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Gorn. Kai e., abends .S.A he. Aufnahme oe können den sorstskvr. a ?ul8llltr s — Üilll« 'ückner. le von Freitag Schweine- unv . Speck, L wentalg, tz A chinken, frische !O frische zeräuch. Blut-, )lt :d Hckardt. »8, >6l, riek, ekmicit. ) K. 60 -«s - UN, Ohorn. rs, ltdsrsts 04 n. 305. M6k!, ^snklsis, t. ltmskl, Zisstk-äbsl rn lM^ lharst, slelo sr, Kamenz^ nage«, wdeck, ist pre>^ d. Bl. VnhniioK mmer und reiä' m langen Ga"^ »ermieten. d. Bl. perator) sind g,Schloßg-^' Amts Blatt des Königs. Amtsgerichts und des Stadtrathes Wutsnrtz Geschäftsstellen: Buchdruckereien von A. Pabst, Königsbrück, C. S. Krausche, Kamenz, CarlDaberkow, Groß röhrsdorf. Rnnoncen-BureauS vonHaasen. stein L Vogler, Jnvalidendank, Rudolph Mosse und G. L. Daube L Tomp. AlS Beiblättern I, Jllustrirte« SonntagSblati (wöchentlich); 2. ^andwirthschaftliche Beilage (monatlich). Crschewt: Rtitwoch und Zonnabeno Vorm. 9 Uhr aufzugeben. Preis für die einspaltige Cor puSzeile (oder deren Raum) 10 Pfennige. iS ch en 7^ Lönigsbrück, Uadeberg, Naöeburg, Moritzburg und Umgegend. snferat- sind bis Dienstag und Freitag Abonnements > Preis Biertelj chrl. I M. 25 Ps. Aus Wunsch unentgeltliche >in senvung. Druck und Verlag von E. L. Först er's Erden in Pulsnitz. Mutigster Jahrgang. Verantwortlicher Redakteur Hermann Schulze, in Pulsnitz. Sonnabend. 28. Mai 18S8 In Flammen fuhrst Du nieder, Du Geist von Gott entfacht; In Flammen kehre wieder Wie Blitz in Sturmesnacht! Pfingstrosen blüh'« und beten: Steig' nieder, heil'ger Geist, Daß Du aus allen Nöthen Die Menschheit neu befreist! D ß i n g st o n! Erstick' in Flammen - Fluthen Den alten Haß und Wahn, Laß' wachsen deine Gluthen Zum Feuerozean! Wirf deine Flammenbrände In jedes Menschenherz, Daß es die Garben sende Hell lodernd Himmelwärts! Daß Menschenliebe glühe, Wo Geiz und Gier jetzt scharrt, Daß endlich sproß' und blühe, Wo Eis so lang gestarrt. Bis ringsumher auf Erden Strahlt deine Lichtgestalt — Dann wird es Pfingsten werden Nicht nur in Flur und Wald. Dann wird man Maien binden Nicht nur in Kirch' und Haus — Manch' frohes Herz wird winden Dir feinen Pfingstenstrauß. Wird Rosen streu'n und Flieder, Wenn es dich dankend preist, Weil du zu ihm stiegst nieder, Du reiner, heil'ger Geist! ^onkursverfaHven. Ueber das Vermögen des Clgarrenfabrikanten Ernst Emil Winkler in Bretnig wird heute am 25. Mai 1898, Vormittags 9 Uhr, das Konkursverfahren eröffnet. Der Ortsrichter Seidel in Großröhrsdorf wird zum Konkursverwalter ernannt. Konkursforderungen sind bis zum 25. Juni 1898 bei dem Gerichte anzumelden. Es wird zur Beschlußfassung über die Beibehaltung des ernannten oder die Wahl eines anderen Verwalters sowie über die Bestellung eines Gläubigerausschusses und ein tretenden Falles über die in ß 120 der Konkursordnung bezeichneten Gegenstände — auf den 16. Juni 1898, Vormittags 10 u h r, — und zur Prüfung der angemeldeten Forderungen auf den 7. Jnli 1898, Vormittags 10 Uhr, - vor dem unterzeichneten Gerichte Termin anberaumt. Allen Personen, die eine zur Konkursmasse gehörige Sache in Besitz laben oder zur Konkursmasse etwas schuldig sind, wird ausgegeben, nichts an den Gemeinschuldner zu verabfolgen oder zu leisten, auch die Verpflichtung auferlegt, von dem Besitze der Sache und von den Forderungen, für die sie aus der Sache abgesonderte Befriedigung in Anspruch nehmen, dem Konkursverwalter bis zum 1r. Juni 1898 Anzeige zu machen. Königliches Amtsgericht zu Pulsnitz. Bekannt