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»Linkst ner gütigen Ä i v«n/ i'i-viii I'sZen, ) ä68 ^äA6s' >8: 8 61 ^!S st ein liäfsi. Desto ce, isch ern, 1. Quali^' ad Lau^ ;isch, 65 Pfg., Mortadella Sülze, rse Wut'' ni Würstch^ tmann. /EI', in ?ul8iii^ Lolisr GtzOt LL r leichte Cont^' iksn, , sucht 15. I» ' kluderloser >. Bl. abzugeb^ g, Obersteina ¬ versehenes üher zu mie^ r, Markts, «rllsiif., r s e k s N eld und :uer Scheune , rt auszugs- iksrt, rdedecke ven. . d. Exped. d- Blatt Amts und des StadtraLhes des Königl. Amtsgerichts Wul'snrh Kntzigster Jahrgang Vorm. S Uhr aufzugeben. Preis für die einspaltige Cor puSzeile (oder deren Raum) 10 Pfennige. Druck und Verlag von E. L. Förster's Erben in Pulsnitz. Verantwortlicher Redakteur Hermann Schulze, in Pulsnitz. Erscheint: Riltwvch und Sonnadeni Königsbrück, Radeberg, Radeburg, Moritzburg und Rmgegend. Zns-rcrte -- sind bis Dienstag und Freitag Geschäftsstellen: Buchdruckereien von A. Pabst, Königsbrück, C. S. Krausche, Kamenz, CarlDaberkow, Groß röhrsdorf. Annoncen-Bureaus vonHaasen- stein L Vogler, Jnvalidendank, Rudolph Mosse und G. L. Daube L Lomp. Als Beiblätter: l, JllustrirteS Sonntagsblatt (wöchentlich); 2. Landwirthschaftliche Beilage (monatlich). Abonnements - Preis Biertelj chrl. 1 M. 25 Pf. Auf Wunsch unentgeltliche Zu sendung. Rr 44. 1. Juni 18S8. Mittwoch. Auf Antrag soll das dem Gutsbesitzer Friedrich Hermann Thomas in Großröhrsdorf zugehörige, ortsgerichtlich auf 15000 gewürderte Bauergut, Nr. 13 des Br.-Cat. mit den Flurstücken Nr. 604, 1363 und 1364 des Flurbuchs, Fol. 12 des Grund-Hypothekenbuchs für Großröhrsdorf, 5 Hekt. 64,, Ar Fläche umfassend und mit 143,^ Steuer- Einheiten belegt, mit der anstehenden Ernte Dienstag, den 14. Anni 1808, Nachmittags 2 Uhr, an Ort und Stelle freiwillig öffentlich meistbietend versteigert werden. Erstehungslustige werden veranlaßt, zur angegebenen Zeit im Niedergasthof zu Großröhrsdorf sich einzufinden, über ihre Zahlungsfähigkeit sich auszuweisen und des Wei teren sich zu gewärtigen. Die Versteigerungsbedingungen sind aus der Beifuge der an Amtsstelle und im Niedergasthof zu Großröhrsdorf aushängenden Anschlägen zu ersehen. Hierüber wird bemerkt, daß die Gebäude sich in gutem baulichem Zustande befinden und die Felder trainirt sind. Königliches Amtsgericht Pulsnitz, am 26. Mai 1898. v. Weber. Der von Weiszbach b. P. nach Oberlichtenau führende Communikationsweg wird vom 31. d. Mts. an bis auf Weiteres gesperrt. Der Verkehr wird über Pulsnitz verwiesen. Königliche Amtshauptmannschaft Kamenz, am 26. Mai 1898. von Erdmannsdorsf. Der spanisch-amerikanische Krieg. Zwei verhängnißvolle Untugenden, die Sauinseligkeit Spaniens und die Leichtfertigkeit Nordamerikas, haben den Krieg wegen Cuba zwischen den Spaniern und Nordameri kanern hervorgerufen und diese unvernünftig wirkenden Kriegsursachen werden höchst wahrscheinlich den Krieg auch noch außerordentlich in die Länge ziehen. Dann wenn es auch den Amerikanern gelingen sollte, schon in diesen Tagen mit ihrer unter den Admiralen Sampson und Schley vor dem Hafen von Santiago auf Cuba vereinigten und unge fähr 20 Kriegsschiffe zählenden Flotte den spanischen Admi ral Cervera, der mit 7 