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Amts- und Anzeigeblatt Mr den elmtsgerichtsbezirk Eibenstock und dessen Umgebung So Fernsprecher Nr 210. und Verleger: Emil Hann.bohn, oerantwortl. Redakteur: Ernst Lindemann, beide Eibenstock. Erscheint täglich abends mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage für den folgenden Tag Anzeigenpreis: die «einspaltige Seile 12 Pfennige. Im amtlichen Teile die gespaltene Seile 30 Pfennige. AM . . .^1^4 für Eibenstock, Larlsfeld, Hundshübel, Neuherde, Gberstützengrün, Schönheide, Schön?eiderhammer,Sosa,UntersMtzengrSn,wlldenchalusw. Bezugspreis vierteljährl. M. 1.50 einschließl. der „Illustr. Unterhaltungsblatts" und der humoristischen Beilage „Seifenblasen" in der Expedition, bei unseren vo ten sowie bei allen Reichspostanstalten. Tel^Udr.: Amtsblatt Drucker ISIS Iss S8 s». Jahrgang. Dienstag, den 12. März Im Handelsregister ist heule auf Blatt 295 — Landbezirk — die Firma ««brSSsr Smixvr in Schönheide i. Vrzgeb. eingetragen worden. Gesellschafter sind: die Bürstenhölzerfabrikanten l-ouis Lmil Uunzsr und t.ouis Rrisckrleh ttungsr, beide in Schönheide. Die Gesellschaft ist am 4. September 1911 errichtet worden. Geschäftszweig: Bürstenhölzerfabrikation. Eibenstock, den 9. März 1912. Königliches Amtsgerichts Bebanilllgsz eng nisse. Von dem Königlichen Ministerium des Innern ist nach einer mit dem Königlichen Mi- nifterum der Justiz getroffenen Vereinbarung wegen der Ausstellung sogenannter Beba«- «a-szeugnisse, die den Grundbuchämtern als Unterlage zur Eintragung der Brandkalaster- nummern un das Grundbuch dienen sollen, folgendes Verfahren angeordnet worden: Bei Neubauten haben die Bauwerber, wenn sie Realkredit in Anspruch nehmen oder bei Stellung des Antrags auf Verlautbarung der Ortslistennummer ihres Gebäudes im Grundbuche Weiterungen vermeiden wollen, nicht nur in dem Lageplane, der nach 8 149 Absatz 1 des allgemeinen Baugesetzes der Bauanzeigc beizufügen ist, das Flurstück, auf dem der Bau errichtet werden soll, genau zu bezeichnen, sondern auch den Lageplan selbst tunlichst von einem verpflichteten Feldmesser auf amtlicher Grundlage Herstellen zu lassen, dann aber sofort bei Einreichung des Baugesuchs die Einleitung des oorgeschriebenen Verfahrens bei der Baupolizeibehörde zu beantragen und sich zur Tragung der entstehenden besonderen Kosten zu verpflichten. Ist ein solcher Antrag gestellt, so hat sich die Baupolizeibehörde, nachdem das Gebäude vollendet und zur Einschätzung angemeldet worden ist, zunächst mit dem Königlichen Brandverstcherungsamle und einem verpflichteten Feldmesser und zwar, wenn der Lageplan selbst von einem solchen hergestellst worden ist, mit diesem, andernfalls mit einem von der Baupolizeibehörde nach ihren: Ermessen zu bestimmenden, ins Vernehmen zu setzen und von dem genannten Amte die Ortslistennummer, die das Gebäude erhalten hat, angeben und von dem Geome ter ein Zeugnis ausstellen zu lassen, in dem der Feldmesser zu bezeugen hat, daß der genehmigte Bau tatsächlich auf dem Flurstücke errichtet worden ist, das in dem mit dem Baugesuche eingereichlen Lageplane als Ort der Errichtung bezeichnet gewesen ist, sowie daß das Zeugnis unter Benutzung amtlicher Unterlagen und aus Grund persönlich ausgeführter örtlicher Messung ausgestellt worden ist. Erft nach Erfüllung dieser Voraussetzungen kann das erbetene Bebauungs zeugnis