Volltext Seite (XML)
Wochenblatt SS Bezirksanzeiger breite Petitzeile (Mosie's Zeilenmeffer 14) menz RM 0.20. Amtliche Zeile RM0.75 Schriftleiter: I. W. Mohr inPulSnitz Geschäftsstelle: PulSnitz, «lbertstraße Nr. S Druck und Verlag von E. L. Försters Erben (J.ih. I. W. Mohr> 79. Jahrgang Nummer 14 Dienstag, den 18. Jannar 1927 link» zu mache«. r iten Kammer sei rrvt ier Bank, PulSnitz und tank, Zweigstelle Pul-nitz StttlW Md WABt AWltgenheilen. Pnlonltz. (Wohlfahrts-Sv rech stunde.) Die Wohlfahrts-Sprechstunde wird am Donnerstag, den 20. Ja nuar, nachm. 2—4 Uhr im Stadtkrankenhaus abgehalten. Pulsnitz. lOlympia-Theater.) Der neue Kul turfilm der Ufa „Falsche Scham", der am Mittwoch und Donnerstag im Olympia-Theater läuft, ist ein Aufklärungs film bester Art, nicht stümperhaftes Machwerk, wie man es uns zuweilen vorsetzte. Besonders hoch ist dem Film die absolute Sachlichkeit anzurechnen, die frei von jeder Sensa tionslust ist Man hat diesmal den richtigen Mittelweg zwischen populärer Wissenschaft und Fachgelehrsamkeit ge funden und hat die Materie durch gewisse Spielfilmhand lungen lebendiger gestaltet. Der Film ist auch für Jugend liche zugelassen. Man kann nur wünschen, daß im Interesse der Volksgesundheit recht weite Kreise ihn sehen. — <W etter bericht vom 17. 1. mittags.) Ob wohl es den Anschein hat, als ob das bei den britischen Inseln lagernde Minimum nordostwärts fortschreiten will, so haben doch in Deutschland gestern und in der Nacht leichte Niederschläge stattgefunden, vielleicht unter Einfluß einer Depression im Süden. Das „Hoch" im Nordosten, noch weit über 790 mm zeigend, hat sich etwas seitwärts verlagert, in seiner Umgebung herrscht andauernd strengste Kälte, die vielfach über 30 Grad beträgt. Es ist anzu nehmen, daß zuerst wohl noch etwas Schnee fällt, daß dann aber das östliche „Hoch" an Einfluß gewinnt und sich Winterwetter einstellr. — (Rote Lichtsignale im Kraftfahrzeug verkehr.) In neuerer Zeit werden im Kraftwagenverkehr in wachsendem Umfange rot leuchtende Signallichter zur Anzeige der Fahrtrichtung, sowie rote Schlußlichter verwen det. § 4 Abs. 9 der Reichsverordnung über Kraftfahrzeug- pulsmh erFayeblatt Dieses Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschaft Kamenz, des Amtsgerichts und des Stadtrates zu Pulsnitz sowie der Gemeinderäte Großnaundorf und Weißbach Hauptblatt und älteste Zeitung in den Ortschaften des Pulsnitzer Amtsgerichtsbezirks: PulSnitz, Pulsnitz M. S., Großröhrsdorf, Bretnig, Hauswalde, Ohorn, Obersteina, Niedersteina, Weißbach, Ober» und Ntederlichtenau, Fliedersdorf, Thiemendorf, Mittelbach, Großnaundorf, Lichtenberg, Klein-Dittmannsdorf Weiter berührte der Redner die Quellen der Feh ler unserer Verfassung. An erster Stelle stehe hier die Allmacht des Reichstages. Eine Kräfteverteilung durch S chaffung einer Zweiten Kammer sei rrvt- wendig. Als solche schlage er den entsprechend auszubau. enden und mit erweiterten Machtbefugnissen zu versehenden Der StLdtetag gegen den Finanzausgleich. Unerwünschte Erhöhung der Gewerbesteuer, 3« etuer oo« Deutsch« Städtetag tt»berufene« Press»- ksnfereu- hielt der Präsident de- GtSdtetage», vr. M u l, rh «tu Referat über den Finanzausgleich. Er begann damit, daß er die Ursache« der katastrophalen Finanzlage der