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Pulsnitzer Anzeiger Ohorner Anzeiger —- Diese Zeitung erscheint täglich mit Ausnahme der ^frtzlich« Sonu« und Feiertag» täglich k—« Uhr nachmittag». Preise und Nachlatzsätze bet Wiederholungen nach Bezugspreis: «et Abholung 1« tägig 1.— RM.. fret HaM» 1.10 NM. rtuschl 12 bez. 1» Pf^ PretSlikte Nr. S — Für da» Erscheinen von Anzeigen in bestimmten Nummern und n» Trägerlohn. Postbezug monatl. 2.80 NM. Di, Behinderung der Lieferung rechtfertigt besttmmteu Plätzen keine Bewähr. Anzeigen sind an den Srschetnungetagen bt» vor» keinen Anspruch auf Rückzahlung de» Bezugspreis«*. AtttuogSanSgab« für Abhol« W Uhr aufzug^e«. — Geschäftsstelle: Nur Adolf-Hltler-Stratze 2 — Fernruf nur IM, Haupt- und Tageszeitung für die Stadt und den Amtsgerichtsbezirk Pulsnitz und die Gemeinde Ohorn Der Pulsnitzer Anzeiger ist du« zur Vrrllfeutlichuug -er amtlichen Bekauutmachuuge« de« Lau-rates zu Kamenz, der Bürgermeister zu PulsnU »ud Ohor« behördlicherseits bestimmt« Blatt «nd enthält Bekanntmachungen des Amtsgerichts Dulsnitz sowie des Finanzamtes zu Kamenz Nr. 261 Donnerstag, den 6. November 1941 93. Jahrgang Stürmende Infanterie Drei Befestigungssysteme auf der Krim überrannt G Die zur Halbinsel Krim führende Landenge van Perekop war durch die Sowjets zu einer Verteidigungs stellung ausgebaut worden, deren nordsüdliche Ausdehnung von 50 Kilometer die größte Tiefe der Maginotlinie überschritt. Diese mit den modernsten Mitteln ausgebante Verteidigungsstellung gründete sich aus zwei gewaltige Be- sestigungssysteme. Das erste Bcfestigungssystem lag im Norden der Land enge bei P e r e k o p - A r m j a n s k; es schloß den Tataren graben am Svdrande von Perekop, wo die Landenge 9 Kilometer breit ist, mit ein. Mit den Vorstellungen und Flankierungen umfaßte das Befestigungssystem hier f ü n fmit mehrfachen Gräben ausgebaute schwere Stel lungen, die mit allen modernen Waffen ausgerüstet waren. Minensperren und Bunker, Geschützstellungen und Maschiuen- aewehrnester sicherten das Gelände zwischen den Graben- systemen wie auch an den Flanken nach dem Meere hin. Die- ses nördliche Befestigungssystem, das von den Sowjets stark und zäh verteidigt wurde, wurde von den Verbänden der Armee des Generals der Infanterie von Man st ein im Zusammenwirken mit dem Fliegerkorps des Generalleut nants Pflugbeil nach hartem Kampf in der Zeit vom 25. bis 29. 9. durchbrochen. 12 00Ü Gefangene, 34 Panzerkampf-- wagen, 197 Geschütze und 497 Maschinengewehre fielen in deutsche Hand. 20 Kilometer südlich von Perekop hatten die Sowjets die zweite Befestigungsstellung der Landenge nödlich Iuschun aufgebaut. Das Gelände wird hier.nicht nur durch die tief einschneidenden Buchten, sondern auch durch einige Seen so zu- sammengedrängt, daß es an der breitesten Stelle nur 2,5 Kilometer mißt. Die Sowjets hatten dieses Gelände unter voller Ausnutzung seiner Bodenbeschaffenheft, die An- laß zu besonders günstigen Flankiernngsstellungen gab, in mehr als 10 Kilometer Tiefe so meisterhaft ausgebaut, daß eine Einnahme unmöglich schien. Die deutschen Verbände griffen trotzdem diese südliche Sperre am 17. Oktober an und durchbrachen sie in außerordentlich hartnäckigen Kämpfen innerhalb von 10 Tagen. Insgesamt 13000 Minen wur den hier und im Norden von den Pionieren beseitigt. Der Zugang zur Krim war damitfrei. Weitere 15 700 Gefangene, 13 Panzer, 109 Geschütze, 409 schwere Maschinen gewehre und zahlreiches weiteres Kriegsmaterial wurden er beutet. Noch eine dritte Stellung aber hatten die Sowjets, insbesondere zur Sperrung der Straße nach Simferopol, an gelegt. Fünf Kilometer südlich Juschun lag ein Verteidigungs- system am Fluß Tschetarlyk und 10 Kilometer weiter zuoncy ein weiteres Grabensystem bei Dshan-Ssekal-Maagit. Auch diese Stellungen wurden von der deutschen Infan terie den Sowjets im Sturm entrissen. Zeitchnung OKW. (Thiel)-M. London fürchtet das Kommende Vor einer noch schlimmeren Zeit wie im vorigen Jahr Eine aus London in Lissabon eingeirosfene südamerikanische Persönlichkeit berichtete, daß die Stimmung