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Rr. 293 Freitag, 13. Dezember 1949 92. Jahrgang belegt. Riesige ZerftSnmse« enn die Völker Hungers sterben Vergebliche Wunschträume des englischen Schissahrtsministers Blockade gegen Frauen und Kinder als „besonders humane Kampfmethode le. Dann gab ver spanische Slaatsches Genugtuung Ausdruck. vaß in Argentinien iranco, war auch eine ver >en Falange: nämlich unsere Ueberlegungen in den Staaten Das wichtigste Ereignis in ver sogenannten Neuen Wett war die zweite Wiederwahl des Präsidenten Roosevelt in« November. Daran wurden von den Gegnern Deutschlands — englischen, amerikanischen und anderen — die kühnsten Hoffi nungen geknüpft. Für die Londoner Zentrale waren di« USA. überhaupt die Ehance und man machte daraus nicht einmal einen Hehl. Wie stellt sich nun heute — 6 Wochen nach dieser Wahl — die Situation dar? Sicher ist, daß die zweite Wiederwahl Roosevelts Rück-i Wirkung« nhaben wird, die sich für die alte und neue Well in den kommenden Monaten erst herauskristallisteren werden« Die Frage ist nur, welcher Art diese Rückwirkungen sein werden. Zunächst ist festzustellen, daß diese Wahl Roosevelts von der Presse Ler Staaten als Sieg der Demokratien gefeiert wurde und dementsprechend noch gefeiert wird. In Wirklichkeit ist sie aber der Triumph eines Mannes über pierbrieft« Doktrinen und der Beginn eines autoritären Kuves gleich welchen Vorzeichens. Die Tatsache, daß Roosevelt erstmalig mit Lem geheiligten Prinzip brechen konnte, nach dem ein Präsident nicht länger als 8 Jahre im Weißen Haus resi dieren darf, ist so revolutionär, daß man ihre Auswirkung in jeder Hinsicht nicht zu gering einschätzen soll. Roosevelt hat in diesem innerpolitischen Kampf der Prä»! sidentenwahl zwar nur um eine Nasenlänge gesiegt, ist aber damit der Repräsentant eines Amerika geworden, das gerade in der kommenden Zeit vor schwerwiegenden Entscheidungen steht. Die USA .haben bereits zwischen der Neutralität und einer mehr oder minder offen zu Tage tretenden Sympathie für die „Demokratie" England gewählt, aber sie müssen noch die Frage entscheiden, wieweit sie aus dieser Einstellung praktische Schlußfolgerungen ziehe nwollen. Roosevelt selbst hat genug zu verstehen gegeben, daß dieser sagenhaften Demokratie seine Interessen gehören. Trotzdem bleibt das Bewußtsein, daß über diese unbestreitbaren Sympathien das Geschäfts interesse und vor allem die Erfordernisse des eigenen Landes obsiegen werden. Die Vereinigten Staaten haben von den Alliierten des Weltkrieges noch 25 Milliarden Goldmark zu erhalten. Lord Lothian hat demgegenüber die englische Si tuation so schwarz in schwarz gemalt, daß de« ameri kanischen Geschäftsleuten die Lust zu weiteren Krebsten England vergangen ist. Hinzu kommt die Ueberlegung, daß den Bereinigten Staate« von Nordamerika manches als reife Frucht in den Schoß fallen kann, was man sonst mit Gold und Blut teuer er kaufen mühte. Auch innerpolitifche Schwierigkeiten und der Umstand sind zu beachten, daß Roosevelt nur gegen eine sehr starke Opposition mit knapper Ueberlegenheit siegen konnte« Nicht zu vergessen ist schließlich der Dreimächtepakt, der dis Staaten zu einer militärischen Aktivität zwingt, die zunächst dem eigenen Lande gelten muh. Soeben erst hat der japanische Außenminister Matsuoka erklärt, daß Japan sofort an di« Stelle der Achsenmächte treten würde, wenn die Vereinigten Staaten ihren Standpunkt der Neutralität oder besser der Nichtkriegsührung zu Gunsten Englands aufgeben