Volltext Seite (XML)
putsnHerHa-ebtait Bezirdsanzeig« Wochenblatt »LSLL uvd 8«nspr«cher 18. Tel..Adr.: T»orbl«tt P«l Postfch.ck-Kontv Dresden 2138. Giro-Konto Zweigstelle tz Schristl.it«: I. W. Mohr in PulSnitz «eichSftlstelle: PulSnitz, »lb«tstr,ße «r. 2 Druck und Verleg von S L. Körst«,» Erben (Inh. I. W. Mohr) 81. Jahrgang Nummer 286 Dienstag, de» 10 Dezember 1020 Amtlicher Teil Wegesperrungen Amtshauptmannschaft Kamenz, am 9. Dez-mb« 1929 Geme'.ndm durch Die Amtshauptmannschafr Kamenz, am 3. Dezember 1929. miouna der Amtsbauplmannschast als Wasseramt erforderlich. Nach 8 33 Absatz 1 des Wasser- aesctzes wird dies hierdurch mit der Aufforderung bckanntgegeben, etwaige Einwendungen binnen zwei Wochen vom Erscheinen dieser Bekanntmachung an gerechnet, hier anzubringen, wid^ge;.> falls das Recht zum Widerspruche gegen die von der Amtsbauptmannschast oorzunehmrnde Reaeluna verloren gebt. Die aus besonderen prioatrechtlichen Titeln ruhenden Einwendungen werden durch den Frisiablaus nicht ausgeschlossen. Vas Pulsnitzer Tageblatt tst das -mr Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschaft u. des Finanzamtes zu Kamenz des Amtsgerichts und des Stadtrates zu Pulsnitz sowie der Gemeinderäte Großnaundorf und Weißbach behördlicherseits bestimmte Blatt H.up»l«tt und »liest. Zeitung in den Ortsch-ikn de« Pulsnitz». «mtsserichtsbezirk,: PulSnitz, PulSnitz «. G., Broßrvhrsdorf, Bretnig, Hau-wilde, Ohorn, Obersteina, Niederstetna, Weißb-ch, Ober, und Riederlichtenau, Kriedersdorj, Thiemendorf, MittAbach, Großnaundorf, Lichtenberg, Klein-DittmannSdorf Nochstebknde Wegesperrungen find ersolgt, weil die Wege ungenüp-nd breit find oder keine genügende Gründung ausweisen. ä Gesperrt für Kraftfahrzeuge aller Art: Horka. Weg nach Naußlitz von der Abzweigung des Weges Horka—Doberschütz bis »um Austreffen aus den Weg Naußlitz-Doberschütz. — Weg nach Neschwitz von der Abzweigung des Weges Horka—Doberschütz bis zum Austreffen auf den Weg Doberschütz-Jeßnitz — im Einoemehmen mit der Amtsbauptmannschast Bautzen —. Reichenan Weg Koitzsch bis zum Austreffen aus den Weg Reichenbach- Koitzsch. Die Semeiode Lichtenberg beavstchltat, den Dorsbach entlang der Dorsstraße, Flurst' Nr. 2L4 bei den Flurstücken Nr. 178, 170, 169, 168, 163 und 161 mit Zementrohren zu beschleusen' Hierzu «st nach 8 23 Ziffer 2 in Verbindung mit § 157 Ziffer 5 des Waflergesetzes dis Geneh. 8. Gesperrt für Kraftfahrzeuge, ausgeuommea Motorräder: Crostwitz. Weg nach Schweinerden. c für Lastkraftfahr,«uge: Gottfchdorf. Weg nach Schönbach. o. Gesperrt für Kraftfahrzeuge über 5,5 to Gesamtgewicht: Weißbach b. Kgsdr. Weg noch Goitschdors. Ah aesperrten Wege^erden von den wezeunterhaltungspflichtigen die vorgeschriebenen Tperrr",^«. kenntlich gemacht. Das im Grundbuchs für Pulsnitz Blatt 111 aus den Namen des Gerbereibefibers Bernhard Richard Huhle tn Pulsnitz eingetragene Grundstück soll de« 31. Januar 1S3V, vormittags 10 Uhr an der Serichtsstelle im Wege der Zwangsvollstreckung versteigert werden. Das Grundstück ist nach dem Flurbuche 17,6 Ar groß und nach dem Verkehrs' wert aus 8162—- E geschätzt. — Die Brandverficherungssumme betrügt 4560.— SM; fie entspricht dem Friedensbaupreis oom Jabrs 1914 (8 1 des Ges. v. 18. 3. 