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ssulsn'cher Tageblatt > Bezirksanzeiger Bank-Konten: Pulsnitzer Bank, Pulsnitz und ID UI vT UkT Commerz« und Privat-Bank, Zweigstelle Pulsnitz Fernsprecher 18. Postscheck-Konto Dresden Anzeigen-Grundzablen in H/: Die 41 mm breite Zeile (Mosie'S Zeilenmeffer 14) I mm Höhe 10 in der AmtShauptmannschaft Kamenz 8 amtlich 1 mm 30 und 24 <S-/; Reklame 25 <A/. Tabellarischer Satz 50»/, Aufschlag. — Bei zwangsweiser Einziehung der Anzeigengebühren durch Klage oder in Konkursfällen gelangt der volle Rechnungsbetrag unter Wegfall von Preisnachlaß in Anrechnung. 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S., Großröhrsdorf, Bretnig, HauSwalde, Ohorn, Oiersteina, Niedersteina, Weißbach, Ober- und Niederltchtenau, Frtederidors, Thiemendorf, Mittelbach, Großnaundorf, Lichtenberg, Klein-DittmannSdorf Geschäftsstelle: Pul-nitz, «lbertstraße Nr. 2 Druck und »erlag von S. L. Förster» Erben (Inh. I. W. Mohr) Schriftleiter: I. W. Mohr in Pulsnitz Nummer 121 Dienstag, de« 28. Mai 1S29 81. Jahrgang Amtlicher Teil. Rinder» mid Schweinezwischenzählung am 1. Juni 1929 Nach einer Verordnung des Wirtschaftsministerin«» vom 8. Mai 192g hat am 1. Juni d. Js. eine Rinder- und Tchweinezwischenzühlung stattzustnden. Wer vorsätzlich eine Angabe, zu der er auf Grund dieser Bekanntmachung ausgefordert wird, nicht erstattet oder wissentlich unrichtige oder unvollständige Angaben macht, wird mit den in 8 4 der Bundesratsverordnung vom 30. 1. 1917 (RGBl. S. 81) angedrohten Strafen bestraft. Pulsnitz, am 27. Mai 1929. Der Stabtrat. Mittwoch, de» 2». Mai, vormittag» 10 Uhr. sollen im Gasthaus zum »Bürger« garten" in Pulsnitz folgende Gegenstände meistbietend gegen Barzahlung öffentlich oeistetgert werden: 2 A«tor<isen, 1 «euer Kleiderschrauk, verschiedene Herrenstoffe. Der Vollstreckungsbeamte beim Finanzamt Kamenz. Oeffentliche Stadtverordneten - Sitzung am Donnerstag, de« 30. Mai 1S2S, abend» V>8 Uhr im grotze« Sitzungssaale de» Rathause». Tages-Ordnung: I. Kenntnisnahmen. » Beratungen und Beschlußfassungen: 1. Aenderuna des Vertrages mit der Ziegen,uchtoereinigung in Pulsnitz über die Haltung von Ziegen,uchlbocken. 2. Haushaltpläne 1929/30 m Anfragen und Anträge. Hierauf nichtöffentliche Sitzung. Pulsnitz, am 28. Mai 1929. Karl Zimmerman», Stadtverordnetenvorsteher. Mittwoch, de» 2S. Mai 1S2S, oorm. 11 Uhr sollen in Pulsnitz, Restaurant zum Bllrgergarten 20 in Wöbeldamast, 1 Paar Stiefel, 1 Hobelmaschine, 1 kleiner Foto apparat, 1 Bücherschrank, 1 Schreibtisch, 1 Büffet, 1 Standuhr, 2 Sofa« mit Sessel «nd Umbau, 1 vierteilige Korbgaruitur, 1 ovaler Tisch, 2 Pulte, 1 Herrenfahrrad, 1 Tafel mit verfch. Fächern meistbietend gegen Barzahlung öffentlich versteigert werden. Pulsnitz, den 28 Mat 1929. Der Gerichtsvollzieher des Amtsgerichts L WW« U S«1 NMWNUWNM Das Wichtigste Der ReichSarbettSminister hat nach einer Mitteilung de» deutschen Bankbeamte»»»««- auf Antrag dies« Organisation, die am 17. April mit dem Reichsverband der Bankleitungen abgeschlossene GehaltSver- einbarung sowie die Verlängerung de« Reichslarifes bis zum 31. De zember 1930 für allgemein verbindlich erklärt. Aus Moskau nird gemeldet, daß die Arbeitslosigkeit in Moskau in der letzten Zeit wesentlich gestiegen ist. Nach amtlichen Angaben beträgt die Zahl der Arbeitslosen in Moskau zurzeit 320000, die von der Regierung unterstützt werden. In der ganzen Sowjetunion werden gegenwärtig etwa 1200000 Arbeitslose gezählt. Wie au- Moskau gemeldet wird, ist in Charkow der polnische Spivn Katowitz erschossen worden, der in den letzten vier Jahren die wirt schaftliche und militärische Spionage in Rußland zugunsten Polen» leitete und Vertrauensmann der zweiten Abteilung de- polnischen Generalstabes in der Ukraine war. MW lllld WMe Angelegenhtiltn — ^Verletzungen mit Tintenstift) verur sachen, wenn ein abgebrochenes Stiftstückchen im Gewebe zurückbleibt, ein Brandigwerden der Umgebung, das zu einer