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Pulsnitzer Anzeiger Anzeiger Ohorner Nr. 58 Dienstag, den 10. März 1942 94 Iahrgnnu täglich 8—S Uhr nachmittags. Preise und Nachiaßfätz« bet Wiederholungen »ch Preisliste Nr. 6 — Für daS Erscheinen von Anzeigen in bestimmten Nummern und » bestimmten Plätzen keine Gewähr. Anzeigen sind an den Erscheinungstagen bi« v«r» S Uhr aufzugeben. — Geschäftsstellen Nur Abolf-Hitler-Straße 2 — Fernruf nur E Dtesr Zeitung erscheint täglich mit Ausnahme der gesetzlichen Sonn- und Feiertag«. Bezugspreis: Bet Abholung 14 tägig 1.— RM., frei Hau» 1.10 NM. etnschl 12 bez. 1ö Ps. Lrägerlohn. Postbezug monatl. 2.50 RM. Die Behinderung der Lieferung rechtfertigt keinen Anspruch auf Rückzahlung beS Bezugspreise». Zeitung»«uögabe für Abholer Haupt- und Tageszeitung für die Stadt und den Amtsgerichtsbezirk Pulsnitz und die Gemeinde Ohorn Der Pulsvitzer Anzeiger ist das zar Veröffentlichung der amtliche« Bekanntmachungen de» Landrates zu Kamenz, der Bürgermeister zu P«l»«ttz u«d Ohorn behördlicherseits bestimmt« Blatt und enthüll Bekauntmachnnge« des Amtsgerichts Vulsnitz sowie des Finanzamtes zu Kamen, Kapitulation auf Java 98000 Mann feindlicher Streitkräfte zu bedingungsloser Ukbergabe gezwungen O!W. Tokio, 9. März. Das Kaiserliche Haupt quartier gab um 22.20 Uhr <15.20 Uhr MEZ.I bekannt: Die sapanischen Streitkräfte, die gegen die Hauptmacht deS Feindes in der Umgebung von Surabaja und Bandung operierten, zwangen die feindlichen Streitkräfte, die 9 3 00Ü Mann holländischer und 5000 Mann austra lischer, britischer und amerikanischer Truppe» umfassen, am 9. März um 15.00 Uhr <8.00 MEZ.) zur be dingungslosen Kapitulation. Die Kapitulation er folgte innerhalb von neun Tagen seit der Landung japanischer Truppen am l. März. Der Sieger von Java Die japanischen Streitkräfte in Nicderländisch-Jndten stehen unter dem Oberbefehl des Generalleutnants Httoschi Imamura der 55 Jahre alt ist und früher im Generalstab tätig war Im weiteren' Verlaus seiner militärischen Laufbahn war Imamura stellvertretender Stabschef der Kwantung- Armce und brachte längere Zeit in England und Indien zu. Als militärischer Oberbefehlshaber wird er gleichzeitig bis zur Neuregelung die Rechte des Generalgouverneurs ausüben. * Perle Niederlaudilch-Vstindieus Die Kapitulation aus Java ist ein militärisch bedeutende» Ereignis Aus Java haben die Feinde Japans hartnäckigsten Widerstand leisten wollen. Als Singapur gefallen war, da Hehauptele die britische Agitation, inzwischen sei in dem stark ausgebamen Kriegshasen Surabaja auf Java längst ein neues Festungswerk entstanden. Wie hoch man die VerleidigungS- möglichkeiien aus Java cinschäyte, ging bereits daraus her vor. daß der britische General Wavell als Oberkomman dierender der ostasiatischen Streitkräfte der Vereinigten Slaa- ren. Englands und der Niederlande auf Java sein Haupt- -quarner aufschlug. Als dann japanische Transporter unter dem Schutze japanischer Kriegsschiffe Kurs auf Iowa nahmen. Drachen auch hier die britischen Illusionen >äh zusammen Die Flaue der Alliierten wurde größtenteils vernichtet, die japa nischen Soldaten gingen an Land und stießen sogleich nach der Landung energisch in das Innere der Insel vor Die Flucht Wavells von Java nach Indien zeigte dann, daß auch diese Widerstandsliuien in der Snmde. in der sie sich bewähren tollten, kaltblütig preisgegeben wurden Damals sprach man davon, baß England eben nicht alles verteidigen könne man habe zwischen Java und Indien wählen müssen. Trotzdem haben die Briten auch hier wieder gleichzeitig an zwei Stel len Niederlagen erlebt Sie haben Java verloren und Rangun, das Tor nach Indien dazu! Java galt mit Recht als die Perle Ntederländtsch- Ostindiens Die Insel ist Z!4ma1 so groß wie die Nieder- lande, wie sie auch mit einer Bevölkerung von 47 Millionen, die sich aus Malaien. Sudanesen und Iavanen zusammen- sctzi, die Bevölkerung des Mutterlandes um ein Vielfaches übertrifft. Mil Sumatra und einigen anderen kleineren Im fein bildet Java die letzte Barriere zwischen dem Pazifik und dem Indischen Ozean. Tie Insel ist schmal und von hohen Gebirgen, meist vulkanischen Ursprungs, durchzogen Von über 100 Vulkanen befinden sich kl noch in Tätigkeit Tie Gebirge erreichen