1921, GBl. S. 72). — Das Grundstück ist in Pulsnitz an der Rietschel- und Feldstratze gelegen und besteht aus ein:m Wohnbaus mit kleinem Keller, einem zweigeschossigen Schuppen, einer Scheune mit Pferlrstall, einem Bretterschuppen und einem Gartenhaus. Wohnhaus, Schuppen und Scheune find t.llr masstn gebaut, teils Lehmfachwerk. Das Grundstück trügt die Nummer 273 der Ortsl-ste und Nr. 52 des Flurbuchs sür Pulsnitz. Die Einsicht der Mitteilungen des Grundbuchamts und der übrigen des Grundstücks be treffenden Nachweisungen, insbesondere der Schützlingen ist sevem gestattet. (Zimmer 6.) Rechte aus Besriediyung aus dem Grundstück; find, soweit fie zur Zeit der Eintragung des am 18. Oktober 1S2S verlauibarren Versteigerungsoermerks aus dem Grundbuche nicht ersichtlich waren, spätestens im Dersteigerungstermine vor der Aufforderung zur Abgabe von G:- boten aniumelden und, wenn der Gläubiger widerspricht, glaubhaft zu machen. Die Rechte find sonst bet der Feststellung des geringsten Gebots nicht zu berücksichtigen und bei der Verteilung des Dersteigerungseridfes dem Ansprüche des Gläubigers und den übrigen Rechten nachzusetzrn. ,^Wcr ein der Versteigerung entgegenstehendes Recht hat, muß vor Erteilung des Zu schlags die Aushebung oder die einstweilige Einstellung des Verfahrens herbeisühren, wtdrigensalls für das Recht der Dersteigerungserlös an die Stelle des versteigerten Gegenstandes tritt. Amtsgericht Pulsnitz, den 6 Dezember 1929 m . Besitzer oon^kMchrzeuqen, die an den gesperrten Wegen wohnen, erhalten von der AMlShauptmavnschafr aus Antrag Ausnahmebewilligung. Zuwiderhandlungen werden auf Grund von 8 30 der Verordnung über Kraftfahrzeug« verkehr vom 16 Mürz 1928 (RGBl. I S. 91 flgd.) in Verbindung mit 88 6 und 21 des G-srtzcs bestr It " derkehr mit Kraftfahrzeugen oom 3 Mal 1909 in der Fassung oom 21. Juli 1923 Antigen-Grundzahlen tn A/: Die 41 mm breite Zeile (Mosse'» Zeilenmesser 14) 1 mm Höhe 10 M, in der Amtshauptmannschaft Kamenz 8 O/r amtlich 1 mm 30 und 24 Reklame LS Tabellarischer Satz 50°/, Aufschlag. — Tei zwang-weiser Einziehung der Anzeigengebühren durch Klage oder in KonkurSiSllen gelangt der volle Rechnungsbetrag unter Wegfall von Preisnachlaß in Anrechnung. Bis »/,10 Uhr vormittags eingehende Anzeigen finden am gleichen Tage Aufnahme _ - - «««»tag - - - »A Salle HSterer Gm.lt, Krieg, Streik -der sonstiger irgend welche, Störung de« Betrieb'-! der Zei ung -der der BesörderungSeinrichtungtn, hat der Bezieher keinen Ans>-uL «ul Lieferung ^rr N.chlkferung der Zeitung oder auf «ück- zahlung Wöchentlich 0.65 AM Lei freier Zustellung, Lei Abholung wöchentlich 9.55 SM; durch die Post monatlich 2.60 KM freibleibend Das Wichtigste Wie ein Telegramm ans Barcelona meldet, ist der Abteilung „Deutsche Seide" auf der Weltausstellung tn Barcelona, wo deutsche Se den- Samt« und Kunstseidenindustrie ihre Erzeugnisse zur Schau gestellt haben, von der Leitung der Ausstellung der „große Prels zuer- kannt worden. Wie die „DAZ." erfährt, wird Feldmarschall von Mack nsen am heu tigen Dienstag an einem Frühstück teilnehmen, das Hindenburg zu feinen Ehren im Reichspräsidentcnpalais veranstaltet. Außer Mackensen find noch sein s.