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Wochenblatt für Kutsnitz, Königsbrück, Kadeberg, Kadeburg, Moritzburg und Umgegend. Erscheint Mittwochs u. Sonnabends. AbvunementsprciS: «ierteij-ibrNch 10 Ngr., auch Lei Bestellungen durch die Post. Inserate werdm mit 8 Vs. stir Len Raum einer Acsxaltencn Korpus-Zeile bc- rechne! und sind Lia spätestens Dienstag« und Freitags früh » Uhr hier aufzugcbcn. Amtsblatt der Königlichen Gerichtsbehörden und der städtischen Behörden zu Pulsnitz und Königsbrück. Prem nd) w a n z i gster Jal; rgang. Verantwortliche Redaction, Druck und Verlag von Ernst Ludwig Förster in Pulsnitz. Geschäftsstellen für Königsbrück: bei Herrn Kaufs.' Moritz Tschersich, Dresden: Sch. nonccnburau non Max Rnschpler, Leipzig: H. Engler, Leonhard u. Komp, daselbst, Haasenftcin und Vogler daselbst und vuzm Fort daselbst. Mittwoch den 25. Januar 1871. Bon dem unterzeichneten Königl. Gerichtsamte sollen -e« 15. Februar 1871 die dem Weber Karl Friedrich Boden in Hanswalde zugehörigen Grundstücke Nr. 156 des Katasters sür Hauswalde, Nr. 16l, 157, 177, 286 des Grund- und Hypothekenbuchs sür Hauswalde, welche Grundstücke am 19. November 1870 ohue Berücksichtigung der Oblasten auf 2338 Tdlr. —- gewürdert worden sind, notbwenkiger Weise versteigert werken, was unter Bezugnahme auf den an hiesiger Gerichtsstelle aushängenden Anschlag hier durch bekannt gemacht wird. Putßnitz, am 7. December 1870. Das Königliche Gerichtsamt daselbst. Fellmer. Bon dem unterzeichneten Königl. Gerichts-Amte sollen Montag, den V März 1871 die dem Schneidermeister August Benedictus Weitzmann wer zugehörigen Grundstücke Ne. 21 des Catasters für Pulßnitz, Nr. 38, 597, 598, 60!^ 670, 1148, 1396, 693, 777, 1146 des Grund- und Hypothekenbuchs sür Pulßnitz, welche Grundstücke am 10. December 1870 ohne Berücksichtigung der Oblasten ans 2481 Lhlr. 15 Ngr. - Ngr. gewürtert worden sind, nothwendiger Weise versteigert werden, was unter Bezugnahme aus ven an hiesiger Gerichtsstelle auShäugeoden Anschlag hier» durch bekannt gemacht wird. Pulßnitz, am 21. December 1870. Das Königliche Gerichtsamt daselbst. Fellmer. Sachsen. i Pulsnitz, 24. Ian. Um den aus unserer Parochie im jetzigen ! Feldzuge gesallenen Kriegern ein fortdauerndes Andenken zu sichern, soll ihnen aus hiesigem Friedhöfe ein Denkmal errichtet werden. Zn diesem Zwecke wurden am 20. und 22. Januar von einigen Herren und Damen ! auf hiesigem Scbießhause Theatervorstellungen gegeben und zwar war i jedes Mal das Haus vollständig ausverkauft, am ersten Abend kamen i gegen 60 Thlr. und am zweiten Abend gegen 30 Tblr. ein. Wir wollen ! nicht jedes einzelne Stück näher beschreiben, es wurde alles gut ausge- j führt; vorzüglich hat der Prolog, von einem Fräulein gesprochen, sich des größten Beisalls erfreut — Dem Wunsch Bieler nachzukommen, soll ! dieser Prolog gedruckt werden und ist von nächstem Donnerstag an sür den billigen Preis von 5 Pfennigen pro Sluck bei Herrn Buchbinder Carl Lindenkreuz und Herrn Thierarzt Bauersachs zu bekommen. Dresden, 20. Januar. Se. Majestät der König haben von dem Höchstcommandirenden des königl. sächsischen Armeecorps, Prinzen Georg lgl. Hoheit, das nachstehende Telegramm erhallen: Le Verl-galanl, 19. Ian., Nachmittags Z5 Uhr. Bei einem heutigen Rccognosciruugsgefechte früh Uhr überfielen die 3. Compagnie unser» Leibgreuanerregunenlö Nr. 100 und die 10. Compagnie unsere Grenadierregiinenls König Wil- ! Helm von Preußen Nr 101 die Ferme. Groslay und machten kabel 5 