Zelte und Tragtierkolonnen, Truppcnansammlungen und Ausladungen mit Erfolg an. Ein feindlicher Jäger wurde abgcschossen, ein Kreuzer und ein Transporter durch Born- . bentresser beschädigt. Auch in der Nacht zum 24. Mai flog der Gegner nach West- und Südwcstdeutschland ein und wiederholte seine planlosen Bombenwürfe auf nichtmilitärische Ziele. Ahrwerkartige Präzision In der europäischen Vergangenheit ist einmal von dem Elan der Franzosen die Rede gewesen, vom Schwung und von der Begeisterung, dnrch die französische Truppen sich aus- zeichncn sollen. Trotzdem kreisten die strategischen Gedanken der Franzosen um die Defensive, erbaute Frankreich zu einer Zeit, in der Deutschland völlig ohnmächtig war. die Maginoilinic. Als dann die englischen Plutokraten und ihre Helfershelfer in Paris Europa in den Krieg gestürzt hatten, da sollte hinter der Maginotlinie die Armee Englands und I Frankreichs gemächlich aufmarschicren und zu einem Zeitpunkt, dessen Bestimmung Loudon und Paris sich Vorbehalten woll ten, durch Belgien und Holland in Deutschland einbrechen. Durch die Kühnheit der deutschen Führung und dem Heldenmut unserer Truppen ist nun alles anders ge kommen, als die Hetzer cs ersonnen hatten. Holland wurde überrann: und mutzte in fünf Tagen die Waffen strecken. In Belgien stürmten unsere Divisionen vom Albert-Kanal nach der Dyle, und von der Dyle an die Dendre. Weder Löwen noch Antwerpen konnten die feindliche Streitmacht vor den harten Schlägen der deutschen Truppen schützen. Nunmehr ist auch die schwer befestigte Schelde-Stellung südlich Gent durchbrochen und das westliche Ufer der Lys erreich: worden. Schritt aus Schritt bahnen sich so die deutschen Truppen den Weg, und das, obwohl sie hier mit den besten gut ausgerüsteten und gut geführten Soldaten der Feind- inächle im Kampf liegen. „Wir sind geschlagen, vielleicht auf dem Gebiete des Ma terials, aber sicherlich in der Intelligenz", so lautete ein Not schrei des Pariser „Journal". Damit hat dieses Blatt den Nagel auf den. Kopf getroffen. Die deutsche Führung hat nicht nur .den. Fetnd überrascht, sondern hat auch die feind lichen Maßnahmen vorausgcseycn und sie so von vornherein pariert. Der Ring um die im belgisch-französischen Raum eingeschlossenen feindlichen Streitkräfte wird in einem harten Ringen enger und enger. So reift hier langsam eine ge- wattige Entscheidung heran. Bei den im OKW.-Bericht genannten Landschaften, Städten und Flüssen handelt es sich um alte Namen aus dem Weltkrieg, die sämtlich von deutschem Heldentum künden. Die Lys, flämisch Leye, ist ein Nebenfluß der Schelde, an der noch im Herbst 1918 die deutschen Truppen der feindlichen Streitmacht heldenhaften Widerstand leisteten. Die Loreiio- höhe in: Departement Pas de Calais, 12 Kilometer nörd lich von Arras, lag im Weltkrieg seit den Ottobertagcn des Jahres 1914 in der deutschen Stellung, die hier einen gegen Westen vorspringenden Winkel bildete. Vom 9. Mai bis zum 23. Juli 1915 tobten um die Lorettohöhe, auf deren höchsten Punkt die Lorettokapelle erbaut ist, wilde Kämpfe, in denen Englän der und Franzosen gegen die deutschen Stellungen anrannten. Tournai ist eine altertümliche Stadt in der belgischen Provinz Hennegau, zu beiden Seiten der Schelde gelegen, und zählt rund 35 000 Einwohner. Im Mittelalter bildete diese Stadt einen künstlerischen Mittelpunkt, wie Tournai noch heute nach Brügge die an Kunstschätzen reichste Stadt Belgiens ist. Wie sehr England den Vormarsch der deutschen Truppen in Richtung auf den Kanal fürchtet, kann man daraus ent nehmen, daß an der Küste immer wieder starke Kriegs - s ch i s f s e i n h e i t e n eingesetzt werden. Wie sehr dieses Gebiet aber den deutschen Kampfgeschwadern offen ist, zeigen die Treffer auf die Kriegsschiffe und die Versenkung von sechs Transportern. Auch heute wieder wird unsere Flakartillerie im OKW.-Bericht anerkennend erwähnt; ist cs ihr doch gelungen, 56 feindliche Panzerkampfwagen zu vernichten. Der Gesamteindruck aller Kämpfe ist der eines unaufhaltsamen Vorstoßes der deutschen Divisonen, denen kein Hindernis den Weg verlegen kann. Wie wir, so verfolgt auch das Ausland den deutschen Vor marsch mit gespanntester Aufmerksamkeit. Zur Illustration sei hier darauf verwiefen, daß eine amerikanische Zeitung von einer uhrwerkartigen Präzision des deutschen Angriffs spricht. Heuchlerischer Jammern Blumr Er „bedauert" die Opfer des Krieger- Ausgerechnet der Jude Blum, der stets in der vordersten Reihe der Hetzer gegen das neue Deutschland gestanden bat, hat es nötig, heuchlerische Krokodilstränen über die Opfer des von ihm und feinen Gesinnungsgenossen angezettelten Krieges zu vergießen. In einem widerwärtigen Gemisch von verlogener Rühr, seligkeit und boshafter Ereuelhetze befaßt sich Leon Blum :m „Pöpulaire" mit der Lage der Bevölkerung Nordfrankreichs, das durch die Schuld der plutokratischen Westmächte zum Kriegs schauplatz geworden ist. Der klägliche Strom der Flüchtlinge ver breite sich durch ganz Frankreich. Ihre traurigen Züge beweg ten sich durch die Straßen, während die Militärkolonnen an dis Front fahren. Die Flüchtlingsströme füllten die Züge und dis Bahnhöfe: sie kampierten auf den Straßen und zu Taufenden auf den öffentlichen Plätzen. Wenn eine Welle vorüber sei, folg« eine neue. Dies sei ein herzzerreißendes Schauspiel. DerSchrek- ken, den Hitler und seine Armee verbreiteten, sei furchtbar. — Auch Blum gehört zu jenen, die den Krieg schürten, jetzt jam mert er scheinheilig und jüdisch-heuchlerisch. Sie haben es nicht ander; gewollt! wachsendes Flüchtlingselend in Frankreich — BevSlkernngszahl mancher Orte aus das Dreifache gestiegen — Heuchlerische Mitleidsphrasen Das Flüchtlingselend in Frankreich nimmt immer drasti- chere Formen an. So teilt der Pariser Berichterstatter von .Stockholms Tidningen" seinem Blatt mit, daß in mehreren ranzösisckxen Departements die Vevölkerungszahl durch den An turm von Flüchtlingen verdoppelt worden sei. Es gebe Ort- chaften mit 2000 Einwohner, die 8000 Flüchtlinge hätten auf» rehmen müssen. Noch am 6. Oktober 1939 nach dem Feldzug in Polen hat >er Führer den Weltmächten die Hand zur friedlichen Ausein- indersetzung geboten. Sie haben darüber gelacht und geglaubt.