fortschreitenden Geschwulst führen kann und meist erst nach einem chirurgischen Eingriff heilt. Besonders gefährlich wer den Tintenstiftverletzungen, wenn etwa durch den mit Tinten stift beschmutzten Finger das Tintenstiftgift auf die Binde oder Hornhaut des Auges gebracht wird. Diese schon seit längerer Zeit bekannten Erscheinungen, sowie Lierversuche, die russische Forscher kürzlich mit Tintenstiftstückchen an Ka ninchen anstellten, beweisen die große Giftigkeit des in den Tintenstiften enthaltenen Anilin Farbstoffes für den Orga nismus. Es muß deshalb davor gewarnt werden, angespitzte Tintenstifte ungeschützt in der Tasche zu tragen oder gar an die Lippen zu führen. Bautze«. (Glockenweihe.) Die wendisch-evange lische Kirchgemeinde von St. Michael, zu der eine ganze An zahl von Orten der Umgebung gehört, konnte am Sonntag dank reicher Stiftungen ihrer Glieder zwei neue Glocken als Ersatz für die im Weltkrieg Erschlagenen weihen. Im feier lichen Zuge wurden die in Apolda gegossenen Glocken nach der Stadt eingeholt und zum Gotteshaus gebracht, wo Pfarrer Tlscher sie weihte. Dresden. (Wo steckt der Raubmörder Vie» luf?) Seit Ende Januar wird ein gemeingefährlicher Raubmörder, der am 15. Oktober 1904 zu Sorau geborene Kaufmann Fritz Vieluf gesucht. Nach Angaben einer in zwischen wegen Beihilfe festgenommenen Frau hat sich dieser Schwerverbrecher wiederholt deren Kleider geborgt und diese auch getragen. ES besteht daher sehr wohl die Möglichkeit, daß der so lebhaft gesuchte Raubmörder als Frau oder jun ges Mädchen verkleidet umherstreift. Dresden. (Ein Kletterer versteigt sich am Prebischkegel.) In den Nachmittagsstunden des Frei tag hörten Spaziergänger, die das Prebischtor in der Säch sisch-Böhmischen Schweiz ausgesucht hatten, laute Hilferufe, die von der Kuppe des benachbarten Prebischkegels kamen. Ein erst 17 Jahre alter Bursche aus dem Stadtteil Dres den-Tolkewitz, der eine Wanderung in jenes Gebiet unter nommen hatte, hatte den selbst für geübte Kletterer nicht un gefährlichen Felsen erstiegen, der dort etwa 40 Meter hoch Reichsaußenminister vr. Stresemann nahm am Montag Veranlassung, vor* Pressevertretern sich und sein Amt gegen eine große Anzahl von Gerüchten und Unterstellungen zu verteidigen. Namentlich legte vr. Stresemann Wert auf die Feststellung, daß der Pariser Aufenthalt des früheren Staats sekretärs v. Kühlmann weder von ihm noch sonst von einem verantwortlichen Mitgliede des Auswärtigen Amtes veranlaßt worden sei, daß also die amtliche deutsche Politik mit dem, was Herr v. Kühlmann in Paris getan oder ge sprochen habe,, nicht das mindeste zu tun hätte. vr. Strese mann bestätigte, daß die Kühlmannschen Verhandlungen in Pavis den Berliner britischen Botschafter zu einem Schritt beim Auswärtigen Amt veranlaßten. Mit der gleichen Entschiedenheit wies es dann vr. Strese mann von sich, etwa mit denjenigen Angriffen in Zusammen hang gebracht zu werden, die der Generaldirektor vr. Vög - ler wegen seines Rücktritts vom Amt als deutscher Sach verständiger in Pavis über sich ergehen lassen mußte. Wie vr. Stresemann über seinen Rücktritt denke, gehe ohne jeden Zweifel aus einer Instruktion hervor, die er an die deutschen diplomatischen Vertreter im Auslande gerichtet habe. Sie bestätige, daß vr. Vogler schon seit langem die Absicht seines Rücktritts erwog, und daß er sie schließlich zur Ausführung brachte, weil seiner freien sachlichen Ueberzeugung von der Tragbarkeit dessen, was dem deutschen Volke zugemutet werden solle, widersprachen, vr. Stresemann wies die Auffassung zurück, daß ein Mann wie Vögler auf irgendeinen äußeren Druck hin sich zu Entschließungen drängen lassen könnte, und bedauerte es aus innen- wie aus außenpolitischen Gründen außer ordentlich, daß dieser falsche Eindruck von Deutschland her geschaffen worden sei. Im übrigen betonte er auch bei dieser Gelegenheit wiederum die absolute Unabhängigkeit der deutschen Sachverständigen gegenüber ihrer