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^sürPutsmtz, M Königsbrück, Radeberg, Radeburg, Moritzburg imd Umgegend. Amts Blatt und des Stadtrathes des Königl. Amtsgerichts Mchtuudvis^igstsv Aahvgaug Verantwortlicher Redakteur Gustav Häberlein in Pulsnitz. Inserate sind bis Dienstag und Freitav Vorm. S Uhr aufzugrben. Preis für die einspaltige Cor- Lbonnements - Preis Viertelj .hr!. 1 M. 28 Pf. Auf WuniL unentgeltliche Zu sendung. Als Beiblättern l. Jllustrirtes Sonntagsblall (wöchentlich); 2 tiandwirthschaftlicheBeilage (monatlich). Druck und Verlag von E. L. Förster's Erben in Pulsnitz. Erscheint: Mittwoch und Sonnabend. puSzeile (oder deren Raum) 10 Pfennige. KescHästsstelren: Buchdruckereien von A. Pabst, Königsbrück, C. S. Krausche, Kamenz, CarlDaberkow, Groß röhrsdorf. Annoncen-BureausvonHaasen- stein L Vogler, Jnvalidendank, Rudolph Mosse und. G. L. Daube L Comp z» WuLsnih 19. Dezemver 1896. Sonnabend. Bekanntmachung. Auf Antrag des Erben des Maurers Karl Traugott Zeiler in Großnaundorf sollen die zu dessen Nachlasse gehörigen Grundstücke, als: 1 ., Fol. 62 des Grundbuchs für Großnaundorf, Brd.-Cat.-Nr. 67, Flurbuchsnummern 149, 654 o, 67 und 943 H, bestehend aus Gebäude, Hofraum, Garten und Feldgrundstück, mit einem Flächenraum von l Acker 244 Ruthen, belegt mit 46,4g Steuereinheiten, taxirt auf 3250 Mark, 2 ., Fol. 187 desselben Grundbuchs, Flurbuchsnummer 176 i, Kiefernhochwald, mit einem Flächenraum von 293 Ruthen, belegt mit 1,47 Steuereinheiten, taxirt aus 120 Mark, 3 . Fol. 302 desselben Grundbuchs, Flurbuchsnummer 819, Wiese und Feld, mit einem Flächenraum von 217 O Ruthen, belegt mit 5,4, Steuereinheiten taxirt auf 700 Mark, Montag, den 28. Deeember 1896, 10 Uhr Vormittags, im Lunze'schen Gasthofe zu Großnaundorf freiwillig öffentlich zur Versteigerung gelangen. Die Bersteigerungsbedingungen sind aus den am Amtsbrett und den Großnaundorfer Gasthöfen aushängenden Bekanntmachungen zu ersehen. Pulsnitz, den 9. Deeember 1896. Königliches Amtsgericht. Weise. Bekanntmachung. Es wird hiermit zur öffentlichen Kenntniß gebracht, daß Herr Friedrich Georg Keymann hier zum Schornsteinfeger für hiesigen Stadtbezirk gewählt und heute als solcher in Pflicht genommen worden ist. Pulsnitz, am 17. Dezember 1896. Der Stadtrat h. Schubert, Brgrmstr. Die Lieferung von Bekanntmachung, Trottoirplatten- und Portstein-Lieferung betr. 380 laufenden Metern Trottoirplatten, 1,10 Mtr. breit und 350 laufenden Metern Portsteinen, 30 Ctm. breit, nicht unter 16 Ctm. stark, 2 Ctm. anlaufend, sollen an den Mindestfordernden vergeben werden. Bewerber haben ihre Offerten versiegelt mit der Aufschrift „TrottoirPlUtttN- Mtd PortsteiN-LieferUNg" bis zum 28. d. M. beim unterzeichneten Stadtrath einzureichen. Weitere Auskunft über Lieferungszeit und Abladeplatz ertheilt der Bauausschußvorsitzende^Herr Stadtrath S p e r lßi n g. Pulsnitz, am 18. Deeember 1896. Der Stadtrath. Schubert, Brgrmstr.1 Von Erdmannsdorff. Fink. - Die Schulvorstände des Bezirks werden hierdurch ermächtigt, den Unterricht am 2. Januar 1897 auszusetzen. Wird der Unterrichtsausfall beschlossen, so ist bis zum 23. Deeember Anzeige zu erstatten. Königliche Bezirksschulinspektion Kamenz, deni5. Deeember 1896. scheu Industriegebiet — und meist erfolgreich — aufgetreten waren. Indem sie nun ein Freundschaftskartell al schließen (zunächst ist der Vertrag auf 25 Jahre abgeschlossen), be seitigen sie fortan nicht nur ihre gegenseitige Konkurrenz, Weltmarkt aufzutreten gezwungen war, desto mehr mußte sich bas Bestreben nach starkem Aneinanderschluß fühlbar machen. Mil Ausnahme von England und Frankreich giebt es jetzt kaum einen europäsischen Staat, in dem diese beide» Gesellschaften nicht schon als Konkurrenten auf dem elektri lands hinaus fortan unumschränkt auf dem Gebiete des modernsten und aussichtsreichsten Industriezweiges