in weiten Kreisen der Londoner Bürgerschaft durch die großen deutschen Erfolge au der Ostfront sehr schlecht sei. Die Hoffnung, daß die Bolschewisten den Krieg für Eng land gewinnen könnten, sei kaum noch vorhanden. Allenthal ben höre man eine starke Kritik an den Mitteilungen der Re- gicrung. Nach einer fortgesetzten allzu optimistischen Beurtei lung der Lage im Osten hätten die Tatsachen eine schwere Enr- ISufchung ausgelöst. Zu dieser Enttäuschung komme noch die Sorge, daß nach einem Zusammenbruch der Sowjetunion das Schwerstem cht des Krieges aus die Insel fallen werde. Tie Londoner Bevölke rung befürchtet, daß dann eine noch schlimmere Zeit begänne, wie im Herbst vorigen Jahres, als die ichweren deutschen Luft angriffe Tag für Tag und Nacht für Nacht die brttische Haupt stadt heimsuchten. Auch würden, so berichtet der Südamerikaner, immer mehr Stimmen laut, die Roosevelt den Vorwurf machten, daß die Materiallieferungen an England in keinem Verhältnis zu dem ständen, was verlangt und versprochen worden sei. Die Pachtverträge mit den USA würden von einem gro ßen Teil der Bevölekrung als Erpressung bezeichnet. Es herrsche die Befürchtung, daß die USA. das. was sie auf solche Weise erhalten hätten, nie wieder an England zurückgebrn würden. Bomben aus Port TaM Dee deutsche Luftwaffe har den Hasen Port Taufik bom bardiert. Dieser Ort liegt neben Suez am Südeingang des Suez Kanals. Der Hafen ist für die Versorgung der britischen Rahost- Armeen in letzter Zeit wichtig geworden. Durch die zeitwei ligen Ausfälle des Suez-Kanals und der Häsen Aller ndria und Port Sa«d nach deutsch-italienischen Bombenai griffen mutzte der Warenumschlag über die Häfen am Roten Meer, in der Hauptsache also übe; Suez und Port Tausik, borg nom men werden, obwohl dessen Mkssüngstaytgleu geringer m is die der anderen Häfen. Mit den Angriffen auf Port Tausik ist also ein für die Engländer jetzt wertvoller Ausweichba n, der für den Nachschub benötigt wird, gestört. 112 Zerstörer verloren die Briten Churchill gibt aber nur die Hälfte der Verluste zu Die britische Admiralität ist in der ganzen Welt dafür bekannt, daß sie die Verluste der britischen Kriegsflotte nur zu einem kleinen Teil und nur nach sangem Zögern bekanntgibt. So ist es denn auch nicht verwunderlich, daß sie die große Ein buße an Zerstörern, die sie ständig durch die Angriffe der deut schen Unterseeboote und Ueberwasserstreitkräfte sowie durch die Luftwaffe erfährt, immer wieder vor der Oesfentlichkeit zu ver bergen oder einzuschränken sucht. Sie ließ bisher nichts dar über verlauten, daß die deutschen Unterseeboote während des Monats Oktober fünf britische Zerstörer, die die Geleitzüge zu sichern suchten, versenkten. Durch diese Versenkungen erhöht sich die Zahl der von der deutschen Kriegsmarine vernichteten britischen Zerstörer auf insgesamt 65. Dazu versenkte die deutsche Luftwaffe seit Kricgsbeginn insgesamt 47 britische Zerstörer. * Die britische Admiralität hat aber bisher nur 58 Zerstörer namentlich als verloren zugegeben, während cs in Wahrheit l12 allein im Kamps mit der deutschen Kriegsmarine und Luftwaffe sind. Es stellt sich also wieder einmal heraus, daß die britische Ad- miralität die Wahrheit nur zur Hälfte einzugcstchen den Mut hat. Das Eichenlaub rum Ritterkreuz Der Führer und Oberste Befehlshaber der Wehrmacht überreichte in seinem Hauptquartter Hauptmann Gollob, Gruppenkommandeur in einem Jagdgeschwader, und Obcrleut- nani Graf v. Kageneck, Stasfelkommandeur in einem Jagd geschwader, das Eichenlaub zum Ritterkreuz des Eiserne« KreuzeS. Krimkrieg 1941 Vorbildliche Zusammenarbeit von Luftwaffe und Heer Von Kriegsberichter Ludwig von Danwitz lPK.) Die Krimslüge sind zur Zeit das tägliche Brot des ruhmvollen Geschwaders, dessen Männer in Polen, in Frank- reich und gegen England gekämpft haben. In diesem Augen blick überfliegen wir die Front. In das Herz der Krim geht der deutsche Vorstoß hinein. Er ist unaufhaltsam. Der Krimkrieg 1941 ist ein im Rahmen des großdeutschen Freiheitskampfes vielleicht nur kleines, aber mehr instruktives Kapitel