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-AM 10. Jahrgang. Nr. 1S1. -. E'' - - . /luer Tageblatt Snf»»tI»i,»p«»I», »I« f»ch— WWZW Mnzemer für -as Erzgebirge WMZ »rlr«>r«,,r frrl in, yau, vlortal» p »»ofliu«!»»» bi, spilt«sl»a» DZWßB mit -er wöchentlichen Unterhaltungsbeilage: Muer Sonntagsblatt. ZKM-M 7,?.'Sprechstun», Sn «e»akttea mU »n «,onla,» aechmwa«» 4-, Uh,. — rettMka«m.ss»r»sse» Lageblatt ftu»»rzg»b!rg». zeru,pr«<v nahm»«' süg«llua,,n ^,nt8«,»a. -a» »«»„langt »lagrsaaSt« tNanussrtpt« »ann Gewählt «lcht -»leistet werben. l p ch Sonnabenä» äen 7. Rugust ISIS. Vas erste fort von vowo-georgieM genommen. Der große Einüruck -rs Zolles von Warschau. — Teilnahme sächsischer Truppen an -essen Eroberung. — Räumung Rigas von -er Zivil bevölkerung. — Einzug -es Erzherzogs Joseph Zer-inan- in Lublin. — Ein italienisches V-Soot ua- ein italienisches Luftschiff ver nichtet. — Eia bulgarisches Ultimatum an Serbien! 'ver amtliche httegzbellcht von deute? > —t Ale Aarrcvau in unrerr VSnäe Nel. Mitte Juni dieses Jahres war es, daß unser Eener»!- stab eine kurze Bemekumg von einem erfolgreichem Einbruch in die russischen Stellungen bei Bolimow in den Tages bericht einflocht. Seit Monaten hörten wir nun wieder zum ersten Male vom kriegerischen Ereignissen an dieser Stelle westlich von Warschau utch es war planbar daß der Miedcraufncchme der Offensive vor Warschau diesesmal große Bedeutung bettelest werden mutzte. Vorher hatten wir bereits am 4. Februar von heftigen umd er'olgreichen Käimpsen bei Bblimaw und Sochatsschsw gehört. Andere wichtige Ereismisse hatten inzwischen die Aufmerksamkeit von die'em Teil des Kriegsschcmplatzes abgelenkt. Die große Durchbruchsschlachtbei Gorlizewurde geschlagen und das durch die K a rpath emkämpf« und die neue schwere Niederlage bei Gorlize geschwächt« russische Heer mutzte sich zurückzieh em. Di« Verbiindeten hatten die ge waltige lleberlegenheit Wer das russische Millionenheer er langt. Nun war der Zeitpunkt gekommen, uni, auf der gan- zem Linie zum Angriff vorzugehen. Am 14. Juli setzte die gewaltige L^semsive im Osten, ein. Am 16. Juli bei Kra s- n osta w und am 17. Juli auff dem anderem Flügel bei Alt- Auz geschlagen, mutzte das russische Heer an diesem Tage auch vor Warschau die rückläufige Bewegung antreten. Ein ge waltiger Wall stand in der befestigten Narew- und Weichsel- Stellung unserem Heere gegenüber. Die Arbeit der nächsten Tage war es, diesen Wall aus Stahl, Stein und Eisen zu brechen. Die größt e Schlacht der Geschichte nahm ihren Anfang. Am 19. Juli wurde vor Warschau ein wei terer bedeutender Erfolg von unseren Truppen erzielt denn unser Heer drang bis zur befestigtem Blonie-Grojez- Stellung mit solcher Kraft vor, daß di« Rüssen diese starke Befestigung zum Schutze im Wüsten von Warschau schon am 20. Juli aussgeben mutzten. Die Dinge gediehen immer weiter mit Riesenschritten Mr Entscheidung. Am 23. Juli wurden große Erfolge nördlich Warschau» erzielt. Die beiden starken Narew-Fe-stungen Rosan und Pul - tust wurden erobert und der Heber gang über den Narew erzwungen. Diese Mauer war also zum Teil be reits zerschmettert. Auch im Süden kam es bald zu grötze- rem Erfolgen. Am 2S. IM gelang es schon unseren