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Kmts- und änzeigeblatt für den klmtsgerichtsbezirk Eibenstock und dessen Umgebung vezugspreisviericljährl.M.I.Meinschließl : de; „Jliusie.Uiitcrhaltungsblatts" und der : > humoristischen Beilage „Seifenblasen" in der Expedition,beinnscrenBotensowiebeiallen Neichspojtanstalten. ' «V für Eibenstock, Larlsseld, Hundshübel, TÜUbvlUN Neuheide, Gberstützengrün, Schönheide, Schönheiderhammer,Sosa,Unter,tützengrün,wildenthalusw. Tel.-Kdr.: Amtsblatt. Drucker und Verleger: EmilHannedohn, verantwort,. Redakteur: Ernst Lindeman n, beide . .. . 60. Jahrgang. — — SS, DicMaü, de» 4. März : Erscheint täglich abends mit klurnahme der :: " Sonn-undFeicrtagcfiirdenfolgcndcnEag. ' Anzeigenpreis: die lleiujpaltige seile 12 Pfennige. Im amtlichen Teile die gespaltene Zeile 30 Pfennige. Fernsprecher Nr. 210. Eibenstock SSI» Zur gewerb-mätzigen Beherbergung fremder Personen sind nur die Inhaber von Gastwirtschaften berechtigt, diese auch nur in dem ihnen ausdrücklich zugeftander ne« Umfange. Unter den Begriff der gewerbsmäßigen Fremdenbeherbergung fallt mcht ohne weiteres die zeitweise Vermietung einzelner Räume einer Privatwohnung an Sommer- fnschler. Solche Vermieter haben ihre Absicht an Ratsstelle — Polizeiregistratur — zu mel den und die beherbergten Sommerfrischler gleich nach ihrer Aufnahme im Einwohnermelde amt« zu benennen. Wer ohne polizeilich? Erlaubnis fremde Personen gewerbsmäßig beherbergt, ist nach U 33 und 147 der Reichs-Gewerbe-Ordnung mit Geldstrafe bis zu 300 M. oder Haft zu bestrafen. Diadtt-at Eibenstock, den 26. Februar 1913. H-ff-^ Die Nummern 13, 2V, und 248 der Schankstättenverbotsliste sind zu streiche«. Sradtrat Eibenstock, den 3. März 19,3. Dienstag, den 4. März 1913, nachmittags 2 Uhr sollen zu Eibenstock folgende Sachen nämlich: 4 Büfett-, 23 Spiegel, 5 Wäscheschränke, 4 Kommoden, 1 Doppel- p«lt, 1 Ladentafel, 1 Eopierpresse, 1 Ttanduhrengehäuse, Bettstellen, ca. 200 Pfosten Mahagoni», Nutzbaum- und Gichenh-lzer, 1 Poste« A«r«iere, 87 Büchse« Konserven, 60 Pf». Zuckerware«, ca. 25 Ztr. Kartoffel» «. a. m. an den Meistbietenden gegen sofortige Barzahlung öffentlich versteigert werden. Bieterversammlung: Restauration Zentralhalle hier. Eibenstock, den 3. März 1913. Der Gerichtsvollzieher des Königlichen Amtsgerichts. Friedensklänge. Die Türkei ist des Haders müde; sie will Frie den haben und hat sich deshalb an die Mächte ge wandt mit der Bitte, vermittelnd einzugreifen. Der englischen Regierung hat die ottomaniscbe Regierung mitgeteilt, sie gebe sich bezüglich des Friedensschlusses vollkommen in die Hände der Mächte. Nun bedeutet das natürlich nicht, daß die Türkei Frieden um je den Preis haben will, und vor allem wehrt sie sich energisch gegen Vie Zahlung einer Kriegsentschädig ung. Aber auch die Bulgaren wollen sich nicht so ohne Weiteres dem Willen und den Vorschlägen der Mächte aussetzen uno deshalb tun sie so, als ob ,ie sich von der Fortsetzung des Krieges noch goldene Berge versprechen dürften. Nach alledem ist anzunehmen, daß zwar bald Friedensverhandlungen wieder ausge nommen werden, daß sie aber zum mindesten nicht kurzweiliger werden dürften, wie die Anfang Febru ar abgebrochenen. Wir verzeichnen folgenoe Drahtmel dungen : Wien, 2. März. Gestern ist hier die offizielle Verständigung eingetrofsen, daß der türkische Botschaf ter in London, Tewfik Pascha, durch Vermittlung Sir Edward Greys um Vermittelung der Großmächte zur Herbeiführung des Friedensschlusses nachgesucht hat Sofia, 2. März. Die öffentliche Mei- n u u g in Bulgarien verhält sich den neuen Frie - dcnsvorschlägen der Türkei gegenüber abweisend. Trotzdem werden diese aber von den verbündeten Ländern beraten werden, jedoch nur aus Rücksicht auf die Mächte. — Tr. Danowi ist nach Domo- tika abgereist, um mit dem Generalstabe Beratungen abzuhalten. Paris, 2. März. Der Korrespondent des „Ma- tin" hatte eine Unterredung mit Mahmud Schefket Pascha, wobei dieser sagte, daß die Türkei in der Adrianopeler Frage ihre letzte mögliche Konzession bereits seit langem bekannt gegeben habe. „Wir sind