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Tel.-Kdr.: Amtsblatt. Fernsprecher Nr. 21V. L»L» Eibenstock, den 12. November 1913 Der Gerichttvollzieher de« Königlichen Amtsgericht«. i m lohn so- Linde- VsnLlsr. knwlä. nmieten. kSII«r e ihren ltfüh- welcher ' belegt anlief. i durch Veste» iedLcht- in der itKIltttt. 2 mittel Kott ckend. »2v.- , ISl- , 54S.7, U«- I7S.SN 82.»c 2SI.VZ IS7- 74- 1k».7b is der ' ist i„ r man che Re. cg über erzeich- gsmaß. als 24 n der D o p p e l m o n ar chi e. Mit starkem Mißfallen wird an den Wiener maßgebenden Stellen das Treiben der ungarischen Obstruktion vor den Delegationen betrach tet' Daß Gras Michael Carolyi eine neue Attacke ge gen den Dreibund reitet, würde in Wien ganz kalt las sen, da diese Angriffe in der ungarischen Bevölkerung kein Echo finden. Gefährlich ist das Beginnen, dem Grafen Stefan Tisza daraus einen Strick zu drehen, daß er pflichtgemäß den Versuch macht, sich mit den Führern der ungarländischen Rumänen zu verständi gen. Die Obstruktion tut nun so, als ob Tisza von Wien aus Ku diesem Schiritte gezwungen worden sei und protestiert gegen die Entsendung des Grafen Ot tokar Czernin als Gesandten nach Bukarest, da Graf Czernin Großösterreicher sei und einen ungarisch-natio nalen Staat bekämpfe. In Wahrheit besteht zwischen der Entsendung des Grafen Czernin und den Bemühun gen des Grafen Tisza nicht der geringste Zusammen hang, denn Giras Tisza hatte seine Verständigungsak tion schön ausgenommen, ehe vo« Czernin auch nur die Rede war. rine hat hierin einen Punkt des Fortschrittes erreicht, der allen andern voraus ist. (Beifall.) Dies ist jedoch nicht genug. Die dauernde Sicherheit unseres Landes kann nicht durch Waffengewalt aufrechterhalten werden, wenn wir nicht imstande sind, uns zur ersten Nation auf dem ganzen Gebiete der Luftfahrtentwicke lung zu machen. Das angeborene Genie der Franzosen und die unbezwingbare Äusdauer der Deut - schen haben auf diesem Gebiete Ergebnisse erzielt, denen wir gegenwärtig nicht gleichkommen können- Um die Stellung zu erlangen, müssen das Kriegsministe rium und die Admiralität daran erinnert werden, da für ja ihr Geld aufzuwenden u«d Monat für Monat kostbare Menschenleben opfern. Sodann werden wir zweifellos im Luftkriege jene Vollendung erreichen, wel che nicht nur für unsere Seestärke, sondern auch für d ie Sicherheit der Nation unentbehrlich ist. (Lauter Bei fall.) Donnerstag, den 13. November 1913, nachmittags 3 Uhr sollen in der Restauration .Garküche"' hier ei« Schriftsetzer-ArbeitStisch «. vier Kaste» Bleischrift an den Meistbietenden gegen sofortige Barzahlung öffentlich versteigert werden- nehmen am 17. dieses Monats in den Ausschüssen ih ren Anfang. Sie werden mit Ausschluß des Buß- und Bettages ohne Unterbrechungen bis zum Freitag, den 21. November, in den Ausschüssen fortgesetzt. Das Plenum des Bundesrats wird dann am Sonnabend, den 22. dieses Monats, den Etat endgültig verabschieden. Trotz dieser verhältnismäßig späten Fertigstellung im Bundesrat wird es möglich sein, das Etatsgesetz dem Reichstage bei seinem Zusammentritt am 25. dieses Monats vorzulegen. — Derrussische Botschafter beim Reichs kanzler. Der Reichskanzler von Bethmann-Hollweg empfing am vergangenen Montag nachmittag den rus sischen Botschafter von Swerbejew. — Stiftungen König Ludwigs III. König Ludwig III. hat an den Oberbürgermeister von München, Geheimen Rat Tr. von Bvrscht, folgendes Handschreiben gerichtet: Ich finde mich bewogen, aus Anlaß der Feier meiner Thronbesteigung aus den zu meiner Verfügung stehenden Wohltätigkeitsstiftunge« den Betrag von 10000 Mark zur Verteilung unter die Armen der Stadt München zu bestimmen. Ich er suche Sie, mein lieber Herr Oberbürgermeister, die Verteilung alsbald durchzuführen. Die Hofkasse ist zur Auszahlung der Summe von 10000 Mark ange wiesen. .München, 11. November, (gez.i Ludwig. — Zu den Vorfällen in Zaber n. Das Straßburger Generalkommando ordnete eine Unter suchung über die in der Presse besprochenen Vorfälle beim Infanterie,Regiment Nr. 99 in Zubern an, wo bei sämtliche Zeugen gerichtlich vernommen wurden. Die Untersuchung ergab, daß Leutnant Freiherr von Forstner beim Exerzieren am 28. Oktober einen wegen unerlaubten Waffentragcns und groben Unfugs