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Amts- un- Änzeigeblatt Mr den Amtsgerichtsbezirk Eibenstock und -essen Umgebung für Eibenstock, Larlsfeld, yundshübel, ^UgvvtUU Nenheide, Sberswtzengrün, Schönheide, Schönheiderhammer,Sosa,UntersMtzengrün.wildenthalusm Tel.,Kdr.: Amtsblatt. Fernsprecher Nr. 210. Drucker und Anleger: Emil Hannebohn, verantwortl. Redakteur: Ernst Lindemann, beide Eibenstock, Lychelnt täglich abends niit Ausnahme der Sonn- und Feiertage für den folgenden Tag. Anzeigenpreis: die lleinspaltige Zeile 12 Pfennige. Im amtlichen Teile die gespaltene Seile 20 Pfennig.'. Bezugspreis Vierteljahr!. Ul. 1.50 cinschliehl des „IUustr. Unterhaltungsblatts" und der humoristischen Beilage „Seifenblasen" in der Expeditton, bei unseren Loten sowie bei allen Reichspostanstalten. 1VL4 4/ 84. El. — Sonntag, den 12. April Ostern! Aus Nacht und Traum geboren! Ostern, zur Herrin der Feste erkoren! Ihn, der am Kreuze in Qualen verschied, Grüßet zu Ostern das jubelnde Lied! Ostern, von himmlischen Psalmen umklungen Ueber den Tod ist der Sieg neu errungen. Der sich die Wahrheit, das Leben genannt, Christus, kraft göttlicher Vollmacht, erstand. Ostern! O liebliches Grünen und Blühen, Brennt nicht im Herzen ein heilige» Glühen, Wenn er, der tot war, auf heimlichem Pfad, Als der Lebendige, segnend uns naht ? Ostern! Nun redet er hold zu den Seinen! Ostern! Nun stillet er Trauern und Weinen; Führt auf die grünende Au uns als Hirt, Bleibet auch bei un», di« Abend es wird. Im Handels-Register des Königlichen Amtsgerichts ist heute auf Blatt 192 — Stadt bezirk — (Firma: * » »<,IKIr in eingetragen worden: Der bisherige Inhaber Dampfbrauereibesitzer kranr Uoritr Halbig in -töeustack ist auSgeschteden; Inhaberin ist Auguste ttanrlalls »erw. Nalbiv geb. Kruavttwllr in Kibenstack. Eibenstock, den 30. März 1914. Königliches Amtsgericht. Da» EO»r«r-verf<hre« über da» Vermögen des Fabrikanten ^rlsckrloli ««»tmv rio^Wt-Irv, Alleininhaber der Firma L früher in Eibenstock, wird nach Abhaltung des Schlußtermin» hierdurch aufgehoben. Eibenstock, den ü. April 1914. Königliches Amtsgericht. Im Vereins-Register ist heute auf Blatt 18 der GchSnhet-e mit dem Sitze in Schönheide eingetragen worden. Die Satzung ist am 1. März 1914 e^ richtet. Vorstand ist der Postmeister Wilhelm Paul Hauptmann in Schönheide. Eibenstock, den 31. März 1914. Königliches Amtsgericht. Aamtldausst« M Besuche der ueunstMcu Selektenschule (Realschulziel) werden täglich von 11—12 Uhr, von Auswärtigen nach Anzeige auch zu anderen Zeiten ent- gegengenommen^ Der Unterricht wird Dienstag, be« LI. April eröffnet. Eibenstock, 11. April 1914. Schuldirektor Borbildersammluug und Bibliothek Eibenstock. Wegen vorzunehmender Reinigung bleiben Borbildersammlung und Bibliothek bis mit i«. d. »ts. g-fchi-ff-u. Plauen, den 11. April 1914. Der Borstand de- Bogtl.-Erzgeb. JndustrievereinS. Ostern. Wacht auf! Also ruft die Osterbotschaft: Christ ist er standen! Freude den Sterblichen! Den Sterblichen, denen der Osterglaube das ewige Leben verheißt. Wacht auf! ruft der Lenz, der fröhlich seinen Einzug hält und überall neues Leben in der Natur erwachen läßt. Wacht auf! ruft des Dichters Osterlied: „Was dürr war, grünt im Wehn der Lüfte, jung wird das alte fern und nah; der Odem Gottes sprengt die Grüfte - j Wacht auf! Der Ostertag ist da!" Also sang Emanuel Geibel. Christ ist erstandeu! Das ist der Gruß des Er wachens. Das ist ein Weckruf. Wacht auf zum Glau ben an Jesum Christum, der als der vom Tode Er wachte, als der Auferstandene unser Heiland gewor den ist! Der Osterglaube ist das Bekenntnis zur Aufer