Kriegschiffen im Haien von Santi ago liegt, zu schlagen, so ist damit Cuba von den Amerika nern noch lange nicht erobert. Cuba wird mindestens noch von hundert tausend tapferen und geübten spanischen Sol daten unter Marschall Blanko vertheidigt und es wird den ungeübten amerikanischen Milizen und Freiwilligen wohl nicht leicht werden, den Marschall Blanko in einer offenen Feld schlacht zu besiegen. Uebcrdies haben trotz ihrer großen Flotte die Amerikaner dis jetzt noch gar keine Truppen aus Cuba zu landen vermocht, und bleibt es jedenfalls ein sehr schweres Stück Arbeit für die amerikanische Kriegsleitung, ein größeres Heer auf Cuba zu landen. Auch hat der im Colonialkriege erfahrene englische General Wolseley sein Urtheil dahin ab gegeben, daß die amerikanischen Freiwilligen und Milizen sehr wenig geeignete Soldaten seien, um gegen das aner kannt tapfere Lind kriegsgeübte spanische Heer zu kämpfen. Für Spanien besteht nur das Schlimme, daß der alte spa nische Schlendrian die Siegesaussichten sehr beeinträchtigt. Da die spanische Regierung schon seit Jahr und Tag wußte, daß Nordamerika heimlich die Aufständischen auf Cuba un terstützt, so hätte Spanien schon lmge Zeit vor Ausbruch des Krieges diese Thatsache sestnageln und die Nordameri kaner in's Unrecht setzen müffen. Natürlich hätte dazu auch gehört, daß die Spanier schon vor Jahr und Tag ihre Flotte in besseren Zustand hätten versetzen und Amerika mit einem See- und Kaperkriege hätte bedrohen müffen. Die Um ihren Handel besorgten Amerikaner hätten dann wahr scheinlich den Krieg garnichl so leichtfertig begonnen. In einigen Punkten haben sich die Amerikaner aber in ihrer Kriegs- und Eroberungslust ganz gehörig verrechnet. Sie haben jedenfalls geglaubt, daß das Erscheinen ihrer Kriegs schiffe vor Cuba und die Landung einiger tausend Mann die Aufständischen auf Cuba so stärken würde, daß sie in wenigen Wochen der spanischen Herrschaft dort ein Ende Machen würden. Von der Erfüllung solcher Erwartungen hat man aber bis jetzt gar nichts gemerkt, im Gegentheile haben amerikanische Kundschafter, welche bei den Ausstündi- scheu auf Cuba waren, berichtet, daß die Aufständischen kein eigentliches Heer haben, sondern nur in mehreren- größeren und kleineren Banden im Gebirge in großem Elend existi- rcn. Sollte sich daher Spaniens Heer und Flotte auf Cuba leistungsfähig erhalten und auch die aus 12 Schiffen besteh ende spanische Neserveflotte unter dem Admiral Euwura, glücklich nach Cuba gelangen, so kann der Krieg noch sehr langwierig und von zweifelhaftem AuSgange werden. Oertliche und sächsische Angelegenheiten. Pulsnitz. Pfingsten, das liebliche Fest, ist vorüber! Wer freute sich wohl nicht auf diese Festtage, welche der eingezogene Lenz uns bringt. Jung und Alt, Groß und Klein, Alle zogen sie hinaus in die Natur, nm Herz und Gemüth zu laben, um den Geist zu stärken. Gar Mancher hatte wohl in den letzten Tagen ängstlich zum Himmel auf geblickt, wenn dieser seine Schleußen geöffnet hatte und nie wieder zu schließen drohte. Doch alle Sorge war umsonst. Goldig strahlte die Sonne im blauen Azur und ließ so das Fest zum lieblichen Feste werden. Unter diesen günstigen Wetterverhältniffen hatten sich denn