immer noch Herren der Stadt", sagte er wörtlich. „Tie Angabe desjenigen Teiles, den wir an Bulgarien abtreten wollten, war für unsere Eigenliebe eine harte Nuß und gleichzeitig ein deutlicher Beweis unserer Friedensliebe." Tann meinte Mahmud Schefket, daß es noch viele andere Punkte gäbe, über die die Türkei mit den Balkanstaaten verhandeln könnte und daß er von ganzem Herzen wünsche, neue Verhandlungen in die Wege zu leiten. Bon dem Korrespondenten be fragt, ob die Türkei bereit wäre, den Verbündeten eine Kriegsentschädigung zu gewähren, antwortete er in erregtem Tone: „Niemals!" verstehen Sie, „Nie mals!" Wir werden uns weigern, mit unserer gan zen Energie In dieser Frage "werden wir uns gänz lich unnachgiebig zeigen. Eine Hiobsbotschaft für die Griechen kommt aus Saloniki. Dort ist ein Transportschiff gesunken und mit ihm ist wahrscheinlich die ganze Besatzung unterge- gangcn: Saloniki, 2. März. Infolge Auflaufens auf eine Seemine ist der griechische Transportdampfer „Thcmi- stokles", der 300 Soldaten an Bord /hatte, bei Kara burun in der Bucht bei Saloniki gesunken. Tagesgeschichtc. De»tfchla«d. — Ler Kaiser in Wilhelmshaven. Der Kaiser ist am Sonnabend um 10 Uhr vormittags mit Sonderzug in Wilhelmshaven eingetrofsen Auf dem Bahnhof waren zum Empfang anwesend der zum Sta pellaui des Linienschiffes „8" dort angetommene Her zog Albrecht von Württemberg, Prinz Heinrich, Admi ral Graf von Bandissin, Chef der Mariuestativu der Nordsee, Flottenchef Vizeadmiral von Ingeuohl, Fe stungskommandant Konteradmiral Schultz Der Kai ser fuhr mit dem Herzog Albrecht und seiner Beglei tung in Automobilen zum Exerzierhause der 2. Matro sendivision zur Rekrutenvereidigung. Kurz vor zwölf Uhr Iras der Kaiser mit dem Herzog Albrecht, dem Prinzen Heinrich und anderem Gefolge auf der Werft ein. Herzog Albrecht, in der Uniform des 2. Seeba taillons, bestieg die Taufkanzel und taufte das Schiff auf den Namen „König". Der Schiffsbaudireklor löste die Keile: das Schiff glitt glatt ins Wasser Der Kai ser begab sich dann zum Frühstück ins Kasino. Der Kaiser begab sich um halb sechs Uhr mit dem Kür sten zu Fürstenberg im Automobil nach der Marine flugstation bei der Kaiser-Wilhelmbrücke. Hier hat ten sich ferner eingefunden Prinz Heijnrich, Herzog Al brecht von Württemberg, der württembergische Gesund te Freiherr von Varnbüler, General von Grävenitz. die Admirale Graf von Baudissin und Ingeuohl u. a. 2 Albatroß-Doppeldecker mit Kapitänleutnant Schröter und Oberleutnant z. S. Langfcld als Piloten lagen bereit Unter der Leitung des Korvettenkapitäns Gy gas begannen sofort die Hebungen, die eine halbe Stunde dauerten. Beide Flugzeuge gingen zu Was ser, erhoben sich in die Luft und ließen sich im Fluge wieder auf die Wasserfläche nieder, auf der sie zuerst schleiften, um darauf im Wasser zu fahren und lan deten sodann. Um fünf Uhr «kehrte der Kaiser au Bord zurück. Tausende von Personen wohnten dem neuartigen Schauspiele an den Ufern des Iadebusens bei Vor Beginn des Flugmanövers nahm der Kai ser in der Flugzeughalle den Vortrag des Märinestabs- ingenicurs Löw über die Technik der Marineflugzeuge entgegen Die „Norddeutsche Allgemeine" über die Heeresvorlage. In ihrem Rückblik- ke sagt die „Norddeutsche Allgemeine Zeitung" offiziös: „In der Oeffentlichkeit und der Presse zerbricht man sich die Köpfe darüber, warum die Regierung mit der Einbringung der Heeresvortage zögert. Von einem Zögern kann abee gar nicht die Rede sein, die Vorlage ist eben noch nicht so weit, daß sie bereits eingebracht werden konnte. Auch von einem ^„Verpassen der Ge legenheit" darf man nicht sprechen; denn der Entschluß, unsere Wehrkraft erneut zu verstärken, ist, wie an die ser Stelle bereits Mitte Dezember angedeutet wur de, alsbald nach dem Umschwung der Verhältnisse im Südosten Europas gefaßt worden. Wie das zu gesch: Heu habe, bedurfte gründlichster Erwägung, und zwar um so mehr, als eS für uns nicht auf einen Bluff des Auslandes ankommen, sondern nach dem Ernst der La ge sich nur um den wohlüberlegten, großzügigen Aus bau unserer Wehrmacht unter Ausnrchung des g-sam- ttn