stehung. Er erweckt zu neuem siegreichen Leben. Die Auferstehung des Gekreuzigten hat seinen Jüngern die Kräfte erweckt, die sie in alle Welt hinausziehen und i das Evangelium zur siegreichen Macht werden ließen. Der Tod hatte nach der Auferstehung Christi keinen Schrecken mehr für die Jünger: Denn ihr Herr hatte ihn überwunden. Nnn kannten sie, denen zuvor der grauenvollen Anblick des Gekreuzigten den Lebensmut genommen hatte, die verzagt, ja trostlos in die Zukunft schauen wollten, kein Zagen und Zittern inehr, keine Furcht vor Verfolgung, vor Kerker und Tvdespein. Er ist wahrhaftig auferstanden! Sie waren zum Oster- glauben erwacht, und gerüstet mit diesem wnrden sie zu Helden und Siegern. Wacht auf zu diesem Glauben. Sv ruft unserm Volke Ostern zu. Unser deutsches Volk braucht den Osterglauben, um den Feind in seiner Seele zu wehren, der in Genußsucht, in Trachten nur nach irdi schen Gütern versinken läßt. Unser Volk bedarf des Osterglaubens auch wider den Feind im eigenen Vater- lande, der zum Abfall von der deutschen Treue und Liebe verleiten, zur Gott- und Heimatlosigkeit verfüh ren will. Wird mir der christliche Glaube genommen, hat Bismarck gesagt, so wird mir auch das Vaterland genommen. Bismarcks Bekenntnis lautete: „Meine Treue und mein Gehorsam gegen den Herrn, den Gott mir aus Erden gesetzt hat, beruhen auf derselben festen Grundlage wie mein Glaube"; und: „Ich weiß nicht, wo ich mein Pflichtgefühl hernehmen soll, wenn nicht aus Gott!" Zu lebendigem Osterglauben muß unser Volk er weckt werden, zu frischen Lebenskräften für pflichtge treue, hingebende Arbeit im Baterlande, zu verjüngen dem Mut für den deutschen Beruf zu Hause und draußen ü der Welt, zum Ringen um die dem Vaterlande und demDeutschtum zurückzugewinnende Seele derer, die ab gefallen sind, damit das Herz des ganzen Volkes dem Geistesfrühling, dem Osterwillen sich erschließt, der die Zuversicht auf Gotteshilfe gewährt Wacht aus! Bleibt wach'. Das sei Dein Osterruf, .o deutsches Volk! An Deines Landes Grenzen stehen Feinde, die crzbereit, wie sic sich selber drohend nnd dröhnend brüsten, z„ uns hinüberspähen, wie es mit der deutschen Wachsamkeit bestellt ist. Jeden Augenblick können sich plötzlich im Osten wie im Westen düstere Wolken zusammenballen. Sie können sich wieder ver ziehen, aber auch jäh sich zu einem furchtbaren Ge witter entladen, zu einem Kampfe, der weit hinaps über die deutsche Zukunft entscheiden kann. Wach.zu sein gilt es darum, so wach, daß draußen die Gewiß heit fortbesteht, es werde im Ernstfälle des Dichters Wort von 1813 wieder für uns siegreiche Wahrheit wer den: Das Volt steht auf, der Sturm bricht los! Blei ben wir gewappnet im Geiste des Osterglaubens, der auf die eigene Kraft vertraut und zugleich auf Gott baut, der den Tod überwindet und siegreiches Leben verbürgt. Halte Wache, deutsches Volk, für Haus und Herd, für Freiheit und Glauben, für Dich und Deine Enkel, stark an den sittlichen Kräften der Osteraufer stehung, einmütig, treu und opferfreudig, ruhig, fest und bereit! „Wacht auf, Ihr trägen Menschenherzen, die Ihr im Winterschlase säumt, in dumpfen Lüften, dumpfen Schmerzen gebannt ein welkes.Dasein träumt; die Kraft des Herrn weht durch die Lande wie Jugendhauch, o laßt sie ein! Zerreißt wie Simson Enre Bande, und wie die Adler sollt Ihr sein!" TageSAschichte. Deutschland. Zu einer neuen Wahlrcchtsvorlage der preußischen Regierung erklärt die „Franks. Zei tung", es bestehe kein Zweifel, daß die Regierung im Laufe dieser Legislaturperiode „ganz gleich in wel cher Session" - mit einer Wahlrechtsvorlage an den preußischen Landtag