Oifiziere »nd 150 Mann unverwundete zu Gefangenen. Diesseits 2 i leicht Blessirte. Der commandirende General Georg, Herzog zu Sachleu, i Generallientcnant. — Ueber die Verwendung und Thäligkeit der königl. jächs. Caval- i lericdivision sind uns aus zuverlässiger Quelle die nachstehenden Mit- i Heilungen zugegangen. Am 4. wurde, unter Benachrichtigung des De tachements zu le Catelet, der Marsch auf Guise angelretcn. Bei An näherung der in der stärke von 2 Escakrons 1 Compagnie vorausge- schicklen Quartiermacher zeigte sich, paß Guise von Modilgarkcn bewtzt sei; dieselben Hanen unsre Avantgarde mit Feuer empfangen. Die west lich der Stakt gelegnen Walkparzellen, sowie die Ciladelle schienen be- fetzt, zugleich erkannte man aber, daß sich sürlich von Guise Truvpen- abtheilungen bewegen und in nördlicher Richtung Insanlerie auf Wagen au« der Stadt abfuhr. Unsere relteuken Batterieen eröffneten sofort von s lern Höhen westlich von Guise ein lebhaftes Granalseucr aus die obenge- > nannten Objecte, in dessen Folge der feindliche Abzug zwar beschleunigt wurde, jedoch fielen immer einzelne Flintenschüsse auf unsere verrückende« Tirailleurs, so daß die Stadt erst nach einer fortgesetzten Beschießung und nachdem dieselbe auch von Süden her besitzt worden, von dem Gros der Division paisirt werden konnte. Die erste reitende Batterie überstieg heute die Zahl von IMO Schüssen während dieses Feldzuges. Da man in Erfahrung gebracht, daß außer den in nördlicher Richtung theils auf Wagen, theils in einzelnen Trnpps abgezogenen Abtheilungen noch andere Truppen die Richtung aus Vereins eingeschlagen hatten, wurde sofort in der letztgenannten Richtung die Verfolgung dnrch das königl. Gardereiter- regiment, in durch das 17. Ulanenregiment eingeleitet. Dem Garde- reilerregiment gelang eS bei Beaurain noch circa 20 fliehende Mobil garden gefangen zu nehmen; der , größere Theil der zurückgegangenen Feince Halle sich jedenfalls in den Dörfern versteckt, und so wurde den« auch später der Commaukant einer Compagnie Mobilgarven auf dem Boden eines Haufes versteckt und verkleidet aufgegrisfen. Das 17. Ula-- nenregiment fließ bei ,einer Verfolgung in nördlicher Richtung bei I-o« auf stärkere feindliche Abtheilungen, ca. IMO Mann stark, welche sich dort, wwie an ven dahinter liegenden Abschnitt zur Bertheidigung fest» gesetzt hatte» und in der linken Flanke unsere Cavallerie zu überflügel« suchten. Auf die kesbalb zurückgejendete Meldung wurde sofort eine reitende Batterie unter Bedeckung einer Compagnie Jäger zu eventuelle« Aufnahme der Cavallerie enstendet. Der Batterie gelang es, durch ihr Feuer vcu Femd im wcilein Vordringen auszuhatten. Ein weiteres Vor dringen uniererseits mit stärkeren Krusten gegen Bervins vunölhig und concentrirte sich die CavaUer>ediv,siou am 6. Januar bei St. Quentin, um von ra aus dec weiteren Besehle gewärtig zu fei». Zu einer ent sprechenden Würdigung und Ausdauer, mit der ebenfalls auch die auf tiefem Theile des Kriegsichauptatzeo kämpfenden deutschen Truppen dem Dienste vor dem Feinde obliegen, möge erwähnt sein, daß sich schon dis Be,chwerden der Manche bei der großen Glätte der in die,en Lander- lhWcn fast durchgängig gepflafleneu Landstraßen wesentlich steigern, und daß der stet- Sicherheitsdienst und ne Bereu,chajt bei der unmittelbaren Nähe des Femkes, ,cwie die CantounemeMs in OertlichkeUen, rie vem Mann und Pferd bei dieier Jahreszeit nur ungenügende Wärme uns Ruhe bieten, unsern Truppen ganz außergewöhnliche und deshalb aner-