vor dem Diensteintritt bestraften Rekruten in Gegenwart der Korporalschaft ermahnte, Streitigkeiten mit Zivil personen und Schlägereien zu vermeide« 'Er erklärte folgendes: „Nehmen Sie sich in acht, wen» sie jetzt allein in die Stadt gehen. Sie scheinen zu Schlägerei en zu neigen; in Zaber« können Sie leicht zu solchen kommen. Hemmen Sie Ihren Tatendrang" Hieran knüpfte er die Belehrung, wie sich ein Rekrut dagegen zu verhalten habe, wenn er angegriffen wird. Der Leutnant sagte ihm: „Wenn Sie aber angegriffen wer den, so machen sie von Ihrer Waffe Gebrauch; wen« Sie habet so einen Wackes niederstechen, dan» bekom men Sie von mir noch 10 Mark." Der Korporalschafts führer fügte hinzu: „Von mir außerdem noch 3 Mk." Aus diesem Zusammenhang geht hervor, daß es aus geschlossen ist, daß der Leutnant mit dem gebrauchten Ausdrucke die elsässische Bevölkerung allgemein bezeichnete, baß er vielmehr mit dem Ausdruck „so einen Wackes" nur streitsüchtige Persönlichkeiten und Raufbolde meinte. vefterreich-Uu-ar». — Die ungarische Opposition und die Drucker und Verleger: Emil Hannebohn, verantwortl. Redakteur: Ernst Lindemann, beide Eibenstock. — .— S«. Jahvga«-. „ .. Dolwerstag, den 13. November Rußland. Aus der russischen Reichsduma. Die Reichsduma beriet am Dienstag den Antrag der Kadetten, an die Regierung die Anfrage zu richten, ob die Zeitungsnachricht wahr sei, daß der Oberproturator des Heiligsten Synods eine Reihe die orthodoxe Kir che betreffenden Fragen aus der allgemeine«, Reichs gesetzgebung ausschalten und nur dem Gutachten des Senates überlassen wolle. Der Oktobrist Godnew er klärte, falls die Nachricht sich bewahrheitete, müsse die Duma mit Zweidrittelstimmenmehrheit die Handlungs weise des Oberprolurators verurteilen, damit die Fra ge dem Kaissr vorgetragen werde. Die Nationalisten orllärten, sie würden den Antrag unterstützen, doch nicht aus den von den Kadetten und Oktobristen ange gebenen Gründen, sondern damit die Grenzen der kirch lichen und weltlichen Gesetzgebung festgestellt werde«, könnten. Schließlich wurde der Antrag mit 219 gegen 50 Stimmen angenommen. England. Neue Streiche der Suffragetten. Im Alexand!ra-Park in Manchester wurde am Diens tag das Kattushaus durch eine Bombe zerstört. Man schreibt dieses Verbrechen den Vertreterinnen des Frau enstimmrechts, zu. Die Sammlung, die in dem Papillon untergebracht war, hatte einen Wert von ungefähr 10 000 Pfund Sterling. — In Frenchay bei Bri stol brannte ein unbewohntes Landhaus nieder; aus dort gefundenen Schriftstücken schließt man, daß auch dort ein Zerstörungsakt der Frauenrechtlerinnen vor liegt. Eibenstock, Larlsfeld, Hundshübel, Neuheide, Oberstützengrün, Zchönheide, Zchönheiderhammer,Zosa,Unterstützengrün,wildenthal usw. Beginn der Etatsb er atungen Bundesrat. Die Etatsberatungen im Bundesrat Englische Mimsterreden. Am Montag hat in der Guildhall in London ein Bankett stattgefunden, bei dem sich sowohl Pre mierminister Asquith, wie auch Marineminister Chur chill in bemerkenswerte Ausführungen ergingen. Premierminister Asquith erinnerte an de« Ausbruch des Balkankrieges vor einem Jahre und sprach seine Genugtuung darüber aus, daß der Krieg lokalisiert werden konnte. Durch Geduld, Takt und Selbstbeherrschung auf der einen Seite und durch gu ten Willen auf der andern Seite ist man Herr dev Schwierigkeit geworden. Befriedigend ist, daß die asi atische Türkei nicht in Mitleidenschaft gezogen worden ist. Der Wunsch der britischen Regierung ist es, ihre Integrität zu erhalten. Das beste Schutzmittel für die Erhaltung dieser Integrität sind innere Refor men, und Reformen können nicht ohne die Mitwir kung der Großmächte ausgeführt werden. Wir wollen der Türkei jede Hilfe gewähren, die sie verlangt, ohne daß wir dabei die Interessen der anderen Mächte ver gessen. Dann kam Asquith auf Mexiko zu spre chen. Eine politische Intervention Englands in die Verhältnisse Mexikos, Zentral- oder Südamerikas stand in der Vergangenheit wie auch i« der Gegen wart stets ganz außer Frage. Das äußerste, was England tun könnte, wäre, seine U«terta«eN uhd ihr Eigentum zu schützen. Der Premierminister wies sodann nachdrücklich die Gerüchte zurück, daß Eng land absichtlich der amerikanischen Politik in Mexiko hätte entgegcntreten