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Pulsnitzer Anzeiger Anzeiger Ohorner Donnerstag, den 9. April 1942 94. Jahrgang täglich 8—S Uhr nachmittags. Preise und Nachlatzsätze bet Wiederholungen nach Preisliste Nr. S — Für das Erscheinen von Anzeigen in bestimmten Nummern und an bestimmten Plätzen keine Gewähr. Anzeigen sind an den Erscheinungstagen bis vorm. v Uhr aufzugeben. — Geschäftsstelle: Nur Adolf-Hitler-Straße 2 — Fernruf nur 681. Diese Zeitung erscheint täglich mit Ausnahme der gesetzlich« Sonn- und Feiertag«. Bezugspreis: Bet Abholung 14 tägig 1.— RM., frei Haut 1.10 NM. rtnschl 12 bez. 18 Pf. Trägerlohn. Postbezug monatl. 2.80 RM. Di« Behinderung der Lieferung rechtfertigt keinen Anspruch auf Rückzahlung des Bezugspreise». ZettungsauSgabe sür Abholer Haupt- und Tageszeitung für die Stadt und den Amtsgerichtsbezirk Pulsnitz und die Gemeinde Ohorn Der Pulsnitzer Anzeiger ist das znr Veröffentlichung der amtliche« Bekanntmachungen de» Landrates zu Kamenz, der Bürgermeister zu Pulsnitz «ud Ohor« behördlicherseits bestimmte Blatt «ud enthält Bekanntmachungen des Amtsgerichts Dulsnitz sowie des Finanzamtes zu Kamenz Nr. 82 SWSSS«SSSWSS „Roosevelt will auch Judien einstecken" Japanische Zeitung prangert das Intrigenspiel des „Weltpräsidenten" an sten stehenden „Weltpräsidenten" Roosevelt angeprangerl, der sich mit der Entsendung seines Agenten Louis Johnson nu<n auch in Indien eingeschaltet hat. Was er dort sucht, zeigt diese japanische Stimme erneut mit größter Deutlichkeit. Wenn noch Ende vergangener Woche politische Kreise in Washington ebenso heuchlerisch wie ungeschickt erklärten, die USA würden bereit sein den indischen Fürsten die Versicherung abzugeben, daß die Vereinigten Staaten die indische Freiheitsbewegung ebenso unterstützen würden wie Irland (!) im vorigen Krieg, so würde sa die nordamerikanische Zeitung „New Nork Sun" inzwischen bereits viel deutlicher. Ihre Feststellung, daß nämlich di« USA „zum Schutz ihrer Interessen ohne die geringste Rücksicht auf das sentimentale Geschwätz dessen man sich seit einem Viertel, zahrhundert in Bezug auf Indien befleißige", einschreiten und Indien der nächste Kriegsschauplatz sein werde, gibt Roosevelts wirklichen Pläne wieder Die Ausnutzung der britischen Schwä che wie z. B. im Falle Kanada steht hier allerdings die eigene Schwäche der USA hindernd im Wege. DNB. Tokio. 8. April. (Ostasiendienst des DNB.) Di« japanische Zeitung „Hochi" stellt in einem Artikel fest, daß Roosevelt nur auf die Gelegenheit gewartet habe, um sich in die Indien-Verhandlungen einzuschalten. Sein Ziel sei es von An fang an gewesen. m«h Indien für sich zu gewinnen, nachdem er bereits Australien? Neuseeland und Kanada durch geschickte Aus nutzung der britischen Schwäche unter seinen Einfluß gebracht habe. Roosevelts geheimer Plan sei, die USA zum Nachfolger der imperialistischen Weltmachtstellung Englands zu machen,, und nicht zuletzt deshalb habe er 1939 durch seine Haltung Eng land und Frankreich zum Krieg gegen Deutschland ermutigt. Di« steigende Unzufriedenheit Englands mit der Politik Churchills so erklärte das Blatt, sei indirekt ein Protest des englischen Pol- reS gegen den «ordamerikanischen Imperialismus. Es sei nur zu hofien, daß auch die indischen Führer die wahren Absichten Roosevelts erkennen. Hier wird auch von japanischer Seite mit bemerkenswerter Klarheit das verbrecherische Kulissenspiel des in jüdischen Dien- Ser .gottesfürchtige' Roosevelt Die Religion im Dienste der USA.