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Fernsprechern IL 6ezirks-5lnzeiger Erscheint: Dienstag, Donnerstag u.3onmabend. -- -. „ , Mit »Illustriertem Sonniagsbiatt", »LanDWirt- schaktlicher Beilage' und »Mode kür Kile". Abonnement: Monatlich 45 pk., vierteWhrlich Amts- und Zeitung vlatt Wk. 1 3 bei kreier Zustellung ins Kaus, ^urch Sie Post bezogen Mk. I.4I. - des k^ömgl. Amtsgerichts und des Stadtrates zu Pulsnitz Ielegr.-Adr.: Wochenblatt Pulsnitz Inserats für denselben lag sind bis vormittags 10 Uhr aukzugebsn. Die künk mal gespaltene Zeile oder deren Naum 15 Pf., Lokalpreis 12 pk. Nsklams 30 pk. Bei Wiederholungen Rabatt. Zeitraubender und tabellarischer Satz nach be- mderem Tarif. Erfüllungsort ist P anitz. LlniicrKsDtt s,in Ntllcruitr umfassend die Ortschaften: Pulsnitz, Pulsnitz m. s., Vollung, Srohröhrsdorf, rrslUSUlUtl. lur OLll t«llIlK^t.llU/lpPtL^ili^ plUlSIU^, steina, Weißbach, Ober-u.Hieder>ichtenau,§riedersüork-Thiemendork,Mittelbch Druck und Verlag von S. L. körstsr's Lrbsn <!n!r.: Z. ZV. Mohr). Lxpedition: Pulsnitz, Bismarckpiatz Nr. 265. Verantwort! 'reinig, Kauswalde, Ohorn, Obersteina, Tneder- Zrohnaundork, Lichtenberg, Klein-Vittmannsdork. ?r Nedaktsur: Z. ZV. Mohr in Pulsnitz. Nr. 33. Dienstag, 18. März 1913. 65. Jahrgang. In das Handelsregister ist heute eingetragen worden: 1. Auf Blatt 314 die Firma Alvsri Mauksck v Co. in Srotzröbrsvork und als deren Gesellschafter die Herren Fabrikanten Kark Albert Mauksck und Kurt Allred Mauksck, beide in Großröhrsdorf, sowie der 1. September 1912 als Tag der Errichtung der Gesellschaft. Angegebener Geschäftszweig: Fabrikation von elastischen und unelastischen Bändern zu Hosenträgern. 2. Auf Blatt 38, betr. die Firma L. 6. kübnsr, Gesellschaft mit beschränkter Haftung in Pulsnitz: Der unter Nr. 7 eingetragene Geschäftsführer Herr Alsxander Strolbbaum in Pulsnitz ist ausgeschieden. Zum Geschäftsführer ist bestellt der Kaufmann Herr §ritz kslnrlck Pütts in Pulsnitz. 3. Auf Blatt 231, betr. die Firma C. L. Srosckkv in Pulsnitz: Die Firma lautet künftig: L. C. Srosckkv's Nacks. in Pulsnitz. Der unter Nr. 2 eingetragene Tbeodor Paul küvlsr in Pulsnitz ist ausgeschieden. Bon den Hübler'schen Erben ist am 13. März 1913 eine offene Handelsgesellschaft errichtet worden. Gesellschafter sind a) Maris Lina vsrw. küvlsr, geb. Gräfe, b) Paul Crick küvlsr, c) Lina Kalkarina Kübler, 6) Anna Maris Kübler, sämtlich in Pulsnitz. Die unter b) c) und ä) Genannten sind von der Vertretung der Gesellschaft ausgeschlossen. Pulsnitz am 18. März 1913. königllüdss Amtsgericht. RctMNtMÜMg. Die großen Gefahren, die durch den Genuß geistiger Getränke insbesondere bei jugendlichen Personen heroorgerufen werden, finden vielfach nicht genügende Beachtung. Es erscheint daher zum Schutze der Jugend geboten, die Verabreichung geistiger Getränke an jugendliche Personen nach Möglichkeit zu unterbinden. Es wird daher hiermit das Verabreichen von vranntwsin und >Veln an jugendliche Personen bis zu 16 Jahren, sofern sie sich nicht in Begleitung von Eltern. Vormündern oder Erziehern befinden zum eigenen Genüsse untersagt. Zuwiderhandlungen gegen diese Bestimmung werden mit Geldstrafe bis zu 150 M oder Haft bestraft. Pulsnitz, den 18. März 1913. Der StaVtrat. Arbeitsnachweis. Gesucht werden: 1 Kutscher, der auch Feldarbeit versteht, von M. L. Boden Nachf., Elstra. 