erteilt werden. Bei schon einaeschätzten Gebäuden hingegen wird dem Eigentümer ein Be bauungszeugnis auf seinen Antrag dann ausgestellt werden, wenn er einen, von einem verpflichteten Feldmesser angefertigten Lageplan und ein Zeugnis des Feld messers, wie es bei Neubauten vorgeschrieben ist, bei der Baupolizeibehörde ein gereicht haben wird. Ttadtrat Eibenstock, am 7. März 1912. Die neue Sparkaffenordnung vom 20. Dezember 1911 ist von dem Königlichen Ministerium am 10. Januar 1912 bestä tigt worden. Es wird dies mit dem Bemerken verkündigt, daß die Ordnung im Geschäfts zimmer der Sparkasse öffentiich ausliegt. Eibenstock, den 9. März 1912. Der Siad trat. 3. öffentliche Sitzung des Stadtvcrordneten-Kollegiums Dienstag, den 12. März 1912, aöends 8 Mr im Sitzungssaal, des Rathauses. Eibenstock, den 9. März 1912. Der Stadtverordnetenvorsteher. Hatzfurther. 1) Abschluß eines Vertrages und Uebernahme bleibender Verbindlichkeiten wegen geplanter Fußweg- und Schleusenherftellungen in der Hauptstraße. 2) Uebernahme einer bleibenden Verbindlichkeit wegen des geplanten Schleusenbaues in der Muldenhammerstraße. 3) Festsetzung des Anlagenfußes auf das Jahr 1912. 4) Verordnung über die Genehmigung der neuen Sparkassenordnung und andere Spar kassenangelegenheiten. 5) Verwendung des Sparkassenreingewinnes vom Jahre 1910. 6) Anschaffung eines elektrischen Ventilators für die Aborte des alten Schulgebäudes. 7) Begutachtung von Polizeivorschriften für die Aufstellung und den Betrieb von Wäsche mangeln. 8) Beschaffung eines Hauptwassermessers für die neue Leitung. 9) Fortsetzung des Lateinunterrichtes an der Selekta. 10) Turnunterricht für die Fortbildungsschüler betreffend. 11) Vortrag städtischer Rechnung vom Jahre 1910. 12) Kenntnisnahmen a) vo>t einem Dankschreiben des Skiklubs. b) von einem Schreiben der Elektrizitätswerksdirektion Zwickau, die Einrichtung elek trischer Beleuchtung in der Bedürfnisanstalt ani Bruhl betreffend, o) von Weiterbewilligung des Staatsbeitrages zur Unterhaltung des Kreuzelweges, <i) vom Ratsbeschluß wegen der angeregten Herstellung eines gepflasterten Uebergan- ges auf der Schneebergerstraße. Bekanntmachung. Anmeldungen zum Besuche der fakultativen Fortbildungsschule für Mäd chen werden innerhalb nächster Wochen und auch noch nach Ostern bei Beginn des neuen Schuljahres angenommen; nur in der Zeit der Prüfungen vom 18. bis 28. März können Anmeldungen nicht entgegen genommen iverden. Alle Kurfe, auch die tu Aach S, 10 und 11, find von Ostern 1912 ab ein jährig. Es besteht völlig freie Wahl der Fächer, sodaß die Besucherinnen nicht ge zwungen sind, die gewünschten Fächer alle in ein uud demselben Jahre nehmen zu müssen, sondern diese auf mehrere Jahre verteilen können. Eibenstock, den 9. März 1912. Die Direktion der fakultativen Fortbildungsschule für Mädchen. Petzold. Möerkcht üver die Unterrichtsfächer und Mterrichtsgruppen. 1) 1 Stunde Stil monatliches Schulgeld Mk. 0.83 2) 3 „ Literatur und Kunstgeschichte , 2.08 3) 2 „ Französisch — „ 2.50 4) 2 , Englisch . 2.50 5) 1 „ Gesellschafskunde „ 0.83 6) 1 „ Haushaltungskunde „ Rechnen mit hauswirlsch. Buchführung „ 0.83 7) 1 - " „ 0.83 8) 5 „ Kochen n /ff „ 2.08 9) 4 10) 8 „ feinere Nadelarbeiten „ Weißnähen . 3.00 „ 5.00 11) 8 „ Damenschneidern . 5.00 Vorstehende Schulgeldsätze vermindern sich, wenn mehrere Fächer zu einer Gruppe ver- Kunden Gmppe werden. Es sind z. B. folgende 15 Gruppen möglich: I umfaßt Fach 1—5 monatliches Schulgeld Mk. 5.00 11 „ „ 6-8 . 