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Expedition, bet unfern «c- ten, sowie bei allen Reichs- Postanstalten. Amts- md Anzeigevlatt für den öeMK -es Amtsgerichts Eibenstock MMßK sertion-preiS: die kleinsp. . b-0 °« und dessen Umgebung. 14« Berantwörtlicher Redacteur: E. Hannebohn in Eibenstock. »7. A«,»>«»>. Demcrftag, dm 11. Dezember 18»O Im Jahre 1891 sollen die Gerichtstage in Schönheide Montags, den S. und IS. Januar, L. und 16. Februar, L. und LS. MSrz, 6. und 2V. April, 4. und LS. Mai, S. und SL. Juni, 6. und LS. Juli, S. und 17. August, 7. und S1. September, S. und IS. Oktober, L. und SS. November, 7. und LS. Dezember im Rathhause wie seither abgehalten und an denselben lediglich Geschäfte der freiwilligen Gerichtsbarkeit erledigt werden. Eibenstock, am 5. Dezember 1890. Königliches Amtsgericht. Kautzsch. Tetzner, Hyp.-Bchf. Im Jahre 1891 sollen die Gerichtstage in Oberstützengrün Montags, de« S6. Januar, S. MSrz, 11. Mai, 13. Juli, LS. September und SV. November im Böttcher'schen Gasthofe wie seither abgehalten und an denselben lediglich Geschäfte der freiwilligen Gerichtsbarkeit erledigt werden. Eibenstock, am 5. Dezember 1890. Königliches Amtsgericht. Kautzsch. Tetzner, Hhp.-Bchf. Bekanntmachung. Vom Reichsgesetzblatt auf das Jahr 1890 sind Nr. 32 und 33 erschienen und enthalten unter Nr/1921: Verordnung über die Inkraftsetzung des Gesetzes, betreffend die JnvaliditätS- und Altersversicherung, vom 22. Juni 1889; Nr. 1922: Verordnung, betreffend das Verfahren vor den auf Grund des JnvaliditätS- und AlterSversicherungSgesctzeS errichteten Schiedsgerichten. Diese Gesetzblätter liegen zu Jedermanns Einsichtnahme an Rathsstelle aus Eibenstock, den 8. Dezember 1890. Der Stadtrath. Löscher, Bürgermeister. Wsch Laudrcntcn betr. Bis zum 30. d. MtS. sind die Laubrente« auf den 4. Termin 18SS bei Vermeidung der sofortigen zwangsweisen Einziehung zu entrichten Hierbei wird an die Bezahlung des 4. Anlagentermines' nochmals erinnert. Eibenstock, am 10. Dezember 1890. Der Stadtrath. Löscher. Bg. Montag, den 15. Dezember 1890, Nachmittags 2 Uhr sollen in dem, an der hiesigen Rehmerstraße gelegenen Hanse, Brandkataster Nr. 165 ungefähr LS C-ntner He«, ungefähr 10 Ce«tner Grummt, ungefähr so Schütten Stroh, eine Wäschemangel, Bretter und Schwarten, sowie verschiedene andere Gegenstände öffentlich gegen Baarzahlung versteigert werden. Eibenstock, am 8. Dezember 1890. Der Gerichtsvollzieher des Kgl. Amtsgerichts. Lievman«. Hagesgeschichle: — Deutschland. In BundeSrathSkreisen be zeichnet man den Antrag des CentrumS bezüglich des Jesuiten-OrdenS (Rückkehr derselben nach Deutsch land) als ganz aussichtslos. Selbst wenn — was man beinahe vorauSsetze — der Reichstag den Antrag annähme, würden die Bundesregierungen einhellig dagegen sein. — Schweiz. Ueber die Lage im Kanton Tessin hat der Commissar Künzli dem schweizer ischen BundeSrath mündlich Bericht erstattet. In folgedessen wird das dort stehende Bataillon Nr. 30 am 20. d. entlassen. Bon der Absendung anderer Truppen wird zur Zeit abgesehen. Der Commissar Künzli wird einstweilen nicht nach dem Tessin zurück kehren, sondern erst, wenn die Umstände eS nöthig machen sollten. — Rußland. Die russischen Behörden