gemacht dmch den Gerichts schreib« Aktuar Hofman«. F o r t b i l o u n g s s ch u le betreffend. Wenn in einem der Vorjahre Schulvorständen auf Ansuchen gestattet worden ist, Fortbildungsschüler des 3. Jahrgangs während des Sommerhalbjahres vom Besuche der Fortbildungsschule zu dispensiren, so ist dies nur nach den jeweiligen besonderen Verhältnissen für das betreffende Jahr und im einzelnen Falle, niemals aber im Allgemeinen, auch mit für die folgenden Jahre geschehen. Insoweit daher Schulvorstände dem Vorstehenden entgegengehandelt haben sollten, werden sie hiermit veranlaßt, die betreffenden Fortbildungsschüler unverweilt zum Schul besuche anzuhalten. Königliche Bezirksschulinspektion Kamenz, amii. Mai 1898. v. Erdmannsdorff. vr. Hartmann. Zum Pfingstfest. Pfingsten ist das letzte der drei hohen Feste. Gotl macht es mit uns, wie ein weiser Lehrer mit seinen Kindern: er führt vom Leichten aufwärts zum Schweren. Weihnacht « ist leicht zu begreifen, Ostern ist schon schwerer, am schwersten aber ist Pfingsten zu fassen. Dies letztere Fest ist worwie- gend und seinem Wesen nach nur eine innere Thatsachc; das Aeußere, das sich dabei findet, ist nur Zeichen, Beiwerk, Schmuck, Festgeleit, auf die innere Erfahrung kommt hier alle- an. Kein Wunder, daß viele vor der Thatsache der Pfingsten wie vor einem unlösbaren Näthsel und unenthüll ten Geheimniß stehen: mit der Pfingstgeschichte, die sie in der Schule gelernt, wissen sie nichts anzufangen, sie haben sich einen Ersatz gesucht. Was ist Pfingsten der großen Masse? Das Fest der grünen Maien vor dem HauS und im Haus, der wachsenden Saaten auf dem Feld, der ausblühenden Rosen im Garten, der ganzen, holden Früh lingspracht der Schöpfung. In der That hat ja auch draußen alles Festschmuck angelegt; wer wollte sich nicht darüber freuen, wer wollte nicht mit dem Dichter sagen: „Geh' aus, mein Herz, und suche Freud' in dieser lieben Sommerszeit an deines Gottes Gaben?" Es ist den Leuten, die tagaus tagein in der Enge der Werkstatt und im Staube der Arbeit stehen, herzlich zu gönnen, daß sie die Enge mit der Weite und die dumpfe Lust mit dem frischen Duft vertauschen dürfen für ein Paar Tage. Pfingsten ist ja auch die Zeit im Jahre, da Berg und Thal, Wald und Flur die meisten Gäste und die fröhlichsten Wanderer sehen. Aber der freie Tempel der Natur ersetzt keinem daS, was im kleinsten Kirchlein verkündigt wird; das Rauschen draußen in Feld und Wald ist nicht das Rauschen des Pfingstgeistes in der Gemeinde. Muß denn der Ausflug ins Freie unbedingt an den offenen Kirchthüren vorbeiführen? Was ist Pfingsten der großen Maße? Ein Fest des Geistes gewiß auch; aber zwischen Geist und Geist ist ein großer Unterschied. Geist in deS Woites landläufigem Sinne haben wir genug, er sprudelt an allen Ecken und Enden, er ist der besondere Ruhm unserer Zett und unseres Jahrhunderts. Geistvolle und geistreiche Leute mit einer Fülle von Gedanken, mit guter Fassungsgabe, mit scharfem Urtheil und schlagendem Witz fehlen nicht; auch große Geister, die iqre Umgebung und Zeit mächtig beeinflussen, die bahnbrechend wirken und epochemachend sind, fehlen nicht, wenn auch die Gegenwart mit ihrem Hasten und Treiben mehr Durchschnittsmenschen und weniger Originale auszuweisen hat Aber hätte die Mahnung kein Recht an unser Geschlecht, auch an die Ge bildeten und Geistreichen: werdet voll Geistes? Blicken wir ins Haus. Es ruht auf zwei Säulen, aus der Heiligkeit der Ehe und auf der christlichen Erziehung der