2.92 HI „ , 9-11 , 750 /ff IV „ , 1-8 , 7.50 V , . 1—5 und 9—11 „ 11.50 VI „ „ 6-11 VII „ „ 1-11 „ 8.50 . 12.75 VIII „ „ 1—9 „ 9.00 * IX „ „ 10 u. 11 E — „ 6.00 /ff X . . 1. 2 u. 5—11 „ 10.00 XI . „ 1, 2 u. 9—11 . 8.50 XII , . 2 u. 9-11 „ 8.00 XIII „ . 1, 2 u. 5- 8 XIV „ „7-11 - » . 4.50 „ 8.00 XV „ „ 8-11 /ff ffff „ 7.50 Es ist auch Gelegenheit zur Teilnahme an einem Zeichenunterrichte geboten. worüber besondere Vereinbarung getroffen werden wird. Wie wir den Südpol sanden. Von Roald Amundsen. Die „Tidens Tegn" und die „Aftenposten" Christtania, sowie die Londoner „Daily Chro nicke" und der Pariser „Motin" veröffentlichen den Originalbericht des Südpolarentdeckers Anrundsen. Der Inhalt dieser Schilderung sei hier übermittelt: Am 10 Februar 1911 brachen wir aus unserem Winterquartier auf, um zunächst eine Vvrbereituugs.'x pedition zu unternehmen. Wir legten drei Depots a" : dos erste auf dem 80., das zweite auf dem 81. und dritte auf dem 82. Breitengrade. In diesen De pots legten wir 2600 Kilogramm Seehundfleifch und andere Lebensmittel für die Hunde nieder. Nach der Errichtung dieser Zwischenstationen kehrten wir in un ser Winterlager zurück. Dle Reise gestaltete sich ohne besondere Zwischenfälle. Das Wetter war günstig. Nach dem wir mit Ruhe den Winter abgewartet hatten, und am 24. August zum ersten Male wieder die Sonn-; erschien, beschlossen wir, nach dem Süden aufzu brechen. Unsere Expedition bestand aus acht Mann mit > 10 Hunden Drei Mann blieben in dem Winterquartier, das aus acht Zelten und acht Hütten für die Hunde be stand, zurück. Am 20. Oktober brache,! wir mit fünf Mann, 52 Hunden und vier Schlitten aus. Alle Mit glieder der Forschungsreise befanden sich in bester Ge sundheit Nach einer glücklichen Reise erreichten wir am 23. Oktober das erste Depot. Die Temperatur schwankte zwischen 20 und 30 Grad unter Null. Am 5. November gelangten wir zu unserem dritten Depot. Die Hunde erhielten reichliche und kräftige Nahrung Am 9. November erreichten wir das Viktorialand, eine Fort setzung der von Shackleton entdeckten Gebirgskette 2 Tage später wurde das von Roß entdeckte Hügelland, das südöstlich am 83. Breitengrade und am 103 west lichen Längengrade endet, gesichtet. Nach der Urb»r schreitung des 85 Breitengrades begann am 16 No vember der schwierig st eundgefahrvoll st ?Teik unserer Reise. Die Durchquerung der Roßjchen „Barriere" berei tete anfänglich wenig Mühen, sie gestaltete sich aber später äußerst schwierig und unendlich gefährlich, da das Gebirge von zahlreichen ungeheuren Gletschern durchzogen wird Das Gebirge erstreckt sich zu einer Höhe bis 4500 Metern. Bon einem Gipfel der Land schäft, die den Alpen durchaus ähnelt, genossen wir eine wunderbare, überwältigende Aussicht. So weit das Auge blickte, eine unendliche ewige Eisöde, die von den Strahlen der Mitternachtssonne in zauberhaftes Licht getaucht war An einem der folgenden Tage muß ten wir nach einer mühseligen, durch eine von stür mischem Schneewetter beungünstigte Fahrt 24 unserer braven Hunde schlachten. Es waren jetzt nur noch 18 der treuen Tiere, 6 für jeocn der orei se Hirka 300 Kilo gramm schweren Schlitten vorhanden. Das Wetter ge- staltetc sich Während der ganzen nächsten ZeA für un sere Expedition sehr ungünstig. Furchtbare Schnee-