sollten. Die USA. aber sind nicht so ge rüstet, daß sie England entscheidend beispringen könnten. Dor allem aber ist das Land amerikanisch. Man redet dort viel von Demokratie, aber man kennt auch die Möglichkeiten und Chancen Les europäischen Konflikts bei dem man ohne direkt« Kriegsbeteiligung mehr profitieren kann als wenn man Parte! nimmt und auf der Seite Stellung bezieht, deren Situation völlig verfahren und aussichtslos erscheint. englischen Blockade in diesem Kriege v... , nicht daran, daß es angeblich nicht das ung ist, das deutsche Volk auszuhungern. Immer engere Beziehungen Franco und der argentinische Botschafter Uber die Gemeinschaft der beiden Völker Wieder Groffangriff auf Birmingham Erfolgreiche Aktion stärkerer Kampfverbände gegen das Nüstungszentrum Auch London und Liverpool wirksam angegriffen tage veröffentlichte. , Auch Schisfahrtsminister Croß verteidigte aufs neue ,n einer Rundfunkrede das Ziel der englischen Blockade, das deutsche Volk auszuhungern. Von englischer Seite ist genügend oft darauf hingewiesen worden, daß das Ziel der englischen Blockade das gleiche sei wie im Weltkriege, und wie die amtlichen Feststellungen ergeben haben, hat England damals mit diesem Kriegsziel erreicht, daß in Deutschland 76 200 Frauen und Kinder als unmittelbare Todesopfer der englischen Blockade anzusehen sind. Wenn das gleiche Resultat in diesem Kriege von England nicht erreicht werden kann, so liegt es i Ziel der britischen Regierung „ .. Spanien und die nationalsyndikalisttsche Revolution hätten keinen anderen Wunsch, als das geistige Rückgrat der hispa- Nischen Welt zu sein. Spanisch-argentinische Frennhschalt Die Madrider Prelle steht völlig im Zeichen der spanisch-argentinischen Freundschaftskund gebungen, welche anläßlich der Ueberreichung des Be glaubigungsschreibens des neuen argentinischen Botschafters Escobar in Madrid stattsanden. In großen Ueberschrlften werden die markantesten Sätze der Ansprache Francos und Escobars hervorgehoben. Dabei wird betont, daß das Herz Spaniens für Südamerika und den hispanischen Gedanken schlägt. Der Caudillo hob m seiner Erwiderung hervor, daß er die Worte des neuen Botschafters als Ausdruck der Haltung des ganzen argentinischen Polkes, seiner Negierung und seines Präsidenten betrachte. " seiner besonderen Genugtuung Ausdrucl. daß in Argentinien weiter die spanischen Tugenden gepflegt würden nnd daß Buenos Aires eifersüchtig über seine nationale Unabhängigkeit wache. Das, sagte Staatschef F Haupttriebkräfte unserer heldisch, Souveränität zu wahren und den nationalen Kern durchzu setzen gegen die niederträchtigen Verdächtigungen derientgen, die Spaniens Wesensart verleugneten. Die Gefühle des argen tinischen Volkes zu Spanien erwidere Spanien voll und ganz. Der neue argentinische Botschafter Escobar überreichte dem spanischen Staatschef sein Beglaubigungsschreiben. Aus diesem Anlaß hielt der Botschafter eine kurze Ansprache, tu ver er eingangs betonte, es sei der Wunsch des argentinischen Prä sidenten, die Beziehungen der beiden Staaten immer enger zu gestalten. Diesem Wunsch entsprächen auch Vie Gefühle des argentinischen Volkes, das in steigendem Maße seine Blicke aus Vas Mutterland richte und das spanische Erhe nicht vernach lässigt, sondern im Gegenteil vermehrt habe. Argentinien sei zur integralen Verteidigung seines Bodens entschlossen, liebe feine Unabhängigkeit und wache eifersüchtig über seine Rechte als souveräner Staat. Spanien und Argentinien müßten von Tag zu Tag enger