herrschen. Der Zug der Zeit geht eben dahin, daß die ohnehin im Wachsen begriffenen Groß.Unternehmungen durch Erweite- rung ihrer Betriebe, durch Angliederung anderer weniger kräftiger Betriebe und schließlich durck Verschmelzung mit den bedeutendsten Konkurrenzgesellschaften immer mehr zu einer dominirenden Stellung in ihrem Geschäftszweige ge langen. Die Firma Krupp ist auf diesem Entwickelungs wege zu der bedeutenden weltbeherrschenden Macht und zu der hohen Leistungsfähigkeit gelangt, die Firma Ludwig Löwe u. Co. ebenfalls. Jetzt, nach ihrer Kartellirung mit der Allg. Elektrizitäts-Gesellschaft, wird diese Vereinigung ohne Zweifel das unbestrittene Uebergewicht in ihrem Ge schäftszweige erhalten. Technisch und finanziell bedeutet diese Fusion einen Fortschrift für jede der Gesellschaften. Jede hatte auf ihrem Gebiete eine hohe stufe der Leistungs- sähigkeit erklommen, die eine Gesellschaft namentlich auf dem Gebiete des Maschinenbaues, die andere auf demjenigen der angewandten Elektrizität. Beide Geschäftszweige be rühren sich Es ist also anzunehmen, daß durch den Zu sammenschluß die technische Leistungsfähigkeit eine ungeheure Steigerung erfahren wird, während der Fortfall des einen Exemplars der Modelle und Prospekte bei Bewerbung — bisher mußten solche ja von jeder der konkurrirenden Ge sellschaften besonders gefertigt werden — und die Ver- Jildustriekartelle. Die Interessengemeinschaft, die jene beiden Industrie- Unternehmungen auf dem Gebiete der Elektrizität, die Ge- sellschast Ludwig Löwe u. Co. und die allgemeine Elektri- zitäts-Akt.-Gesellschaft, noch an der Schranke des alten Jahres eingegangen sind, nimmt fortgesetzt die Aufmerksam, keit der Börse sowohl, als die der gewerblichen Kreise in Anspruch. Ist doch durch diesen Vorgang wieder aufs Schlagendste bewiesen, daß bei unserer modernen Produktions. Weise nur die allermächtigste Kapitalvereinigung im Stande ist, den ersten Platz aus dem Weltmarkt zu behaupten. Denn nur von diesem Gesichtspunkte aus ist die Zusammen fassung der beiden Unternehmungen zu verstehen. Für das Inland war jede der beiden Gesellschaften stark genug, um der Konkurrenz erfolgreich entgegenzutreten. Je mehr aber die deutsche elektrische Industrie als Wettbewerber auf dem Es kommt noch hinzu, daß jede der beiden Gesell- schäften eine starke Finanzgruppe hinter sich hatte, die für die Geldbeschaffung thätig war, und daS Zusammenwirken dieser Finanzmächte ebenfalls zu Stärkung der Leistungs fähigkeit des Ganzen beitragen wird. Bisher hatte die Allg. ElektrizitäiL-Gesellschaft besonders in Italien und Spanien festen Fuß gefaßt, während die Löwe-Gesellschaft durch die mit ihr liirte „Union Elektrizitäts-Gesellschaft" in Belgien und Oesterreich-Ungarn erfolgreich thätig war. (In Rußland dominirt die Firma Siemens und Halske.) Was die Einzelheiten des Vertrage- anbetrifft, so liegen außer der Meldung, daß die Allg. Elektrizitäts-Gesellschaft 3 Millionen Mark neuer Löwe-Aktien beziehen soll, neue Daten nicht vor. ES sei daher hier nur bemerkt, daß die Höhe der Aktienkapitalien und Rentabilität beider Gesell schaften bisher sehr verschieden war. Die Löwe-Gesellschaft hat ein Aktienkapital von 7>/, Millionen Mark nom. uud 5,67 Millionen Obligationen bei 6 852 000 Mark Reserven, abgesehen von ihrem Besitz an Aktien der deutschen Waffen- und Munitionsfabrik und der Deutschen Metallpatronen, fabrik. Die Allg. Elektrizitäts-Gesellschaft hat 2b Millionen Aktienkapital, 9,73 Millionen Obligationen und 7 847 000 Reserven neben starken sich jeder Schätzung entziehenden inneren Reserven. Die Löwe-Gesellschaft zahlte für die letzten bttden Jahre 20 Prozent Dividende, die Allg. Elektri- zitäts-Gesellschaft 11 und 13 Prozent. einfachung des Betriebes große finanzielle Ersparnisse im sondern werden sowohl hier, wie über"die Grenzen Deutsch-) Gefolge haben werden.