eigenen Regierung. Die Gläubiger erwarien Dr. Schachts Nachgeben. London. Der englische Delegierte auf der Neparations konferenz, Sir Josiah Stamp, ist von der Tributkonferenz in Paris zu einer Besprechung nach London zurückgekehrt. Es verlautet, er habe der Regierung den Rat gegeben, keiner lei Konzessionen mehr zu machen. In Londoner diplo matischen Kreisen hält man die Lage in Paris noch nichtfürhoffnungslos. Man glaubt annchmen zu dürfen, daß vr. Schacht sich bis zur letzten Sekunde den An schein geben werde, als könne er die Bedingungen der Alliier ten nicht annehmen, daß er dann aber doch einwilligen werde, weil die Alternative für Deutschland sonst die Daweszah lungen wären. Die Haltung derfranzösischenDelegation wird von der gesamten Pariser Presse restlos gebilligt. „Hoffen wir", schreibt Pertinax, „daß die Gläubiger fest bleiben. Sie würden sich lächerlich machen, wenn sie das mit so vieler Mühe und nach so peinlichen Aussprachen fertiggestellte Pro gramm aufgeben. Der Beweis ist geliefert, daß Deutsch land für eine allgemeine Regelung der Neparationsfrage noch nicht reif ist. Ministerpräsident Poincar« hat auf die Einladung der. Auswärtigen Kammerkomiffion, zusammen, mit dem Außenminister Über vas Reparationsproblem und die Frage der interalliierten Schulden Bericht zu erstatten, mit einem Schreiben an Paul-Boncour in ablehnendem Sinne geant wortet. Poincarä betont, daß Frankreich die Einberufung einer Sachverständigenkonferenz nicht angestrebt habe, da es durch den Dawesplan durchaus zusriedengestellt worden sei. Die Pariser Verhandlungen Der Sekretär der französischen Sachverständigengruppe Quesnay hat am Montag die deutschen Sachverständigen aufgesucht. In Sachverständigenkreisen glaubt man, daß die Entscheidung noch im Laufe dieser Woche nunmehr endgültig fallen dürfte. Man nimmt an, daß die Konferenz dann weitere acht Tage zur Ausarbeitung des Schlußberichts be dürfen werde. Von französischer Seite wird nunmehr offen zugegeben, daß von einem deutschen Memorandum nicht die Rede sei und man sich vorläufig auf eine mündliche Erörte rung der noch schwebenden Fragen beschränkt. Für diese versuchten die verschiedenen Gruppen der Sachverständigen konferenz in privaten Besprechungen auch am Montag eine endgültige Formel zu finden. Erhöhung der Bankzinsen um I Prozent. Berlin. Montag fand eine Sitzung der zur Stempel vereinigung gehörenden Banken statt, die sich mit Zinsfragen beschäftigte. Wie verlautet, ist man zu dem Entschluß ge kommen, die Debet- und Kreditzinsen um 1 Pro zent zu erhöhen, die Sätze für die Sparkonten anscheinend mit Rücksicht auf die Sparkassen, unverändert zu lassen. Die Landwirtschaft erwartet schnelle Hilse. Reichslandbundpräsident Hepp über das Gemeinschafts- Programm. Weimar. Vei dem Inbiläumsbauerntag, den der Thü ringer Landbund auf Grund seines zehnjährigen Bestehens beging, wurde sowohl von dem Führer des Thüringischen Landbundes, Höfer, als auch von dem Präsidenten des Reichs- landbundes, Hepp, znm Ausdruck gebracht, daß die Reichs regierung den gesamten Bauernstand hinter sich haben werde, wenn sie sich denPariserVerhandlungengegen- über zu einem klaren Nein entschlösse. In Bezug auf das Gemeiuschaftsprogramm der landwirtschaftlichen Spitzen organisationen, beklagte Präsident Hepp, daß ebenso, wie das Reichsernäh rungsministerium auch die Regierungsparteien es an der er forderlichen Tatkraft fehlen ließen. Das einheitliche Pro gramm könne nur dann einen wirklichen Erfolg bringen, wenn seine Forderungen in restloser Geschlossenheit Annahme fänden. Hepp warnte, in diesen Dingen eine Lohnbewegung des Bauernstandes schlechthin zu sehen. Eine klare Entschei dung werde in Kürze erwartet. Falle sie gegen die Land wirtschaft aus, so dürfe sie diese nicht mutlos finden. Kampf los gingen Millionen deutscher Bauern nicht unter. Ihr Schicksal wiege tausendmal schwerer als das dieses Reichs tages und auch dieser Neichsregievung. Verschließe man sich