auch Tausende von Menschen in unsrer Stadt zusammengefunden, um am 2. Feiertage dem Auszuge des uniformirten Jäger-Bataillons beizuwohnen und sich alsdann zu lustigem, fröhlichem Trei ben auf der Festwiese zu vereinigen. Möge auch fernerhin dem Pfingstschießen eine ungetrübte Witterung beschieden sein. Pulsnitz. Für V-ivesserung der Verkehrsoer- häilnisse der an der Linie Arnsdorf - Kamenz gelegenen Ortschaften mit Dresden sind im jüngsten Landtage, wie aus den Verhandlungen desselben hervorgeht, die Vertreter unserer Gegend, Herr Georg Hempel in der I. Kammer und Herr Geometer Rentsch in der II. Kammer bekanntlich warm eingetreten und et darf mit Sicherheit erwartet werden, daß die Bemühungen genannter Herren zunächst wenigstens einigen Erfolg haben werden. — Wie wir hören, steht die tägliche Einlegung eines sogenannten Theaterzuges vom 1. October dieses Jahres in Aussicht, damit auch denjenigen Bewohnern unserer Gegend, denen gerade der Dienstag nicht passend ist, — wie z. B. den Herren Lehrern und vielen Anderen — auch Gelegenheit geboten ist, ohne die in Folge Uebernachtens sonst nöthigen größeren Opfer an Zeit und Geld, ab und zu einmal in den Königlichen Hoftheatern ein gutes Schauspiel, Oper, Concert rc. genießen zu können. Es empfiehlt sich aber, möglichst einmüthig die diesbezüglichen Wünsche bei der Königlichen Generaldirektion der Staatseisenbahnen zum Ausdruck zu bringen, wenn der Erfolg nicht in Frage gestellt werden soll. In den von Privaten und Vereinen etwa in dieser Richtung abgehenden Gesuchen dürste zunächst die Ablassung eines täglich in Dresden Abends gegen 11 Uhr abgehenden Zuges zu erbitten sein, selbst auf die Gefahr hin, daß der >etzt täglich 9,zz in Dresden abgehende Zug vorläufig fortsällt und als 7. Zug an geeigneter Stelle später eingeschoben wird. Wie seiner aus den Debatte im Landtag, welche gelegentlich der für die Bahnhofserweiterung Arnsdorf zu bewilligenden Summe stattfanden, hervorgeht, haben die Herren Vertreter unserer Gegend die in Arnsdorf seit dem Umbau für das auf unserer Linie verkehrende, zahlreiche reisende Publikum recht fühlbaren Ucbelstände gebührend gerügt. ES ist wohl auch Abhilfe zugesagt und die bei den jetzigen Bahn- hossverhältnissen in Arnsdorf äußerst wünfchenSwerthe Durchführung von mehr direkten Zügen nach Dresden ohne Umsteigen ebenfalls in Aussicht gestellt worden. ES müssen daher die bezüglichen Gesuche auch den ein heitlichen Wunsch der Gegend zum Ausdruck bringen, daß wir, abgesehen von einer direkteren Linie nach Dres- den die Wiedererschließung der Curve vor Arnsdorf und die Einlegung direkter Lokalzüge Dresden-Kamenz über dieselbe allseitig und mit allem Nachdruck erstreben. — Ihre Majestäten der König und die Königin sind am 28. Mai Vormittags 11 Uhr b Minuten von Sibyllen- ort mit Sonderzug nach BreSlau und von da mit dem fahrplanmäßigen Zuge um 11 Uhr bb Min. nach Ober schlesien weitergefahren, um dem Herzog und der Herzogin von Ratibor in Schloß Räuden einen Besuch abzustatten. Dresden, 28. Mai. Auf der Hähnelstraße ver ¬ suchte heute eine Frau Kirchner, sich und ihre beiden Kinder, einen vierjährigen Knaben und ein dreijähriges Mädchen, zu tödten. Einem Kinde hatte die Mutter