10 Frauen und Mädchen zum Zigarrenmachen bei gutem Verdienst für sofort von Julius Dick, Schwepnitz i. Sa. Da« Wichtigste. Der offizielle Empfang des Herzogpaares von Cum berland am Kaiserhofe findet am 27. März statt; Prinz Ernst August wird das Osterfest in Pots dam verleben. Die Vaterländische Gesellschaft zur Verbreitung von Geschichtskenntnifsen in Berlin veranstaltete zur Jahrhundertfeier einen glänzend verlaufenen Fackel zug, den das Kaiserpaar vom Schlosse aus abnahm. In dem Prozeß Sternickel wurden die Angeklagten Sternickel, Schliewenz und Georg Kersten zum Tode, WillyKersten zu 15 Ihr. Gefängnis verurteilt. In Wien find 6000 Stukkateure ausgesperrt. In Genf kam es in der letzten Zeit wiederholt zu deutschfeindlichen Kundgebungen. Die Erkrankung deS Königs der Belgier soll ern sterer Natur sein. In Belgien ist für den 14. April der Generalstreik beschlossen. Die Botschafter in London weigern sich, die Be dingungen der Verbündeten wegen ihrer Härte an die Türkei zu übermitteln. Die Bulgaren gaben den Sturmangriff auf Adria nopel auf, da sie die Nachricht erhielten, daß die Festung binnen Wochenfrist kapitulieren müsse. Das Memorandum des türkischen Offizierkorps an den Großvesir ist von etwa 3000 Offizieren un terzeichnet worden. In Persien ist die Lage wieder sehr beunruhigend. Mexikanische Aufständische haben in Sonora den deutschen Konfularagenten Max Müller gefangen genommen, doch wurde er bereits wieder freigelassen. Jur läge aus dem Balkan. Die maßlosen Forderungen der Balkanstaaten ha ben überall einen unangenehmen Eindruck gemacht, und wenn man sich auch sagt, daß sie so hoch geschraubt wurden, um eventuell abhandeln zu können, so ist diese Handlungsweise doch geeignet, einen FriedenSschluß weit hinaus zu schieben, gleichzeitig ist er auch ge- wifsermaßen ein Affront gegen die Großmächte, die sich zu einer vermittelnden Aktion bereit erklärt haben, denn diese müffen sich sagen, daß mit derartigen Be- dingungen an irgend welche erfolgreiche Vermittlung nicht zu denken ist. Auf diese Weise reizt man auch die Türket bis zum äußersten Widerstande, und dar KriegSglück könnte sich vielleicht doch einmal gelegent lich wenden. E» ist daher begreiflich, daß die Haltung der Balkanstaaten bei den Großmächten einen unan. genehmen Eindruck heroorgerufen hat, zumal auch sonst das Verhalten der Balkanstaaten kein derartiges ist, wie er die Billigung der Mächte finden könnte. Es handelt sich dabet in erster Linie um Skutari, dar Montenegro in Gemeinschaft mit Serbien um jeden Preis in seinen Besitz bekommen möchte, obwohl die Mächte erklärt haben, daß Skutari mit dem künftigen Albanien unbedingt vereinigt würde. In ihrer letzten Wochenschau beleuchtet die offiziöse „Norddeutsche All gemeine Zeitung" denn auch ganz besonderr die Frage von Skutari und apelliert dabei an die