Kinder. Wehe einem Haus, einer Familie, wo diese gottgeweihten Säulen ins Wanken gerathen oder gar schon morsch und faul sind! Zwischen Mann und Frau soll der Geist der treuesten Liebe walten, einer Liebe, die je älter desto fester wird, die die gleiche bleibt in guten wie in bösen Tagen, die stärker ist als der Tod; ist nicht vielfach an ihre Stelle Gleichgiltigkeit, Kälte, Herzlosigkeit getreten, läßt man sich nicht ost gehen und läßt auch die andern gehen, wohin sie wollen? Die Kinder sollen den Eltern Liebe und Ehre, Gehorsam und Pietät entgegenbringen, nicht bloß in den Jahren, wo sie noch abhängig sind von dem Rat und dem Beutel der Eltern, sondern auch als selbststän dige, groß gewordene und in eigenem Haus und Beruf stehende Kinder. Ist nicht vielfach an die Stelle dessen, was das vierte Gebot fordert, Ungehorsam und offene Auf lehnung gegenüber dem Willen der Eltern, Roheit unv Frivolität, Zuchtlosigkeit und Zügellosigkeit, herrisches Wesen und ein unangenehmes, widerliches Sichbreitmachen und Sichsühlen getreten, so daß beim Blick auf unsre Jugend es einem manchmal bange werden will für die Zukunft uns res Volkes? Im christlichen Haus soll zu finden sein christ licher Sinn und christliche Sitte unv Ordnung, wie unsre Väter sie noch hatten und übten; da soll der Vater mit seinem Leben, mit seinem Thun und Lassen, Handeln und Wandeln das beste Vorbild geben, da soll die Mutter sich nicht schämen, mit ihrer Kindern und für ihre Kinder zu beten ; Beispiele lehren, Thaten sind besser als Worte. Sind nicht aber genug Häuser zu finden, die mehr heidnisch sind als christlich, da die Kinver nicht nur nicht auf den rechten Weg gewiesen sondern gefährdet, verdorben, auf den Weg der Sünde und Schande gebracht werden, sie nicht nur nichts Gutes hören und sehen, sondern sogar innerlich vergiftet werden? Für unsre Häuser sind wir verantwortlich und für die Kinder, die wir aus ihnen hinausschicken ins Leben. Daß doch der rechte Geist darin bleibe und, wo er noch nicht ist, einkehre, ein heiliger, christlicher Geist; daß doch Gott die Säulen des Hauses sesthalte wider alle gefährlichen und verderblichen Einflüsse von außen! Blicken wir in die Gemeinde. Gewiß, es ist noch in ihr ein Festhalten an dem Glauben der Väter zu finden, seine Scharen hat der Herr noch, die nicht von ihm lassen trotz aller Gehässigkeit und Spötterei der Feinde. Gewiß, es waltet noch der Geist der Liebe, die über sich die andern nicht vergißt, sonvern sür sie sorgt in Uneigen nützigkeit und Unverdrosseutzeit; ja in unsern Tagen thut diese Liebe Größeres als je in einer früheren Zeit, sie voll bringt geradezu Wunder, vor denen auch die Gegner erstaunt und bewundernd stehen. Gewiß, es ist die Hoffnung noch nicht ausgestorben, daß zuletzt doch der christliche Geist den Sieg behalten wird im Kampf mit den gottlosen Mächten, daß unser Volk doch ein christliches Volk bleiben und wieder mehr werden wird. Gewiß, es besteht noch das Gefühl der Gemeinschaft und der Zusammengehörigkeit bei allen den Verschiedenheiten der Meinungen iw Einzelnen. Aber es ist doch auch eine erschreckende Zerrissenheit, eine gefähr liche Parteisucht nicht zu leugnen inmitten der Kirchs; eine gewisse Mutlosigkeit und Verzagtheit gegenüber den andringen den, drohenden Mächten nimmt überhand; hinter christlichem Schein verbirgt sich viel totes, ja böses Wesen. Und wie groß ist die Gleichgiltigkeit breiter Schichten gegenüber allen kirchlichen und religiösen Fragen und sie ist der schlimmste