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Pulsnitzer Anzeiger Anzeiger Shorner Donnerstag, den 29. Mai 1941 täglich 8—s Uhr nachmittags. Preise und Nachlaßsätze bei Wiederholungen nach Preisliste Nr. S — Für das Erscheinen von Anzeigen in bestimmten Nummern und an bestimmten Plätzen keine Gewähr. Anzeigen sind an den Erschetnungstagen bis oorm. 10 Uhr aufzugeben. — Geschäftsstelle: Nur Adolf-Hitler-Stratze 2 — Fernruf nur 351. Diese Zeitung erscheint täglich mit Ausnahme der gesetzlichen Sonn« und Feiertage. Bezugspreis: Bet Abholung 14 tägig 1.-?- RM., frei Haus 1.10 RM. etnschl 12 bez. 15 Pf. Trägerlohn. Postbezug monatl. 2.50 RM. Die Behinderung der Lieferung rechtfertigt keinen Anspruch auf Rückzahlung des Bezugspreises. ZettungSauSgabe für Abholer Haupt- und Tageszeitung für die Stadt und den Amtsgerichtsbezirk Pulsnitz und die Gemeinde Ohorn Der Pulsnitzer Anzeiger ist das zur Veröffentlichung der amtliche« Bekauntmachunge« des Laudrates zu Kamenz, der Bürgermeister z« Pulsnitz «nd Ohorn behördlicherseits bestimmte Blatt und enthält Bekanntmachungen des Amtsgerichts Vulsnitz sowie des Finanzamtes zu Kamenz -tWMMSSSSMSS! Nr. 124 «MSSSSSSSSS 83. Jahrgang ASA.-Kriegsteilnahme berührt Japan PZirtschaftlicher Druck wird Japan zur Selbstverteidigung zwingen Kapitän Hiraide, der Leiter der Prcfseabteilung des Haupt- quartiers des Tenno, hielt anläßlich des Marinetages in Japan eine Nundsunkansprache, in der er betonte, daß im Falle einer Teilnahme der Vereinigten Stckktcn am Krieg der euro päische Brandherd, der jetzt noch in weiter Ferne liege, sowie die Pazifikprobleme Japan auf Grund der Bestimmungen des Dreimächtepaktes unmittelbar berühren würden. - In seiner weiteren Ansprache vertrat Kapitän Hiraide den Standpunkt, daß, wenn zwischen den Vereinigten Staaten und Japan ein Kriegszustand entstehen sollte, Amerika lediglich einen Guerillakrieg zur Bekämpfung des Seehandels im Auge baben dürfte. Selbst mit der gesamten Flotte würde es den Vereinigten Staaten nicht leicht fallen, Japan anzugreifen, denn Amerika erfahre selbst die größten Schwierigkeiten, wenn cs beabsichtigte, Japan durch U-Boote und Flugzeuge von der Welt abzuschließen, wie es Deutschland England gegenüber tue. Außerdem bestehe eine Entfernung von über 1000 Meilen von der nächsten USA.-Flottenbasis bis zur Bucht von Tokio. Die Anzahl von U-Booten und Flugzeugen, die die USA. für einen derartigen Angriff einsetzen können, sei notgedrungenerweise begrenzt. Auf die Kampfhandlungen in Europa eingehend, erklärte Hiraide, der europäische Krieg habe gezeigt, daß nicht nur starke militärische Kräfte, sondern gleichzeitig die diplomatische Ueberlegenheit ausschlaggebend seien. Die Welt sei heute in zwei Gruppen geteilt, nämlich in eine Gruppe junger Nationen, die für das Lebensrecht ihrer Völker und die Neuordnung der Welt kämpften, und eine andere Gruppe, die sich für die Auf rechterhaltung des Status guo einsetze. Die Tatsache, daß so Viele europäische Staaten aufgelöst wurden, beweise, daß keine Nation, die sich auf die andere verlasse, fortbestchen könne. Nur die eigene diplomatische und militärische Kraft könne ein Volk durch den augenblicklichen Weltaufruhr geleiten. Es gäbe nur wenige Mächte, die wie Japan auf dem Land, auf dem Meer und in der Luft gleich stark seien, und kein Volk wage daher, Japan anzugreifcn. Verschiedene feindlich gesinnte Mächte versuchten jedoch unermüdlich, durch die Zer störung der Einheit des japanischen Volles Japan auf die Knie zu zwingen. Die gesamte Nation müsse alle Gegenmaßnahmen ergreifen, um diesen hinterlistigen Methoden zu begegnen. So- dann gab Kapitän Hiraide der festen