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- > zur Belehrung und Unterhaltung. Nr. Dresden, den 28. Ämm igvy. 71, Chemische Untersuchung der Mineralquellen bei Radeberg, angeftellt den 16. 17. und i 8. Oct. i 8 O 8, v 0 n W. A. L a m p a d i u s. as Radeberger Bad liegt östlich von Dresden 4 Stunden, etwa Stunde jen- seit der Dresdner Haide, am Fuße der Ober lausitzer Granitgebirge, in einer bewaldeten Bcrgschlucht. Diese Becgschlucht zieht sich westlich in das Thal der Röder und verbindet dadurch das Bad mit dem bekannten ange nehmen Seifersdorfer Thale. Die Radeber ger Mineralquellen haben sich seit geraumer Zeit sehr heilsam bewiesen, und sind, trotz der ehemals daselbst herrschenden Unbequem lichkeiten für Badegäste, fleißig besucht wor den. Der jetzige Besitzer des Bades, Herr Kammerherr von Schönberg, gibt nun auch dem Bade eine höchstverbesserte Existenz, und so kann es, da es sich ferner bei meiner che mischen Prüfung als ein sehr kräftiges Mine ralwasser zeigte, nicht fehlen, daß diese Da- deanftalt an vermehrtem wohlthatigen Ein flüsse für die leidende Menschheit zunehmen werde. Außer den neuen, im ober» Theile der Schlucht erschürften, noch nicht gefaßten Quellen, fand ich fünf derselben gefaßt und im Gebrauch vor. Die erste entspringt im Innern des Gebirges, und wurde bei älterm Versuchsbergbau, mittels eines, in das Ge birge getriebenen, Stöllns, entdeckt. Ihr Wasser wird von der Quelle aus auf den Stoün, in verschlossenen Röhren, zu Tage geleitet. Zch will diese, da sie sich von den übrigen Quellen, in Hinsicht ihrer Besiand- theile, etwas unterscheidet, Stollnquelle nen nen. Sie verdankt ihren Ursprung wahr scheinlich Schwefelkicsgangen, welche von durchsickernden kohlensauern Wassern durch drungen werden. Die übrigen Quellen, wel che ich Tagequellen benennen will, sind vier, von welchen aber nur Nr. i. 2. und 4. im Gebrauch sind. Diese Quell,n entstehen aus einem Torfmoor, welches sich ohnfehlbar in der benannten Schlucht hinauf zieht, und von welchem sich deutliche Spuren bei dem Aufsuchen der neuern Quellen zeigten. Sie erhalten ihre Bestandtheile durch eine gäh- rende Zersetzung des Torfes, gleich mehrer« solcher Mineralwässer, z. V. des Egerwasi fers. Bbbb