deutsche« Städte darlegte. Ihne« sei es unmöglich geworden, angesichts der durch die soziale Krise ständige» Steigerung der Aufgabe» de» Etat zu balancieren. Da« Defiztt der preußische» Städte Marx erstrebt die Regierung -er Mitte Schwierige Vorverhandlungen Der Städtetag gegen den Finanzausgleich — Das Versailler Militärkomitee und die deutschen Restpunktvorschläge — Eine Rede von Jarres in Bremen Das Wichtigste Im Barmatprozeß wurde die Kreditpolitik der Preußischen Staatsbank beleuchtet. Dr. Marx hatte mit den Führern der Volkspartei und der Demokraten Besprechungen. Im Laufe des letzten Sonntags ereigneten sich in Wien 10 Selbst, mordversuche, von denen 4 tödlich verliefen. Bor der Tür de« italienischen Generalkonsulat- in New 8)ork explodierte gestern «Ine Bombe, die von unbekannter Seite hingelegt worden war. Die Bombe hat keinen Menschen verletzt. An der italienischen Grenze beim Groß-Bernhard wurde, wie die Morgenblätter au- Rom melden, ein früherer französischer Offizier namen- Senverein aufgegriffen und in« Gefängnis überführt, weil er ohne Paß italienisches Gebiet betreten hatte und sein Herum» streifen nicht genügend rechtfertigen konnte. ' Die Morgenblätter melden aus Kattowitz: Der Deutsche BolkSbund in Oberschlesien hat gegen die Ablehnung der Schulentscheidung Calon- derS durch die polnische Regierung Beschwerde beimVolkerbund eingelegt Nach Meldungen au« Arizone hat die mexikanische Regierung die Southern-Pacific Eisenbabnen in den Staaten Sonera, Sinalia und Navorit übernommen. Diese Uebernahme wird al« eine Kriegs- Maßnahme bezeichnet. Im Schocketal bei Kassel stürzte ein mit mehreren Damen besetzte- Auto bei dem Versuch, einem entgegenkommenden Auto auSzuwei» chcn, in der gefährlichen Serpentine, die schon oft Anlaß zu Un fällen gegeben hat, die 10 Meter hohe Böschung hinab. Ein 20- jähliges Mädchen wurde tödlich verletzt, die übrigen Insassen kamen mit leichteren Verletzungen davon. Gestern abend dementierte Staatssekretär Kellogg die Gerüchte von einer Aenderung der amerikanischen Mittelamerikapolitik, die sich nach wie vor in den Gedankengängen der Kongreßbotschast de- Präsidenten Coolidge bewege. Eine Erklärung über Mexiko lehnte Kellogg ab. Infolge de« häufigen TemperaturwechselS in Südrußland sind bedeu tende Teile der Grusinischen Heeresstraße unpassierbar. 20 kaukasi sche Dörfer liegen unter tiefem Schnee begraben. Die Bevölkerung ist von »er übrigen Welt gänzlich abgeschnitten. Wie aus Moskau gemeldet wird, verlaufeu die Wahlen in den Dorfräten für die kommunistische Partei recht ungünstig. Die besitzenden Bauern haben großen Einfluß m den Dorsräten, besonders in Grusinien und Weißruß land. Man rechnet damit, daß die Wahlen für ungültig erklärt werden. Anzetgen-Grundzahlen in RM: Die 42 mm l , , RM 0.25, in der Amtshauptmannschaft Kamenz RM 0.20. Amtliche Zeile 8 und RM 0.60. Reklame NM 0.60. Tabellarischer Satz 50"/. Ausschlag. — Bei zwangsweiser Einziehung der Anzeigengebühren dnrch Klage oder in Konkursfällen gelangt der ovlle Recknungsbetrag unter Wegfall von Preisnachlaß in Anrechnung. Bis »/,10 Uhr vormittags eingehende Anzeigen finden am gleichen Tage Aufnahme scheu Politik." Gr führte u. a. aus, in rechtlicher Hinsicht habe sich die Lage der deutschen Arbeiterschaft