hielten am 4. Dezember an der Grenze, wie aus Tilsit be richtet wird, abermals 100 Personen an, die nach Brasilien auSwandern wollten, und schafften gewalt sam die Heimathmüden in'S Russische zurück. — Portugal. Der neue portugiesisch englische Konflikt in Südafrika hat in Lissabon abermals eine so heftige Aufregung hervorgebracht, daß man bereits Ausschreitungen und Gewaltthätig- keiten befürchtet. Diesmal aber wird die Regierung allem Anschein nach energischer zur Wahrung ihrer Ehre vorgehen. Dieselbe protestirt gegen die Ein mischung der südafrikanischen Gesellschaft. Bei einer Wiederholung solcher Vorgänge dürften die diploma tischen Beziehungen mit der britischen Regierung ab gebrochen werden. Das Land Manica, um das eS sich handelt, ist am 20. August dieses Jahre» Portu gal zugesprochen worden, und man wird die englische Gesellschaft auf Schadenersatz verklagen wegen Hissung der englischen Flagge und Schädigung de» portugie sischen Ansehen«, wegen Gefangennahme portugiesischer Offiziere und Beschimpfung der Ehre Portugal». — Amerika. Es war der Hunger, welcher die Indianer von einem „Messias" träumen ließ und zum Aufstand brachte : die Regierung der Bereinigten Staaten hat sich bei der Abfindung der Indianer „Jrrthümer" zu schulden kommen lassen und ihre Vertreter geben da» den Aufständischen gegenüber zu und versprechen Besserung. 31 Häuptlinge von den feindlichen Indianerstämmen hatten eine Zusammen kunft mit dem General Brooke; letzterer hat allen Forderungen der Indianer zugestimmt. Loeake ««d sächfische Nachrichten. — Eibenstock, 10. Dezbr. Am vergangenen Mon tag hielt der hiesige „Erzgebirgsverein" seinen dieSjähr. Familien-Abend ab. Derselbe war zahlreich be sucht und bot der Unterhaltung so viele und in so reicher Abwechselung, daß alle Anwesende höchst be friedigt waren, was aus dem lebhaft gespendeten App laus unzweideutig hervorging. Zweck dieser Abende ist, durch geselliges Beisammensein nicht nur die Mitglieder einander näher zu bringen, sondern die Zahl derselben möglichst zu erhöhen, denn die Ein nahmen des Vereins finden, wie unsere Leser ja wissen, nur zu gemeinnützigen Zwecken, zur weiteren Erschließung unseres lieben Erzgebirges für den Frem denverkehr Verwendung. Möchten die Bemühungen des Vereins sich auch fernerhin der wohlwollenden Unterstützung aller Freunde unseres HeimathgebirgeS zu erfreuen haben. — Wie aus Chemnitz geschrieben wird, haben Anfangs dieser Woche zwei angebliche Fabrikanten aus Nowo-RodamSk in Polen, mosaisch, Vater und Sohn, in Leipzig Arbeiter einer dortigen WachStuch- druckerei theilS in ihrer Wohnung ausgesucht, theilS zu sich in» Hotel bestellt, um von ihnen gegen Be lohnung Auskunft zu erhalten über die Zubereitung des Lacke», über Bezug der Maschinen rc., haben auch versucht, einige Arbeiter, sowie einen Meister unter Versprechung sehr hohen Lohne« für ihre dortige Fabrik anzuwerbcn. Weiter haben sie auch versucht, durch erwähnte Arbeiter Zutritt zur Fabrik zu erlangen, natürlich ohne Vorwissen de« Besitzers. Von Leipzig aus begaben sich die Beiden nach Chemnitz und sollen auch hier ähnliche Versuche gemacht haben, wie dort. Da aber die betreffenden Fabrikanten von Leipzig aus schon benachrichtigt waren, ist ihnen