Kriegsgeschichte, und wenn unser Staffelführer von den rund dreißig Einsätzen erzählt, die er gegen die Krim ge flogen hat, kennzeichnet sich darin die Vielseitigkeit der von der Luftwaffe geleisteten Arbeit. Hier zeigt sich sehr deutlich, in welcher Weise unsere Kampfflieger am Vorwärtsdringen un serer Armeen beteiligt sind und wie groß ihr Anteil an diesen gigantischen Erfolgen ist. Beeinflußt ist die Vielseitigkeit der durch die Krim ge stellten Aufgaben vom Charakter der Halbinsel, vor allem von chrer Bedeutung als Marine- und Küsten st ützpunkt. Während der Belagerung von Odessa rückte der bolschewistische Schiffsverkehr von und nach Odessa die Krim ganz besonders in den Vordergrund. Namentlich der an der Nordwcstspitze gelegene Hafen Ak-Metschek spielte bei diesen Ein- und Ausschiffungen eine Rolle. Mit größtem Erfolg sind sie von unseren Kampffliegern gestört worden. — Glänzende Erfolge hat es bei der Bekämpfung der bolschewistischen Flug plätze auf der Krim gegeben. Zur Bekämpfung von Schiffen und Flugplätzen des Gegners kommt als wichtigster Auftrag das unmittelbare Eingreifen in den Erdkampf hin- zu, ein Auftrag, der auch aus unserem heutigen Nachmittags flug zur Krim erfüllt werden muß Ein paar hundert Meter hoch nur sind wir über den bolschewistischen Stellungen. Der Eisenbahndamm liegt hinter uns. Links von uns verrät sich die erste Ffakstellung durch das Aufblitzen ihres Mün- dungsseuers. Ich sehe, wie unsere Bomben fallen, höre mit, wie Beobachter und Bordwart die Wirkung der Bomben melden: „Treffer in einer Artilleriestellung, Treffer in einem Maschinengewehrnest, Treffer in einer Flakstellung." Aber die Ziele für meine MG. liegen links und rechts vom Kurs. Drüben, wo es blitzt, müssen die Garben hinein. Bei einem Blick zum Bordwarl, der unter mir in der Wanne liegt, sehe ich plötzlich hinter nns eine kleine, rote Kugel, und Bruchteile einer Sekunde später ihre Detonation. Ein Sprengstück durchschlägt die Scheibe, hinter der der Bord- wan liegt, kratzt unwesentlich dessen Daumen. Schwein ge habt! Fast gleichzeitig ist dicht vor der Führerkanzel ein Flak- geschoß detoniert, sah einen Augenblick recht bedrohlich aus und hat doch keinen Schaden getan Jetzt aber sind unsere Bomben raus aus den Schächten. Auch der Kettenführer und der linke Kettenhund unseres Verbandes sind ihre Lasten los geworden. Kurs Nordwesten und nach Hause. Mit uns kehren zahlreiche andere Flugzeuge unseres Ge schwaders zurück. Auch Stukas haben fast zu gleicher Zeit wie wir angegriffen. Die Ziele sind andere gewesen, denn der Erdkampf kann in verschiedener Weise durch Bombenangriffe unterstützt werden. Deutsche Organifation beweist hier Tag für Tag in ständig rollenden Einfätzen, daß ihr alles, was sie will, gelingt. Sie ermöglicht dieses Zusammenspiel von Luft waffe und Heer, das immer tiefer hineinstößi in die zum zweiten Male zu einem geschichtlichen Brennpunkt gewordene Halbinsel. Lüttger Lat äer Hemlekrämer: Lowjetflotte Kat fick selbst ru versenken DNB. Berlin, 5. Nov. Im britischen Nachrichtendienst jam merte Dr. Fraser über den stürmischen deutschen Vormarsch auf der Krim, die er noch vor kurzem „uneinnehmbar" bezeichnet hatte. Seine größte Sorge galt der bereits stark dezimierten sow jetischen Schwarzmeer-Flotte, die durch das Vorgehen der Deut schen auf Sewatsopol und Kertsch, aufs äußerst« bedroht sei und sich einem großen „Scedrama" gegen übersehe. „Wir können aber überzeugt sein, so erklärte er als echter Brite weiter, „baß die sowjetische Bernick tmigstaktik auch in de« Gewässer« des Schwän zen Meeres fortgesetzt werden trckkd. und die Sowjets ihre Schiffe nicht in die Hände der Deutsken falle« lassen werden". Ein Hinweis, der an Deutlichkeit nichts zu wünschen übrig läßt: Auf dem A'tw der sterbens Dritten britischen Pkutvkratie mutz auch die Sowjetsl tte als Toxsopfer dargebracht wckssosn. Aber weshalb sollten die Bolschewisten auch billiger davonkom men. als die früheren Bundesgenossen der Krämer an der Themse Daß ich die Wurzeln habe in meines Vaters Grabe, daS hab' ich nicht gcivußt. Ludwig Finckh.