kommen wird. Eine Ehrengabe für alte Krieger. Am 50. Gedenktage der Schlacht bei Düppel werden in Mühlheim a. d. Ruhr 25 Veteranen des Krieges 1864 eine Ehrengabe von je 50 Mark erhalten. Oesterreich-Ungar«. Die Antwortnote der Tripleente nie aus die griechische Forderung. Der englische nnd der russische Botschafter sowie der französische Ge schäftsträger erschienen Donnerstag nachmittag im Mi nisterium des Aeußern in Wien und überreichten jeder einzeln dem Grafen Berchthold die gleichlautende Ant wortnote der Tripleentente auf die letzte griechische Note betreffend Albanien und die ägäischen Inseln. In der Note wird gesagt- daß die sechs Großmächte in Athen erklären sollen, daß sie ihren Einfluß aus die albanische Regierung dahin aufwenden, daß den Epirotrn sprach liche nnd religiöse Rechte gewährt werden Italic«. Zerstörung des italienischen Mili tär l u f ts ch i f f es „Citta di Milano". Ein schwerer Unfall ist am Donnerstag dem großen italieni scheu Militärluftschiff „Citta di Milano" zugestoßen, der die vollständige Zerstörung des Kreuzers zur Folge hatte. Durch einen Motorschaden war der Luftkreuzer gezwungen, bei Cantu nahe beim Comersce zu landen. Heftige Windstöße warfen das Luftschiff hin und her und plötzlich fing die; Hülle Feuer. Im Augenblick stand das ganze Luftschiff in Flammen. Das Luftschiff ist vollkommen zerstört. Es hatte eine Länge von 77 Me teru und einen Höchstdurchmesser von l8 Metern. F«;r ner war es mit zwei Motoren von je 80 ?8 ausgestattei. Aus dem italienischen Senat. Der Senat hat am Donnerstag mit 91 gegen 5 Stimmen den Gesetzentwurf über die Ausgaben für Libyen an genommen. Ferner wurde der Kredit für die Teil nähme Italiens an der internationalen Ausstellung für Buchgewerbe und Graphik in Leipzig bewilligt. Da rauf vertagte sich der Senat bis nach Ostern A«tzla«v. Der Fall Berliner. Wie aus zuverläf siger Quelle verlautet, ist die Untersuchung im Falle Berliner beendigt. Gegen die drei deutschen Luftschis fer wird vor dem Appellationsgericht in Kasan ver handelt werden, und zwar gegen Berliner wegen Spiv nage und gegen alle drei Luftschiffer wegen Uebyrftie gens verbotenen Geländes. Die Angelegenheit wird so beschleunigt werden, daß die Gerichtsverhandlung gleich nach dem russischen Ostern stattfinden kann E«gla«d. Eine neue S u f f r a g e t t e n s ch a n d t u r. Eine Anhängerin des Frauenstimmrechtes zertrümmerte in London in der asiatischen Abteilung des bri tischen Museums mit einem Beil eine Anzahl Glas tästcu und richtete dabei erheblichen Schaden .in. Die Fran wurde verhaftet. Schwede«. Der König von Schweden operiert. Donnerstag vormittag 10 Uhr 15 Min. wurde die Ope ration beim König begonnen. Sie dauerte bis 12 Uhr und soll einen sehr glücklichen Verlauf genommen haben. Bom Balta«. Gefangennahme griechischer Ossi ziere beim Sturme aus Koritz a. Aus Dura zo wird offiziell gemeldet, daß nunmehr amtlich sestgc stellt ist, daß unter den Angreifern aus Koritza 500 griechische Soldaten und Offiziere sich befanden. Durch Aussagen einiger gefangener griechischer Soldaten ist es auch gelungen, die Namen der leitenden griechischen Offiziere zu ermitteln. Der Metropolit von Koritza, dessen Verbindung mit den griechischen Komitatschis er wiesen erscheint, ist auf Wunsch der holländischen Offi ziere und der albanischen Regierung nach Elbassun ge bracht worden. Im übrigen ist der Anfstand in Koritza vollständig niedergeschlagen. Oertliche unv sächsische Nachrichten. — Eibenstock, 11. April. Am gestrigen Kur freitag nachmittag fand zum erstenmale der erweiterte liturgische Gottesdienst statt, der wohl bei allen