-Kriegspolitik -H» Wer die Reden Roosevelts läse, ohne sonst etwas von ihm zu wissen, müßte meinen, aus dem Präsidenten stuhl der Vereinigten Staaten säße ein Missionar, ein Eiferer des rechten Glaubens, der seine Politik geflifsent- lich nach den zehn Geboten einrichtet und der selbst, wenn er Kriege herbeiführt, nur nach göttlichen Inspirationen handelt. Es gibt nichts, was er nicht mit Maximen der christlichen Ethik zu begründen wüßte. Seine Gegner aber befinden sich in den Fängen des Antichrists, und da das Licht des reinen Geistes aus dem Weißen Hause sie nicht zu bekehren vermochte, so verlangt ein höheres Gesetz, sie auszurotten mit Feuer und Schwert. Aber wenn ein gutgläubiger Leser selbst bis zu diesem Punkte in seiner Lektüre der Rooseveltreden seit 1939 noch nicht stutzig geworden sein sollte, so wird er es jedenfalls, sobald er an das Thema der Einheitsfront zwi schen Demokratie und Bolschewismus zur angeblichen Verteidigung aller menschlichen Freiheiten kommt. Denn der Präsident hat dutzendsach erklärt, daß unter allen menschlichen Freiheiten, für die er zu kämpfen vorgibt, die der Religion die höchste sei. Wie kann man sich aber, um die Religion zu retten, mit dem organisierten Atheismus verbünden? Wie kann man gemeinsam mit bluttriefenden Priestermördern die Freiheit der christlichen Predigt verteidigen wollen? Das sind Fragen, die seit dem vorigen Sommer im amerikanischen Volke ein für Roosevelt wenig erfreuliches innenpolitisches Gewicht er langt haben. Er hat sich deshalb sogar zu dem Versuch genöflgl gesehen, Gegenwirkungen zu entfalten. In diesen Zusammenhang gehörte seine abenteuerliche Behauptung, die Svwjetverfassung garantiere ebenso wie die amerika nische volle Religionsfreiheit. Aber damit löste er nur einen neuen Vntrustungssturm aus, ja eine Zeitung warf ihm sogar „plumpe kommunistische Propaganda" vor. Deshalb mußte der Präsident auf andere Mittel sinnen, um seinen Pakt mit den Gottlosen vor dem eigenen Volk und Vor der nichtbolschewistischen Außenwelt zu recht fertigen. Er ließ zunächst durch Harry Hopkins in London mit dem Apostolischen Muntius Monsignore Godfrey Füh lung nusnehmen, um aus solchem Umwege — diese In formation kam seinerzeit aus vatikanischen Kreisen — dem Papst nahezulegen, er möge die Katholiken in USA. anweisen, vorläufig keinen Widerstand gegen eine sowjet freundliche Propaganda mehr zu erheben. Dann kam der nächste Schritt: die Entsendung Taylors als Sonderbot- schafter an den Vatikan. Durch ihn wollte man, wie der Vizepräsident der USA., Wallace, offen erklärte, vom Papst hören, daß „viele Sätze in Roosevelts Reden den gleichen Gedankengang verfolgen wie die päpstlichen Enzy kliken, und daß Hitlers Sozialpolitik der des Vatikans diametral entgegengesetzt" sei. Die Kurie sollte also kurzerhand vor den Roosevelt- scheu Kriegswagen gespannt werden. Zugleich aber Wünschte man, dem USA.-Jmperialismus in Südamerika das Hindernis der beachtenswerten katholischen Abneigung gegen das Aankeetum aus dem Wege zu räumen und auf die öffentliche Meinung im eigenen Lande den entsprechenden Eindruck zu machen. Denn hinter aller scheinbar christlichen Politik Roosevelts steht nur die zynische Be rechnung eines Heuchlers, bei dem sich das englische Erb teil an eant und pharisäischer Selbstgerechtigkeit bis zu unvorstellbaren Ausmaßen übersteigert hat — bis zu der Einbildung nämlich, zur Weltherrschaft berufen zu sein. Sie Kümpfe im Osten Die Sowjets ostwärts von Charkow zurückgedrängt Wie vas Oberkommando der Wehrmacht mitteilt, brachten überraschend geführte deutsche