eine Höhe bis zu 3600 Meter. Auch gibt es zablreiche dichte Urwälder aus Java. Java ist land schaftlich von außerordentlicher Pracht und in seiner Schön heit kaum zu übenrefsen Dazu ist es mu einem üppigen Pflanzenwuchs gesegnet und äußerst fruchlbar. In Ziem tropi- scyen Klima gedeihen fast alle Kulturpflanzen. Bedeutende Anssuhrprodukte sind Reis, Tee. Kassee. Tabak, Gewürze, Chinarinde, Kautschuk, Bankzinn und Zuckerrohr. Außerdem ist Java wertvoll durch sein Erdöl und seinen Bergbau. Ueber die dramatischen Begleitumstände der bedingnngs- losen Kapitulation der feindlichen Streitkräfte aus Java sind inzwischen weitere Einzelheiten bekannt geworden. Im Kampfabschnitt Bandung erschien bereits am 7. März abends gegen 11 Uhr ein niederländischer General major mit einer weißen Fahne beim japanischen Oberkom mando und ersuchte um W a s s e n sti l l st a n d. Die Forderung des lapanischen Oberkommandierenden lautete jedoch auf bedingungslose Kapitulation der gegneri schen Kräfte im Gebiet von Bandung, die schließlich angenom men wnrde. Am Tag daraus, also am 8 März. 15 Uhr na! der niederländische Gcneralgouverneur van Siarkenbergh im Flugzeug auf dem Flugplatz Kalidjata nördlich von Banvung ein und teilte die Bereitschaft zur Kapitulation aller noch aus Java stehenden Streitkräfte mit. also vor allem derienigen Einheiten, die im Gebiet um Surabaja inzwischen ebenfalls eingeschlossen worden waren Die Verhandlungen fanden im Hotel Isola statt. Der Gcneralgouverneur forderte daraufhin über den Rundsunk die niederländische» Streitkräfte zur Ein stellung der Feindseligkeiten aus. , Der Sieger von Java Wie setzt bekanntaearben wurde, stehe» die japanische» Streitkräfte in Niederländisch Indien unter dem Oberbefehl de» Generalleutnants Hitoschi Imamura, der 55 Jahre alt ist und früher im Eeneralstab tätig war. Im weiteren Verlauf seiner militärischen Laufbahn war Imamura stellvertretender Stabschef der Kwantungaimee und brachte längere Zett m England und Indien zu. MSWS twl die Kämpfe m B«rma Mit der Besetzung Ranguns ist eine wichtig« Etap penbasis, in japanische Hände gefallen und die Lösung de» Thinakonfliktes nähergerückt. Die Operationen gegen Burma begannen am 11. Dezember mit heftigen Luftangriffen auf den Flugplatz Taooq, der -cho» kurze Zeit später von aus Thailand vorftoßendcn japanischen Landeinheiten genommen wurde. Seit dieser Zett «ührre die j japanische Luftwaffe insgesamt 66 Luftangriffe gegen ! die militärischen Ziele in Südburma, vor allem aber gegen Rangun durch. Dabei wurden 369seindliche Flugzeuge, , darunter englische und amerikanische Typen, abge^ sien oder ; am Boden zerstört und 17 Schiff« versenkt oder ja,wer beicha» i digt Größere Kämpfe spielten sich vor allem im Gebiet zwischen dem Bilin-Fluß und dem Sitiang-Fluß nordöstlich von Rangun ab, wo der Gegner versuchte, den japanischen Vormarsch aui- zuhalten. Am 2. März erfolgte bekanntlich die Uev-rquerung des Sittang und ein direkter Vorstoß in südwestlicher Richtung, also etwa entlang der Eisenbahnlinie nach Rangun. Der Rück zug der englischen und burmesischen Streitkräfte erfolgte s» überstürzt, daß mehrfach schon Brücken gesprengt wurden wäh rend sich noch eigene Kräfte >m Kampfe mit japanischen Trup pen auf dem gegenüberliegenden Flußufer befanden. So wurd»» beispielsweise westlich des Sittang 3000 gegnerische Streitkräfte zur Uebergabe gezwungen. Am 8. März, 10 Uhr. konnte schließlich in Burmas Haupt- i ftadt Japans Sonnenbanner gehißt werden. Nangun gefallen Die Hauptstadt von Burma in japanischer Hand — Auch Pegu genommen Die japanischen Truppen haben einen neuen bedeutsamen Erfolg in Ostasien errungen Rangun, die Hauptstadt von Burma, ist von den Japanern genommen worden und bereits vollkommen besetzt Zuvor waren dir siegreichen japanischen Truppen bereits in Pegu etngerückt. das 70 Kilometer nörd lich von Rangun liegt Dir japanische Luftwasse Hai vier frtndlichr Flugplätze in der Nähr der Hauptstadt besetz« und ist damit im Besitz neuer Stützpunkte, von denen sie gegen den Feind operieren kann. Einer der Flugplätze war als »Gchrimttugplatz" gebaut worden, um eine Erkundung auS der Lust zu vermetden. Dtr Bekanntgabe dieser neuen großen Entscheidung er folgt« durch ein Kommunique des