Trup pen im Süden der Festung mehrere wichtige russische Stütz punkte zu erobern. Der Kreis wurde imme enger geschlossen. Bereits am Dienstag wurde.gemeldet, datz unser Heer sich bis auf wenige Kilometer an die Werke Warschaus heran- gearbeitet habe. Nachdem die Russen am 5. August aus der Wonie-Stellung in die äußerste Fortlinie geworfen wor. dem waren, hörten wir die büdeutsame Kunde, daß die Arm« des Prinzen Leopold von Bayern sich im Angriffe auf die Festung befinde. Bei der erprobten Kraft unserer schweren Belagerungsgeschütze bedeutete das das baldige Ende des Kampfes ^im dieft wichtige Festung, deren Fall noch unab sehbare Folgen haben dürfte. Die österreichisch-ungariftzh« Presse über den Fall von Warschau und Iwangorod. Die gesamte Presse der Monarchie feiert den Fall von Warschau und Iwangorod als ein Ereignis von weltgeschicht licher Bedeutung und ungeheurer Tragweite die auch nicht durch die kunstreichen feindlichen Generalstabsberichte aus der Welt geschafft werden könnten. Da» Fremdenblatt sagt: Es ist eine besondere Ironie be» Schicksal», datz die Zwingburg die der Zar im Herzen Bolen» gegen die euro päische Zivilisation und Kultur errichten-wollte, am Jahres tage der Kriegserklärung England, und Belgien» an Deutschland für Rußland verloren ging. Mir Warschau ist nicht nur das wirtschaftliche und politische Kulturzentrum Russisch-Polens, sondern auch die stärkst« Grundfeste der rus sischen Verteidigung zusammengübrochen. vt« N. Fr. Pr. sagt: Der Stolz Rußland, ist auf» stichst« gebrochen. G» mutz die Frage aufgeworfen werden, ob Ruhland nur «ine Festung oder einenFeldzug verloren hat. Da» N. Wi en. TagLl. schreibt: Marschau und Iwangorod in den Händen der verbündeten Kassie'reiche ist die allevstärSste Bürgschaft des Sieges im Weltkriege. Di« Reichspoft schreibt: Der Eindruck dieser ruhmreichen Geschehnisse wird im feindlichen Lager umd bei den Neutralen ungeheuer grotz sein. Trotz all«' russischen Schönfärberei wird man nirgend» über die entscheidende Bedeutung und die Folgen der Einnahme die ser Plätze im unklaren sein. Das Deutsch« volksbl. sagt: Was die verbündeten Heere, in treuer Waffenbrüder schaft vereint in Monaten harter Kämpf» ersteitten haben, wird allen WiedeveroberunMvevsuchen gegenüber festgehal- Großes Hauptquartier, 7. fiuguff vorm. westlicher Kriegsschauplatz. In Flandern wnrden die Belgier durch die Wirkung un serer Artillerie gezwungen, ihr» bei heermiff» (südlich von Dtz- mniden) über di» hier eorgesMvdtNt -tellUNg »N ktzUMt». Französisch» Handgranat»nangriff« in d»r <8»g«nd von -sucht» wurd»n »»g««ltl»». Südlich von Leimtrry (östlich von Lun», »ill») wt»s»n unser« Vorposten einen Vorstoß de» Gegner» ab. In den G«birg»käiiipf»n nördlich von Münster kein» besonderen Lreigniff«. Gestlkcher Kriegsschauplatz. Vestlich von poniwicz gingen di» Russen hinter di» Jara zurück. Gegen di« Westfront von Aowno wurden Fortschritte gemacht, hierbei sind D»S U»Nt» ,« «»» » genommen und »W«I M»l»IktIg«V«hkt tf»Mt«t worden. Vie Armeen der General» von Scholtz und von Sallwitz haben nach heftigem ALmpfen »en ktimilichr» ioiüerfteua rulftde» r»«»s ml üng w-a-Uü- gtbr-chra. va» Gesamtergebnis au» den Rümpfen vom g. bi» «. August betrügt «, ÜNirltst und mehr al» I«ro» 6tk»Nstt»t. « Geschütze, 8 Mtnenwerfrr und «» Ma schinengewehre. vir Linschließungrtruppen von Nowo-Geor- giewsk drangen von Norden her bi» zum Narew durch, va» ksn v«»dr wnrlit -easmmm. von Süden her ist di» Weichsel bei pirnkaw erreicht. In Warschau ist di« Lag» »noiründert. Vie Rus»n setzen di» Beschitßong d»r Stadt auf d»m östlich»» wrichs»luf»r fort. Unser« Luftschiff* b,l»gt»n die BahnhSf» von Nowo-Min»k und Siedler» mit Bomb«n. Sü--stllche» Kriegsschauplatz. B«i und nördlich von Iwangorod ist die Lage unver- ündert. Awtschen Weichsel und Bug haben die Truppen bei Ru»kowola südöstlich von Lobartow di» ktilüIIA« Lttllneg gtstüNM nnd nördlich von Lenezna den Austritt au» den See-Lngen erzwungen. » Oberste Heeresleitung. I«a stießt etwa «» irw östlich poniwicz von Norden nach Süden. Ru»kowola liegt » lrm südöstlich von Lubartow tem ^werben. Die ununterbrochene Reihe glänzender Waffen erfolge der Zentralmächte geben ein überwältigendes Bild de, Zielbewußtsein» und der StoiMnast der verbündeten Heere. Die ArLeiterztg. feiert den Fall Warschaus und Iwangorods all» große geschichtliche Wende lind einen bedeutsamen Tag, wi» er nur in Jahrhunderten wieder- kehrt. (W.T.B) Dfteud« über Wltttzhaft iir Monstaiutt n »pel. Die Bekanntgabe der Einnahme Warschau» hat in Kon- flanMnvpel de» tiefsten Sind ruck gamacht. Di« von den Zeitungen geb «acht en Nachricht«-» verbreiteten sich wie ein Lauffeuer durch die Stadt. Kurz« Zett da rauff trugen all« Strassen reiche» Flagge «schm u ck. Niederschmotdeeuder GiMdrnck t» Pari», In kleinst«, Schrift Mfchen Dapqschen Wer den Hagelschlag in Südfrankreich, da» Lissaboner Kammerskan- dal ufw. teilt die Pariser BouLevardpresse mit: Der von der russischen Heeresleitung lämtzsi zum Vorteil der «esamtver- teidigung heschlossen« Verzicht auf Warschau ist Tatsache geworden. Di« zeitweilig« Besetzung durch di« deutsche Soldateska ist strategisch bedeutungslos. Nach den in LaAnme ankommenden Pariser Morgenblättern zu urteilen, hat die Nachricht van der Einnahme Warschaus in Part» geradezu niederschmetternd gewirkt, trotzdem seit langem nicht» verabsäumt worden war, die Pariser Bevölkerung auf dm schweren Schlag oorzubereiten. Di« Press« »ersucht in ihren Kommentaren krampfhaft den tzroß«»Srforvtz«rv«»hßch«p>>«»»rrl«t»»r»; «licht einmal ein moralischer Eindruck aiks die Neutralen wttd Wgestanden, geschweige denn ein strategischer Erfolg. Außerdem versuchen die Blätter die Aufmerksamkeit der Leier möglichst abzulemkem, indem sie lange Artikel in den Vordergrund Weben, die sich ausschließlich mit der EMS- rung Poinoarss, mit der günstigen Lage auf dem Balkan usw. beschäftigen. Lloyd George» Trost Wer de» Fall «Btschau». (Reuter.) In einer Versammlung in Bangor sagte Lloyd George, er habe kei ne Ang st wegen des end gültigen Ausgange« de» Kampfes. Die dunkeln Wolken im Osten betrachte er mit Besormis, aber nicht mit Angst. Er sehe einen Strahl der Hoffnung am Horizont, die Wieder geburt de» großen russischen Volkes. Die Feinde begriff«» nicht, datz sie selbst Helsen, die rostigen Ketten zu zertrüm mern .welche die Seel« de» Volkes gefangengehalten haben. Sie täten für Rußland, was ihre Vorväter für Frankreich