im letzten Jahrzehnt bedeu tend gebessert. Woran heute noch in sozialpolitischer Hin sicht breite Dolksmassen kranken, sei dreierlei: erstens die große Wohnungsnot, zweitens die gewaltige Arbeislofigkeit und die damit zusammenhängende verstärkte Unsicherheit in der Existenz im Vergleich zu früher, drittens seien die Löhne noch vielfach unzureichend. In wirtschaftlicher Hinsicht dauere der alte unbefriedigende Zustand fort. In gesellschafts- und kultur- politischer Hinsicht habe sich seit der Staatsumwälzung nicht viel geändert. Das Verhältnis zwischen Besitz und Nichtbesitz habe sich verschärft. Der gegen wärtige Zustand im Gesellfchaftsleben sei im wesentlichen auch der Zustand innerhalb der Zentrumspartei. In der Reichs- lagsfrattion und im Parteivorstand habe sich die Arbeiter schaft die Gleichberechtigung errungen. Es frage sich heute, ob die Gleichberechtigung der Ar- beiterschaft in Staat, Wirtschaft, Gesellschaft und Kultur nur durchgekämpft werden könne nach den Grundsätzen und Methoden der deutschen Sozialdemokratie, oder ob das Bür gertum ausreichende Geschlossenheit und politische Reife mit bringe, über historisch und soziologisch Unaufhaltbares nicht mehr lange mit sich feilschen zu lassen, sondern sich zu sagen: Die politische Reise der Arbeiterschaft ist do. Die christliche Arbeiterbewegung habe es von jeher abgelehnt, sich al» Schutzgarde für die sogenannte bürgerliche Gesellschaftsokd- nung gegen den Sozialismus gebrauchen zu lassen. Zur gegenwärtige« Regierungskrise betonte Dtegerwatb, daß die Zentrumspattei keine Koalition mitmache, btt der ihr die Möglichkeit fetste, weitgehend die Marschroute zu bestim men. Weiterhin stehe fest, daß die Zentrumspartei es aus alle Fälle ablehne, sich -um Anhängsel von recht» oder Der geschäftsführende Reichskanzler vr. Marx hat am Sonntag nachmittag offiziell einen Auftrag des Reichspräsi denten angenommen, der dahin geht, daß vr. Marx die Frage klären soll, ob die vom Zentrum gewünschte Wieder- Herstellung einer Regierung der Mitte möglich ist. vr. Marx hat keinen bestimmten Auftrag zur Regie- rungsb-ildung erhalten. Die Deutsche Volkspartei hatte schon am Sonn- abend verlauten lassen, daß sie sich an einer Minderhttts- regierung der Mtte, die durch links unterstützt werden müsse oder die sich jeweils ihre Unterstützung bei den Deutschnatio nalen und den Sozialdemokraten suchen müsse, nicht betei ligen wollte. Auf der anderen Seite wurde die von der Deutschen Dolkspartei mit allen Mitteln erstrebte Minder heitskoalition, die von den Deutschnationalen auf Grund be- sonderer Vereinbarungen unterstützt wird, von der Deutsch- nationalen Dolkspartei abgelehnt. Die Deutschnatio nale Volkspartei erstrebt eine Mehrheitsregierung oder will sonst in der Opposition bleiben. Reichskanzler vr. Marx empfing am Montag den Vor sitzenden der Deutschen Volkspartei, vr. Scholz, und die Vorstandsmitglieder der Demokratischen Partei, Koch und Erkelenz. Infolge der ungeklärten Lage hat Reichstagspräsident Loebe davon abgesehen, auf die Tagesordnung der nächsten Plenarsitzung des Reichstages, der Mittwoch zusammentritt, die Entgegennahme einer Regierungserklärung zu setzen. Auf der Tagesordnung stehen daher nur kleine Vorlagen. Die Bedenken der Volkspartei. Rede des