Kaiserlichen Hauptquartiers Danach haben die japanischen Streitkräfte die feindlichen Kermruppen in der Umgebung von Rangun vernichtet und danach am 8 März um lO Uhr Rangun vollständig besetz». Nachdem Pegu bereits am Vortag von den Javanern aenom- wen worden ist Ueber den Verlaus der einleitenden Kämpfe lvird miigeieilt: Nach der Einnahme von Martaban am 10. Februar verfolgten die javanischen Truvven den klieben- den Feind. Sie durchbrachen am 16 und <7 Februar de» starken feindlichen Widerstand am Flusse Bilin und vernichte- len anschließend eine feindliche Division ostwärts vom Flusse Sittang In der Nacht zum 3 März erzwangen die Japaner den Unbergang über den Sittang und begannen am gleichen Tage den Angriff aus Rangun Hauptziel der Operationen an der Burmasront erreicht. Die Mitteilung des Hauptquartiers schließt mit der Fest stellung, daß mit dem Fall von Rangun das Hauptziel der japanischen Operationen an der Burmasront erreicht sei. Mit Rangun, das von den Japanern vollständig besetzt wurde, haben die Briten die Hauptstadt der britisch-invischen Provinz Burma verloren. Die Stadt liegt gut 30 Kilometer vom Gols Martaban entfernt und ist Bahnknotenpunkt Als Haupthandelsplatz und Haupthafen von Burma hat kie auch einen am ausgebauten Flughafen Haupiaussuhrwaren waren Neis, Baumwolle, Häute, Silber, Zink und Bleierze sowie Mineralöl. Rangun hat über 400 000 Einwohner, von denen je ein Drittel etwa Hindus und Buddhisten sind. Mit seinen Lock- und Wersianiagcn war Rangun etn wichtiger britischer Stützpunkt. Burmastrabe endgültig abgelchnitten Wie die bisherigen japanischenOpsrationen, so werden auch die Kämpfe in Burma durch äußerste Schnelligkeit gekenn zeichnet So ist die Haupistadi Rangun nach genau 51 Tage» feit Beginn der Operationen von den Japanern erobert worden In dieser Zeil hatten die japanischen Truppen ungeheure Schwierigkeiten überwinden müssen Sie haben sich durch dichte Dschungelgebieie gewunden und Elefanten als Last tiere benutzt Ferner mußten steile Bergpfade unter Mit nahme von Artillerie bewältigt, reißende Siromschnellen unter Lebensgefahr durchwatet werden Jetzt ist die Burmastraße endgültig abgeschnitten und damit die Lebensader die Tfchungking in China instand setzte. Japan seit fünf Jahren hartnäckigen Widerstand zu leisten, unterbunden Dle Besetzung Burmas stellt außerdem eine dierekte Bedrohung des größten britische» Stützpunktes Im Osten Indien dar Sie bedeute gleichzeitig die Unterbrechung der Verbindungen zwischen den Slreiikrästen Englands und Tschiangkatscheks Für die Be völkerung Burmas die sei» vielen Jahren unter britischem Joch schmachte« und dte ietzi die lapanischen Truppen mi« offenen Armen empfang! schlage nunmehr die Stunde der Unabhängigkeit unirr Japans Schutz Pegu iv Amgehungsmanövern genommen Pegu der zur Verteidigung der Burmastraße strategisch wichtigste Ort bildete dte erste Verteidigungslinie des Fein des gegen einen japanischen Vorstoß nach Westen, so daß un- gesäbr 4000 australische und indisch« Truppen, die von Pan zer» unterstützt waren, vor der Stadt ausgestellt wurden Die lapanischen Truppen wandten sich, nachdem sie den Sittang, überquert hatten, anstatt direkt aus die feindliche Linien zu- zurennen auf di« Eisenbahnlinie, die Mandalav mit Rangun verbindet, schnitten dies« ab und machten einen Bogen um das tm Norden liegende Gebirge, wodurch sie die rückwärtigen Ver bindungen des Feindes abschnitten Gleichzeitig erfolgte der Angriff aus Pegu aus dem Bergg«lände nordwestlich der Stadt. Dte japanisch« Einkreisung und die heftige Beschießung bracht« dte feindliche Verteidigungslinie zum Zusammenbruch. lEißner-Deuischer Maiernverlag.) Der Söndenboa lür Rangun Nack dem Verlust der buriuesischen Hauptstadt hatte Chur chill nichts Eiligeres zu tun, als den dort befehligenden Gene ral abzuietzen Wie der britische Nachrichtendienst mittcilt. wurde der Kommandierende General von Burma, Hutton, durch General Alerander ersetzt Damit hat Churchill die Nie derlage zwar nicht wettgemacht. aber er hat etwas zur Beruhi gung der öffentlichen Meinung getan. 52 Schille mii MM «RI. oerlenN Die japanische Flotte versenkte vom 1. biS 8. März in den javanischen Gewässern und im Indische» Ozean 52 Schiffe mit insgesamt 210 000 BRT.