verbunden und solidarischer werden. Die geistige Gemeinschaft der Völker müsse und werde sich verwirk- sichen lallen. „Meine Regierung hofft — so sagte Escobar wörtlich — daß durch die warmen Gefühle, die unsere Nationen füreinander hegen, auch dir kulturellen, intellektuellen, künst- lerischen nnd wirtschaftlichen Beziehungen zwischen unseren Staaten immer enaer werden. Dabei seien alle Vorausletzun- Wer den sattsam bekannten Wortschatz der Londoner JUu- stonsmacher richtig zu lesen versteht, kann keinerlei Zweifel dar über hegen, daß damit ein Großangriff mit gewaltigen Schäden zugegeben wird. Die verheerende Wirkung des Angriffes wird daher auch in den neutralen Presseberichten in vollem Umfang bestätigt. So meldet die amerikanische Agentur „United Preß" aus London, daß eine Stadt im westlichen Teil der von Luftangriffen bereits stark mitgenommenen Midlands während der Nacht zum Don nerstag und in den frühen Morgenstunden angegriffen worden sei. Welle auf Welle deutscher Bomber ging mit Unterbrechun gen von nur zwei bis drei Minuten über die Stadt (Birming ham) hinweg und richtete riesige Zerstörungen an. Auch der Vertreter des finnischen Blattes „Kauppalehtt" berichtet über starke Angriffe der deutschen Luftwaffe auf eine Stadt in den Midlands und den Abwurf schwerer Bomben auf London und Liverpool. Der erste Angriff aus die britische Hauptstadt erfolgte nach einem Bericht der amerikanischen Agentur INS. bereits kurz nach 18 Uhr Londoner Zeit. Auch dieser Bericht hebt hervor, daß in London Bomben schwersten Kalibers explodiert find und straff damit die amtlichen briti schen Berichten, die den Angriff aus die Hauptstadt zu baga tellisieren versuchen, lügen. Nach dem INS-Bericht war der Abendhimmel über London durch explodierende Bomben und durch die entstehenden Brände hell erleuchtet, was immerhin zeigt, daß auch in der britischen Hauptstadt wieder einmal et was mehr als „einige Schäden" ««Machen fein Dürften. Stärkere deutsche Kampfverbäudc griffen in der Nacht vom 11. bis zum 12. Dezember erneut das wichtige Rü- stungszentrum Birmingham mit gutem Erfolg an. Aus gedehnte größere Brände und Zerstörungen an Fabrikge bäuden, Gasanstalt und Verkehrsanlagen bestätigten die Wirkung der Bombenangriffe. London und Liverpool wur den in der gleichen Nacht mit Teilkräften angegriffen und hierbei mehrere kriegswichtige Ziele wirksam mit Bomben Der neue Großangriff deutscher Bomber gegen das britische Nüstungszentrum Birmingham wird auch von amtlicher englischer Seite notgedrungen eingestanden. . Der Bericht des Luftfahrtministeriums und des Ministe riums für innere Sicherheit vom Donnerstaamoraen sprach zu- nächst allerdings nur davon, daß feindliche Angriffe in ziem- sich großem Matzstabe" auf eine Stadt in Minelengland kon zentriert worden seien. Der Hauptangriff habe die ganze Nacht durch gedauert und eine Anzahl von Bränden sei verursacht wordey. Im übrigen sei die Tätigkeit des Feindes geringer gewesen, obwohl „einige Schäden" verursacht worden seien. In späteren Berichten hat man dann die übliche Verschweige- taktik ausgegeben, da man ihre Sinnlosigkeit offenbar doch em- ,«sehen beginnt und hat amtlich bekanntgegeben, daß Birming ham wiederum das Hauptziel des feindlichen Angriffes war, der als ..ziemlich brktia" bezeichnet wird. sondern allein daran, daß die deutsche Regierung in Kenntnis der englischen Kriegsmethoden früh genug voraesorgt hat, um England daran zu hindern, aufs neue sein wirkliches Kriegsziel zu erreichen. Der Schisfahrtsminister