Reichslandbundpräsidenten Hepp in Hanau. Hanau. In einer von der Deutschen Dolkspartei in Hanau zusammenberufenen Vertrauensmännerversammlung sprach der Reichslandbundpräsident, Reichstagsabgeordneter Hepp, Uber „Innen- und außenpolitische Tagesfragen" Aus den Fragen der Außenpolitik vertrat er den Stand punkt, daß jede einseitige Orientierung, sei es eine rein westliche oder östliche, in unserer Lage grund- falsch sei. Zur gegenwärtigen Regierungskrise führte der Redner aus: Die Deutsche Volkspartei hat grund- sätzlich eine Regierung erstrebt, die alle staatserhaltenden Kräfte unseres Vaterlandes in sich vereinigt. Bekennt sich die Sozialdemokratie zu diesem stoatserhaltenden Gedanken, so sei die Volkspartei bereit, mit ihr zusammenzuarbeiten. Die Betätigung der Sozialdemokratie, ihre rein agitatorische Einstellung in Fragen der Sozialpolitik usw. hat den Beweis erbracht, daß die Radikalisierung in dieser Partei zugenommen hat und die Möglichkeit einer praktischen Zusammenarbeit mit ihr nicht mehr gegeben ist. Deshalb hat di« Deutsche Dolkspartei klipp und klar erklärt, daß sie nur auf dem Wege einer bürgerliche« Mehrhtttsregieru»g mit Einschluß der Deutschnationalen di« Voraussetzung dafür sittst, daß eine einigermaßen ver ständliche Außen- und Innenpolitik getrieben werden kann. Es wird darauf ankommen, ob das Zentrum gewillt ist, sich freizumachen von den Bindungen gegenüber der Sozial- demokratie und sich mit den Deutschnationalen zu einigen. Wenn dies nicht möglich ist, so weiß niemand, was kommen wird. Reichswirtschaftsrat vor. Erst dann ende der Emkammer- absolutismus. Auch eine Stärkung der Stellung des Reichspräsidenten gehöre dazu. Die Hauptverantwortung müsse in der Hand der Einzelpersön lichkeit liegen. I« unserer wirtschaftlichen Lage sei leider ktt»e Besserung zu erkenne». Die Erwerbslosenfürsorge bringt auf die Dauer keine Besserung, und nur die Arbeitsbeschaffuntz durch Absatzbeschaffung könne helfen. Als Absatzgebiet sei in erster Linie der deutsche Binnenmarkt zu nennen, d. h. die Wiederaufrichtung der Kauftrast der Arbeiterschaft und Bauernschaft, also der großen Masse. In Zollfragen verlange di« Landwirtschaft unbedingte Parität mit Industrie und Handel -um Schutz« gegen Unterbietung des Auslandes. Stegerwald zur Regierungsbildung. Die Ziele der christlichen Arbeiterbewegung. Kölu. In einer von der Vereinigung Kölner Arbeiter zentrumswähler einberufenen Versammlung der Vertrauens- leute der christlichen Arbeiterbewegung Westdeutschlands sprach Ministerpräsident a. D. Stegerwald über das Thema: „Die christlichen Arbeiter in der beut- Im Falle höherer Gewalt — Krieg, Streik oder sonstiger irgend welcher Störung de- Betriebes der Zeitung oder der BeförderungSeivrtchtungen — hat der Bezieher keinen Anspruch aus Lieferung oder Nachlieferung der Zeitung oder auf Rück zahlung des Bezugspreises. — Wöchentlich 0.6S RM bei freier Zustellung; bei Abholung wöchentlich 0.55 RM; durch die Post monatlich 2.60 RM freibleibend Amtlicher Teil. Mittwoch, den IS. Februar 1S27 sollen 10 Uhr vormittags in Pulsnitz l zwangsweise gegen Barzahlung öffentlich versteigert werden: ÜROOchNOSmi* haben im ÜtzOtzHltzÜlOI l "" '«-«-' § MkW Pulsnitzer MMt AMll Will! Der Gerichtsvollzieher de» Amtsgerichts Pulsnitz. ,