Ueberzeugung Ausdruck, daß, wenn ein solcher wirtschaftlicher Druck der feindlichen Na tionen das Fortbestehen des Kaiserreiches bedrohe, Japan ge zwungen werde, zur Selbstverteidigung zu den Waffen zu greisen. Ob eine solche Lage entstehen werde oder nicht, hänge ledig- lich von der Haltung der Feindnationen ab. Japan »Erde nie mals unnötigerweise andere Länder herausfordern, aber die japanische Marine verstärke mehr und mehr ihre Kampfkraft, so daß sie jederzeit für einen möglichen Kampf mit jedem noch so mächtigen Gegner vorbereitet sei. Japan blockiere mit über 200 Kriegsschiffen die südchincsische Küste, während über 300 Kriegsschiffe und bestens befestigte Marinebasen im Westpazafil gegen jede Japan eventuell herausfordernde Macht sicherten. Die japanische Marineluftflotte betrage fast 4000 Flugzeuge. Niemand könne angesichts der jetzigen internationalen Lage versichern, daß Japan nicht in den Krieg eintrete. Alle Vorbe reitungen würden für eine derartige Möglichkeit getroffen. Die Nation solle sich nur auf Vie Verantwortlichen Männer ver lassen und zum endgültigen Siege beitragen, in dem jeder auf seinem Gebiet das Aeutzerste leiste. Wieder eine Kriegsrede Roosevelts Bemerkenswerte Eingeständnisse über die Wirkung der deutschen Blockade gegen.Englands gl and, m:t Aschen Regie- Der amerikanische Präsident Roosevelt hat in der Nacht «um Mittwoch wieder eine seiner kriegstreiberischen Reden ae- hallen. Nach bisher vorliegenden Meldungen stellen die Roose- oeltschen Tiraden im wesentlichen eine Wiederholung seiner ver worrenen und dummen Schimpfereien gegen Deutschland dar, die er diesmal mit der Ankündigung eines „Zustandes eines unbegrenzten nationalen Notstandes" und der Forderung nach riner „Stärkung unserer nationalen Verteidigung bis an die Äußersten Grenzen unserer nationalen Macht und Befugnis" beendete. Sachlich bemerkenswert sind die Zugeständnisse über die Wirkung der deutschen Blockade gegen England - " denen Roosevelt die Vertuschungspolitik der englischen Regie rung in sensationeller Weise Lügen straft. Er erklärte wörtlich: „Die Wahrheit ist, und ich enthülle sie hier im Einverständnis mit der englischen Regierung, daß die Zahl der gegenwärtig versenkten Handelsschiffe dreimal so groß ist, wie bas Vermögen der brit scheu Schiffswerften, sie wieder zu bauen, sie ist doppelt so groß wie die Herstellungsmöglichkeiten der USA. und Englands zusammen." Eespenstermalerei im Weitzen Haus Seit Tagen hat die unter englischem Einfluß stehende amerikanische Presse ein wahres propagandistisches Trommel feuer auf das Weitze Haus losgelassen und immer wieder euer- gische Matznahmen der USA.-Regierung zugunsten Englands gefordert. So verlangte sie, daß die mit Kriegsmaterial be ladenen englischen Geleitzüge durch amerikanische Kriegs schiffe sicher nach England gebracht werden sollten. Gleichzeitig wurde immer wieder die Forderung erhoben, »die USA. "sollten sich Stützpunkte im Atlantik und gegebenen- falls auch an der Ostseite des Ozeans sichern. Wiederum an dere verlangten den offenen Kriegseintriti der USA. an der Seite Englands. Roosevelt hat in seiner „Plauderei am Kamin" keine klare Antwort aus diese Forderungen erteilt. Er hat sich zunächst auf die Ankündigung eines „unbegrenzten nativ- nalen Notstandes" und auf die Forderung einer „Stärkung der nationalen Verteidigung" beschränkt. Dabei hat er es Allerdings nicht an wüsten Ausfällen und Schimpfereien gegen das nationalsozialistische Deutschland fehlen lassen, so daß man über die innere Einstellung des amerikanischen Präsidenten uns gegenüber nicht in Zweifel sein kann. Wie schon bei früheren Gelegenheiten Hal er das Gespenst einer „Bedrohung der westlichen Hemisphäre" durch Deutschland an die Wand gemalt, obwohl auch er genau die Erklärung des Führers kennnen muß, daß das deutsche Volk auch nicht die gering sten Absichten oder Forderungen gegen das amerikanische Volk hat. Es ist daher eine wissentliche Verleumdung, wenn Roosevelt uns die Absicht einer Weltbeherrschung unter stellt und behauptet, die deutsche Politik wolle die europä ische Hegemonie auf Südamerika ausdehnen. Die südamerikani- schen Staaten haben sich gegenüber diesen Hetzereien Roose velts stets taub gezeigt, denn sie kennen die Haltlosigkeit dieser Vorwürfe. Zudem wissen sie genau, daß gerade die Ver einigten Staaten, zumal in der jüngsten Zeit, weit gehende imperialistische Pläne in Südamerika verfolgen. Wenn Roosevelt im gleichen Atemzug die „Frei heit der Meere" als Grundsatz der USA.-Politik prokla miert, so wissen wir, daß es für ihn nur darauf ankommt, den einen Kriegspartner, nämlich England, zu unterstützen, wäh rend er gleichzeitig dem anderen Partner — Deutschland — die Versorgung aus Uebersee unterbinden will. Eine un sinnigere Auslegung von dem Begriff der Freiheit der Meere kann man sich nicht denken. Höchst interessant ist schließlich das ungewollte Eingeständnis Roosevelts über die Höhe der englischen Schiffsverluste. Das ist ein Beweis mehr für den Erfolg der deutschen Seekricgführung, die es verstanden hat, die Waffe der Blockade, mit der man das deutsche Volk niederzwingen wollte, nun gegen England, ihren Urheber, selbst in Anwendung zu bringen. Sie ttalieuiftye Luftwaffe dei Kreta Höchster Anteil an den Kämpfen und Erfolgen ' Die italienische Luftwaffe beteiligt sich, wie in amtlichen italienischen Kreisen berichtet wird, in vollem Einsatz an den Kämpfen um Kreta. Am Vortag der deutschen Landung auf Kreta hielten italienische Aufklärungsflugzeuge das Aegäische Vicer unter ständiger lleberwachung und stießen bis Alexandrien -or, um Schisfsbcwcgungen des Gegners festzustellen. Es gelang bei diesen Vorbereitungsarbeiten italienischen Beobachtern, einen englischen Flugplatz festzustellen, was sich bei »en Landungsoperationen des nächsten Tages als sehr wichtig »wies. Am M. Mai, dem Tage des Angriffs, griffen ttaitentfqe Kampfflugzeuge nach voraufgegangsner Aufklärung die ihnen jufallenden Ziele an und erzielten Volltreffer aus militärisch wichtigen Punkten. Am Nachmittag griffen drei Verbände von Kampfflugzeugen den Südosten der Insel an, wo schwerer Schaden an Verteidigungsanlagen angerichtet wurde. Italienische Jagd flugzeuge waren zum Schutz der italienischen Kampfverbände and der deutschen Stukas eingesetzt. Sie überschütteten dabei die auf einem Flugplatz stehenden feindlichen Flugzeuge mit MG.- Zarben. Die Kampfhandlungen des 21. Mai litten unter der Ungunst der Witterung, doch waren italienische Aufklärer ttändia zwei 7000-Tonnen-Kreuzern und zwei Zerstörern bestehenden Verband und setzten sofort zum Angriff an. Zwei Torpedos trafen die größte Einheit des Verbandes, die das Feuer ein- stellte und "mit starker Schlagseite liegenblieb. Ein Kampfflie- zerverband stürzte sich auf einen von einem Beobachtungsposten südlich des Kanals von Kasos gemeldeten, stark geschützten feind lichen Eeleitzug. Es gelang, einen 5000-Tonnen-Kreuzer durch Bombenwurf zu versenken, wie es die großen, an der Stelle des Kampfes von Jagdflugzeugen beobachteten Oelflecken bewiesen. Ungeachtet des schlechten Wetters griffen am 24. Mai Kampf flieger und Jägerverbände die militärischen Anlagen Kretas an und errangen, große Erfolge. Englands Zerltöreroerluste vor Kreta ' Die vier englischen Zerstörer, die die britische Admirali tät bisher in der See- und