Einsicht der König Ntkolaur, seinem Volke neue schwere Opfer zu ersparen, die nach Lage der Dinge nutzlos bleiben müßten. Entschieden ablehnend beurteilt dar offiziöse deutsche Organ auch die Forderungen der Balkavbun- der im allgemeinen, indem er dieselben sehr zart „zum Teil recht weitgehend" bezeichnet und betont, daß sie auf Fragen übergreisen, die mit europäischen Jnteres- sen verknüpft sind, werhalb sie nicht ohne Mitwirkung Europas gelöst werden könnten und darum einer Nach. Prüfung durch die Mächte unterzogen werden müßten. Einen ähnlichen Standpunkt nehmen auch zweifellor die übrigen Mächte ein, ohne daß sie freilich äugen- blicklich in der Lage wären, irgendwie eingreifen zu können. Er spricht daher vieler dafür, doß er zu neuen Kämpfen kommen wird, die zum Teil schon, wenn auch in kleinerem Maßstabe, wieder begonnen haben. In Konstantinopel scheint man dar Atußerste wagen zu wollen, da man sich auf die von den Bal- kanstaaten gestellten Bedingungen unmöglich einlaffen kann, andernsallr eine Revolution, geführt von der Armee, di« unaurbleibliche Folge sein würde. Welchen Ausgang unter solchen Umständen die Dinge nehmen werden, läßt sich zur Zeit in keiner Weise übersehen, dar einzige erfreuliche Moment ist noch, daß wenig- stens die Mächte einen einheitlichen Standpunkt ein- zunehmen scheinen, sodaß weitere Verwickelungen für den Augenblick als ausgeschlossen erscheinen können. OerMckes unv Säcbfifcbss. PulSnitz. (Der Palmsonntag) brachte den Konfirmanden und Konfirmandinnen, die an diesem Tage in den Bund der erwachsenen Christen aufge- nommen wurden, dar für diese Feier ersehnte schöne Wetter. In hiesiger Kirche begann die feierliche Kon firmation vormittagr 9 Uhr und wiederholte sich um 2 Uhr nachmittags. Vormittags wurden durch Herrn Pfarrer Schulze 62 Knaben und 66 Mädchen, nachmittags durch Herrn Pastor Köhler 49 Knaben und 47 Mädchen konfirmiert. Jnrgesamt wurden also 224 Menschenkinder eingesegnet. Den feierlichen Hand lungen wohnte eine große Zahl Eltern und Ange hörige der Konfirmanden und Konfirmandinnen bet. — Die Konfirmanden - Unterhaltung, veran staltet vom Pulsnitzer Jünglings- und Jungfrauen verein in Weitzmann- Gasthof zu Ohorn hatte einen sehr zahlreichen Besuch aufzuweisen, der Saal war dicht besetzt. Die gut gelungenen und mit großer Be friedigung aufgenommenen Darbietungen bestanden in Gesängen, Deklamationen, lebenden Bildern und Sze- nen, gruppiert in drei Teile: Das Vaterhaus — Die Fremde — Dar Vaterland. PulSnitz. (Theater.) Am Palmsonntag gastierte dar Kamenzer Stadttheater-Ensemble (Direktion Richter) im SchützenhauSsaale. Der gute Rus, der dieser Thea- tergesellschaft ooraureilte, hatte ihr einen vollen Saal gebracht. Ganghofers Schauspiel „Meerleuchten" ge langte zur Aufführung, und die Direktion hatte damit eine gute Wahl getroffen. Die Hauptrollen lagen in den besten Händen, aber auch di« kleinen Rollen hatten gute Besetzung gefunden. Wohl jeder Theaterbesucher ist auf seine Rechnung gekommen, denn er wurde gut ja sehr gut gespielt, sodaß man den Besuch weiterer Gastspiele bestenr empfehlen kann.