die Hand ab geschnitten. Man fand die drei Personen in dem gemein samen Bett schwerverletzt vor. Die Mutter und ein Kind dürften schwerlich am Leben bleiben. — Eigenartig gebaute Lokomotiven sind jetzt neu in den Betrieb der königlich sächsischen Staatsbahn eingestellt. Diese werden, obwohl ohne Tender, zu Personenzugsbe- sörderungen verwendet, da Vorrichtungen getroffen sind, eine größere Menge Heizmaterial mitzuführen, die Maschi nen, von derselben Größe und mit den neuesten Verbessere ungen am Triebwerk wie die neuesten Eilzugsmaschinen ausgestattet, sind jetzt auf der Linie Dresden—Arnsdorf eingestellt und überwinden spielend große Steigungen. Schandau, 27. Mai. Welch' entsetzliches Unglück durch leichtsinniges Umgehen mit gebranntem ungelöschten Kalk entstehen kann, zeigte ein Vorfall, der sich gestern Abend hier zutrug. Zwei Maurerlehrlinge, die, wie sie gegen Schulkinder geäußert haben, einmal sehen wollten, wie eine Explosion vor sich gehe, hatten von einem Baue gebrannten ungelöschten Kalk mit nach Hause gebracht. Hier haben sie diesen in eine leere Bierflasche gethan und das Gefäß alsdann mit Wasser gefüllt. Durch das nun mehr erfolgte Umschütteln ist der Inhalt so erhitzt worden, daß das Glas zersprungen ist. Das umherspritzende heiße Kalkwasser ist einem der Knaben in die Augen gedrungen und hat eine sofortige Erblindung dieser beiden wichtigen Organe hsrbeigeführt. Ob der Knabe auf die Dauer das Augenl-cht eindüßen wird, konnte der sofort herbeigerufene Arzt noch nicht feststellen. Höchstwahrscheinlich muß der Erblindete einer Augenklinik zugeführt werden. Leipzig, 28. Mai. Wie dem hiesigen „Tageblatt" aus Wa-.fchau gemeldet wird, habe das dortige Blatt „Slowo" berichtet, daß der katholische Priester Prinz Max von Sachsen zum Bischof von Kulm ernannt worden sei. Schmiedefeld, 26. Mai. Am gestrigen Nacv- Mittage entlud sich ein schweres, langandauerndes Gewit ter über unserm Orte. Dabei traf ein Blitzstrahl die Scheune des Wirthschastsbesitzers Simon. In wenigen Minuten stand dieselbe über und über in Hellen Flammen. Dem Besitzer verbrannten dabei fast alle Ackergeräthe, ein Wagen rc., auch verdarb ihm eine größere Menge Kartoffeln. Eine gnädige Bewahrung ward dabei einem Bäckermeister aus Fischbach zu Theil. Derselbe hatte wenige Minuten vor dem Schlage seinen mit Brot bela denen Wagen, welcher mit einem prächtigen Hunde bespannt war, in die betreffende Scheunr eingestellt. Der Hund ward vom Blitze getödtet. Wäre der Bäckermeister bei seinem Gefährt geblieben, wie er erst beabsichtigt hatte, so würde er sicher erschlagen worden sein. Die FeuerS- gefahr für die angrenzenden Gebäude war groß. Wäre nicht ein geradezu furchtbarer Regenguß niedergegangen, wer weiß, ob eS möglich gewesen wäre, das Feuer auf seinen Herd zu beschränken. Als erste auswärtige Spritze war die von Bühlau am Brandplatze. — Der in voriger Woche in Oelsnitz festgenom mene Handarbeiter Fritzsch, welcher bereits am 17. Dezbr. vorigen Jahres aus dem Rehauer Amtsgerichtsgefängnisse entsprungen war und sich seit dieser Zeit in Oelsnitz un erkannt aufgehalten hatte, wurde an das Königliche Laud- gericht Hof eingeliefert. Dort ist Fritzsch nun abermals entsprungen.