üherer Chef d's Stabes sowie die An« gehörigen des ehemaligen Qbcrcommandos Mackensen geladen. Nach einer Meldung aus Moskau teilt die Tclegraphen-Agentur der Sowjet-Unlon mit, daß die chinesischen Regierungstruppen Hankau hätten räumen müßen. Nach anderen Meldungen soll Hankau be> reits von ausständischen Truppen besetzt sein. Sertlicht und WWe ÄngeltWyeilen - (Heimatschutz-Geldlotterie.) Zur Schaf fung und Erweiterung sächsischer Naturschutzgebiete hat die Sächsische Staatsregierung dem Landesvecein Sächsischer Heimatschutz eine weitere Lotte.ic bewilligt, deren Ziehung bestimmt am 14. und 16. Dezember stattfindet. Lose zn 1 Ml sind bei allen .Kollekteuren oder direkt beim Hcimat- schutz, Dresden-A. 1, Schießgasse r4, I (Postscheckkonto Dres den °158 35) erhältlich. . Kriedersdorf. (Einbruch.) In dec Nacht vom zum 8.12.29 ist bum Gutsbesitzer Bruno Weitzmann, in dessen Familie am Tage zuvor Hochzeit gesurrt wurde, ein Einbruch p»übt worden. Die Täter sind vom Hofe aus durch ein Kcllerfenstrr ungesllegen und haben die Wohn stube mit einer Spitzhacke, die sie sich aus der Scheune ge holt hatten, erbrochen Von dort aus haben sie mit einem Nachschlüssel das Gewölbe geöffnet. Es wurden 4 Pfund Fleifch. eine große Wurst, zwei Stückchen Butter, ein Paar Herrenschuhe, etwa 15-20 RM und eine Kiste Zigarren gestohlen. Die gehaltenen Erörterungen haben zur Ermitte lung der Täter noch nicht geführt. Sachdienliche Wahr nehmungen erbittet die Gendarmerie. Ohsrs. .(D esangskonzert.) Da, übliche Herbstkon- zert des Gesangvereins .Liederkranz' brachte tn abwechflungreicher Dortragssolge in der Hauptsache Thöre und Lied« moderner Kom ponisten. Als Aussührende zeichneten neben dem Gesangverein „Liederk anz" mit feinem Damenchor das Pulsnitz» Stadtorchester und der Barlton, Herr Kurt Frenzel, Ohorn. Das Konzert zeigte aufs neue das ernste Streben des Vereins nach gesanglich» Der« vollkommnung. Sein Liedermeister, Herr Lehrer Schölzel, besitzt die Gabe, solche. Streben zu fördern. In sicherer, exakter Leitung führt er Thor und Orchester. Das Pulsnitzer Stadtorchester hielt fich wacker, wenn ihm auch einige musikalische Unebenheiten unterliefen, WWWMll HM W Slk WWksM Um die Grundzüge der Finanzreform — Das Ergebnis der Kabinettssitzung Das Reichskabinett, das am Montag vormittag seine Beratungen über das Finanzprogramm, das der Reichskanz ler dem Reichstag vorlegen will, begonnen hatte, brach später seine Beratungen ab, weil die Reichsminister beim Reichs präsidenten an einem Esten zu Ehren des Nuntius Pacelli teilnahmen. Die Beratungen des Kabinetts wurden am Montag nachmittag wieder ausgenommen. Das Kabinett wird über die Ergebnisse seiner Beratun gen vorläufigkeineMitteilung machen. Die Re- gierungserklärung des Reichskanzlers vor dem Reichstag ist auf Donnerstag verschoben worden. Strittig ist immer noch die Frage einer Erhöhung der Beiträge zur Arbeitslosen versicherung um Prozent, wobei Gegensätze zwischen Volks- partci und Sozialdemokratie bestehen. Die Sozialdemokratie scheint auch nicht die von der Deutschen Bolkspartei gefor derten Steuererleichterungen ohne weiteres mitmachen zu wollen. Die Haltung der Sozialdemokratie gegenüber der Erhöhung der Bier- und Tabaksteuer und gegenüber der Ein führung einer Kopfsteuer zugunsten der Gemeinden ist noch ungewiß. Um die Grundzüge der Finanz-Reform Die Gegensätze bei den Regierungsparteien BerU«, 10. Dezember. Nach dem „B 0 rwart s" schreibt der „Sozialdemokratische Pressedienst" über die vorhandenen Gegensätze in Frage der Finanzreform, daß bisher noch keine Verhandlungen