Vorstöße am Dienstag im Donez-Gebiet den Bolschewisten hohe Verluste. Mehrere Unterstände wurden gesprengt unv zahlreiche Wassen als Beute eingebracht. Deutsche Artillerie belegte einen marschierenden feindlichen Panzerverband und Artilleriestellungen wirksam mit Feuer. Slowakische Artillerie brachte seinvliche Batterien zum Schweigen. Ostwärts von Charkow warfen deutsche Trup pen die Bolschewisten durch umsassenden Angriff in ein Walo- aebiet zurück, wo der Feind zunächst Widerstand zu leisten ver- suchte. Nach hartem Kampf mußten sich die Bolschewisten pich weiter bis hinter einen Flußlauf zurückziehen, woraus sich eine wesentliche Verbesserung der deutschen Stellungen ergab. Die Bolschewisten verloren bei diesen Kämpfen mehrere hun dert Tote und Gefangene. Neun Sowjetangriffe am Ilmensee abgewiesen Südostwärts des Ilmensees wurden L»tederum feindliche Angriffe unter hohen gegnerischen Verlusten abgewiesen und dabei mehrere Geschütze vernichtet. Nordostwärts des Ilmensees griff der Feind mit stärkerer Feuerunterstützung ebenfalls an. Auch diese Borstöße wurden unter hohen Verlusten und unter Vernichtung mehrerer feindlicher Panzer abgeschlagen. Finnen schoßen sechs Sowjetjäger ab Am Dienstagabend stießen vier Jäger über der Karelischen Landenge auf zehn feindliche Maschinen. Es kam zum Luftkampf, Lobei sechs feindliche Jagdflugzeugs abgeschossen wurden, wäh rend alle eigenen Maschinen an ihre Stützpunkte zurückkehrten. soll. Flugzeugabschuß eines Flakverbandes Ein Flakartillerieverband erzielte seinen 500. Flugzeug abschuß im Osten. Seil Beginn des Feldzuges gegen die Bolsche wisten Hal dieser Verband mit seinen Batterien sowohl an der Abwehr feindlicher Flugzeugangriffe wie auch im Erdkampf ge- tanden. Gerade in den letzten Woche« hat eine Einheit des er- ölgreichen Flakverbandes im Rahmen einer Panzerdivision bei »er Abwehr bolschewistischer Angriffe insgesamt 30 feindliche Panzer, darunter drei 82-Tonner und dreiundzwanzig 34-Tonner durch direkten Beschuß vernichtet. In Zusammenarbeit mit Hee resverbänden war der Flakartillerieverband in dem ihm zuge- wiesenen Abschnitt bei der wirksamen Bekämpfung anderer Erd ziele und Truppenansammlungen wiederholt sehr erfolgreich. Bomben auf Nachschub und Eifenvahnzlele Am Dienstag griffen deutsche Kampfflugzeuge feindlich« Panzeransammlungen und Artilleriestellungen im mittleren Frontabschnitt an. Die getarnten feindlich« Artillerie- De«» Feind an der Kehle Knox der Lüge üverWrt Sv Wenige Stunden sind vergangen, seit der Marineminister der Vereinigten Staaten, Knox, in Washington die Erklä rung abgab. die Zahl der durch deutsche Unterseeboote versenk ten amerikanischen Schisse habe sich „beträchtlich verringert". Knor wußte sogar einen Grund dafür anzusühren. nämlich die Verbesserung der amerikanischen Küstenverteidigung. Gleich zeitig sah Knox sich aber auch gezwungen, zuzugeben, daß bis her eine beträchtliche Anzahl von Schiffen versenkt worden ist. und zwar gab er diese Zahl mit N6 an. Jetzt nun meldet das Oberkommando der Wehrmacht, daß abermals 13 Schiffe vor der USA.