Luftschlacht bei Kreta als Verlust angegeben Hai, gehören mit zu den schnellsten und neuesten Einheiten der englischen Zerstörerflotte Die drei Zerstörer „Juno". „Kashmir" und „Kellv" sind erst m den Zähren 1938 bis 1939 vom Stapel gelaufen und haben eine Wasserverdrän gung von 1690 Tonnen. Abgesehen von der sehr Narten Ar mierung der Zerstörer, die je Einheit zehn Torpedoausstotz- rohre haben, besitzt diese Klasse mit 36 Knoten leit - das sind säst 67 Kilometer ,e Stunde — m ihrer Schnelligkeit eine autzerordentltch gefährliche Waffe. Dar Ritterkreuz Zwei vorbildliche Fliegeroffiziere ausgezeichnet Der Führer und Oberste Befehlshaber der Wehrmacht hat auf Vorschlag des Oberbefehlshabers der Luftwaffe. Reichsmar schall Göring, das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes verliehen: Hauptmann Nöske, Staffelkapitän in einem Kampsgc- ichwader und > Oberleutnant Czernik, Staffelkapitän in einem Kamps- zeschwader. Opfermut lohnt immer Dr. Ley sprach in Thüringen Reichsorganisationsleiter Dr. Lev sprach zu über 15 000 schaffenden Menschen in der größten Montagehalle eines Go thaer Werkes. Dr. Lev ging von dem Kampf der „Bismarck" und der Frage des Einsatzes großer Werte aus. Er betonte, daß der Kampf immer notwendig sei, selbst wenn der Tod vor Augen stehe. Dies hätten auch die Männer der „Bismarck" in ihrem Heldenkampf bewiesen. Mit diesem Vergleich leitete Dr. Lev über auf das Leben im Betrieb und in der Volksgemeinschaft und erklärte, daß auch hier immer wieder Einsatz. Opfermut und Tatbereitschaft notwendig seien und sich im Interesse der Gemeinschaft lohn ten. Zum Schluß seiner eindrucksvollen Rede, die mit größter Begeisterung ausgenommen wurde, ries der Reichsorganisa- tionsleiter: „Ich kenne Adolf Hitler und weiß, daß wir sie gen werden!" Das Schlußwort sprach Reichsstatthalter Gau leiter Sauckel. Die Schammarstamme aus feiten der Iraker Die Schammarstämme stellten sich, wie aus Bagdad be uchtet wird, als Hilfstruppen der irakischen Armee zur Ver- Ägung Der religiöse Führer der Jezidis richtete an die Mitglie-- >er seiner Gemeinschaft einen Aufruf zur Teilnahme am ira- üschen Freiheitskampf. „Aliahwal" berichtet, daß der Stammesführer der Du- leim, Abdurrazzak, sich mit seinen Leuten als Hilfstruppe »er Jrakarmce zur Verfügung gestellt und bereits verschiedene Unternehmungen gegen englische Truppen erfolgreich durchge- ührt habe. Ein britisches Flugzeug bombardierte eine Moschee in llamadi und beschoß die Anvucktiaen mit Maschinengewehren. Britischer Aebersail aus französischen Hasen Wie aus Vichy amtlich gemeldet wird, haben britische Flug- «uge auf den französischen Hasen Ssax in Tunesien einen llrber- jall verübt, bei dem ein Frachtdampser schwer getroffen und Sebäude beschädigt sowie mehrere Personen getötet wurden. Der britische Ueberfall auf den Hafen, der in keiner Weise nilitärische Bedeutung besitzt, hat in Frankreich große Ent rüstung hervorgerusen. > unterwegs, um das Meer südlich des Peleponnes, rings um Kreta sowie zwischen dem Kanal von Kasos und dem Nildelta unter Beobachtung zu halten. Am 23. Mai richteten italienische Verbände zehn Stunden lang in rollendem Einsatz ihre Angriffe »egen die ihnen zufallenden Ziele. Die Hauptangriffe richteten gch weiter gegen den Südosten der Insel. Jäger schützten die Kampfflugzeuge bei ihren Angriffen, gingen aber häufigauch zu eigenen Angriffen über. So griffen sie im Tiefflug mit Wurf- muni'tion militärische Anlagen an. Am späten Nachmittag kamen Torpedoflugzeuge zum Einsatz. Sie sichteten bei bewaffneter Aufklärung einen feindlichen, aus einem 10 000-Tonnen-Kreuzer, ' zwei Zerstörern bestehenden Angriff an. Zwei Torpedos