bisher brach liegenden Teiles des wehrkräftigen Volkes handeln konnte. Uebereilung wäre, ivenln ir gendwo, gerade hier schädlich gewesen. Die für die Durchführung dieser, wie aller Maßnahmen .aus dem Gebrete des Heerwesens grundlegende Entscheidung des Kaisers fiel im Januar. Seit diesem Z'itpunlt sind die beteiligten Stellen der Retchsregierung mit Ueber- tragung der gefaßten Entschlüsse m die nun ehumal notwendige Etats- und Gesctzesform mit Anspannung aller Kräfte beschäftigt, und wenn es gelingt, die Vor lage um die Mitte dieses Monats an den Bundesrat zu bringen, so ist das eine anzuerkenneinde Leistung, Erdings nur derjenige einzuschätzen in der La ge ist, der sie selbst (einmal zu leisten gehabt hat Wenn dann der Reichstag die Vorlage noch vor Pfingsten un ter "Dach bringt, so ist «auch keine Zeit verloren: denn die gesorderten He ere s v e r st ä r k u n g e n können sämtlich frühestens am 1. Oktober 1913 durchgeführt werden. Nach Einführung der zwei jährigen Dienstzeit ist ein anderer Zeitpunkt als der Herbst für die Durchführung größerer Orgw- nisationsänderungen nicht möglich ohne eine bedenkli che Erschütterung des Gesamterganismus des Heeres und ohne Schädigung der sorgfältigen Ansbildnng der bestehenden Truppenteile. Nm die nötigen Vorberei tungen zn treffen, ist es allerdings erforderlich, daß die Heeresverwaltung spätestens nm Pfingsten die Vorlage zum Gesetz erhoben sieht. Wenn.man aber befürchtet, daß die einer großen Heeresvorlage günstige Stimmung im Volt und Parlament abflauen könnte, so schätzen wir beide höher ein. Nicht augenblickliche Stimmungen, sondern die tiefeingewurzelte Ucberzengnng von der Notwendigkeit, unsere Rüstung nachhaltig zn ver stärken, wenn wir uns in oer Welt feruerhiln durch setzen wollen, haben der nun an aller Kürze komme n-- den Vorlage den Boden im deutschen Volke bereitet, wie das seit langer Zeit bei keiner Heeresvorlage der Fall gewesen ist. Daher ist die Ungeduld und die Erwartung im Volke auch erklärlich. Diese wird nicht enttäuscht werden. Auch die Deckungsfrage wird über all lebhaft erörtert. Wie wir erfahren, besteht bet der Reichsleitung die Absicht, die wegen ihrer Höhe ganz besonders ins Gewicht fallenden einmaligem Ko stkfn der Heeresvorlage durch eine einmalige Abgabe von Vermögen zu decken. Die Polen als Vorposten gegen Deutschland. Die russischen Blätter geben alle eine Rede des Tschechen Kramartsch Meder, welcher für die Notwendigkeit eintritt, daß Rußland endlich zur Lösung der polnischen Frage schreitet. In dieser Reoe erregt besonders folgender Passus berechtigtes Aufsehen: Es darf nicht vergessen werden, daß die Polen, ebenso wie die Balkan-Slaven;und die Tsche chen, als Vorposten gegen den deutschen Ansturm zn dienen haben werden. Im eigensten Jfnteress? Ruß lands liegt es also, daß die Polen ebenso stark sind wie die übrigen slawischen Völker, damit sie in den Stand gesetzt werden, dem Andrang der deutschen Welle durch die polnische Ebene ins russische Gebiet kräftigen Widerstand entgegenzusetzen. Oesterreich-Ungarn. — Die deutsche Kaiserin irr Gmund e n. Die Kai serin und Prinzessin Viktoria Luise, Prinz Ernst Au gust zu Braunschweig und Lüneburg, Herzog von und zu Braunschweig und Lüneburg, Großherzog und Groß Herzogin von Mecklenburg-Schwerin, Prinz Maximili an von Baden und Gemahlin und die Prinzessinnen Friederike und Olga zu Braunschweig unk Lüneburo, die dem hohen Besuche bis nach Attnmrg entgegenge fahren waren, sind am vergangenen Sonnabend um 3 Ühr M Dkinuten auf dem Bahnhof in Gmunden ein- getroffen, wo sie von den Spitzen der Behörden emp sangen wurden. Nach kurzem Cercle begaben sich die hohen Herrschaften zu Wagen nach dem herzoglichen Schloß Aus dem ganzen Wege wurden sie von der Bevötrerung stürmisch begrüßt. Lm bestimmtes Pro gramm für die Anwesenheit der Kaiserin ist noch nicht festgesterlt. Sonntag vormittag wohnte die Kai serin dem Gottesdienste in der Schloßkapelle mit dem Herrogpaare bei. Die Abreise erfolgt Montag abend 10 Nhr 30 Minuten; ein Besuch in Wien ist nicht vorgesehen »«stlan». Drei neue Armeekorps in Rußland