zwischen den Parteien und der Regierung startgefunden hätten und daß sich noch keine Verständigung angebahnt hätte. Darin sieht der „Sozialdemokra. tische Pressedienst" eine sehr große Schwierigkeit, da über so schwerwie. genden Fragen, wie sie durch das Finanzprogramm aufgeworfen würden, in wenigen Stunden keine Verständigung unter den Regierungsparteien gesunden werden könne. Man braucht nur an das Unannehmbar zu denken, das die Bayerische Volkspartei der geplanten Biersteuerhebung entgegengesetzt habe. Auch die Sozialdemokratie lehne das Regierungs- Programm in den einzelnen Teilen ab. Vor allem aber gingen die Forderungen der Demokraten oder gar der Deutschen Bolkspartei so * die Vorschläge der Regierung hinaus, daß man eS für un möglich halte, daß die Reichsregterung bereits im jetzigen Stadium eine ins einzelne gehende Darstellung der künftigen Mnanzreform geben könne. Ebensowenig könnten die Parteien durch ein Vertrauens votum diese Absichten der Reichsregierung billigen und sich aus sie ver pflichten. — Der „B ö r s e n k nr i er" rechnet damit, daß infolge der großen Gegensätze zwischen den Regierungsparteien die Kanzler- Erklärung erst am Freitag erfolgen werde. Das Ergebnis der Kabinettsitzung Berlin, 10. Dez. Wie der „Vorwärts" berichtet, endete die Sitzung des Kabinetts eine halbe Stunde nach Mitternacht mit der Annahme einer Erklärung, die etwa 5 bis 6 Schreibmaschinenseiten umfasse und in ihrem Inhalt in der Hauptsache den^Entwürfen Hilferdings entspreche. Die Regierung wolle sich geschlossen hinter diese Erklärung stel len, die ein Kompromis darstelle und die zwischen Regierung und Regierungspartcien jedenfalls noch zu lebhaften Be sprechungen Anlaß geben werde. Ob die „Konkordienformel" gefunden sei, steht noch dahin. Die Demokraten zur Mnanzreform. Die Deutsche Demokratische Reichstagsfraktion erläßt folgenden Aufruf zur Mitarbeit: Wir stehen in einer Fi nanz- und Wirtschaftskrisis, die vor allem auch eine Krisis des Vertrauens in die Zukunft ist. E s gilt, das Selbstvertrauen wieder herzu stellen. Der Weg dazu führt über eine ent- schlossen«! Reform. Der Beginn dieser Reform ist die Finanzref 0 rm. Ihre energische Durchführung verbürgt einen Staat, der mit geringsten Kosten und höchster Wirksamkeit seine nationalen, kulturellen und sozialen Aufgaben erfüllen kann. Da die wirtschaftliche Not einen unerträglichen Grad erreicht hat, muß sofort Hilfe geschaffen werden. Die Deutschs Demokra tische Reichstagsfraktion verlangt deshalb die sofortige Fi- nanzreform auf folgender Grundlage: In Verwaltung und Wirtschaft haben Reich, Länder und Gemeinden die äußerste Zurückhaltung und Sparsam keit zu üben. Die Einkommensteuer ist zu senken durch Heraufsetzung der steuerfreien Einkom- mensgrenze mit dem Ziele, den Neallohn zu erhöhen und die Kosten des öffentlichen und privaten Apparates zu vermindern. 400 MtlLonen-Httse für den Osten. Berlin. Der Grenzausschuß des Preußi- schenLandtags nahm eine Erklärung des Ministeriums des Innern entgegen über den Stand der Verhandlungen zwischen dem Reich und Preußen hinsichtlich der Hilfsaktton für den Osten. Ministerialrat Nathenau führte aus, daß nicht mehr mit kleinen Mitteln geholfen werden solle, es sei vielmehr beabsichtigt, einen großzügigen Plan, der sich über zehn Jahre erstrecken soll, zur Durchführung zu bringen.