g«km hätten. Sie Hüffen da» Schwert schmieden, da» st« vertilgen werde. (W.T.B.) «i, sich dio Atellismer zu trLsteu such«« . . . Die Köln. Zig. meldet: Mährend nach Londoner Be richten italienischer Blätter dort die voll« Tragweite des schweren Schlages, den Rußland durch die Besetzung War- schaus erlitten hat, ermessen wird, bemüht sich di« italienische Presse krampfhaft, die italienische Oessferftlichkeit Wer die Wichtigkeit der Ereignisse hinwegzutSufchen. Tor- riere della Sera erklärt, es handele sich um die freiail - ltgeRäumung durch die Russen, die vorgesehen gewesen sei. Riga ist nach italienischen Berichten auf Befehl der russischen Militärbehörden geräumt worden. ZSchrlrche crßpprn bei äer kimiadme Aarrchaur. Der «lutsche» Zeit»«« »erd«. Wer de« «iuzug der deutschen Truppen in sivarschap fotzend« »iLzrlhokt«« ««meldet: Zwei Tag* habe« unser« Geschsstz« »hu« Ante»- Avechun« »», de« Festungswerken ihy- dumpf«, eherne Gpruch« geredet. Du die Russe« r«sch Auf««»« de» WouiwLiuie »er- stützten, de« deutsche« Vormarsch aufzuHÄtm», diuertv «och i« der letzten Nacht eijne gesteigestt« tzestig« Ve- schießnffG «M de, ganze« Artillerie de« Feldheere, ««. Doch scho« um 1 Uhr räumte« die Nüsse« du, »»« de« Bayern bedrängte Fort 6; bald darauf griffe« »trt. temverger, Sachs«« und PriSutz«« die »eitere« Wevke an. Bor de« Bastioue« vo« Werk 7», si «ud b kämpf te« preußisch« NegiMe«ter( die sich wie dk« Sachse« »o, Werk 8. schon tag» zchwr bi, an die Drahtverhau« hirnngearbeslßst hatten. Ueber die Gräben stürmend, drängte« fi« nun vor. «, entstanden s» auf der ganze« west, ltche« Vngrifftfrvnt heftig« Kämpfe; mir erlitte« kein« »berMäßige!« verlnfte. von ei«e» freiwifUtgen Aufgassbe Warschau, durch die Nuss«« kam« kein« Red« sein. Die Nüssen «n«den ««gelrecht von «nfeve« Truppen tzinasiusgeschlag««. Sie leisteten vor und in der stark befestigt«« Verteidigung^ linie de, engeren Fortgürtel, eitnen weiteren widerstand. Nach ihrem Auttickgehen durch dir Stadt bi, an da, östlich« Weichselu'er, «» st« sich aiüf die um di« Borstadt wrtga er richteten Festungswerke Mtzten, sprengten di« Nus, sen alle Weichsellbrkckesn. Ja den »«nommmrn Westwerke, ertewtei!«« wi^ Maschinen»«»«-», und Geschütz« all«, Kaliber «arfchgu selbst HE »et de. Beschiess«, so gut wist gar nicht gelitten. Bei« Ein,«, unser«, sich tu brr beste« Verfassung befindenden Trupp«« Semächttste fichdervev-lkestung ein gro» tzer Frendenzustand. Alle« drängte sich «uf Markt und Straße« plsammied. MM» wiMte den singend ei «ziehe«, de« Negvmmrter« zu, lachtch jubelt«, sodass der «umächch fast ei«m r-tnnrptztzng« glich. Mo ganze Weststadt war aus den Beinen. Erst in der Nähe der weitergelrgenen Straßen ändert» sich da» prachtvolle Stn-ugMld; dort wur, de« dl« Straßenzüge leer, denn e» entspann sich sofort «in kräftig«, Nachtzutgefecht. in da» zur Unterstützung der Zn» santerie Maschinengewehr, und Artillerieabteilungen mit »tngrtsfea, W ve^ rurrirAr 6eners>ttLd über ae» verlurt AaktLanr. Der Generalstab de» Generalissimus tritt mit: Infolge der Verhältnisse der allgemeinen Lage erhielten unser« Lr»p- pm westlich von jwarfcha« den Befehl, Ws da» recht« weich» schche» Müchptzche» «ach dm, ckWeg-tzrgme» «deichte.