jedenfalls ein gehöriger Empfang geworden. Darauf sind Beide abgereist, der Aeltere angeblich nach seiner Heimath und der Jüngere nach Wien. — Wurzen. Bei einer Felddienstübung de» hiesigen Jägerbataillon» wurde am 6. Dezember in der Nähe von Trebsen ein Jäger der 2. Compagnie durch eine Platzpatrone getroffen und schwer verletzt, so daß derselbe nach Leipzig in da» Garnisonlazareth gebracht werden mußte. Der Unfall soll beim Vorgehen gegen einen marktrten Feind in Folge AuSgleitenS eine» Jäger», dessen Gewehr sich entlud, herbeigeführt worden sein. Der betreffende Jäger ist ander erhaltenen Verletzung (Lunge) gestorben. — Schneeberg. Im hiesigen Rathskeller war eine verschlossene Blechkassette gestohlen worden. Der Dieb, der in einem Tapeziergehülfen ermittelt wurde, hatte dieselbe erbrochen, darin aber nur Bier marken gefunden. — Auerbach. Heute Morgen gegen 3 Uhr bemerkten Nachbarn, daß aus dem Dache des Ferd. Martin'schen Stickhauses an der Hainstraße Flam men züngelten. Bald erschollen die Signale der freiwilligen Feuerwehr, deren Mannschaft mit Ge- rätben herzueilte. Das Feuer hatte seinen Herd zwischen der inneren u. äußeren Schalung des Dache«. Der Zwischenraum war mit Sägefpänen auSgefüllt. Dieselben hinderten den Luftzutritt und damit ein rasches Umsichgreifen des Feuers, erschwerten aber auch die Löschthätigkeit, da sie den Brand nach allen Seiten weiter leiteten, ihn aber zugleich verdeckten. Beide Schalungen mußten, soweit nöthig, beseitigt werden. Es trat eine Schlauchleitung und zwar nur auf kurze Zeit in Thütigkeit. Bei der herrschenden Kälte machte sich außer dem hohen Drucke noch ein anderer Vorzug der Wasserleitung geltend. Während das offenen Gewässern entnommene Wasser bis zum Gefrieren abgekühlt ist und in den Spritzen und Schläuchen sofort zu Eis erstarrt, besitzt das Wasser der tiefliegenden Leitung infolge der Erdwärme noch einige Grad Wärme, welche das Einfrieren verhindern, so lange als der Schlauch in ununterbrochener Thä- tigkeit ist. — Kirchberg, 9. Dezbr. Vergangenen Sonn tag Abends gegen 10 Uhr wurde die 74 Jahre alte Butterhändlerin Kunze in Weißbach, welche bei ihrem Sohne als AuSzüglerin sich aufhält, in ihrer Stube todt und in gänzlichverbranntemZu stände aufgefunden. Auf welche Art und Weise dieses ent setzliche Unglück herbeigeführt worden ist, konnte zur Zeit noch nicht festgestellt werden. Die mit im Hause wohnenden Leute hatten zur angegebenen Zeit auf dem HauSboden einen brandigen Geruch wahrgenom men. Daraufhin wollten dieselben gleich in da» Zimmer der alten Frau, fanden es jedoch von innen verschlossen vor. Als nun die Verunglückte selbst nach mehrmaligen Rufen keine Antwort gab, wurde mittelst einer Leiter und Eindrücken» einer Fenster scheibe in die Stube eingestiegen. Hier bot sich den Betreffenden ein entsetzlicher Anblick. Die alte Kunze lag unweit ihre» Bette» todt und verbrannt auf den Dielen. ES wird vermuthet, daß die alte Frau Licht anzünden wollte, dabei vom Schlage getroffen wurde und in der Bewußtlosigkeit verhrannt ist. — Rodewisch, 8. Dezember. Gestern Abend i/,8 Uhr entstand hier Feuerlärm. In der Nähe der neuerbauten Gasanstalt war in dem Seitengebäude eine» dem Getreidehändler Mädler zugehörig gewe-