Croß widerspricht sich jedoch in seiner eigenen Rundfunkrede selbst, wenn er erklärt, England müsse verhindern, daß Deutschland sein Kriegsziel, nämlich die Neuordnung Europas, erreiche, und daß hierzu das beste Mittel die Blockade sei. Denn Hitler habe keine Ausficht, diese Neu ordnung durchzuführen, wenn die Völker Europas Hungers sterben. Damit hat Croß nicht nur zugegeben, daß es das engltsche Kriegsziel ist, Deutschland durch Hunger an der Weitersührung des Krieges zu hindern, sondern daß England sogar die anderen Völker Europas durch Hunger dazu preßen will, sich der von der deutschen Regierung bereits begonnenen Neuordnung nicht an- zuschließen. Wenn Croß am Schluß seiner Ausführungen sagt: „Wir setzen das Leben unseres eigenen Volkes an erste Stelle, und wir tun recht daran", so kann deutscherseits hierzu nur gesagt werden, daß Deutschland nicht nur für sich sondern auch für das Gedeihen der anderen Völker genau das gleiche Recht in Anspruch nimmt und daß daher der Kampf gegen England kompromißlos bis Ende durchgeführt wird mit dem Kriegsziel, daß England nicht wieder in der Lage sein soll, darüber zu bestimmen, was die Völker Europas tun und lassen dürfen, was sie essen und womit sie sich kleiden sollen. gen für eine inteiifive Steigerung des Güteraustausches zwi schen Argentinien und Spanien gegeben." Der Botschafter brachte züm Schluß die besten Wünsche Argentiniens für Spa nien und seine Negierung zum Ausdruck, die unter der Füh lung des Caudillo die historische Mission Spaniens wieder- aufnehme- Seitdem nicht nur die amerikanische Oeffentlichkit, sondern auch amtliche Kreise in Washington sich mit ver Frage der Rück wirkungen der Blockade auf die zivile Bevölkerung befaßen, gibt , man sich in England erneut tne allergrößte Mühe, um die Rechtmäßigkeit der von England eröffneten Blockade zu begrün den und nachzuweisen, daß sie sogar eine besonders humane Kampsmethode sei. Der englische Nachrichtendienst versuchte sogar, in einer Sendung glaubhaft zu machen, daß diese eng lische Kampfmethode, von der England angeblich „nur wider strebend" Gebrauch gemacht habe, ,^m so menfchncher sei, je lückenloser fie durchgeführt wird. In dieser Sendung wurde behauptet, daß die britische Blockade sich „nur gegen kriegswich- tige Rohstoffe, wie Gummi, Nickel, Oel Wolfram, Phosphate, Textilien, eisenhaltige Metalle, Leder usw." richte. Dabei kennt alle Welt die Konterbandeliste, die England am ersten Kriegs- Pulsnitzer Anzeiger Anzeiger Ohorner Dich« Zeitung erscheint täglich mit Ausnahme der gesetzlich«» G«m- u»d Frirrtage «EMgSprrlS: B«t Abholung 14 tägig 1.— RM., frei Han» 1.10 «M. «tuschl 1»»»» Pf. SÄlgrrlohn. Postbezug monatl. 2.VV RM. Die Behinderung der Arsrnm» «chtfwettgt kvtnen Anspruch auf Rückzahlung des Bezugspreise». Z«ttuugSau»gab« ftr Abholer täglich 8—6 Uhr nachmittag». Preise und Nachlaßsätz« del Wiederholungen »ach Preisliste Nr. 6 — Für LaS Erscheinen von Anzeigen in bestimmte« Nummern und an bestimmten Plätzen keine Gewähr. Anzeigen find an den Erscheinungetagen bl, vor». 10 Uhr aufzugeben. — Geschäftsstelle: Nur Adolf-Hitler-Straß« 2 — Fernruf nur SS1. Haupt- und Tageszeitung für die Stadt und den Amtsgerichtsbezirk Pulsnitz und die Gemeinde Ohorn Der Pulsnitzer Anzeiger ist das zur Veröffentlich«»- der amtliche« Bekanntmachnnge« des Landrates z« Kamenz, der Bürgermeister z« P«lsms, ««d Ohorn behördlicherseits bestimmte Blatt ««d enthält Bekanntmachnnge« des Amtsgerichts Dulsnitz sowie des Finanzamtes z« Kamenz