-Kttste und drei weitere vor der Küste Afrikas ver- senkt worden sind Schneller, als es zu erwarten war, ist damit der Marineminister der Bereinigten Staaten, was seine An- gaben über die Verringerung der Schiffsverluste betrifft, Lügen gestraft worden! Die deutschen Unterseeboote sind weiterhin hart am Feind und schicken unentwegt ein Schiff nach dem anderen auf den Grund des Meeres hinab. Dieser Tage konnte dem deutschen Volk mitgeteilt werden, daß Kriegsmarine und Luftwaffe im Verlaus des Krieges bis- her 16 274 000 BRT versenkt haben. Insbesondere ist die Kurve der Versenkungen nach dem Eintritt der Vereinigten Staaten in den Krieg erneut angestiegen. Roosevelts Kriegshetze hat alf^> dem Feind keinen Vorteil gebracht. Immer wieder zeig! sich somit, wie gewissenlos die derzeitigen Negierungen Eng lands und der Vereinigten Staaten gehandelt haben, die zwar unaufhörlich ziin; Kriege gesetzt haben.,ohne daß sie jedoch Hof neuungen erhieltet wirksame Bombentreffer, die mehrere Ge- schütze, Munitionsstapcl und über sechzig Fahrzeuge vernichteten. Außerdem wurden die Angriffe auf Nachschubstraßcn des Geg ners fortgesetzt und die zur Front fahrenden Nachschubkolonnen gleichfalls wirksam angegriffen. Auch Eisenbahnziele im rück wärtigen feindlichen Gebiet wurden zerstört und Auslade stationen getroffen. Allein Zehn Bahnhofe an wichtigen Nach- schubstrecken erhielten durch Volltreffer schwere Beschädigungen. Emire Eebmdekomplere emgeftiirzt Malta zehn Stunden im Bombenhagel Die schweren Luftangriffe der letzten Tage auf die mili tärischen Anlagen der Insel Malta steigerten sich Dienstag zu einem Großangriff, wie ihn Malta während des Krieges bisher nicht erlebte. Ungefähr zehn Stunden lagen der Flotten stützpunkt La Valetta und die Flugplätze im Innern der Insel im Bombenangriff deutscher Kamps- und Sturzkampsflugzeuge. Bereits in den Morgenstunden wurden in den Munitions depots und Arsenalen der Halbinsel Srnglea Volltreffer mit 1000 Kilo-Bomben erzielt. Die Wohnfchuppen des Werft- persoyals wurden ebenfalls durch Bombenreihen zerstört und gerieten in Brand. In der Staatswerft, in unmittcl- barer Nähe des Trockendocks, detonierten zahlreiche Bomben. Nach einem Volltreffer in einem bedeutenden Verpflegiings- magazin La Valettas wurde im Abflug von den Besatzungen der Sturzkampfflugzeuge starke dunkle Rauchentwicklung be obachtet. Im Tanklager Cordin am Westteil des großen Hafenbeckens traf eine 500-Kilo-Bombe öinen Oelsilo. Weitere Treffer verursachten Großfeuer mit außerordentlich starker schwarzer Qualmbildnng. Es steht fest, daß abermals ein be trächtlicher Teil der Treibstoffreserven La Valettas in Flam men aufging. Gegen Mittag lösten im Sturz angrcifende Stukas ihre Bomben über dem Inselsort Manoel aus und trafen die Werkstätten der U-Boot-Stationen von Manoel. Südostwärts der Dockyard-Creek detonierten in den Anlagen der Marinewerft Bomben allerschwersten Kalibers. Der Kreuzer im Dock, dessen Flakgeschütze bei Angriffen der deutschen Kampfflugzeuge noch feuerten, erhielt abermals Voll treffer einer 500-Kilo-Äomb- In den Kasernen aus Fort Rocco richteten Bombentreffer beträchtliche Zerstörungen an und lösten mehrfach Brände aus. Das Stabsquartier des Kommandierenden AdmiralS von Malta sowie der Gouverneurspalast wurden von Bomben allerschwersten Kalibers getroffen. Es wurde be obachtet, daß im Gelände der militärischen Anlagen des Hafens ganze Gebändekomplexe unter der Wucht der Bombcndetona- tionen cinstürztcn. Mehrere Bombenreihen lagen quer über den Oelbehältern in der Umgebung von Marsa sowie über den Werkstatthallen der Werften. Beim Angriff eines Kampfverbandes in den Abendstunden bot La Valetta ein Bild starker Zerstörungen. Ueberall loder ten Brände im Hasengebiet. Die durch direkten Sturzangriff vielfach getroffenen Flakbatterien rings um La Valetta sowie die Geschütze in den einzelnen Befestigungen hatten sich von den schweren Schlägen des Tages noch nicht erholt, so daß nu^ mäßige Abwehr erfolgen konnte, i