wollen. England habe Huerta an erkannt, weil er die tatsächliche Regierungsgewalt dar stelle. England sei berechtigt, anzunehmen, daß, wel che Politik die Bereinigten Staaten auch verfolgten, sie die legitimen, kommerziellen Interessen anderer Län der in Mexiko ebenso berücksichtigen wie die ih rigen. Der Marineminister Churchill sagte in Er widerung auf einen Trinkspruch auf Heer Und Ma rine: Die britische Marine wird im nächsten Kriege 159000 Seeleute und Marinesold aten zählen, eine Stär ke, welche zum ersten Male die größte Zahl von Mannschaften übertrifft, die während der napoleonischen Kriege aufgebracht wor den sei. Diese unvergleichliche Macht sei zweimal so stark als diejenige der nächststarken Seemacht, und was Pie Dauer der Dienstzeit und die Ausbildung an- betrcsse, drei- oder viermal so stark. Unsere Seemacht hat seit den beiden früheren Gelegenheiten, bei de nen wir hier zusammengekommen sind, eine große Ent wickelung genommen, sowohl tatsächlich wie relativ. (Beisall.) Wir dürfen jedoch nicht annehmen, daß eine Verminderung der Last, die wir tragen, und die jedes andere Land außer dem unsrigen erdrücken würde, in unmittelbarer Zukunft wahrscheinlich ist. Die Stär ke und ungebrochene Entwickelung der deutschen Ma rine und des deutschen Heeres und der Umstand, daß viele große und kleine Mächte auf der ganzen Welt gleichzeitig starke, moderne Kriegsschiffe bauen, wer den zweifellos von uns Ausgaben und Anstrengungen verlangen, die größer sind als die, welche wir uns je mals in Kriegszeiten auferlegt haben, Im nächste« Jah re wird es meine Pflicht sein, dem Parlament Vor anschläge zu unterbreiten, die wesentlich Hä her sind als die gegenwärtig vom Par lament gewährten. Die Regierung wird gern jede günstige Gelegenheit ergreifen, um den Wett bewerb in den Marine- und d?« Heeresrüstungen zu vermindern; was aber notwendig ist, muß geta« wer den. (Beifall.) Wir werden keinen Augenblick zögern, uns frank ünd frei um die Bewilligung vo« Mannschaf ten u«d Geld an das Parlament zu wenden. Unser Unterseedienst ist zweimal so stark als die nächststärkstr Seemacht, ein Uebergewicht, das wir nicht leicht ver lieren können. Wir haben in de« letzten zehn Jahre» ein Personal von über dreitausend Offiziere» und Mannschaften geschaffen, welche, wie wir glauben, Mei- steö der Kriegsführung mit Unterseebooten sind. Selbst in den Regionen der Luft hat die bri tische Marine den Wettbewerb keiner an deren Marine zu fürchten. Die britische Ma- Bo» Natta». — Albanischer Ueberfall. Einige Ar nauten überfielen nachts ein serbisches Haus in dem Dorfe Dubova, verwundeten durch das Fenster eine« serbischen Jüngling und erbrachen die Tür. Der Ver wundete wurde in mehrere Decken gewickelt und diese dann in Brand gesteckt. Darauf plünderten die Ar nauten das Haus vollständig aus und setzten es in Brand. Boykott österreichischer Waren in Serbien. Die serbische Zeitung „Stampa" fordert unter heftigen Angriffen gegen Oesterreich-Ungarn die serbischen Kaufleute auf, einen völligen Boykott ge gen die österreichischen Waren zu eröffne«, u«d sich zu diesem Zwecke mit den Griechen, Montenegrinern und Rumänen ins Einvernehmen zu setzen. „Politika" verweist auf die großen Hindernisse, welche die Orient bahngesellschaft der Bahnverbindung Serbiens mit Sa loniki entgegensetzt und fordert die Regierung auf, durch energische Intervention diesem unleidliche« Zustande abzuhelfen. — Die türkisch-griechischen Verhand lungen. Auf der Pforte wird versichert, daß sich die griechisch-türkischen Verhandlungen auf gutem We ge befinden. Der griechische Vertreter Levidis erhielt von amtlicher Seite die Mitteilung, daß in der Fra ge der Staatszugehörigkeit ein Uebereinkommen er- 6AGOHch****************************** L Erscheint täglich abends mit Rusnahme der I' Tonn.und Feiertage für den folgenden Tag. Anzeigenpreis: die kleinspaltige Zeile 12 ;; Pfennige. Im amtlichen Teile die gespaltene Zeile 30 Pfennige. Tagesgefchichte. Deutschland. Amts- und Anzeigeblatt Mr -en Amtsgerichtsbezirk Eibenstock und -essen Umgebung Bezugspreis vierteljährl. IN. 1.50 e inschließl des „Jllustr. Unterhaltungsblatts" und der humoristischen Beilage „Seifenblasen" in der Expedition, bei unseren Boten sowie bei allen Reichspostanstalten.